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Thema: Gesund durch Fasten

  1. #61
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    Das verhindert man gar nicht, wenn es passiert, solange es im Rahmen bleibt muss man das halt so hinnehmen und beobachten. Das erklärt aber, warum es auch Fälle geben kann wo die Leute tatsächlich für einen Zeitraum X nichts oder wenig essen, und trotzdem erstmal genau gar nichts abnehmen. Diese Wassereinlagerung konnte man bei meinen älteren weiblichen Verwandten auch gut sehen. Soll irgendein Venen- und Nierenproblem sein. Unbegrenzt ist der Effekt natürlich nicht, der Körper wird keine 30kg Wasser einlagern können wenn ihm das Fett entzogen wird. Mir ist das mal passiert mit 72->86kg, da war dann Schluss, also ungefähr 20%.

    Ich habe als mein Bauchumfang und -layout mir nicht mehr gefallen hat ebenfalls mit dem "intermittierenden Fasten" angefangen, auf gut Deutsch habe ich morgens einfach nur Kaffee getrunken. Abends die Pizza weglassen ist auch eine gute Idee. Da habe ich für kurze Zeit ebenfalls ein ziemliches Hungergefühl bekommen. Und am Ende des Prozesses hatte ich wesentlich mehr abgenommen als ich wollte, von 82 auf 77kg. Das Bauchfett kontrollieren ist gar nicht so einfach, ohne ausreichenden Sport. Inzwischen bekomme ich kaum noch Hunger wenn ich das mache.

    Man muss sich mal vor Augen führen, dass wir entwicklungsbiologisch eine intermittierende Fressmaschine sind, die ihre Nahrung aus Früchten, Wurzeln und ehemals lebendem Getier bestreitet. Findet sich so eine Nahrungsquelle nicht, müssen wir in der Lage sein, ohne deutlichen Kraft- und Muskulaturverlust eine Durststrecke zu überleben, und trotzdem in der Lage sein noch jagen zu können. Das geht nicht wenn der Körper sofort an sein Muskeleiweiss gehen würde, und das schöne Fett links liegen lassen würde. Das ist dafür GEMACHT dass es als Puffer dient für solche Zeiten, darum kommt das auch immer wieder wenn man wieder zu viel zuführt. Von daher müssten es Extremsituationen oder besondere Fälle sein, wo jemand nicht erst sein Fett sondern seine Muskulatur verliert wenn er in ein Defizit gerät. Das könnte daran liegen, dass der Körper auch nicht blöd ist, und sich merkt dass er nie jagen geht und sich sowieso nie bewegt. Das müsste man sich also erst wieder antrainieren, also das Körperbewusstsein dass er die Muskulatur auch tatsächlich benutzt. Da gibt es eben kein Cheating, der Körper merkt sein Belastungsprofil, und passt sich GENAU daran an.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  2. #62
    gast Gast

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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    ....
    Keine Lust drauf das zum 101. Mal durchzukauen. Raucher? - selber schuld. Dick? - selber schuld. Arm? - selber schuld. Krank? ...eh schon wissen...

    Vielleicht noch ein EDIT damit vielleicht auch wer was davon hat - Der Glaube man kann alles so leicht selber bestimmen ist eher eine Illusion.

    Ja, mit extremer Willenskraft geht viel aber die ist auch eine begrenzte Ressource und schnell weg wenn man auch andere Sachen machen muss ausser abnehmen.

    Empfehle dazu auch "Predictably Irrational" von Dan Ariely.
    Geändert von gast (22-02-2019 um 14:15 Uhr)

  3. #63
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Das verhindert man gar nicht, wenn es passiert, solange es im Rahmen bleibt muss man das halt so hinnehmen und beobachten. Das erklärt aber, warum es auch Fälle geben kann wo die Leute tatsächlich für einen Zeitraum X nichts oder wenig essen, und trotzdem erstmal genau gar nichts abnehmen. Diese Wassereinlagerung konnte man bei meinen älteren weiblichen Verwandten auch gut sehen. Soll irgendein Venen- und Nierenproblem sein.
    Diese "Wassereinlagerungen", die dazu führen, dass zumindest zeitweise die Waage keine positiven Veränderungen anzeigt, hängen wohl mit der "Salz-Konzentration" im Körper zusammen, jedenfalls nach diesem Link.
    Zu wenig Salz, wie auch zu viel Salz im Körper bindet Wasser.
    https://heilfastenkur.de/34-Gewichts...n-das-sein.htm

  4. #64
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    Zitat Zitat von Käptn_Blaubär Beitrag anzeigen
    Wie verhindert man denn, dass gleichzeitig Wasser eingelagert wird.? Ernst gemeinte Frage.

    Hängt das mit dem "Trinkverhalten" zusammen.? Ich dachte immer, man solle sehr viel trinken, insbesondere, wenn man Gewicht verlieren will.
    Das mit dem Wasser passiert eh nur, wenn der Hormonhaushalt durcheinander gerät - was er bei einer sinnvollen Reduktionsdiät nicht sollte - oder Niere oder Herz einen bösen "Duppen" haben. In all diesen Fällen ist aber weder das Wasser noch die Diät das Problem, sondern die zugrunde liegende Erkrankung.

    Bitte *nicht* die aufgenommene Wassermenge reduzieren! Exakt das kann zu Nierenversagen führen. Willst du nicht haben.
    Gerne aber Alkoholisches oder Softdrinks durch Wasser ersetzen - auch flüssige Kalorien dürfen eingespart werden ;-)

  5. #65
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    Es ist alles die Gesellschaft. Die Gesellschaft zwingt 12jährige zum Rauchen, 20jährige zum vertilgen sämtlicher herumliegender Nahrungsmittel, und hält sie aktiv von Sport und Nachdenken über ihre Gesundheit ab. Fakt.

    Das mit der Wassereinlagerung ist ein Effekt den ich schon mal gesehen habe. Das passiert aber nicht jedesmal, oder jedem. Bei meinem Frühstücksboykott merke ich nichts davon, ich habe allerdings auch kein Nierenproblem. Und ja, man sollte auf gar keinen Fall anfangen nichts zu trinken, damit bringt man sich im Zweifel um. Die Kilos Wasser muss man halt hinnehmen, und wenn es auffällig viel ist untersuchen lassen ob man ein Problem hat. Bitte auch auf gar keinen Fall mit irgendwelchen Entwässerungsmitteln "experimentieren", ein Onkel von mir hat sich mit sowas umgebracht. Nierenversagen, Ende Gelände. Das Gewicht auf der Waage ist nur ein Merkmal, nicht das Problem.
    Geändert von Klaus (22-02-2019 um 14:50 Uhr)
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  6. #66
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    Re. Disziplin...
    Ich glaube, die Wahrheit liegt wie fast immer irgendwo zwischendrin.

    Klaus, selbst du zeigst auf - völlig richtig übrigens - dass der Mensch (qua genetischer Programmierung) dazu neigt, sich in guten Zeiten transportable Reserven in Form von Fettpölsterchen zuzulegen, auf die er dann in kargen Zeiten zurückgreifen kann (und muss). Das war seinerzeit, als wir als Jäger und Sammler durchs kalte Mitteleuropa zogen, überlebenswichtig.

    Inzwischen aber gibt es hier keine Notzeiten mehr. Und das Nahrungsmittelangebot ist nicht nur konstant und vielfältig, sondern viele Produkte (Convenience-Kram, süße und salzige "Schniggeleien") sind unfassbar überladen mit hoch raffinierten, sauber aufgeschlüsselten, sofort verfügbaren Kalorien.
    Auf deutsch: Wir können unsere Grunddisposition uns Speck anzufuttern pausenlos und höchst effizient ausleben. Duh.

    Dagegen anzugehen, richtig, bedeutet bewusste Restriktion und bewusste Mühen.
    Sei es in Form von ausgleichendem Sport, sei es, indem man seine Mahlzeiten grundsätzlich (bevorzugt) aus frischen Zutaten zubereitet (wenn man den Zucker selbst ins Müsli rührt, merkt man auch, wie viel man dran tut), sei es, dass man sich den ganzen Naschkram spart und meine Lieblingsdiätform lebt: "Jeden Tag immer wieder ein paar Schritte gehen" - vorbei am Bäcker, vorbei am Metzger, vorbei am Süßwarenregal, ... ^^

    Und, richtig, diese Disziplin haben viele nicht. Weil sie sie nicht lernen mussten/durften, oder weil sie mit der Zeit so viel Übergewicht angehäuft, so oft (falsch und) erfolglos bzw. mit Jojo diätiert haben, dass es "eh scho' wurscht is'!"

    Logo, wenn jemand mit über zweieinhalb Zentner "Kampfgewicht" vor mir an der Kasse steht und ich in dessen Einkaufswagen schaue, dann ist schon klar, woher das viele Übergewicht kommt. Ein Blick genügt. Und die Tendenz zum Verurteilen, ähem, nein, ich bin nicht ganz frei davon. Muss ich zugeben.

    Aber dann mache ich mir klar, wie schwer es mir manchmal fällt, diese zwei oder drei Pfündchen, die ich mir, weil's halt gar so gut geschmeckt hat, angefuttert hab, via Essdisziplin loszuwerden. Geht, aber nicht ohne auch so empfundenen Verzicht. Oder dass ich halt auch 35 Jahre geraucht habe, eh ich den Schei* wirklich mal lassen konnte. Und dann kann ich auch wieder von meinem hohen Ross absteigen.

  7. #67
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    Tja, man kann es sich mit seiner Denkweise natürlich ganz leicht machen und sagen..

    - Jeder, der süchtig wird, ist selbst schuld. ---> mangelnde Disziplin
    - Jeder, der depressiv wird, ist selbst schuld ---> mangelnde Disziplin
    - Jeder, der fett wird, ist selbst schuld ---> mangelnde Disziplin

  8. #68
    gast Gast

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    Zitat Zitat von Käptn_Blaubär Beitrag anzeigen
    Tja, man kann es sich mit seiner Denkweise natürlich ganz leicht machen und sagen..

    - Jeder, der süchtig wird, ist selbst schuld. ---> mangelnde Disziplin
    - Jeder, der depressiv wird, ist selbst schuld ---> mangelnde Disziplin
    - Jeder, der fett wird, ist selbst schuld ---> mangelnde Disziplin
    Ganz genau. Das hat ja Vorteile.
    Man braucht mit anderen kein Mitleid mehr haben denn sie sind ja selber schuld.
    Außerdem kann es einem selbst dann nie passieren denn man ist ja selbst so diszipliniert und hat das ja alles zu 100% im Griff.

    Genau die selbe Taktik verwenden reiche Menschen um Armen den schwarzen Peter zuzuspielen - Faul, daher selbst schuld. Daher braucht man denen auch nichts abgeben. Und selber ist man ja so fleißig deshalb hat man ja was. (Auch wenn man die Firma vom Papi geerbt hat o.ä.)

  9. #69
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    Viele wissen eben nicht, dass es allein mit bloßem "Willen"... nicht getan ist, um etwas zu ändern.
    Das ist allenfalls die Grundvoraussetzung/die Basis dafür...aber der Mensch besteht nun mal nicht nur aus "rationalem" Denken und Handeln.

  10. #70
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    Vertane Zeit.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  11. #71
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    Zitat Zitat von Käptn_Blaubär Beitrag anzeigen
    Viele wissen eben nicht, dass es allein mit bloßem "Willen"... nicht getan ist, um etwas zu ändern.
    Das ist allenfalls die Grundvoraussetzung/die Basis dafür...aber der Mensch besteht nun mal nicht nur aus "rationalem" Denken und Handeln.
    Mag sein. Aber ohne Willen und Disziplin wird das nix.

    Wie auch?

  12. #72
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    Zitat Zitat von 1.2.3 Beitrag anzeigen
    Meine Frau und ich haben das heute mit Interesse geschaut.
    Wir haben letztes Jahr mal von Aschermittwoch bis Ostern "gefastet", d.h. kein Alkohol und kein Süßkram/Chips...etc. Ansonsten ernähren wir uns ausgewogen und nicht unbedingt ungesund. Darüber hinaus betreibe ich 5x die Woche Sport und habe zumindest eine solide Grundfitness. Wir haben beide innerhalb dieser Zeit trotzdem noch gut 4-5 kg abgenommen und haben uns vitaler "gefühlt" als vorher....dabei hatten wir nicht das Ziel des Abnehmens, sondern einfach des "Durchaltens". War ok und nicht besonders schwierig.
    4-5 kg in 46 Tagen nur durch Weglassen von Süßigkeiten und Alkohol?
    Nicht schlecht, dafür, dass man gar nicht Abnehmen will, und die Maßnahme auch als nicht besonders schwierig empfindet.
    Hatte das auch einen Langzeiteffekt?

    Interessant finde ich, dass in vielen Kulturen bzw. Weltanschauungen Fastenzeiten vorkommen.
    Die jetzt beginnende Fastnacht war ja ursprünglich die "'Nacht" vor der von euch eingehaltenen Fastenzeit, Karneval kommt von "carne vale" ("Fleisch, lebe wohl").
    Also noch mal über die Stränge schlagen, bevor man sich mäßigt.
    Im Islam gibt es intermittierendes Trockenfasten für einen Monat.
    Buddhistische Mönche sollten meines Wissens ursprünglich die Nahrungsaufnahme auf die Zeit zwischen Morgendämmerung und Mittag beschränken, also ebenfalls intervallfasten.

    Zitat Zitat von 1.2.3 Beitrag anzeigen
    Was ich in der genannten Doku überaus interessant fand, war, dass die Patienten, die Heilfasten machten, unabhängig von ihrem Krankheitsbild, innerhalb kürzester Zeit eine Linderung ihrer Beschwerden sowohl fühl- als auch messbar festellen konnten (Diabetes, rheumatische Schmerzen und Entzündungen).
    Ja. Bei Diabetes liegt das nahe, aber die Wirkung auf andere Krankheiten könnte einem zu denken geben, falls man dazu in der Lage ist.


    Zitat Zitat von Käptn_Blaubär Beitrag anzeigen
    Also ich versuche mich seit gestern mal an diesem 16/8 Intervall-Fasten.
    Das erscheint mir von der Stundenanzahl noch am realistischsten, um das zumindest ein paar Monate durchzuziehen.
    Hauptziel dabei ist bei mir "Gewichtsabnahme", aber auch die zusätzlichen positiven Auswirkungen nehme ich gerne mit.

    Ich hab gestern um 22 Uhr das letzte mal was gegessen, und jetzt um 14 Uhr gibts wieder ne Mahlzeit.
    Wahrscheinlich werde ich das noch ändern in 20 Uhr ---> 12 Uhr (Fastenzeit)
    Oder auch 18 Uhr ----> 10 Uhr (Fastenzeit).
    und, wie läufts?

    Zitat Zitat von Käptn_Blaubär Beitrag anzeigen
    Dabei versuche ich viel zu trinken (2-3 Liter), entweder Wasser oder auch etwas dünne Hühnerbrühe. Zudem Kaffee.
    in dem von mir vorne verlinkten Joe Rogan Video meint Rhonda Patrick, man solle möglichst nur Wasser trinken, da selbst Kaffee schon enzymatische Vorgänge im Körper anstößt, die man in der Fastenperiode vermeiden will.
    Für die Kalorienbilanz ist es wohl wurscht, wenn man den Kaffee schwarz ohne Zucker trinkt und die Hühnerbrühe nicht literweise.
    Ich selbst trinke an Arbeitstagen meist ein bis zwei Esprẹsso.
    Wichtig für mich ist die Erfahrung, dass Essen, bzw. Essenszeiten Gewohnheit sind.
    Wenn man Mahlzeiten zu einigermaßen festen Zeiten zu sich nimmt, gewöhnt sich der Körper daran und wird eher zu diesen Zeiten Nahrungsaufnahme erwarten/fordern und zu den anderen nicht.
    Mit dieser Erfahrung relativiert sich das, was viele Leute hierzulande als "Hunger" bezeichnen.


    Zitat Zitat von Käptn_Blaubär Beitrag anzeigen
    Wichtig erscheint mir dabei, dass man abends nicht mit knurrendem Magen/Hungergefühlen ins Bett geht, denn das ist nicht gerade fürs Einschlafen förderlich, hab ich festgestellt.
    IMO ein Hinweis darauf, dass Nahrungsentzug eher nicht dazu führt, dass das System runtergefahren wird, sondern erstmal zu erhöhter Wachheit/Aktivität, eben um Nahrung zu finden.

    Zitat Zitat von chris1982 Beitrag anzeigen
    Vielleicht noch ein EDIT damit vielleicht auch wer was davon hat - Der Glaube man kann alles so leicht selber bestimmen ist eher eine Illusion.

    Ja, mit extremer Willenskraft geht viel aber die ist auch eine begrenzte Ressource und schnell weg wenn man auch andere Sachen machen muss ausser abnehmen.
    ja, es gibt den Begriff des "kontrollierten Essers".

    Viele Menschen sind heutzutage auf Diät oder “achten auf ihr Gewicht”. Dies beinhaltet gewöhnlich die Kontrolle der Art und der
    Menge der aufgenommenen Nahrung. Menschen, die eine Diät machen, müssen darüber hinaus ihre Hungersignale überwinden,
    um weniger zu essen als sie eigentlich wollen. In anderen Worten, sie trainieren ihre Nahrungsaufnahme zu kontrollieren.
    Menschen, die ihrem Appetit entsprechend essen, essen unkontrolliert. Studien haben wiederholt gezeigt, dass kontrollierte
    Esser dazu tendieren, unter Stress mehr zu essen. Unkontrollierte Esser tendieren dazu, weniger zu essen (2), (3).
    [...]
    Stress kann bei kontrollierten Essern zu Fressanfällen führen
    Dr. Paul Lattimore, Experte für Ernährungsverhalten von der Liverpool John Moores University, bietet eine Erklärung, warum
    Menschen unter Stress mehr essen, wenn sie eine Diät machen. “Wenn Menschen eine Diät machen, verbrauchen sie so viel
    Energie für die Kontrolle ihrer Biologie, dass sie nur noch begrenzte Ressourcen für den täglichen Bedarf haben. Wenn sie dann
    in Stress geraten, verlieren sie die Kontrolle. Sind Lebensmittel verfügbar, werden sie diese essen.

    http://mypage.netlive.ch/demandit/fi...sverhalten.pdf

    Essen ist emotional - der Verstand sitzt nur als stummer Gast am Nachbartisch. Wenn er versucht, sich einzumischen, verdirbt er das Menü. Der Psychologe Stroebe beobachtete in einer seiner Studien zum Beispiel einen auffälligen Zusammenhang von gehemmtem, stark kontrolliertem Essverhalten und einem hohen Body-Mass-Index. Von den fettleibigen Probanden in einer Stichprobe zählten sogar 85 Prozent zu der Gruppe, die sich große Gedanken rund um Diäten machten.

    Das liegt nicht nur daran, dass füllige Menschen eben auch eher ihr Gewicht reduzieren wollen. Sogenannte kontrollierte Esser reagieren offenbar generell stärker auf den Anblick oder Geruch verlockender Speisen: Menschen, die ihre Ernährung nach Regeln ausrichten, greifen dann oft besonders herzhaft zu. So mündet der Versuch der Selbstbeschränkung in einem vollen Bauch und Schuldgefühlen.

    https://www.sueddeutsche.de/gesundhe...emme-1.1559393

    Da ist IMO wieder Intervallfasten vorteilhaft, denn die Beschränkung ist zeitlich beschränkt und nach einiger Zeit kann das zum Selbstläufer werden.
    Wie Du weiter vorne sagtest, fällt es eventuell leichter (für eine gewisse Zeit) gar nix zu essen, als wenig.

    Zitat Zitat von chris1982 Beitrag anzeigen
    Empfehle dazu auch "Predictably Irrational" von Dan Ariely.
    wenn es deutsch sein soll: "Denken hilft zwar, nützt aber nix"

    hier ein amüsanter Vortrag des Autors mit deutschen Untertiteln:




    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Mag sein. Aber ohne Willen und Disziplin wird das nix.

    Wie auch?
    Einstweilen, bis den Bau der Welt
    Philosophie zusammenhält,
    Erhält sie das Getriebe
    Durch Hunger und durch Liebe.

    -Friedrich von Schiller-

    Zum Hunger gibt es ein Gegenstück, das nennt sich Sättigung.
    Für manchen Raucher eventuell unvorstellbar: Ich brauche keinerlei Disziplin, um nicht zu rauchen.
    Das geht nicht nur mir so, sondern der Mehrheit der Menschen.
    Ebenso ist es vielleicht für manchen kontrollierten Kalorienzähler der von seinem Arzt "aufgeklärt" wurde, unvorstellbar, dass man in einen Zustand sein/kommen kann, bei dem man längere Zeit keine Lust auf Essen hat und am Süßwarenregal oder dem Bäcker so mühelos vorbeigeht, wie ein lebenslanger Nichtraucher am Zigarettenautomaten.

  13. #73
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Und wenn das die einfache zutreffende Erklärung ist ?
    Sogar wenn es zutreffen sollte, dass Übergewichtige doof, faul und undiszipliniert sein sollten - hilft das noch nicht viel weiter.

    Da es gegen Doofheit, Faulheit und mangelnde Disziplin ja auch kein Medikament gibt. Man kann nicht einfach mal mit Fingerschnippen beschliessen, ab sofort fleissig statt faul zu sein. Und jetzt?


    Dazu ist Disziplin nicht eingebaut, sondern das Ergebnis von Lernprozessen.
    Ein Hindernis, über das die Doofen stolpern dürften, die ja per Definition jene Menschen sind, denen das Lernen schwer fällt. Wofür sie noch nicht mal was können.


    sondern durch eigene Entscheidung.

    Angenommen, die Doofheit sei kein Problem (Doofe neigen dazu, falsche Entscheidungen zu treffen), muss man weiterhin festhalten, dass Willenskraft keine endlos verfügbare Ressource ist. Und dass man für Körpermodifikationsprojekte nur gerade den Teil an Willenskraft benutzen kann, der nicht für die normale Gestaltung des Alltags drauf geht. Arbeiten, Rechnungen zahlen, solche Dinge.

    Nicht jeder endet wie der eine oder andere Extremfall als 480kg Menge Fett die mit einem Kran aus der Wohnung gehievt werden muss. Erstaunlich, oder ? Das ist eine Wahl, kein Gesetz.
    Es gibt auch die Leute, die neigen von Natur aus zum Dünnsein, die kämen nicht über 100 kg, und wenn man ihnen Mastkuren verschreiben würden.

    Andererseits, wenn jemand so dick wird, so liegen da ziemlich sicher noch diverse Probleme vor. Es isst sich keiner grundlos bewegungsunfähig. Sich zu bewegen, ist im Menschen mindestens genauso stark eingebaut, wie essen zu wollen.


    Jede negative Kalorienbilanz führt zur Verstoffwechselung von dem was noch da ist, und damit zu Gewichtsverlust, falls nicht gleichzeitig Wasser eingelagert wird. Das ist ein Gesetz.
    Das ist so.

    Das praktische Problem besteht darin, wie man mit den unangenehmen Empfindungen umgeht, die ein Kaloriendefizit mit sich bringen kann. Gereiztheit, Empfinden von Schwäche, Frösteln, mangelnde Konzentration... muss man sich alles erst mal leisten können. und wollen.
    unorthodox

  14. #74
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Es ist alles die Gesellschaft. Die Gesellschaft zwingt 12jährige zum Rauchen, 20jährige zum vertilgen sämtlicher herumliegender Nahrungsmittel, und hält sie aktiv von Sport und Nachdenken über ihre Gesundheit ab. Fakt..
    Fakt ist, dass ein Hauptinhalt der ersten Grundschuljahre ist: still sitzen. Das bisschen Rechnen und Schreiben, das im Lehrplan steht, würde man auch in viel kürzerer Zeit durchkriegen.

    Das nehme ich der Schule durchaus übel.

    (und in der fünften Klasse, wenn's die Kinder endlich können, das still sitzen... beklagen sich dann die Sportlehrer, dass die Kinder keine Purzelbäume mehr können )
    unorthodox

  15. #75
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Sogar wenn es zutreffen sollte, dass Übergewichtige doof, faul und undiszipliniert sein sollten - hilft das noch nicht viel weiter.
    natürlich hilft das weiter
    Wenn man andere als doof, faul und undiszipliniert bezeichnet, impliziert das meist, dass man selbst schlau, fleißig und diszipliniert sei.
    Das stärkt das eigene Selbstbild.
    Viele Threads des KBB leben davon, dass Leute, die meinen, sie wüssten, wie man sein sollte, auf andere verbal einschlagen, die nicht so sind...

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