"Natürlich bewegen kannst du dich, wenn es egal ist." - ein Fechtlehrer
Scuola d'Armi Tigre di Giada - Duellkunst italienischer Tradition in München
Nun wie geschrieben, die Stockkampfkust der Mönche war in China,Japan,Korea, Asien eher berühmt.Was nicht bedeutet, dass die Faustkampfmethoden "schlecht" waren?!
Das Shaolin Kloster in Henan hat schon immer aussenstehende Kampfkünstler eingeladen und sein Curriculum über die Jahrhunderte erweitert.(Formen,Waffen,Übungen,Methoden etc.)
Auch Heute wird versucht an diese Philosophie anzuknöpfen.
Ob dies gelingt?
Geändert von Huangshan (15-01-2021 um 09:34 Uhr)
Einerseits gibt es die spärlichen Dokumentationen von ca. Ende der 80er als Su Xi noch lebte, wo man ganz andere Dinge als diese Fake-Shows sehen konnte. Unter anderem direkte Übungen für das "Spielen mit Jin". Wahrscheinlich hat nur niemand erkannt was der da macht der solche Übungen nicht kennt. Und dann gibt es Leute die zu Revolutionszeiten geflohen sind, und ihre Übungen die man auch auf uralten Schwarzweiss-Fotos sieht mitgenommen, weitergegeben und erklärt haben. Z.B. den Lehrer von Forest Lineberry der sich Han Lei nannte, der genau diesen "komischen Kram" (Unterleibs-Qigong, Iron Body, langsamste Bewegungsübungen) unterrichtet hat und in höchstem Alter noch extrem gut war. Nachprüfen ob der wirklich 1928 aus Shaolin geflohen ist kann man nicht, aber seine Übungen waren die gleichen wie die die man auf diesen alten Fotos teilweise sieht. Ja mit Steine an die Eier binden, oder die Hoden komplett nach innen wandern lassen per Konzentration, lange Kopfstände und komische Handstände, etc. pp. Der Mann war völlig konsterniert als der mal ne "Shaolin-Show" gesehen hat, und wollte die am liebsten von der Bühne prügeln.
Ob man das heute immer noch findet, keine Ahnung, Han Lei ist vor einigen Jahren verstorben. Die Übungen findet man aber auch aus anderen Quellen, und zwar EXAKT die gleichen. Das war ein Sammelbecken für Dinge rund um das Thema die irgendwann mal den Weg dorthin gefunden haben, und für gut befunden wurden. Kopfstände und Co. gibt es in echten Xing-Yi-Lineages, die extrem langsamen Bewegungsübungen sind bekannt, die schnellen Jin-Spielereien gibt es, das Boxen findet man ähnlich im Baji, Kicken im Northern Shaolin und Verwandten. Man muss also nicht nach Shaolin fahren und versuchen, aus den Fake-Shows zu destillieren was das mal war. Shi De Yang existiert allerdings noch, De Qian ist leider tot. Ersteren kann man zumindest fragen was er so unterrichtet.
Shaolin Quan war jedenfalls nichts völlig anderes als andere Nord-Stile, sondern ein Mix aus solchen Dingen die alle bekannt sind. Und nichts davon hat besonders grosse Ähnlichkeiten mit dem Mist der in diesen Schmonzetten ala "32 Geheimnisse des Shaolin" steht, so mit Kopf gegen die Wand kloppen.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Der Herr aus Video 2 und 3 lebt meine ich in Kaiserslautern.
Shaolin Quan ist ein sehr weit zusammen gefasster Oberbegriff. Sprich es gibt Systeme innerhalb des Shaolin die zusammengehören und welche die nur den Vornamen "Shaolin" als Gemeinsamkeit haben.
Teilweise habe ich den Eindruck das so manches auch einfach aus unterschiedlichen Perioden ist.
Xinyi Ba und Rou Quan haben soweit ich meine es zu Wissen keine große Verbindung bis auf das beide "Soft" sind. Um ehrlich zu sein bin ich mir bei Rou Quan persönlich unsicher was es ist. Ich sehe da nur eine Mischung aus Pao Quan,
Wolkenhände aus der Taizu Changquan die "Axthand/Pi" wie oft im Xinyi benutzt und das wars aber nichts was ich als besonders "intern" bezeichnen würde.
Liebe Grüße,
Shin
Zum Thema Shaolin Traditionen etc. hier einige Texte von der Kung Fu Tea Seite:
https://chinesemartialstudies.com/20...-chapters-1-2/
https://chinesemartialstudies.com/20...-ming-dynasty/
https://chinesemartialstudies.com/20...ing-dynasties/
Geändert von Huangshan (10-04-2019 um 09:20 Uhr)
Yi Quan fokussiert als seine Basis eine Vielzahl an Säulenhaltungen und Standübungen,Bagua hat seine Basis Hände die
Gleichzeitige Martiale Anwendung finden aber auch direkte Qi Gong Haltungen sind. Die Essenz des Xing Yi befindet sich im
San Ti Shi.
Vergleichbare Dinge kenne ich aus dem Henan Shaolin nicht. Vielleicht gibt es sie, aber wenn wurden sie noch nie gezeigt.
Wenn es sie nicht gibt wäre das aus meiner Sicht auch kein Verlust,da wie schon erwähnt das wirklich interessante aus Shaolin
für mich im Stockkampf liegt.
Dazu kommen die Luohan Sets, das Shaolin Tong Bi in seiner Variante Da Tong oder Xiao TongBi/Renshou und die Hong Quan Sets.
Das sind für mich wertvolle Schätze im Bezug auf Shaolin, Langfaust und auf die Geschichte.
Zum Rest fand ich Klaus Post wesentlich sinnvoller.
Liebe Grüße,
Shin
Shin:
Stimme Dir zu.
Das Shaolin Kloster war ein Schmelztiegel unterschiedlicher Traditionen und hat von Ausserhalb einiges aufgenommen,angepasst.......und neu entwickelt.
Ja der Stockkampf hat viele Stile beeinflusst und ist das Merkmal vom Shaolin Quan.
Es gibt zwei moderne Shaolin Schulen mit unterschiedlicher Entwicklung.
Das moderne,rekonstruierte Shaolin Quan aus Henan,Songshan und das Bei Shaolin(Bak Sil Lum) von Gu Ruzhang(Central Guoshu Institute/Nanjing).
Wie Klaus beschrieben hat ist viel Murks unter dem Namen Shaolin seit dem Boom nach dem Jet Li Film -Meister der Shaolin (Shao Lin tzu) in den 80ern passiert.
Einerseits hat der Film in der VR China wieder das Interesse für chin. Kampfkünste , das Shaolin Quan geweckt , aber leider auch die negativen Begleiterscheinungen , Entwicklungen ..... angestossen.(Kommerzialiesierung,Verwässerung, Romantisierung etc.)
Wer sich für innere Methoden,Prinzipien,Übungen etc. interessiert , der sollte Taijiquan,Baguazhang,Xingyiquan... praktizieren.
zǎo shàng hǎo
Huangshan
PS: Der Film der den Stein ins Rollen gebracht hat, zum anschauen für die jüngeren Generationen !
Geändert von Huangshan (11-04-2019 um 17:39 Uhr)
Der einzige Film den ich kenne wo das realistisch dargestellt wurde, ist "The Blade" von Tsui Hark. Da geht der Shaolin-Mönch dann auch drauf, nachdem er diverse Räuber verprügelt hat, und die mit reichlich Überzahl nochmal reden wollten. Die Aktionen da sind meine ich relativ echt.
Ein Freund von mir hat Ende der 80er, Anfang der 90er in China als Englischlehrer gearbeitet (lustigerweise war der Franzose), und hat dort von einem der De's für ein paar Monate gelernt. Der war mit dem Bambusstock richtig, richtig gut, da gab es keine Chance. "Innere" Sachen hat er nicht gelernt, nicht weil es die nicht gab, sondern weil die nicht Teil des Anfängercurriculums waren.
Geändert von Klaus (11-04-2019 um 15:48 Uhr)
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Klaus:
Es ist interessant zu beobachten wie Bücher, Wuxia Romane, Kung Fu Filme,Serien, Zeichentrickfilme.... das Bild von chin. Kampfkünsten geprägt haben und heutzutage es noch immer prägen.
Im chinesischen TV läuft fast jeden Tag eine Wuxia Serie oder ein Kung Fu Film.( Einige Chinesen nehmen diese Kung fu,Wuxia Schinken für bare Münze)
Ich persönlich mag keine Wire Fu Filme aus Hong Kong,ich stehe mehr auf Filme mit historischen Hintergrung :
The Warlords, Red Cliff , God of War(Film über General Qi Jiguang) etc.....
Das ist aber ein anderes Thema, Fiktion,Mythen ,Legenden, Volksmärchen,Romane, Filme ...... und wie sie das Bild der Kampfkünste prägen.
Geändert von Huangshan (11-04-2019 um 16:51 Uhr)
Vom selben Channel wie zwei der Rou Quan Videos:
Liebe Grüße,
Shin
Geändert von shin101 (11-04-2019 um 23:23 Uhr)
Ist der Tempel Europe(Ottennberg/Kaiserslautern) mittlerweile von dem Haupttempel in China, Songshan anerkannt?
Woher stammen die chinesischen Lehrer/Mönche die dort unterrichten?
Kung Fu-Erlebnistag im Shaolin-Tempel Kaiserslautern für nur 199,90 Euronen.
https://www.jochen-schweizer.de/gesc...efault,pd.html
Money,money makes the world go round!
Geändert von Huangshan (12-04-2019 um 07:31 Uhr)
So geht dat.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
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