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Thema: Kick in die Kniescheibe als ultimative Waffe - nur ein Mythos?

  1. #1
    gast Gast

    Question Kick in die Kniescheibe als ultimative Waffe - nur ein Mythos?

    Hallo Freunde,
    mir wurde in meiner WC/WT/VT Schule (was auch immer) immer vermittelt, dass ein harter Kick in die Kniescheibe des Gegners komplett ausreichen würde, um einen Kampf vorzeitig zu beenden. Ich hatte mal vor ein paar Jahren hier im KKB andere Meinungen dazu gelesen, das ein Knie gar nicht mal so leicht durchzutreten sei und dass das im echten Kampf eventuell nicht zu den Ergebnissen führt, die man gerne hätte. Damals hab ich diese Meinungen belächelt, aber jetzt habe ich selbe Fragezeichen im Kopf..

    ich habe mir ein paar Kämpfe von Jon Jones angeschaut der ja seinen berühmten "Oblique Kick" benutzt (für die, die es noch nicht gesehen haben: https://www.youtube.com/watch?v=kcerBvftLHc)

    Jedoch müsste laut meinen und vielen vielen anderen Trainern der Gegner nicht mehr in der Lage sein, zu kämpfen. In diesen Videos ist jedoch was ganz anderes zu sehen. Zum Teil tritt er in einem Kampf mehrere male drauf - der Gegner kann "locker" weiter machen.

    Ist jetzt Jon Jones unfähig oder sind es andere Sachen die ich mir nicht herleiten kann?

    Ich meine, Jon Jones ist kein schwächling der zum ersten mal in seinem Leben einen Tritt ausführt.

    Was ich mir eventuell vorstellen könnte, dass er diesen Kick nicht mit zu 100% iger Kraft ausführt, um später einen Shitstorm sich zu ersparen? Ergibt das Sinn? Oder ist dieses "Kick in Kniescheibe -> Kampf vorbei" Ding zu weit hergeholt?

    Habt ihr schon mal bei einer Auseinandersetzung diesen Kick ausgeführt?

  2. #2
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    Jon Jones ist objektiv betrachtet einer der besten Kämpfer die jemals gelebt haben. Und wenn der es nicht schafft mit dieser "ultimativen Waffe" seine Gegner sofort auszuschalten, wird das irgendein halb steifer Opa der irgendeine WT schule leitet erst recht nicht hinbekommen, und für seine Schüler gilt das gleiche. Im WT wird halt viel oder fast nur Schwachsinn vermittelt, der Mehrwert für eine Kampf/SV Situation ist gleich 0.

    Kämpfen ist nicht 1+1=2. In einem richtigen Kampf passieren zig unvorhersehbare Dinge. Techniken die bei #1 Funktioniert haben, werden evtl an #2 abprallen.
    Und bei dem Oblique Kick ist das sowieso so ne Sache, um den gescheit einzusetzen braucht es Timing, Beinarbeit und Präzision, Dinge die in im WT halt auch nicht vermittelt werden.

    Ist er korrekt eingesetzt effektiv und schmerzt? Ja. Ist es eine ultimative Vernichtungswaffe? Nein.
    Während du (als ungeübter WT Krieger) den Kick ansetzt, haut dir dein Gegner schon seine Faust ins Gesicht.
    "Ruhig bleiben und dann, wenn der Typ nochmal aufsteht, dann trittst Du ihn voll ausm Bild!" - Bruce Lee

  3. #3
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    sehr richtig! Oblique Kick ist, wenn oft und richtig trainiert, eine gute Technik bzw eine gute "Waffe" im Kampf, die auch auf der Strasse ihre Berechtigung (v.a. wegen der zusätzlichen Wirkung von Schuhwerk auf den Effekt der Technik) hat. Aber das muss entsprechend trainiert werden, und das sehe ich im WT nicht. Im JKD ist das eine sehr beliebte Technik, aber wie ich es dort kennengelernt habe, wird es sowohl als isolierter Drill als auch "alive" im Sparring mit Schuhen trainiert und deswegen nehmen die JKDler dafür gerne Schienbeinschoner aus dem Eishockey, die bis übers Knie gehen, da gerade mit Schuhen die Verletzungsgefahr schon relativ hoch ist.

  4. #4
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    Zitat Zitat von ermeydani Beitrag anzeigen
    Ist jetzt Jon Jones unfähig oder sind es andere Sachen die ich mir nicht herleiten kann?
    ja, du unterschätzt den faktor "schuhwerk" - nicht umsonst raten leute wie z.b. carl cestari oder craig gemeiner dazu, möglichst schwere stiefel, vorzugsweise mit stahlkappen vorne, zu tragen, wenn man sich tiefer kicks zur sv bedienen möchte. wenn man sich z.b. alte aufnahmnen von cestari anschaut, sieht man oftmals deutlich, dass er derartige stiefel auch im training getragen hat, um sich entsprechend zu konditionieren...
    "If one of you can punch a hole through a shoji with just your ejaculation, then you'll be a real martial artist!" Morihei Ueshiba

  5. #5
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    Wie bei jedem Treffer hängt die Wirkung davon ab, wie weit durch das Ziel gefahren wird, bis eine Bänderdehnung oder der Riss passiert. Sidekick ist das beste Mittel hierzu, als Konter wenn der Gegner ein Schritt nach vorne macht, um zum Beispiel zu Punchen. Wir trainieren das ständig, und selbst mit guten Knieschützern aus dem Motorcross kann man hier nur oberflächlich trainieren, da man sonst den Partner schnell verletzt. Was durchaus vorkommen kann bei Leuten die noch keine ausreichende Kontrolle über ihre Technik haben und schlechtes Distanzgefühl. Wenn man aus einer Natürlichen Stellung heraus attackiert wird, was in der Realität im Alltag eher der Fall sein würde, ist der Sidekick zum Knie einer der überraschendsten und wirkungsvollsten Konter.

    https://youtu.be/zR-xj9ceda8
    https://youtu.be/-9_ccyaE4LM
    www.ifo-jeetkunedo-frankfurt.de
    "I have no confidence in classical martial arts any more. Now I'm fencing with hands and feet." -Bruce Lee

  6. #6
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    Warum sollte das Ing Ung spezifisch sein ... nur weil irgendwer im Ing Ung Gewand gemeint hätte , das währe so ? ...

    Du führst es doch selbst an mit deinem Vid , das die Aussage ... Humbug ist ... Wenn es die Ultimative Waffe ist , dann währe es auch nicht erst seit heute so ... sondern es währe schon immer so gewesen .... Jeder Stil , alles währe hinfällig mit dieser Aussage und wir würden seit klein auf damit aufgewachsen sein ... Das Kniekicken , das Ultimative ist .


    jeder Ing Ungler der von der Ausschließlichkeit einer Bewegung spricht hat keine Ahnung von Ing Ung ... er wiederspricht der Bedeutung der Kette damit .

    Jeder Schlag/Tritt soll für sich qualitativ sein und dennoch wird das nie in seiner Auschschließlichkeit betrachtet .... zumindest nicht im Ing Ung .
    Geändert von Schattengewächs (10-02-2019 um 15:31 Uhr)

  7. #7
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    Tradition ist das Problem. Tradition hat nicht unbedingt was mit ultimativ oder effektiv zu tun und ist eher hinderlich wenn es um das wirkungsvollste geht.
    www.ifo-jeetkunedo-frankfurt.de
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  8. #8
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    Nur weil man diesen Begriff Tradition "negativ" besetzt heißt es nicht , das daraus automatisch die richtigen Schlüsse gezogen werden ...

    Tradition ist in erster Linie das Übertragen von Informationen ..... Wer , Was , daraus macht steht wiedrum auf einen anderen Blatt .

  9. #9
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    Rein von der Physik her denke ich, dass eine Einwirkung möglichst quer zur eigentlichen Bewegungsrichtung des Knie(Scharnier!)gelenks den meisten Schaden anrichtet und dementsprechend den Gegner am effizientesten "tieferlegt".

    Exakt das aber ist in der Wirkung sehr schnell sehr hässlich und ergo, siehe oben, im Training kaum zu vermitteln. Mal ehrlich, wenn man auch ein Leben neben KK/KS hat, dann führt man es gerne auf möglichst intakten Knien.

    Im Fußball kommt sowas vor, ist aber auch eher ... unbeliebt.
    https://youtu.be/KwR9ILMQ50A
    (Text zum Video lesen)

  10. #10
    KörperKlaus Gast

    Standard

    Das Problem beim *ing *un ist immer, dass man von einem Gegner ausgeht, der kein Kampfsportler oder selbst *ing *unler ist. Zumindest hab ich bisher leider so erleben müssen. Im ersten Video stehen die Gegner im Ring auch entsprechend tief, damit das Knie angewinkelt ist, ein untrainierter alkoholisierter Angreifer, der die Beine durchgestreckt hat, kann sich dann wahrscheinlich von den Bändern verabschieben, bei so einem Treffer?

  11. #11
    1789 Gast

    Standard

    Grundsätzlich tritt man im Wing chun seitlich zum Knie und niemals von vorne! Ausserdem funktioniert das nur wenn man gleichzeitig Zug am Arm des Gegenübers ausübt, so dass derjenige voll auf diesem Bein steht. Dann kommt noch die richtige Technik des Trittes dazu... Im w und t meines Wissens nicht bekannt. Hierzu einfach mal gucken wie es die vt ler machen... Nämlich von Punkt zu Punkt.

    Gruss1789

  12. #12
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    @Körperklaus

    Das Problem beim *ing *un ist immer, dass man von einem Gegner ausgeht, der kein Kampfsportler oder selbst *ing *unler ist.
    Das ist kein Problem des Ing Ung ansich sondern Meinungen von Ing Ungler ... Für das Ing Ung ansich , spielt der Status des Gegners keine Rolle , da es einzig auf Verhalten agiert .

    Ob jetzt mein Gegner alkoholisiert (wenn wir nicht von Schnapsleiche sprechen) oder dieser ein Könner ist oder sogar beides ... wo sollte das irgendwo in meiner Konzeption irgendwas ändern ? ...

    Auch wenn ein Könner mich wahrscheinlich eher an die Grenzen bringen wird ... ändert es trotzdem nix .
    Geändert von Schattengewächs (10-02-2019 um 21:29 Uhr)

  13. #13
    KörperKlaus Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Schattengewächs Beitrag anzeigen
    @Körperklaus



    Das ist kein Problem des Ing Ung ansich sondern Meinungen von Ing Ungler ... Für das Ing Ung ansich , spielt der Status des Gegners keine Rolle , da es einzig auf Verhalten agiert .

    Ob jetzt mein Gegner alkoholisiert (wenn wir nicht von Schnapsleiche sprechen) oder dieser ein Könner ist oder sogar beides ... wo sollte das irgendwo in meiner Konzeption irgendwas ändern ? ...

    Auch wenn ein Könner mich wahrscheinlich eher an die Grenzen bringen wird ... ändert es trotzdem nix .
    Ja, Reaktion auf ein Verhalten aus einer Zeit, in der viel Wing Chun gegen Wing Chun, oder andere Kung Fu Stile gekämpft hat? Da gabs noch kein MMA und mit westlichen Boxern hatten die auch keinen Kontakt, deshalb sollte es vielleicht eine andere Konzeption geben, für die heutige Zeit? Nicht auf den Knietritt bezogen, sondern im Allgemeinen.

  14. #14
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    Weil man ja so gerne die Moderne bemüht ... wie sehen denn die Angriffe von morgen aus ? ... Ein Angriff mittels Fäuste und Tritte auf einen Körper im Raum mit der Absicht diesen zu verletzen , soll jemals anders gewesen sein als heute ? .... Was fürn Humbug.

    Aber sehe schon ... Das dein Ing Ung keine Abstraktionsfähigkeit besitzt , anstatt auf die Eigenschaften einzugehen welcher Angriff und Verteidigung zugrunde liegen ... wird die Bedeutung dessen in der Moderne gesucht und zwangsläufig in traditionell unterteilt(Die Gründe kann ich sehr gut erahnen) ... letztenendes läuft das auf ein reines Techniksammelsorium hinaus ...

  15. #15
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    Zitat Zitat von KörperKlaus Beitrag anzeigen
    Das Problem beim *ing *un ist immer, dass man von einem Gegner ausgeht, der kein Kampfsportler oder selbst *ing *unler ist. Zumindest hab ich bisher leider so erleben müssen. Im ersten Video stehen die Gegner im Ring auch entsprechend tief, damit das Knie angewinkelt ist, ein untrainierter alkoholisierter Angreifer, der die Beine durchgestreckt hat, kann sich dann wahrscheinlich von den Bändern verabschieben, bei so einem Treffer?
    Ja, Reaktion auf ein Verhalten aus einer Zeit, in der viel Wing Chun gegen Wing Chun, oder andere Kung Fu Stile gekämpft hat? Da gabs noch kein MMA und mit westlichen Boxern hatten die auch keinen Kontakt, deshalb sollte es vielleicht eine andere Konzeption geben, für die heutige Zeit? Nicht auf den Knietritt bezogen, sondern im Allgemeinen.

    Das ist kein Problem des *ing *un, wie Schattengewächs richtig schreibt. Man hat es im Training natürlich meist mit anderen Chunnern zu tun. Aber das ändert nichts an der Konzeption. Man hat mir immer beigebracht (und so bringe ich es auch anderen bei) von einem gefährlichen Gegenüber auszugehen. Kampfsportler oder nicht, Chunner oder nicht....völlig wurscht und eine blödsinnige Einteilung. Alles was zählt ist, ob der andere was kann und mir gefährlich werden kann.

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