Hallo zusammen.
Bei uns wird ein Anfänger-Degen-Kurs angeboten. Jetzt wollte ich mal fragen, ob hier jemand Erfahrung mit Degenfechten hat und die Fechttechniken eventuell ge*winn*brin*gend im Messerkampf anwenden bzw. übertragen konnte?
Hallo zusammen.
Bei uns wird ein Anfänger-Degen-Kurs angeboten. Jetzt wollte ich mal fragen, ob hier jemand Erfahrung mit Degenfechten hat und die Fechttechniken eventuell ge*winn*brin*gend im Messerkampf anwenden bzw. übertragen konnte?
Die Chance, dass du dir durch die Wettkampfregeln potentiell selbstmörderische Verhaltensweisen einschleifst, ist meines Erachtens größer.
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Personal Training in Düsseldorf
Neue Trainingszeiten: Mitwochs 20:15, Sonntags 17:00 Uhr, Sportzentrum im Medienhafen - bei Interesse PN
Florettfechten, Degen nur sehr am Rande. Meiner Ansicht nach wird dir der Anfängerkurs kaum etwas in der Hinsicht bringen. Es ist grundsätzlich ein Unterschied. Du entwickelst beim Sportfechten im Laufe der Jahre einige hilfreiche Attribute und auch einige Angewohnheiten, die in der absoluten Nahdistanz nachteilig sind. Wenn du Messer möchtest übe mit Messer im passenden Kontext. Messer SV, italienischer Messertanz, Dolch Hema und was es sonst noch alles gibt.
"Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)
Bevor sie auf die FMA gekommen sind haben die Amis ein fechterisches Messersystem für die Armee gelehrt. War aber eher Säbel glaub ich.
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Kurz gesagt: nein. Ich habe mit diversen Fechtern (Sport und historisch) Messer gesparrt, und dabei keinen nennenswerten Unterschied zu anderen, einigermaßen athletischen Anfängern feststellen können. Jemand, der ein Jahr geboxt hat hat da m.e. den größeren Vorteil, da das Distanzgefühl und die Beinarbeit eher auf die Messerdistanz abgestimmt ist - und da reden wir noch von Messer gegen Messer, nicht von a hat ein Messer und b keins. Logischerweise kommt der Fechter eher in sein Element, je länger die Klingen werden, also im Bereich Bowie oder Bolo wird z.B. der Säbelfechter dann schon relativ unangenehm, und eben da hat z.B. Styers im zweiten Weltkrieg auch angesetzt. Das heißt nicht, dass man Fechten nicht auch für das Messer gewinnbringend umsetzen könnte - James Keating (schon wieder ein Bowie-Mensch) setzt z.B. Florett und Co. im Training für sich und seine fortgeschrittenen Schüler ein. Nur ist eben der Übertrag nicht zwingend automatisch, sondern Arbeit, und zumindest am Anfang m.E. weniger naheliegend als bei anderen Aktivitäten.
Beste Grüße
Period.
Link zu meinem Gratis-Ebooks https://archive.org/details/john-fla...protoversion-1 & https://archive.org/details/FlaisSeiStark1_1
Hi Ralph,
in einer beiden großen Kampfkunstmethoden, die ich unterrichte ist genau das passiert. Das norditalienische Duellfechten mit den Messer (ich nenne es schlicht "coltello settentrionale") ist historisch eine Ableitung aus dem Degen- und Säbelfechten des 19. Jahrhunderts. Ich lerne selbst zusätzlich deutsches Degen- und Säbelfechten den 19. Jahrhunderts und war in meiner Jugend etwa 4 Jahre als Sportfechter (vorwigend Säbel und Degen) auf Turnieren unterwegs.
Wichtig dabei ist:
- Sportfechten genauso wie das meiste historische/klassische Degenfechten ist Duellfechten. Es gibt also zwei Kontrahenten, beide haben ihre Waffen sichtbar gezogen, irgendwer schreit "Los!" usw.
- Klassisches Fechten bringt dich weiter als Sportfechten, weil es stark den "Treffen ohne getroffen zu werden"-Aspekt betont, was beim Sportfechten stark verloren gegangen ist.
- Obwohl man die Fechttheorie, das fechterische Verständnis des Kampfablaufs und die Beinarbeit gut übertragen kann, muss man doch wissen, dass ein Messer eine sehr anderen Gesetzen folgt. Es ist weit beweglicher, aknn schneiden, arbeitet (fast) ohne Klingenkontakt, usw. Sprich: Trotz vieler Gemeinsamkeiten darf man nie die Unterschiede außer Acht lassen.
- Ein riesiger Unterschied ist, dass ein Messer mist keinen effektiven Handschutz hat
Wo wohnst du? Vielleicht kann man sich ja auch mal in personam treffen? Schreib mir gern ne PN.
Geändert von Jadetiger (28-01-2019 um 16:32 Uhr)
"Natürlich bewegen kannst du dich, wenn es egal ist." - ein Fechtlehrer
Scuola d'Armi Tigre di Giada - Duellkunst italienischer Tradition in München
Kommt darauf an welche Art Messer, du dir vorstellst. Die Sizilianischen - vor allem - und auch andere italienische Messer-Fechtsysteme haben viel von Rapier-Fechten übernommen. Also wenn du an lange Messer, die insbesondere für den Stich konzipiert sind, denkst, dann ein klares "ja".
Ich glaube nicht dass Ralph bei "Messer" an sowas hier denkt:
Wenn man mit Messern > 25cm Klingenlänge angetroffen wird, dürfte man ein argumentatives Problem bekommen.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Lustigerweise ist genau dieses Messer in meinem Haushalt vorhanden - ist von Jiri Nowag aka JINO, falls sich jemand fragen sollte. Interessant ist dabei der Balangepunkt, der trotz der breiten Klinge grad mal 4 cm vor dem Parier liegt, d.h. das Ding fühlt sich so an, als ob es 800 und nicht 1250 g wiegen würde. Es wird auch regelmässig durch den öffentlichen Raum transportiert, aber da stumpfe Fechtwaffe rechtlich kein Problem. Aber damit genug OT von mir...
Beste Grüsse
Period.
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Das JINO lange Messer ist ein gutes.. jahrelang auch bei mir im Einsatz, solide und führig
Gruss, Thomas
Erschrickstu gern / keyn fechten lern
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