Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
Sondern zu lernen war die Art und Weise der Ausführung. Und die lernt man nicht durch Anschauen, sondern durch Spüren.
Das ist doch ein Hin und Her, üblicherweise.

Der Lehrer zeigt eine Technik vor. Klein Disci steht da, guckt sich das an, merkt sich die Abläufe, und denkt "ok ich glaube ich weiss was ich tun muss".

Klein Disci schnappt sich einen Übungspartner, los geht, und - ups: irgendwie ist das nicht dasselbe wie das, was der Lehrer soeben zeigte! fühlt sich ungelenk, ungeschickt, kraftlos an, die Distanz stimmt nicht mehr nach der Hälfte der Übung, die Füsse stolpern übereinander - was ist bloss falsch?

--- in solchen Situationen ist das Allein oder zu Zweit (mit einem andern Schüler mit demselben mangelnden Kenntnisstand) zwar möglich, aber sehr aufwendig herauszufinden, was verkehrt ist. und führt auch nicht immer zu den korrekten Überlegungen, oder korrekten Bewegungen. Wenn da der Lehrer kommt und sagt "die Schulter muss lockerer sein" oder der Fuss steht zu schräg, der Winkel muss kleiner sein" oder was auch immer - ist das schon sehr hilfreich fürs Verständnis und fürs Weiter-Üben.

Es ist ein Wechsel zwischen eigener Praxis, und dem immer wieder mal Anschauen, wie es richtig geht, ist doch wichtig, ausser vielleicht für die Supertalente; meist hat eine Bewegung viele Schichten, viele Aspekte, die kann man kaum in einem Durchgang alle verstehen. (ich zumindest nicht) Speziell nicht, wenn man sich für die Feinheiten interessiert, für diese Details, wo dann ein Millimeter hie und da verschoben, oder eine Vorstellung ein bisschen anders gedacht, eine Menge Unterschied in der Wirkung bringt.


Stehlen muß man die inneren Aspekte. ... "It has to be felt ...".
das Fühlen kann man ja genauso vorzeigen wie etwas visuell vormachen. vom Lehrer einen bestimmten Druck oder eine bestimmte Schlagqualität zu fühlen, ist doch nicht grundsätzlich anders, als ihm zuzuschauen, wenn er etwas vorzeigt? Bloss ein anderer Sinneskanal, aber kein grundsätzlich anderes Vorgehen?

Mindestens im aikikai gab - und gibt - es ausdrücklich das Konzept der Trennung des öffentlichen Unterrichts von den Klassen, an denen man lediglich auf Einladung teilnehmen konnte - und kann. Und außerdem dem Unterricht der Lehrer des hombu in ihren privaten dôjô.
Dass Privatstunden bzw Personal Training einen schneller weiter bringt als einer von Hundert in einer grossen Turnhalle zu sein, ist doch eine Binse?