Zitat von
Bücherwurm
Ich präzisiere mal:
"Wut wird durch die Augen ausgeleitet" halte ich, wie vorne angedeutet, für eine Metapher, und zwar ne schlechte. Die Frage ist: Könnte man erklären, wie diese Übung auf die Emotion "Wut" wirkt, (denke schon), was genau die Augen dabei für eine Funktion hätten (wird m.E. schon schwieriger) und natürlich, warum es gerade diese Übung sein soll und nicht eine beliebige andere.
Denn mit großer Sicherheit gibt es eine weitere Übungsanweisung, die besagt, dass es egal ist, ob man zornig schaut oder nicht. Da hätten wir dann alle Varianten beisammen, und das heißt für mich: Wahrscheinlich ist es wurscht, und es ist zu vermuten, dass der gleiche Effekt sich auch mit einer Reihe anderer Übungen erreichen ließe. Das wiederum würde bedeuten, dass die "spezielle Wirkung" der Übungen eine höchst wackelige Angelegenheit ist, um den Ausdruck "pure Behauptung" zu vermeiden.
Schonmal die Idee gehabt , das es ev. nicht Varianten sind sondern ein Paket ? Also mehrere Elemente die ein Ganzes bilden.
Emotionen stellen sich immer auch in Mimik ( Gesichtsmuskulatur ) , Augen ( Blick) und Stimme ( Tonlage , Rhytmus) dar.
Umgedreht kann ich mit entsprechender Mimik , Blick , Stimme , Emotionen in abgeschwächter Form triggern und dann darauf aufbauend steigern.
Emotionen stellen aber auch gewissermassen Aufladungen dar.
Wenn ich sie also bewusst rufe über Mimik, Stimme , Augen und mich in sie hinein begebe , schaffe ich einen Raum sie zu entladen. Einfach mal tun und sehen wie lange du diesen Zustand aufrechterhalten kannst und wie es sich danach anfühlt.
umgedreht kann es ein gutes Werkzeug sein , um blockierte Emotionen wieder frei zu legen .
Du wirst dann sehen wie schwer es den Menschen fällt , die den blockierten Emotionen zugehörigen Mimiken , zu erzeugen.
Egal ob Wut oder Trauer oder Freude.
Und jede Emotion verändert auch automatisch den Tonus unsrer gesamten SkelettMuskulatur . Weshalb das Spiel , das arbeiten mit Emotion so wichtig ist. V.a. In Körperarbeit.
Was die Augen angeht. Guckmal in den Sprachgebrauch , wenn dann von warmen Augen oder einem stechenden Blick gesprochen wird .
In vielen Kulturen gilt es als Tabubruch , jemanden scheel ( von der Seite ) anzuschauen .
Ich z.b. Finde es sehr unhöflich mit den Augen fixiert und angestarrt zu werden .
Das hat seine Ursachen , und die finden sich in den Mechanismen dahinter , . Die Augen bringen es nur zum Vorschein.
Aber gleichzeitig kann ich mit den Augen , siehe oben, psychische Energien ( Empfindungen , Emotionen und damit auch Gedanken) kanalisieren .
Das ist also kein Entweder oder . Die oder jene Variante , sondern ein komplexes Paket. Mit der Möglichkeit aus verschiedenen Richtungen zu kommen , um konkrete Veränderungen IN EINEM zu bewirken.
Und das wiederum wird dann in Tankas oder Mandalas SYMBOLISCH über bestimmte Augensprache ausgedrückt . Oft wird der Zornvolle Blick benutzt , um z.b. Schutz zu errichten , was auch als Kraftvoll übersetzt werden kann .
Es geht um das erschaffen unterschiedlicher Kraftqualitäten , auf ALLEN Ebenen.
Nicht um separieren , selektieren und dann das Eine als Richtig oder falsch zu etikettieren.
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)