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Thema: Ketogene Ernährung in der Kampfsportszene

  1. #16
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    Zitat Zitat von Alfons Heck Beitrag anzeigen
    OK Danke für die Rückmeldung.
    Ich bezog mich auf Stimmen wie hier:

    ...Für Diabetiker soll eine zu hohe Konzentration von Ketonkörpern im Blut sogar lebensgefährlich werden können.
    ...
    ...
    Zudem wird vor kosmetischen Problemen gewarnt. Eine sehr eiweiß-, beziehungsweise fleischlastige Ernährung soll dauerhaft Mundgeruch verursachen und dem Verdauungstrakt belasten können. Vor allem Kraftsportler, die ihren Proteinbedarf (mit dem Ziel des Muskelaufbaus) aus großen Fleischmengen beziehen, riskieren durch diese Ernährungsform einen Anstieg des Harnsäurespiegels im Blut und damit eine höhere Wahrscheinlichkeit auf Gicht, wie Diplom-Sportwissenschaftler und Personal Coach Felix Klemme auf FITBOOK-Nachfrage bestätigt. Außerdem wirke (rotes) Fleisch säurebildend, weshalb zu viel davon zu einer Übersäuerung des Körpers führen könne. Die Folge, neben schlechtem Atem: „verminderte Leistungsfähigkeit, Hautunreinheiten und Pickel“, so Klemme. Umso wichtiger sei es, zwischendurch auch mal Gemüse auf den Speiseplan zu setzen, da es Basen bilde und auch mithilfe seiner enthaltenen Mineralstoffe einer Übersäuerung entgegensteuere.
    Quelle: https://www.fitbook.de/food/ketogene...en-krankheiten
    schaun wir mal:

    Für Diabetiker soll eine zu hohe Konzentration von Ketonkörpern im Blut sogar lebensgefährlich werden können

    Ich hab gehört, für (insulinpflichtige) Diabetiker kann auch eine zu hohe Konzentration von Glukose im Blut lebensgefährlich werden...(wie für alle Menschen. Aber wenn man Insulin herstellen kann und die Zielzellen noch adäquat darauf reagieren, kann man den Blutzucker noch auf andere Weise senken, als die Glukose aus zu pinkeln ("Diabetes mellitus" heißt "honigsüßer Durchfluss") oder Muskelarbeit.)
    Daher treten bei diesbezüglich Gesunden unter Normalbedingungen keine gefährlich hohen Blutzuckerwerte dauerhaft auf, so wie auch eine Ketoazidose als ernsthaft Stoffwechselentgleisung eher infolge von Insulinmangel oder Alkoholmissbrauch auftritt und nicht aufgrund von ketogener Ernährung.

    Zudem wird vor kosmetischen Problemen gewarnt. Eine sehr eiweiß-, beziehungsweise fleischlastige Ernährung soll dauerhaft Mundgeruch verursachen und dem Verdauungstrakt belasten können.
    Richtigen Sportlern sind "kosmetische Probleme" wohl egal.
    O.k. was ist dran am Mundgeruch?
    Ja, da kann teilweise, besonders anfänglich, ein Acetongeruch auftreten. Riecht dann eher wie Nagellackentferner als wie totes Tier.
    Das gibt sich IMO nach einer Weile, wenn die Ketokörper besser verwertet werden können. Falls einer andere Erfahrungen hat..
    Dann behaupten manche Veganer natürlich gerne, dass "Leichenfresser" aufgrund von verottenden Fleischfasern in den Zähnen tatsächlich nach totem Tier röchen.
    Da könnte man über die Anschaffung von Zahnbürste und Zahnseide nachdenken...
    Bemerkenswert ist, dass hier auf eine "eiweiß- bzw. fleischlastige" Ernährung hingewiesen wird.
    Tatsächlich ist eine zu hohe Eiweiß-Zufuhr eher kontraproduktiv, wenn man in Ketose kommen will.
    Denn Protein kann in Kohlenhydrate umgewandelt werden.
    Hier ein Blogbeitrag zur Frage, ob die, sich traditionell hauptsächlich von tierischer Kost ernährenden Inuit sich in "Ketose" befanden:

    Eine Studie aus dem Jahre 1928, eine von 1936 und eine von 1972. Die einbezogenen Populationen lebten und ernährten sich damals allesamt weitestgehend traditionell (1972 taten sie allerdings schon Zucker in den Tee oder Kaffee.... arktischer Kaffee??) und was die jeweiligen Wissenschaftler an Erkenntnis gewannen, enttarnt die angebliche Dauerketose der Inuit als einen weiteren Low-Carb-Mythos:
    Die Inuit wiesen keine erhöhte Ketonkörperkonzentration im Blut auf und waren außerordentlich glucosetolerant. Von Ketose konnte im Grunde gar keine Rede sein, denn die konsumierten Mengen an Kohlenhydraten und Proteinen waren so hoch, dass sich gar keine Dauerketose einstellen konnte.
    [...]
    Die Ursachen für die nichtexistente Ketose nennen die Autoren der Studie ebenfalls: Tägliche Aufnahme im Durchschnitt von 54g KH, 280g Proteine, 135g Fett. Die aufgenommenen Mengen an KH stammten überwiegend aus dem Glykogen von Haut (die Haut von Meeressäugern ist enorm glykogenhaltig), Muskulatur und Organen roh, kurz nach der Tötung verzehrter Tiere bzw. dem tiefgefrorenen Fleisch dieser Tiere.
    [...]
    Die Mengen von 54 Gramm Kohlenhydraten meiden die meisten LCHF-Fans wie der Teufel das Weihwasser, mutmaßen sie doch, dass sie bei derartigen "KH-Exzessen" nie und nimmer abnehmen oder gesund leben können. 280g Proteine verhindern zuverlässig eine stabile dauerhafte Ketose, denn 58% dieser Menge, werden in Glucose verwandelt, zusätzlich 10% des Fetts und so resultiert aus diesen Nährstoffmengen bei ca. 2500 kcal/d ein Potenzial von 230g Glucose am Tag. Bei 230g Glucose kann man aber beim besten Willen keine stabile, tiefe Ketose erwarten.


    https://pinkpoisononpaleo.blogspot.c...chen.html#more


    (Der Blogautor ist selbst an ketogener Ernährung "gescheitert" und wettert nun in amerikanischer Bullshit-Rhetorik gegen diese Ernährungsform (ebenso wie gegen Veganismus) . Bringt aber oft interessante Informationen auf höherem Niveau, auch wenn man das noch gegen prüfen sollte (z.B. die Behauptung mit den 58%)
    Naja, weiter mit der Stimme:
    Vor allem Kraftsportler, die ihren Proteinbedarf (mit dem Ziel des Muskelaufbaus) aus großen Fleischmengen beziehen, riskieren durch diese Ernährungsform einen Anstieg des Harnsäurespiegels im Blut und damit eine höhere Wahrscheinlichkeit auf Gicht, wie Diplom-Sportwissenschaftler und Personal Coach Felix Klemme auf FITBOOK-Nachfrage bestätigt. Außerdem wirke (rotes) Fleisch säurebildend, weshalb zu viel davon zu einer Übersäuerung des Körpers führen könne. Die Folge, neben schlechtem Atem: „verminderte Leistungsfähigkeit, Hautunreinheiten und Pickel“, so Klemme. Umso wichtiger sei es, zwischendurch auch mal Gemüse auf den Speiseplan zu setzen, da es Basen bilde und auch mithilfe seiner enthaltenen Mineralstoffe einer Übersäuerung entgegensteuere.
    dito: hier wird ketogene Ernährung mit hohem (nahezu auschließlichem?) Fleischkonsum gleichgesetzt.
    Ich weiß ja nicht ob "FITBOOK" den Herrn Klemme nach ketogener Ernährung gefragt hat, oder danach, ob Kraftsportler ihren Proteinbedarf mit Fleisch decken sollten...
    Es geht nicht um den Proteinbedarf, sondern um den Kohlenhydratbedarf.
    Warum ausgerechnet rotes Fleisch säurebildend sein soll (im Vergleich zu weißem Fleisch oder Fisch) wird eventuell sein Geheimnis bleiben.
    Pickel (Akne) können insbesondere durch Milch begünstigt werden und eine durchaus fleischlastige Paleoernährung soll hier positiv wirken.
    Ich selbst habe mich schon längere Zeit ketogen ernährt und da habe ich nicht nur "auch mal" Gemüse gegessen.
    Bei unter ca. 50g/d KH komme ich in Ketose.
    So viel ist z.B. in zwei Kilo Brokkoli enthalten.
    Oder einem Kilo Möhren.
    Schau doch mal auf einen Beutel Tiefkühlgemüse ohne Zusätze, wie da der KH-Anteil ist.
    Also Gemüse kann man recht viel essen.
    Sogar KH-armes Obst wie Beeren:
    Heidelbeeren haben 7,4g KH/ 100g
    Erdbeeren 5,5g.

    Die hier durchschimmernde Meinung: "ketogene Ernährung = Steak + Ei + Kokosöl" scheint mir eher das Produkt einer oberflächlichen Betrachtung, als tatsächlicher Beschäftigung mit diesem Thema.

    Allerdings finden Sich in dem von Dir verlinkten Artikel ja noch andere Stimmen, als die im Zitat widergegebene.
    Geändert von Pansapiens (20-03-2019 um 05:32 Uhr)

  2. #17
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    Von denen, die Keto durchziehen, kenne ich einige Leute mit starker Migräne, die berichten, dass sie von praktisch Dauermigräne (mehr als 20 Tage pro Monat) durch strikte ketogene Ernährung runterkommen auf 1-2 Tage Migräne, was diese Leute durch andere Methoden (Medikamente, und sonstige Lebensstiländerungen) nicht hinkriegten. Die Beschreibung der Ernährung fand ich allerdings doch sehr einseitig und eingeschränkt, man darf dann fast nichts essen. Karotten zB gar nicht. Aber wenn man dafür keine Migräne hat, ist es wohl den Aufwand wert.

    Diese Leute betreiben allerdings eher Ausdauersport, wenn sie Sport treiben; was für Kampfsport nützlich sein könnte, wäre die erhöhte Aggressivität, die ich beobachtet habe bei denen ,die von Keto zu "gewöhnlicher" Ernährung hin und her wechseln - meist die, bei denen die jeweiligen Vorteile von Migränevermeidung + Ketoessen // Migräne + nach Lust und Laune essen phasenweise abwechseln. ob sich dies dann in einem Ring oder Cage bewährt oder einen Vorteil verschafft, wär noch zu prüfen. Aber Süsses essen (im weitesten Sinn, alle KHs sind gemeint) macht auch Menschen süss, hab ich festgestellt.
    unorthodox

  3. #18
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    hier was zum eigentlichen Threadthema:




    da ketogene Diät schon als "Lifestile" bezeichnet wurde, hier eine kritische Stimme mit eigener Langzeiterfahrung und auf IMO höherem Niveau:

    https://edubily.de/2016/04/ketogene-diaet-gesundheit/

    entgegen Paul Rogan im obigen Video, der wie viele andere LCler den Brainfog bei KH-Verzehr nach langer Enhaltsamkeit wohl als Beleg für die Schädlichkeit von KH ansieht, führt der Autor dieses Phänomen eher auf die verminderte Fähigkeit des Körpers mit KH umzugehen (physiologische Insulinresistenz) zurück:

    Ein Grund, warum ich nichts von chronisch praktizierten (Very-)Low-Carb-Ernährungsformen halte, ist, dass ich selbst fünf Jahre so gelebt habe und danach wochen-, nein monatelang mit den Folgen zu kämpfen hatte. (Was übrigens nicht bedeutet, dass das repräsentativ für jeden von euch ist.) Der ein oder andere, der mal aus einer so langen VLC-Phase “auftaucht” und wieder Kohlenhydrate essen möchte, wird vielleicht spüren, wie der Organismus plötzlich Probleme hat, die Glukose in die Zellen zu bekommen. Das macht sich bemerkbar, zum Beispiel durch “Nebel im Kopf” oder “verschwommene Umwelt” etc. – da gibt es viele Anzeichen.

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