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Thema: Raufen, Prügeln, Gewalt - Kinder

  1. #76
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen

    Natürlich ist es totaler Nonsens zu behaupten, dass durch diese beschriebenen "einvernehmlichen" Raufereien irgendwelche sinnvollen Fähigkeiten erworben wurden. Das wird zwar behauptet, um den Unfug einen Sinn zu geben, es bleibt aber
    natürlich Senf.
    Kämpfen ohne Wut, mit Kontrolle, schafft ein Bewusstsein für Verletzlichkeit und Rücksicht.

    In einem gewissen Alter wollen Kinder damit Erfahrungen sammeln. Weil sie sie brauchen.
    Nicht, um sich später "wehren" zu können, wie viele hier meinen.
    Sondern, um zu wissen, wie das ist.
    Um Grenzen zu spüren im wahrsten Sinne des Wortes.

    Und es vielleicht auch hinter sich zu lassen. Aber nicht, weil es der Antichrist in die Welt gesetzt hätte.

    Ich wähle dafür auch reines grappling, keine "kontrollierten Schläge".
    Aber auch die haben langfristig Wirkung. Die meisten WKF geprägten Karateka, die ich traf, wussten eh nie genau, ob sie jetzt wirklich was beschicken könnten.
    Und hatten gerade als Nichtwettkämpfer echte Nichtkontaktkonditionierungen.

    In ihren Spaßkämpfen machen Kinder das auch. Klar, kippen die auch öfter in den Ernst. Sonst wäre ja keine Grenze auszumachen.

    Beides kann das anleitende Wesen moderieren.
    Das sollte auch moderiert werden !
    Aber dazu ist ja schon in 'nem anderen Thread keinem KKBler was eingefallen.
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  2. #77
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    Oder anders : Ab einer bestimmten Intensität ist kämpfen für viele Menschen eher unangenehm.

    Glaubt ihr, es wäre so verlockend, dass es sich wie ein Lauffeuer in der Gesellschaft verbreitete, wenn es noch etwas erlaubter in der Kindheit wäre ?
    "We are voices in our head." - Deadpool

  3. #78
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    Durch belehrende Vorwegnahme von Erfahrung lernen Kinder nicht sonderlich gut. "Glaub mir, das ist nichts für dich."

    Kämpfen ist komplexer als eine heiße Herdplatte. Das muss ein Kind öfter selber probieren dürfen. Und offen über seine Impulse dabei reden zu dürfen, ist viel besser als zu hören, die seien alle falsch.


    Der für andere mit reizvolle Nimbus des Regelbruchs ist dann auch gleich weg.
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  4. #79
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    Kämpfen unter einem Regelwerk auf einer Matte, unter Aufsicht, oder spielerisch auf dem Rasen, mit klarem Ansatz zum Lernen, gut. Aber nicht wenn sich einer aussucht kämpfen zu wollen, und der andere mitmachen muss. Sprich, so wie das kleine Hunde oder Katzen machen, ok. Nur nicht auf dem Schulhof abpassen und dann muss der halt "kämpfen" (am besten gegen 3 Mann), oder an der Bushaltestelle, oder im Park.

    Was das Geldstrafe wegen Nothilfe bei einem tätlichen Angriff auf einen Schüler angeht, dagegen würde ich mal klagen wollen. Zur Not bis zum BGH.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  5. #80
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Was das Geldstrafe wegen Nothilfe bei einem tätlichen Angriff auf einen Schüler angeht, dagegen würde ich mal klagen wollen. Zur Not bis zum BGH.
    Das musste dir aber auch erst mal leisten können ...

  6. #81
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    Ich vor 30 - 40 Jahren. Allerdings haben wir uns auch nie unter den Augen der Lehrer geprügelt, da wäre das sicher unterbunden/bestraft worden. I.d.R. wurde das vor oder nach der Schule "geregelt" ...
    So war es bei uns auch. Und wenn es doch mal passierte wurde direkt eingeschritten.

    chris1982
    Klingt nach einem Zitat von Conan dem Barbaren...
    Besonders der letzte Teil ist empirisch sicher Bullshit.
    Nun, da gibt es aber schon einige Gegenbeispiele.

    jkdberlin
    Erstaunlich: in Berlin müssen (Grund?) Schullehrer Strafe zahlen, wenn sie Kinder "anfassen", selbst wenn sie sie nur auseinander ziehen bei einer Rauferei.
    Krank und wenn es richtig zur Sache geht wohl auch rechtlich fraglich.

  7. #82
    gast Gast

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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Nun, da gibt es aber schon einige Gegenbeispiele.
    Ja in der Vergangenheit teilweise durchaus. Wie ich halt sagte: Wenn der Nachbar mit der Axt ankommt und man zu schwach ist sich zu verteidigen. Lindisfarne, Azteken...

    In letzter Zeit würde ich eher sagen friedliche Zeiten schaffen Wohlstand und gute Zeiten.

  8. #83
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    Zitat Zitat von Gürteltier Beitrag anzeigen
    Oder anders : Ab einer bestimmten Intensität ist kämpfen für viele Menschen eher unangenehm.

    Glaubt ihr, es wäre so verlockend, dass es sich wie ein Lauffeuer in der Gesellschaft verbreitete, wenn es noch etwas erlaubter in der Kindheit wäre ?
    Es wäre nicht nur gesellschaftlich katastrophal, es würde die Menschheit entwicklungstechnisch an den Anfang zurück katapultieren.

    Davon abgesehen ist es in jedem Lebewesen eine Überlebensstrategie, Kämpfe zu vermeiden - Kein Tier sucht den Kampf als Selbstzweck. Auch die heutigen Kämpfe wie Boxen, MMA & Co sind letztendlich nur das Resultat einer Überflussgesellschaft, dekadenter Seiteneffekt sozialer Sicherungssysteme. Ich denke, aus sozialer Sicht sind solche Kämpfe Ausdruck von Isolation und Verrohung.

    Gerade in der Kindheit muss vermittelt werden, dass Gewalt keine Option ist, um eigene Begehrlichkeiten durchzusetzen. Wenn das Elternhaus versagt, stehen die Chancen gut, eine neue Generation an Gewalttätern zu bilden. Wenn ein Kind das Spielzeug von einem anderen will und deswegen erfolgreich eine „Rauferei“ beginnt -und womöglich durch die Passivität von Erwachsenen in diesem Handeln noch positiv bestärkt wird- sind die Chancen gut, dass er als Erwachsener Gewalttäter wird.

  9. #84
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    Zitat Zitat von Gürteltier Beitrag anzeigen
    Kämpfen ohne Wut, mit Kontrolle, schafft ein Bewusstsein für Verletzlichkeit und Rücksicht.
    Das ist eine realitätsferne, idealisierte Darstellung.
    Gerade bei kleineren Kindern ist „kämpfen ohne Wut“ praktisch unmöglich - sobald sich jemand deutlich wehgetan hat, kippen die Emotionen. Und einen Kampf kann man nicht kontrollieren, man kann kein geschütztes Umfeld erzeugen, wo ein Kampf sicher ist. Die einzige wirksame „Kontrolle“ besteht im Abbruch.

    Das Kampfsportler typischerweise beim Sport oder im Alltag durch ein erhöhtes Maß an Rücksicht auffallen, ist nur eine von vielen Legenden, welche erfunden wurden, um Kampfsport gesellschaftlich zu rechtfertigen. Das ist völlig lebensfremd.

    Frag mal in deinem Bekanntenkreis außerhalb der Kampfsportszene nach Eigenschaften, die der Normalmensch mit Kampfsportlern in Verbindung bringt. Rücksichtnahme schafft es da mit Sicherheit nicht unter die top 10.

  10. #85
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    Das ist eine realitätsferne, idealisierte Darstellung.
    Gerade bei kleineren Kindern ist „kämpfen ohne Wut“ praktisch unmöglich - sobald sich jemand deutlich wehgetan hat, kippen die Emotionen. Und einen Kampf kann man nicht kontrollieren, man kann kein geschütztes Umfeld erzeugen, wo ein Kampf sicher ist. .
    Du redest wie Die Jungfrau vom Kinderkriegen.
    Das BEIDE Seiten Spaß und Freude , dabei haben , kommt dir gar nicht in dn Sinn , oder ? Das nennt man dann eben Balgen oder Raufen .
    Klar sind immer Emotionen dabei , aber NICHT immer negative , destruktive. Das fällt dir nur schwer , es zu verstehen.

    Und wenn das Junge Tiere das hinbekommen , und es Teil ihrer Entwicklung ist ,dann wohl Menschen erst recht.
    Probleme in der Entwicklung entstehen , wenn dieses natürliche Ausloten , künstlich unterdrückt wird.....das wollte u.a. gürteltier ansprechen.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  11. #86
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    Davon abgesehen ist es in jedem Lebewesen eine Überlebensstrategie, Kämpfe zu vermeiden - Kein Tier sucht den Kampf als Selbstzweck. Auch die heutigen Kämpfe wie Boxen, MMA & Co sind letztendlich nur das Resultat einer Überflussgesellschaft, dekadenter Seiteneffekt sozialer Sicherungssysteme. Ich denke, aus sozialer Sicht sind solche Kämpfe Ausdruck von Isolation und Verrohung.
    Falsch, genau das Gegenteil ist der Fall. Das Überleben der Stärksten (natürliche Selektion) ist in der Natur der Fall und ja, auch wir sind ein Teil der Natur. Tiere kämpfen z.B. gegen Rivalen innerhalb der Rudels um sich mit den Weibchen paaren zu dürfen, das würde ich schon als Selbstzweck bezeichnen, oder? Kämpfe jeglicher Art und auf jeder Ebene wurden seit Anbeginn des Lebens geführt, unabhängig jeglicher sozialen "Sicherungssystemen". Im Gegenteil, damals hat man noch gewusst, dass die physische Auseinandersetzung manchmal ein unausweichliches Mittel ist. Der Kampf war breiter in der Gesellschaft vertreten, Kämpfer wurden verehrt wie Rockstars. Es gibt durchaus einige Szenarien in dem eine physische Auseinandersetzung nicht immer in einem negativen Kontext stehen und einfach notwendiges Mittel sind, z.B. um seine Liebsten zu schützen.

  12. #87
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    Ich glaube, was Kelte meint, sind eher Kämpfe um des Kämpfens willen. Aber genau das sieht man bei fast allen Tierkindern, von kleinen Tigern (kam gerade gestern im Fernsehen weil selten gefilmt) bis hin zu Antilopen. Junge Tierkinder kämpfen, balgen, raufen um des Kämpfens willen.
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
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  13. #88
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Ich glaube, was Kelte meint, sind eher Kämpfe um des Kämpfens willen. Aber genau das sieht man bei fast allen Tierkindern, von kleinen Tigern (kam gerade gestern im Fernsehen weil selten gefilmt) bis hin zu Antilopen. Junge Tierkinder kämpfen, balgen, raufen um des Kämpfens willen.
    öhm , die Art meinte ich AUCH.
    das Kind lernt so, es bekommt Orientierung zu sich und anderen , es vergleicht , es fordert sich und erfährt Grenzen und Möglichkeiten , der Andere dient dem eigenen Messen , dem Vergleich. .. spielerisches Lernen . ... es ist eine Form der Entwicklung.
    jede Ballsportart , Mannschaftssportart, die der Mensch erfunden hat (inklusive WettKAMPF ) , ist doch nur eine Erweiterung dieses Mechanismus.

    und das, als generell negativ oder destruktiv hinzustellen ist schon sehr fragwürdig.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  14. #89
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    Es wäre nicht nur gesellschaftlich katastrophal, es würde die Menschheit entwicklungstechnisch an den Anfang zurück katapultieren.
    ...
    Wenn ein Kind das Spielzeug von einem anderen will und deswegen erfolgreich eine „Rauferei“ beginnt -und womöglich durch die Passivität von Erwachsenen in diesem Handeln noch positiv bestärkt wird- sind die Chancen gut, dass er als Erwachsener Gewalttäter wird.
    Du schreibst von Gewalt an sich.

    Wenn ein Kind zu einem anderen in Deiner Gegenwart 3 mal " Du Prostituiertensproß " sagt und das andere Kind gibt ihm daraufhin eine Ohrfeige, was sagst Du dann zu den beiden Kindern ?
    "We are voices in our head." - Deadpool

  15. #90
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    Ich bringe dem Kind das geschlagen hat bei, dass andere Menschen oft Blödsinn reden, und man sich davon nicht anfassen lassen soll. Schlicht und einfach weil im späteren Leben es keine Option ist, jedem in die Fresse zu hauen der solchen Blödsinn von sich gibt. Da muss dann eine Fähigkeit da sein, dumme Kommentare abprallen zu lassen ohne zu leiden oder nachzugeben. Quasi die mentale Facepalm, oder Lachen.

    Das andere Kind frage ich was das ihm bringt.
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