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Thema: Augen, Seelen, Akkupunktur, Neurologie u.s.w.

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  1. #1
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    Standard Augen, Seelen, Akkupunktur, Neurologie u.s.w.

    Zitat Zitat von Kickmann Beitrag anzeigen
    Ich trainiere manchmal nur drei Minuten tai chi. Da verwende ich 3-4 verschiedene Techniken, die ich in Videos gelernt habe.
    Ist es eigentlich sinnvoll so kurz tai chi zu machen?
    Für meine Zwecke reicht es eigentlich.
    Kommt wohl auf die Definition von "Deinen Zwecken" an. Grundsätzlich braucht Tai Chi schon eine gewisse tägliche Übungsdauer, und drei Minuten sind sicher nicht ausreichend, um nennenswerte Ergebnisse zu erzielen.
    Zitat Zitat von Kickmann Beitrag anzeigen
    Was hält ihr von tai chi um Aggressionen zu kontrollieren? Was für Übungen eignen sich eventuell dafür?
    Da gibt es eine Übung in den "Acht Brokatübungen". Wird hier z.B. erklärt. Wichtig ist dabei (erstaunlicherweise), zornig zu schauen. Also: Sich auf die Wut (und ihren Grund konzentrieren), so zornig schauen wie man kann (sieht nicht schön aus), und ein paarmal mit den Fäusten in die Luft schlagen. Dadurch wird die Wut durch die Augen ausgeleitet. Warum auch immer, aber es funktioniert.
    Problem ist nur, daß man, wenn man richtig wütend ist, oft nicht mehr den Gedanken "Oh, jetzt sollte ich diese Übung machen" fassen kann. Aber wenn man es noch schafft, den Abstand zu gewinnen, um sich bewußt zu werden "Oh, ich bin gerade wütend", und dann die Übung macht (anstatt jemand anders zu verprügeln), dann wirkt sie sehr gut. Und die Aggression klingt ab. HTH.

  2. #2
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    Also mal abgesehen von diesem Unsinn ...

    Zitat Zitat von Eistee Beitrag anzeigen
    Dadurch wird die Wut durch die Augen ausgeleitet. Warum auch immer, aber es funktioniert.
    ... wie kommst du darauf, dass "zornig schauen "wichtig" ist?

    Zitat Zitat von Eistee Beitrag anzeigen
    Da gibt es eine Übung in den "Acht Brokatübungen". Wird hier z.B. erklärt. Wichtig ist dabei (erstaunlicherweise), zornig zu schauen. Also: Sich auf die Wut (und ihren Grund konzentrieren), so zornig schauen wie man kann (sieht nicht schön aus), und ein paarmal mit den Fäusten in die Luft schlagen.
    "Die Fäuste ballen und zornig schauen - so wird das Qi gemehrt" ..

    In der Übungsanleitung eines maßgeblichen Überbringers dieser Übung, Prof. Jiao, steht weder was von schlagen, noch von zornig schauen. Er beschreibt in der Übung 7 mit dem Namen "mit ausgestreckten Fäusten die Kraft vermehren" eine aufspannende bzw ziehende Bewegung, keineswegs eine schlagende.

    Und zum Thema Zorn sagt er: "Da zu viel Zorn einen schlechten Einfluß auf die Gesundheit haben kann, ... , wurde der Begriff "zornig blicken" geändert. Die Bezeichnungen von Übungen sollte so gewählt werden, dass die Übenden nicht auf eine falsche Fährte gelockt werden."

    Jiao Guorui, Die 8 Brokatübungen, Uelzen, 6. Aufl. 2010, S. 142

  3. #3
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    Die „Arbeit mit den Augen“ ist ein ziemlich komplexes, aber auch extrem wichtiges, Thema. Es hat aber absolut überhaupt nichts mit „zornig gucken“ zu tun, oder Wut aus den Augen zu schicken.
    Die Ba Duan Jin Übungen sind Teil einer alten taoistischen Gymnstik und müssen in deren Terminologie gesehen werden. Die Ideen werden KÖRPERLICH umgesetzt und die Augen sind ein extrem wichtiger Punkt der Körpersteuerung. Sie werden im Rahmen bestimmter Ideen genutzt, die aber erst entwickelt werden können. Der „Blick“ mag für Außenstehende „zornig“ wirken, aber Zorn/Wut spielen bei der Arbeit überhaupt keine Rolle.

    Wie gesagt, man kann diese Arbeit hervorragend neurobiologische erklären und es ist faszinierend zu sehen was für ein tiefes Verständnis die Leute früher entwickelt haben. Arbeit mit den Augen macht übrigens erst Sinn wenn man gewisse körperliche Übungen umsetzen kann und „die Stimme“ einsetzen kann.

    Taoistisch würde man sagen man müßte erst das Qi kreisen lassen können und es bis zur Höhle der beiden Nieren aufsteigen lassen, damit man die Brücke sinken lassen kann. Dann kann man die Höhle des göttlichen Gipfels erblicken um zur großen Spitze aufzusteigen.
    Klar soweit?

    Die physiologische Übersetzung dazu spare ich mir hier, da alleine mein Grundlagenvortrag dazu mindestens 3 Stunden dauert. Mündlich...

    Das Daoyintu stammt aus dem 2.-3. Jhd. vor Christus und zeigt schon die Übungen:

    Geändert von kanken (25-02-2019 um 09:06 Uhr)

  4. #4
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    Ein sehr ähnliches Konzept gibt es auch in den alten indischen Traditionen, da wird dann nur kein Qi geweckt, sondern zwei Schlangen, die dann aufsteigen und auf ihrem Weg verschiedene Zentren „öffnen“ (das tut das Qi ja auch, da werden sie nur Höhlen und Felder genannt). Das Taijitu kann man, in seiner alten Art, übrigens auch als zwei ineinander verschlungene Schlangen sehen (siehe mein Profilbild)...



    Im Yoga gibt es auch einen aktiven und einen passiven Ansatz dazu:

    There are two broad approaches to Kundalini awakening: active and passive. The active approach involves systematic physical exercises and techniques of concentration, visualization, pranayama (breath practice) and meditation under the guidance of a competent teacher. These techniques come from any of the four main branches of yoga, and some forms of yoga, such as Kriya yoga, Kundalini yoga and Sahaja yoga.

    The passive approach is instead a path of surrender where one lets go of all the impediments to the awakening rather than trying to actively awaken Kundalini. A chief part of the passive approach is shaktipat where one individual's Kundalini is awakened by another who already has the experience. Shaktipat only raises Kundalini temporarily but gives the student an experience to use as a basis.[12]
    Quelle

    Wichtig ist die eigene körperliche Übung, das „fühlen lassen“ durch den Lehrer und klar definierte Ideen/Bilder, mit denen Gefühle erzeugt werden.

    Entgegen der New Age Meinung hatte das primär auch nix mit Sex zu tun, sondern war Gymnastik und Geistesschulung, so wie die taoistischen Übungen auch.

    Das Sahasrara spielt eine sehr wichtige Rolle. Im Vajrayana gibt es eine Übung die identisch zu indischen Übungen ist und auch im Bagua eine extrem wichtige Rolle spielt. Stimme und Auge sind da sehr wichtig, mit ihren Hilfsmitteln Töne und Bilder (bzw. Ideen, die die Bilder hervorbringen).
    Dieses Bild gibt es sehr gut wieder:


    In das Bagua ist diese Art der Übung zum einen über die Verbindung zu Shaolin gekommen (deren Mönche alte indische Methoden praktizierten, siehe Shahar), da DHC nordchinesische Methoden lernte, die aus Shaolin mitbeeinflusst wurden. Zum Anderen kamen diese Impulse aus den taoistischen Traditionen, die aber auch Einflüsse aus buddhistischen und indischen Traditionen hatten (siehe Shin-yi Chao).

    Vajrayana ist eine tantrische Praxis. Tantra in der Wortbedeutung meint „etwas zusammenweben“, während Sutra „etwas zusammennähen“ meint. Es sind körperliche und geistige Übungen. „Das Webermädchen“ im Neijingtu ist z.B. ein schönes Beispiel wo man so etwas wiederfindet, wie auch die „Seidenfadenübungen“, denn der Seidenfaden wird vom Webermädchen hergestellt. Diese Symbolik hat eine sehr tiefe Bedeutung, körperlich, wie geistig.
    Tantra wird im Samaveda auch mit „Essenz“ übersetzt, ganz ähnlich dem „jing“, der Essenz. In der taoistische Übung entspricht dies dann auch dem Körperlichen, während Shen, der Geist, dem Wesen entspricht und z.B. mit Sutren geübt wird. Beides muss harmonisiert werden.

    In den japanischen Richtungen hat diese Art der Lehre übrigens über das Mikkyo des Shingon Buddhismus Eingang gefunden und so auch maßgeblich die Koryu beeinflusst.
    Geändert von kanken (25-02-2019 um 14:36 Uhr)

  5. #5
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Taoistisch würde man sagen man müßte erst das Qi kreisen lassen können und es bis zur Höhle der beiden Nieren aufsteigen lassen, damit man die Brücke sinken lassen kann. Dann kann man die Höhle des göttlichen Gipfels erblicken um zur großen Spitze aufzusteigen. Klar soweit?
    Ja, das macht die Sache griffig.

    Die physiologische Übersetzung dazu spare ich mir hier, da alleine mein Grundlagenvortrag dazu mindestens 3 Stunden dauert. Mündlich...
    Inwieweit könntest du sie denn leisten?

    Ein sehr ähnliches Konzept gibt es auch in den alten indischen Traditionen, da wird dann nur kein Qi geweckt, sondern zwei Schlangen, die dann aufsteigen und auf ihrem Weg verschiedene Zentren „öffnen“ (das tut das Qi ja auch, da werden sie nur Höhlen und Felder genannt). Das Taijitu kann man, in seiner alten Art, übrigens auch als zwei ineinander verschlungene Schlangen sehen (siehe mein Profilbild)...
    Also, die zwei "aufsteigenden Schlagen, die verschiedene Zentren öffnen", sind zu vergleichen mit dem "Qi, das "Höhlen und Felder" "öffnet"(?) ?

  6. #6
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Inwieweit könntest du sie denn leisten?
    Na ja, praktische Übung in einer authentischen Linie, mit deren Symbolik und Übungsanweisungen und daraus resultierenden eigenen Erfahrungen, gepaart mit westlichem Wissen über Neurobiologie, Physiologie, Anatomie und Psychiatrie auf aktuellsten Hochschulniveau.
    Da kann man viele Zusammenhänge erkennen und erklären. Nix Esoterisches, sondern handfeste Erklärungen für eine verdammt ausgefeilte Körperarbeit, Didaktik und geistige „Gesundung“.

    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Also, die zwei "aufsteigenden Schlagen, die verschiedene Zentren öffnen", sind zu vergleichen mit dem "Qi, das "Höhlen und Felder" "öffnet"(?) ?
    Jupp, wenn man die körperlichen Übungsanweisungen kennt.
    Geändert von kanken (25-02-2019 um 13:07 Uhr)

  7. #7
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Na ja, praktische Übung in einer authentischen Linie, mit deren Symbolik und Übungsanweisungen und daraus resultierenden eigenen Erfahrungen, gepaart mit westlichem Wissen über Neurobiologie, Physiologie, Anatomie und Psychiatrie auf aktuellsten Hochschulniveau.
    Davon bin ich ausgegangen.

    Nix Esoterisches, sondern handfeste Erklärungen für eine verdammt ausgefeilte Körperarbeit, Didaktik und geistige „Gesundung“.
    Sehr gerne, denn es geht ja um das hier:
    zornig zu schauen. Also: Sich auf die Wut (und ihren Grund konzentrieren), so zornig schauen wie man kann (sieht nicht schön aus), und ein paarmal mit den Fäusten in die Luft schlagen. Dadurch wird die Wut durch die Augen ausgeleitet. Warum auch immer, aber es funktioniert.
    Ich präzisiere mal:

    "Wut wird durch die Augen ausgeleitet" halte ich, wie vorne angedeutet, für eine Metapher, und zwar ne schlechte. Die Frage ist: Könnte man erklären, wie diese Übung auf die Emotion "Wut" wirkt, (denke schon), was genau die Augen dabei für eine Funktion hätten (wird m.E. schon schwieriger) und natürlich, warum es gerade diese Übung sein soll und nicht eine beliebige andere.

    Denn mit großer Sicherheit gibt es eine weitere Übungsanweisung, die besagt, dass es egal ist, ob man zornig schaut oder nicht. Da hätten wir dann alle Varianten beisammen, und das heißt für mich: Wahrscheinlich ist es wurscht, und es ist zu vermuten, dass der gleiche Effekt sich auch mit einer Reihe anderer Übungen erreichen ließe. Das wiederum würde bedeuten, dass die "spezielle Wirkung" der Übungen eine höchst wackelige Angelegenheit ist, um den Ausdruck "pure Behauptung" zu vermeiden.

  8. #8
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Denn mit großer Sicherheit gibt es eine weitere Übungsanweisung, die besagt, dass es egal ist, ob man zornig schaut oder nicht. Da hätten wir dann alle Varianten beisammen, und das heißt für mich: Wahrscheinlich ist es wurscht, und es ist zu vermuten, dass der gleiche Effekt sich auch mit einer Reihe anderer Übungen erreichen ließe. Das wiederum würde bedeuten, dass die "spezielle Wirkung" der Übungen eine höchst wackelige Angelegenheit ist, um den Ausdruck "pure Behauptung" zu vermeiden.
    Wie ich oben ja schon schrieb hat es (so wie ich es kenne) nichts mit „Wut über die Augen ausleiten“ zu tun, sondern mit anderen Dingen. Für einen Außenstehenden wirkt es zwar so als ob man „böse“ guckt, das ist aber nur eine Beobachtung, nicht das, was passiert!
    In den Ba Duan Jin macht man ja vorher auch andere Übungen und zwar nicht ohne Grund. „Gucken und Schlagen“, was diese Übung ja erst einmal ist, beinhaltet ein sehr viel komplexeres Gebiet, als man es hier mal eben anreißen könnte.
    Das Entscheidende ist wie die Augen den Körper steuern und was das mit den Armen/Fäusten zu tun hat. Die dafür benötigten Ideen und daraus resultierenden körperlichen Vorgänge und Verbindungen kann man sehr gut erklären und veranschaulichen.

    Einige der zu Grunde liegenden Mechanismen wurden sogar vom US Verteidigungsministerium erforscht. Kann man mal nach „Mind-Body Skills for Regulating the Autonomic Nervous System. Defense Centers of Excellence for Psychological Health and Traumatic Brain Injury“ googeln.

    Einen netten Artikel, der zwar nicht tief in die Neurobiologie einsteigt, aber den Zusammenhang zwischen autonomen Nervensystem, Bewegung und motor-imagary beschreibt, findest du hier:

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/art...m-07-00415.pdf

    Das Problem all dieser Leute ist halt dass sie keinen Zugriff auf die alten Traditionen haben, bzw. nur ein völlig falsches Bild durch den ganzen oberflächlichen Esoquatsch. Durch diesen weit verbreiteten Bullshit ist dieses Gebiet für aktuelle Forschungen uninteressant, dabei liegt dort jedoch sehr viel, sehr tiefes Wissen.
    Wenn du dich heute allerdings als ambitionierter junger Forscher mit „tantrischen Methoden zur Besserung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens“ beschäftigen würdest könntest du auch gleich wissenschaftlichen Selbstmord begehen (dank des falschen Bildes im Westen zu diesen Dingen).
    Geändert von kanken (25-02-2019 um 13:37 Uhr)

  9. #9
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen

    Ich präzisiere mal:

    "Wut wird durch die Augen ausgeleitet" halte ich, wie vorne angedeutet, für eine Metapher, und zwar ne schlechte. Die Frage ist: Könnte man erklären, wie diese Übung auf die Emotion "Wut" wirkt, (denke schon), was genau die Augen dabei für eine Funktion hätten (wird m.E. schon schwieriger) und natürlich, warum es gerade diese Übung sein soll und nicht eine beliebige andere.

    Denn mit großer Sicherheit gibt es eine weitere Übungsanweisung, die besagt, dass es egal ist, ob man zornig schaut oder nicht. Da hätten wir dann alle Varianten beisammen, und das heißt für mich: Wahrscheinlich ist es wurscht, und es ist zu vermuten, dass der gleiche Effekt sich auch mit einer Reihe anderer Übungen erreichen ließe. Das wiederum würde bedeuten, dass die "spezielle Wirkung" der Übungen eine höchst wackelige Angelegenheit ist, um den Ausdruck "pure Behauptung" zu vermeiden.
    Schonmal die Idee gehabt , das es ev. nicht Varianten sind sondern ein Paket ? Also mehrere Elemente die ein Ganzes bilden.

    Emotionen stellen sich immer auch in Mimik ( Gesichtsmuskulatur ) , Augen ( Blick) und Stimme ( Tonlage , Rhytmus) dar.
    Umgedreht kann ich mit entsprechender Mimik , Blick , Stimme , Emotionen in abgeschwächter Form triggern und dann darauf aufbauend steigern.

    Emotionen stellen aber auch gewissermassen Aufladungen dar.
    Wenn ich sie also bewusst rufe über Mimik, Stimme , Augen und mich in sie hinein begebe , schaffe ich einen Raum sie zu entladen. Einfach mal tun und sehen wie lange du diesen Zustand aufrechterhalten kannst und wie es sich danach anfühlt.

    umgedreht kann es ein gutes Werkzeug sein , um blockierte Emotionen wieder frei zu legen .
    Du wirst dann sehen wie schwer es den Menschen fällt , die den blockierten Emotionen zugehörigen Mimiken , zu erzeugen.
    Egal ob Wut oder Trauer oder Freude.

    Und jede Emotion verändert auch automatisch den Tonus unsrer gesamten SkelettMuskulatur . Weshalb das Spiel , das arbeiten mit Emotion so wichtig ist. V.a. In Körperarbeit.

    Was die Augen angeht. Guckmal in den Sprachgebrauch , wenn dann von warmen Augen oder einem stechenden Blick gesprochen wird .
    In vielen Kulturen gilt es als Tabubruch , jemanden scheel ( von der Seite ) anzuschauen .
    Ich z.b. Finde es sehr unhöflich mit den Augen fixiert und angestarrt zu werden .
    Das hat seine Ursachen , und die finden sich in den Mechanismen dahinter , . Die Augen bringen es nur zum Vorschein.
    Aber gleichzeitig kann ich mit den Augen , siehe oben, psychische Energien ( Empfindungen , Emotionen und damit auch Gedanken) kanalisieren .

    Das ist also kein Entweder oder . Die oder jene Variante , sondern ein komplexes Paket. Mit der Möglichkeit aus verschiedenen Richtungen zu kommen , um konkrete Veränderungen IN EINEM zu bewirken.

    Und das wiederum wird dann in Tankas oder Mandalas SYMBOLISCH über bestimmte Augensprache ausgedrückt . Oft wird der Zornvolle Blick benutzt , um z.b. Schutz zu errichten , was auch als Kraftvoll übersetzt werden kann .

    Es geht um das erschaffen unterschiedlicher Kraftqualitäten , auf ALLEN Ebenen.
    Nicht um separieren , selektieren und dann das Eine als Richtig oder falsch zu etikettieren.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  10. #10
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Denn mit großer Sicherheit gibt es eine weitere Übungsanweisung, die besagt, dass es egal ist, ob man zornig schaut oder nicht. Da hätten wir dann alle Varianten beisammen, und das heißt für mich: Wahrscheinlich ist es wurscht, und es ist zu vermuten, dass der gleiche Effekt sich auch mit einer Reihe anderer Übungen erreichen ließe. Das wiederum würde bedeuten, dass die "spezielle Wirkung" der Übungen eine höchst wackelige Angelegenheit ist, um den Ausdruck "pure Behauptung" zu vermeiden.
    Ursprünglich geht es ja bei den Augen im Taoismus um die Hun Seelen, die den Po Seelen gegenüber stehen. Eine Solche Übung dient dazu mit diesen zu arbeiten (was u.a. durch das Kreisen des Qi erreicht wird, was das Resultat der Arbeit mit Geist und Körper ist).

    Das Problem im Westen ist dass irgendwelche „Anweisungen“ übernommen werden ohne das zu Grunde liegende Denksystem zu verstehen und auf einmal leitet man dann Wut aus den Augen aus...

    Die Hun Seelen sind in den Augen, die Po Seelen in der Leber. Die Leber reguliert in diesem Denksystem die Wut. Durch die Arbeit mit den Hun Seelen nehme ich Einfluss auf die Po Seelen und damit auf Wut und andere Emotionen. Diese Arbeit ist aber eine Kombination aus Geist (Ideen/Bilder) und Körper (Bewegung, Form, Position). Der Geist bewegt den Körper, dadurch nehme ich Einfluss auf die emotionale Seite des Geistes.
    Welche Ideen ich nehme ist dann dabei entscheidend, aber das würde hier zu weit führen, „wütend“ ist es nicht.

    Wie gesagt, man muss diese Anweisungen in einem großen Kontext sehen. In sich ist das System logisch, man muss es nur komplett betrachten (und vor allem auch richtig üben und nicht so einen Quatsch machen wie wütend gucken und in die Luft hauen).

  11. #11
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    "Wut wird durch die Augen ausgeleitet" halte ich, wie vorne angedeutet, für eine Metapher, und zwar ne schlechte. Die Frage ist: Könnte man erklären, wie diese Übung auf die Emotion "Wut" wirkt, (denke schon), was genau die Augen dabei für eine Funktion hätten (wird m.E. schon schwieriger) und natürlich, warum es gerade diese Übung sein soll und nicht eine beliebige andere.
    Im Lauf meiner Ausbildung für Akupressur kriegte ich mal eine Liste mit diversen Zuordnungen, und darauf war unter anderem zu lesen: "Wandlungsphase Holz; Körpersystem Muskulatur; Sinnesorgan Auge; Emotion Wut, Zorn, Aggressivität."

    Sprich, das gehört alles ins selbe Paket, der Wandlungsphase Holz zugeordnet; und Aktionen wie grimmig gucken und Fäuste ballen ( = Muskulatur anspannen) regen dann logischerweise das holzige Qi an.

    Zu einem späteren Zeitpunkt habe ich diesen Zusammenhang selbst erfahren. Übungen/Behandlungen für die Augen befreiten/regten die Muskulatur an, was für mich eine Überraschung war. Ich wollte "nur" besser sehen lernen, und pof, auf einmal war ich sportlich.

    Warum es so ist... nun das weiss ich auch nicht. Dass es so ist, erlebe ich immer wieder mal.
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