Hallo
das Thema stellt die Ausführungen des Yoko- Geri vor,
welche Probleme dabei entstehen können -was die Sportmedizin an neuen Übungen für die Hüftmuskulatur vorschlägt.
Dazu einige Erfahrungen von einigen Kampfsportlern.
Da habe ich einiges erfahren und bedanke mich für die Infos.
Oh, natürlich auch bei Syron und schnueffler für ihre sehr konstruktive Schreiben.
Ich habe das seltsamerweise noch ganz anders erlebt.
In der Karateschule in der ich trainiert habe, (Stil weiß ich nicht - das war "irgendwie an Goju Ryu angelehnt") wurde nur Keage getreten.
Das was im Karate als Kekomi bezeichnet wird, habe ich erst im Taekwondo kennengelernt.
Personal Training in Düsseldorf
Neue Trainingszeiten: Mitwochs 20:15, Sonntags 17:00 Uhr, Sportzentrum im Medienhafen - bei Interesse PN
In der Dojo, in dem ich angefangen habe (keiner der großen Verbände, Shotokan/Goju Ryu Mischmaschmatsch) wurde auch nicht unterschieden. Da galt platt gesagt "je höher je besser". Aber da bin ich ja weg. Aus Gründen.
Im DJKB wird sehr stringent zwischen keage und kekomi unterschieden. Und die sollen bitteschön auch deutlich unterscheidbar ausgeführt werden.
Für DKV ... müssen wir andere fragen.
Hallo,
Im Prüfungsprogramm des DKV wird klar noch Keage und Kekomi unterschieden; das Verständis dafür, was eigentlich genau was ist, ist allerdings sehr gering ausgeprägt.
Wenn man fragt, erhält man (sehr) häufig Antworten der Art: "Hoch und Tief", "Geschnappt und Gestoßen", "Ohne und mit Hüfte". Auf Nachfragen geht dann schon meist die Luft aus.
Dies führt nach meiner Erfahrung zu merkwürdigen Mischformen, die das Knie stark und ungünstig belasten. Ebenfalls ist die Aussage falsch, dass mit Kekomi gerade Zonen getroffen werden (z.B. Bauch) und mit Keage überstehende Zonen (z.B. Kinn).
Wenn ich das in meinen Prüfungen sehe, gehe ich (um zukünftige Verletzungen zu vermeiden) meist länger darauf ein. Ohne wirklich vormachen zu können, ist hier eine rein verbale Beschreibung schwierig, aber ich versuche es mal:
Es gibt einen echten mechanischen Unterschied zwischen der Keage und der Kekomi Ausführung. Dies betrifft nicht nur Yoko-Geri sondern auch Mae-Geri und Ushiro-Geri. Der Unterschied liegt in der Trajektorie des Körperteils, das vor dem Körperteil liegt, welches einschlägt. Im Fall eines Keri ist dies der Unterschenkel. Man kann das Prinzip aber auf Handtechniken übertragen, dann wäre es der Unterarm.
Keage:
1.) Das Knie wird 45° zur Laufrichtung angehoben. Die Hüfte ist 90° zur Laufrichtung.
2.) Das Knie bleibt fix, während der Unterschenkel um das Knie rotiert.
3.) Die Hüfte bewegt sich nicht. Bei Fortgeschrittenen kann die Hüfte in Richtung Ziel verschoben werden um die Wirkung zu verstärken. Prinzipiell wird die Hüfte aber nicht gedreht.
Kekomi:
1.) Das Knie wird 90° zur Laufrichtung angehoben. Die Hüfte ist 90 °C zur Laufrichtung.
2.) Um das fixe Knie wird jetzt der Unterschenkel gedreht, bis Knie, Ferse und Ziel eine Linie bilden.
3.) Jetzt beginnt der eigentlich Kekomi: Auf der in 2.) genannten Linie wird der Unterschenkel zum Ziel bewegt. Während beim Keage das Knie nicht bewegt wird, wird hier das Knie mit in Richtung Ziel bewegt.
4.) Die Hüfte bewegt sich nicht. Bei Fortgeschrittenen kann die Hüfte in Richtung Ziel verschoben werden um die Wirkung zu verstärken. Prinzipiell wird die Hüfte aber nicht gedreht.
Das ist irgendwie wirklich schwierig zu erklären, ohne es vorzumachen. Vielleicht hilft folgendes Gleichnis:
Keage entspricht dem Uraken-Uchi der Handtechniken. Hier ist der Ellbogen fix und der Unterarm rotiert um den fixen Ellbogen.
Kekomi entspricht einem Zuki. Der Unterarm bewegt sich auf einer Linie zum Ziel.
Grüße
SVen
P.S.: Bei Fragen oder wenn was unklar ist, bitte noch mal nachfragen.
SVen
Yepp. Deshalb meine oben eingetreute bescheidene Meinung, dass sich (spätestens ab 1. Dan, der ja bekanntlich den "Abschluß der Grundschule" darstellt ) jeder Gedanken machen sollte, wie und zu welchem Zweck er Yoko-Geri trainiert. Mein Tipp: Mal versuchen, ihn anzuwenden in ner gestellten Situation oder halbfrei (um mal den hier so beliebten Begriff "Sparring" zu vermeiden. ) .
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Ich meine das hätte ich weiter vorne schon getan. Hast du die Beschreibung von CKV gelesen? Idealtypisch, trotzdem würde mancher das bestreiten, z.B. die Sache mit der Hüftdrehung und den 45°.
Wir sprechen über Shotokan, das ist ohnehin "eckig" genug. Es ist m.E. falsch, darauf auch noch gesteigerten Wert zu legen. In der Praxis kommen immer Bewegungen heraus, die Anteile von beiden Formen enthalten. Als "Fortgeschrittener" frage ich mich also: Wozu übe ich diese Bewegung?
Zur Anwendung fällt keage schonmal flach. Bleibt also der Trainingseffekt, und auch der ist, wie ich vorne schildere, höher und mit weniger Schäden verbunden, wenn ich, zumindest angestrebterweise, kekomi trainiere. Der zudem auch noch (in Grenzen) anwendbar ist.
Als Prüfer würde ich mich nicht mehr nach der äußeren Form orientieren, sondern schaun, ob xy mit der Technik was anzustellen weiß.
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