Klares JA. Problem bei der Sache ist, dass Du für Dich herausfiltern musst, wer für Dich und Dein Karate gut ist und wem Du Dein Geld geben willst. Name, y. Dan, ...., kann was, muss aber nichts heißen. Wenn ich nach einem oder zwei Lehrgängen bei Herrn xyz feststelle, der labert nur, ich kann ihn nicht ausstehen, er hat nur feuchte bunkai Träume mit denen ich nichts anfangen kann, er ist ein Ar....och, er will in den Himmel gehoben werden usw. dann nur einmal und nicht mehr wieder. Gilt natürlich auch für Frau zyx.
Wie schön, dass du "erfahrend" statt "erfahren" schreibst - da pass ich rein.
Okay aus Schülersicht (2. Kyu, Späteinsteigerin). Subjektiv, kein Anspruch auf Gültigkeit für andere:
Ich hab in den letzten zwei Jahren etwa ein Dutzend DJKB-Lehrgänge plus fast ein halbes Dutzend von verbandsfremden Vereinen besucht. Und "gelohnt" haben sie sich für mich alle.
Nutzen ...
Sozial: Man trifft jede Menge, meist nette, Leute, die alle denselben Knall haben. In der DJKB-Welt häufiger auch dieselben. Zuweilen entwickeln sich da Freundschaften draus. Und, ja, das ist für mich durchaus ein Grund, zu Lehrgängen zu fahren und auch und gerade die größeren DJKB-Lehrgänge als wichtige Kurzurlaube in mein Jahr einzuplanen.
Selbstwahrnehmung: Man hat die Gelegenheit, das eigene Können und Wissen in einem deutlich größeren Vergleichskontext als im Heimatdojo einzuordnen, was zumindest mir gut tut. Speziell im DJKB empfinde ich den Ausbildungsstand in XY-Graduierung als sehr angenehm konsistent. (Das ist sehr angenehm, wenn man Partnerübungen macht. Man ist auf einem Level und kann eins-zu-eins üben, auch wenn jedem auch mal seine "blöden 5 Minuten" zugesprochen werden, da hilft man einander einfach drüber weg.)
Außerhalb ... variiert das schon mal stärker. Aber da sind meine Zielsetzungen auch ein bisschen anders gelagert.
Referenten/Trainer: Inhalte, Didaktik, Darbietungs- und Führungsstile ... variieren. Stark. Und ich finde diese Unterschiede überaus interessant. Auch im Hinblick darauf, was und wieviel *ich* mir von den jeweiligen Trainern *mitnehmen" kann. Deren Vermittlungsstile interagieren ja mit meiner Art zu verstehen und zu lernen. Und so leuchtet mir des einen Tun und Sagen unmittelbar ein, beim anderen ... ist es nicht ganz so unmittelbar . Immer wieder schön aber, wenn der Vorturner technisch selbst (noch) so richtig gut ist und das Geforderte auch selbst in Perfektion vorführen kann. "Noch", weil sie es ja alle mal waren.
Man muss sie aber erlebt haben, um für sich selbst (!) zu entscheiden, welchen Lehrer man wieder und weiter hören und sehen will und welchen nicht. Ich für meinen Teil muss an mir arbeiten, um gezielt häufiger reine Kumite-Lehrgänge aufzusuchen. Vom Vermeiden wegen "ist nicht meine Sahneseite" wird es ja nicht besser. Andererseits spare ich mir dann auch mal Referenten, deren Botschaft mit "ich kann es, ihr nicht" zusammengefasst werden kann. Das stimmt zwar, aber für solche Motivationsbremsen brauche ich kein Geld auszugeben.
Auswirkungen aufs eigene Karate: Schön wär's, wenn ich jetzt sagen könnte: "Ich geh am Wochenende auf einen Lehrgang und ab Montag mache ich alles viel besser." Blödsinn wäre es auch. Duh! Wobei ich vor kurzem auf einem mehrtägigen Lehrgang von Naka Sensei war (N.B.: lohnt sich! sehr!), nach welchem ich tatsächlich meine, ziemlich unmittelbar Verbesserungen und Verschlankungen meiner Techniken zu erleben.
Meist aber geht man hin, hört zu, guckt zu, übt mit und ohne Partner, ist dabei mal mehr, mal weniger fokussiert, entspannt und ergo aufnahmefähig, hat abends den Kopf voll und die Arme und Beine blau, hat dann bewusst ein bisschen was verstanden oder besser noch "be-griffen", also auch in die Körper- und Bewegungswahrnehmung einbezogen, ... und der Rest schwappt entweder irgendwo hinten ins Hirn, fällt seitlich wieder raus oder ist im schlimmsten Fall ganz an einem vorbeigerauscht.
Das macht aber nix. Weil das, was man direkt mitnimmt, plus das, was einem Wochen oder auch Monate später im Heimatdojo aus dem Hinterhaupt direkt wieder ins Bewusstsein springt ("Ah! DAS meinte XY also! JA, klar, so geht das viel besser!") mittel- und langfristig durchaus Auswirkungen aufs eigene Karate hat. Bei mir etwa fallen gerade Technik-Puzzleteile zusammen, die ich im Laufe des letzten Jahres von drei verschiedenen Lehrgängen mit drei verschiedenen Trainern mitgenommen habe. Zusammen fühlt sich das richtig gut an und zusammen kann ich es - jetzt - auch umsetzen.
So, das war die lange Antwort auf die Frage: Lohnt sich das?
Die kurze: Ja, es lohnt sich.
Und, nein, einen Ausschnitt aus einem XY-Lehrgang als Passepartout für alle zu nehmen, ist nicht sinnvoll.
Absolut, liebe Ripley. Dieses Verfahren und diese Übungen gibt es in diversen Stilen, und es ist überhaupt nicht einzusehen, warum es sie im "modernen" Shotokan nicht geben soll, nur weil sie bei der Übertragung aus Okinawa "vergessen" wurden. Die Übungen sind aus meiner Sicht essenziell für den Übergang in den Nahkampf und damit für die Selbstverteidigung.
Auf Okinawa würde die Frage vermutlich nicht gestellt, dort sind die Übungen wahrscheinlich in allen Stilen Teil des Cirriculums.
Hallo Bücherwurm,
ich möchte meine Erfahrung im Karate ( DKV ) in unserem Dojo - nicht als das Karate bezeichnen, das in allen anderen Karate -Dojo unterrichtet wird.
Was ich gelernt habe, das konnte ich in Ruhe daheim in einem Karate- Buch nacharbeiten.
Grundschule - Kata - Kumite...
etwas Geschichte des Shotokan... aber klebende Hände, Nahkampf- Techniken....
Selbstverteidigung einige Techniken.
Würde mich interessieren welcher Lehrer im DKV- Karate auf seinem Lehrgang von den Vorgaben abweicht, etwas völlig Neues unterrichtet.
Bevor jemand wieder schlaue Fragen stellt, nein ich mache kein Karate mehr.
Hallo ainuke,
diesem Hinweis, möchte ich mir erlauben zu widersprechen.
Im DJKB wird Shotokan - Karate unterrichtet, jedenfalls habe ich noch nie etwas anderes im DJKB- Heft gelesen.
Im DKV ist das eine andere Sache. Da kannst Du auswählen.
Da besteht sogar die Möglichkeit koreanisches Karate , Kyokushin- kai -karate , usw...auf einem Lehrgang zu üben.
Ein anderer Verband, da war das Angebot sehr groß, es
wurde neben Shotokan- Karate, Kick-Boxen, Kung Fu, Combat- Arnis, Jiu-Jitus und Bo angeboten.
War ein Lehrgang über eine Woche.
Eine Möglichkeit einiges auszuprobieren.
Lehrgang bei der IMAF- Germany
www.imaf-germany.de/
Geändert von step-by (02-04-2019 um 18:11 Uhr) Grund: einen Hinweis eingefügt
Klar geht es um die Inhalte. Aber meiner Erfahrung nach hängen die Inhalte und deren Qualität zu 97,5% von der Lehrgangsleitung (Referenten/Trainer) ab, und nicht von deren Verbandszugehörigkeit. Das genannte Beispiel der klebenden Hände habe ich beispielsweise schon oft auf DKV-Lehrgängen und auch mit DJKB-Leuten trainiert. Bei meinem eigenen Training ist das übrigens Standard.
Da scheinst Du wirklich schlechte Erfahrungen gemacht zu haben. Die "Vorgaben", welche Du wahrscheinlich meinst, gibt es so gar nicht. Es gibt unendlich viele Arten, Karate zu üben, und diese unendlich vielen Arten werden auch auf Lehrgängen unterrichtet. Dabei kann es auch durchaus vorkommen, dass zwei Aussagen von zwei Lehrgängen widersprüchlich sind. Ja. Da hat keiner die Weisheit mit Löffeln gefressen. Am Ende kommt es ja auf jede Einzelperson drauf an.
Trotzdem kann man viel auf Lehrgängen lernen.
Geändert von ainuke (03-04-2019 um 05:13 Uhr)
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