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Bücherwurm
Kennt man irgendwelche Faktoren, die für das Milchfett sprechen würden, außer dem Geschmack ?
Ja, das wurde auch schon im KKB angesprochen:
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Gast
dazu hat OliverT ja schon einen Artikel verlinkt, der diesbezüglich zwischen verschiedenen gesättigten Fetten differenziert:
Ein Ernährungswissenschaftler über gute und schlechte Fette
Die Palmitinsäure, die etwa in Butter oder Sahne vorkommt, aber auch in Wurst und Fleisch, hat möglicherweise eine ganz andere Wirkung im Körper als die typischen Milchfettsäuren, die wir fast ausschließlich mit Kuhmilch oder Milchprodukten wie Käse aufnehmen. In beiden Fällen handelt es sich um gesättigte Fettsäuren; dennoch haben sie unterschiedliche Bedeutungen für den Körper. Studien zeigen deutlich, dass eine vermehrte Aufnahme bestimmter Milchfettsäuren mit einem verminderten Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht, während eine erhöhte Zufuhr an Palmitinsäure eher mit einem häufigeren Auftreten dieser Erkrankungen assoziiert ist.
in dem verlinkten Artikel wird auch auf die (im KKB häufiger angesprochene) Problematik der (mehrfach) ungesättigten Fettsäuren, die man eben auch differenziert betrachten kann, eingegangen:
Das kardiovaskuläre Risiko reduziert sich auch durch den Austausch von gesättigten Fettsäuren durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Aber nicht alle mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind per se gut. So muss man darauf achten, dass die mehrfach ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im richtigen Verhältnis aufgenommen werden.
Wieso?
Aus den Omega-6-Fettsäuren bildet unser Körper sogenannte Entzündungsmediatoren, die im Körper Entzündungen und Fieber hervorrufen. Dies ist ein sinnvoller und auch notwendiger Prozess, da Entzündungen und Fieber dem Körper als Werkzeuge dienen, Infektionen zu bekämpfen und den Heilungsprozess einzuleiten. Aus Omega-3-Fettsäuren kann der Körper Substanzen bilden, die Entzündungsprozesse wieder auflösen. Das bedeutet, bei den Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren kommt es auf ein ausgewogenes Verhältnis an.
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Bücherwurm
Wenn nicht, dann wäre also nur der Faktor "Kalorien", das bedeutet dann: Fettarm ist angesagt.
könnte eine Milchmädchenrechnung sein...
Zudem belegen die meisten Studien, dass der Konsum fettarmer Milch zu einer Gewichtszunahme bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen führt, während Vollmilch keine Folgen für die schlanke Linie hat. Vollmilch senkt zudem das Risiko, am metabolischen Syndrom zu erkranken.
Der Rat, fettarme Milchprodukte zu essen, könnte also sogar die Übergewichts- und Diabetesepidemie der letzten Jahre angeheizt haben. »Vermutlich kompensieren Menschen die niedrigere Kalorienzufuhr durch mehr Essen, oder sie essen dafür zuckerhaltige Snacks«, schrieb David Ludwig, Ernährungswissenschaftler an der Harvard University, bereits vor drei Jahren in einem Kommentar in der Fachzeitschrift »JAMA Pediatrics«. Er spricht sich ebenso wie Ton Baars eindeutig für den Konsum von Vollmilch aus
https://www.spektrum.de/news/die-vol...machts/1404347
um es noch komplizierter zu machen, hängt die Wirkung eventuell sogar davon ab, was die Kuh gefressen hat, von der Dein Joghurt stammt:
Rund 400 Fettsäuren tummeln sich in der Milch, das Muster kann sich je nach Produkt erheblich unterscheiden.So fand man etwa in klinischen Studien, dass Biomilchkonsum das Gesamtcholesterin im Blut sogar absenkt.
Schließlich dürfen Kühe vor allem im Biolandbau ausgiebig grasen, weshalb in ihrem Pansen mehr Omega-3-Fettsäuren entstehen sowie mehr konjugierte Linolsäuren (CLA). In Biomilch fand Ton Baars, Agrarwissenschaftler am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FibL), ein Drittel bis doppelt so viel Linolensäure, eine Omega-3-Fettsäure, wie in konventionell erzeugter Milch. Linolensäure senkt bewiesenermaßen den LDL- und Gesamtcholesterinspiegel. Konjugierte Linolsäuren sind dagegen entzündungshemmend und verhindern die Bildung gefährlicher Plaques in den Gefäßen – beides beugt Herzkrankheiten vor.
Gut, wenn einer am "Forschungsinstitut für biologischen Landbau" arbeitet, ist er eventuell voreingenommen...
Die gesundheitlichen Vorteile von CLA sind natürlich wieder umstritten:
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im Zuge von Artikel 13 der Verordnung (EG) Nr. 1924/2006 (Health Claims) positive Gesundheitsaussagen für konjugierte Linolsäuren wissenschaftlich geprüft. In 14 von 16 Interventionsstudien an Menschen konnte kein signifikanter Effekt auf das Körpergewicht festgestellt werden. Eine Auswirkung auf die Lean Body Mass (LBM), die fettfreie Körpermasse (Magermasse), konnte ebenfalls nicht gezeigt werden. Ein Einfluss auf die Insulinsensitivität, die Empfindlichkeit der Insulinrezeptoren gegenüber Insulin, sieht die EFSA als nicht erwiesen an. Auch eine antioxidative Wirkung, welche DNA, Proteine und Lipide vor Oxidativem Schaden schützt, konnte nicht nachgewiesen werden. Eine Stimulierung des Immunsystems durch schützende Antikörper gegen Krankheitserreger konnte ebenfalls nicht bewiesen werden.[4]
https://de.wikipedia.org/wiki/Konjug...nols%C3%A4uren