Grappling boomt ja ziemlich heutzutage. Ringen hier zu Lande leider gar nicht, obwohl wir doch eine durchaus starke Tradition in dieser Sportart, viele Vereine und technisch hochqualifizierte Leute haben, die das unterrichten.

Ich kenne keinen Kampfsport den ich für Kids besser finde um Grundlagen bezüglich Fitness, Selbstbehauptung und Wehrhaftigkeit zu legen als Ringen. Auch beim Erwachsenen scheint dies der Fall zu sein. Es gibt glaube ich im MMA keinen stärkeren Kampfsport Hintergund als Ringen und viele der absoluten Top Leute haben zum Großteil dies als Basis betrieben.

Man kann es bis ins hohe Alter betreiben, es ist sehr technisch und verschleißt deutlich weniger als viele andere Kampfsportarten.

Auch zur SV eignet sich Ringen und ist als Ergänzungstraining für andere Sachen hervorragend.

Ich sehe jedoch, dass kaum noch Leute ihre Kinder dort anmelden. Die gehen ins Judo oder mittlerweile ins Yoga ...

Erwachsene Menschen steigen oft später noch ins Grappling ein, aber ins Ringer Training gehen sie praktisch nie, außer sie haben das in ihrer Jugend ausgeübt. Warum eigentlich?

Mein einziges Erklärungsmodell ist, dass es für die meisten Couchpotatoes zu hart ist und man lieber in diversen Breitensportgruppen den vermeintlich kleinen Erfolg sucht, als halt in eine Trainingsgruppe zu stoßen, wo man Anfangs halt mal längere Zeit auf Granit beißt. Welche Belohnung das Durchhalten in einer solchen Gruppe im Bereich Fitness und Kampfsport mit sich bringt, wird vielen leider gar nicht bewusst, weil sie zu schnell aufgeben.

Ich finde es sehr schade, dass dieser Sport hier so wenig praktiziert wird.