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Thema: ist jemand der zwangläufig mit der kindheit anfängt zu trainiert besser?

  1. #16
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    Zitat Zitat von El Greco Beitrag anzeigen
    Es kommt auf die KK an und dem Level des Trainings!
    Ich habe im Thaiboxen gegen Karateka Sparring gemacht die locker 10 Jahre jünger als ich sind und mindestens 10 Jahre
    Erfahrung im Wettkampf-VK-Karate hatten , aber im Thaiboxen was ich seit 6 Jahren betreibe und erst mit 29 Jahren angefangen habe hatten
    die kaum Chancen gehabt. Obwohl ich weder Gewichts-noch Größenvorteile hatte.
    Was ist denn "Wettkampf-VK-Karate"?
    Gibt es da vielleicht andere Regeln, als im Thaiboxen?

    Hast Du auch Thaiboxer dominiert, die 10 Jahre jünger waren und mindestens 10 Jahre Wettkampferfahrung im Thaiboxen hatten?

    Zitat Zitat von Billy die Kampfkugel Beitrag anzeigen
    Die Schnelllernfähigkeit ist mit 17 vorbei, aber die besten Jäger im Stamm sind laut Untersuchungen die mit 45. Und die äler als 45 stecken die Jungen immer noch relativ leicht abnehmend in die Tasche.
    https://www.youtube.com/watch?v=4tm1...bEonnu&index=8
    die alten Jäger haben allerdings nicht mit 45 angefangen, sondern zwischen 17 und 45 noch wesentliche Dinge dazu gelernt (?)
    Beim Jagen kommt es ja nicht nur darauf an, ein guter Bogenschütze zu sein. sondern man muss die Beute ja auch noch finden.
    Vielleicht jagen die nicht allein, sondern in Gruppen und vielleicht gibt es da noch soziale Gründe, warum die anderen mehr Beute machen.
    Die zweite Kurve habe ich nicht verstanden: da hat man modern lebende Stammesmitglieder aufgesucht, denen in 6 Wochen Intensivkurs Bogenschießen beigebracht und
    "Ergebnis war, die waren keinen Deut besser"?
    Besser als wer?
    Die konnten nach 6 Wochen nicht besser Bogen schießen, als die Leute, die das seit Kindheit machen?
    Besser als sie selbst, 4 Wochen vorher?
    Aber die 45-Jährigen haben das Bogenschießen in sechs Wochen besser erlernt, als die 24-Jährigen?


    Nun ja, seine These ist, dass das langsamere Lernen im Alter nicht nur einen Mangel darstellt, sondern einen Sinn hätte: um sich einem Lernziel genauer anzunähern.
    Da frage ich mich, welche Ansprüche man an eine Zigarre stellt, wenn da die Lernkurve erst nach 2.000.000 Zigarren abflacht und ob das in anderen Fähigkeiten, die Menschen zu Zeiten, in denen sich das menschliche Gehirn entwickelte und einer natürlichen Auslese ausgesetzt war, in der Feinheit einen evolutionären Vorteil bot?
    Wie ist das mit Gehirnen von anderen Tieren, die nicht so alt werden?
    Bleiben die ein Leben lang hoch plastisch oder zeigen die ähnliche Phänomene?

    Die Neuronenbilder am Anfang sind auch geeignet, einen falschen Eindruck zu erwecken.
    Das Lernen ist nicht nur ein Wachstumsprozess, sondern auch ein Ausdünnungsprozess: Verknüpfungen, die benutzt werden, werden verstärkt, solche die nicht benutzt werden, werden ausgedünnt.



    Auch wenn bei der Geburt bereits alle Nervenzellen vorhanden sind, ist die Entwicklung des Gehirns noch lange nicht abgeschlossen. Ein funktionsfähiges Netzwerk muss sich erst noch entwickeln; zum Zeitpunkt der Geburt ist erst ein grobes Gerüst angelegt. Daher wachsen Gehirn und Nervennetz bis zum sechsten Lebensjahr äußerst zügig, danach verlangsamt sich die Entwicklung, bis sie letztendlich jenseits des 20. Lebensjahrs abgeschlossen ist.
    [...]
    Auch der Vorgang der Synaptogenese ist bei der Geburt mit gerade einmal durchschnittlich 2.500 Synapsen pro Neuron noch lange nicht abgeschlossen. Bei Kleinkindern liegt diese Zahl schon bei 15.000, das Gehirn eines 2-jährigen enthält schon so viele Synapsen wie das eines Erwachsenen und das eines 3-jährigen sogar doppelt so viele. Bis zum zehnten Lebensjahr werden sie daraufhin wieder abgebaut. Diese enorme Zahl an Verbindungen pro Nervenzelle lässt auf eine sehr hohe Anpassungs- und Lernfähigkeit im Alter von zwei bis zehn Jahren schließen.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Gehirn..._beim_Menschen


    Daher kommt es darauf an, im Kindesalter möglichst breite Erfahrungen zu sammeln, damit viele Verbindungen erhalten bleiben mit denen man dann im Erwachsenenalter noch arbeiten kann. Einer der als Kind den ganzen Tag vor dem PC sitzt, wird mit 20 vielleicht ein Computerfreak oder ein Supergamer, seine motorische Entwicklung könnte allerdings Mängel aufweisen, die nicht mehr so leicht, oder überhaupt nicht mehr aufholbar sind.
    Wenn der als Kleines Kind schon mit Judo anfängt und vielleicht noch turnt und Schach spielt, dann kann er mit 20 eventuell noch zügig BJJ erlernen, weil er Schaltungen im Kopf schon hat, die er nur leicht variieren muss, was auch im Erwachsenenalter noch geht.
    Entsprechend wird sich ein 18 Jähriger mit dem Lernen auf das Abitur leichter tun, als ein Dreijähriger, auch wenn Letzterer doppelt so viele Synapsen hat und viel schneller lernt:
    Er steht nicht im luftleeren Raum, sondern hat durch seine schulische Ausbildung und Lebenserfahrung schon viel mehr Strukturen in der Birne, auf die er aufsetzen kann.
    Geändert von Pansapiens (24-04-2019 um 05:58 Uhr)

  2. #17
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    Die Vergleichsgruppe hatte mit Bogenschießen nichts am Hut. Denen hat egal in welchem Alter der Intensivkurs kaum etwas gebracht. Dieselbe Person war nach 6 Wochen nicht wirklich besser. Einen Menschen schnell vollzustopfen macht nicht bei allem Sinn. Also eher ein Plädoyer für entdecke deine Stärken und bleib dann auch recht lange dran.
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  3. #18
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    Es gibt viele Hinweise , dass zwischen ca. 7-12 Jahren Kinder eine besondere Veranlagung haben sportliche Bewegungsmuster neu zu erlernen wenn man sie entsprechend fördert.
    Prinzipiell gibt es ebenfalls Hinweise dass es mit zunehmenden Alter immer aufwendiger (nicht unmöglich sondern eben nur aufwendiger) wird Bewegungsmuster neu zu erlernen.

    Ob jemand in etwas motorischem gut wird hängt von sehr sehr vielen Faktoren ab.
    Intensives und durchdachtes Training im Alter von 7-12 ist nur einer von diesen vielen Faktoren.
    Es ist aber ziemlich sicher eben ein Vorteil.

    Bergab geht es mit der sportlichen Leistungsfähigkeit individuell irgendwann zwischen 30 und 40.
    Vor allem das Regenerationsbedürfnis wird drastisch höher, was ein reduziertes Trainingspensum fordert wenn man sich nicht verletzten will.

    So ist es also durchaus an sich möglich , dass jemand der erst mit 20 anfängt in einer Sportart mit 25/26 zur Weltspitze gehören kann.
    Es ist nur eben unwahrscheinlich, aber eben nicht ausgeschlossen.
    Jemand der in der Sensiblen Phase von 7-12 dagegen 5 Jahre stark gefördert wird muss es nicht zwangsläufig nach oben schaffen , hat aber eben beste Vorraussetzungen
    -

  4. #19
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    im kampfsport ist es definitiv wichtig, frühzeitig anzufangen, dh im kontaktsport ab 12 / 13 Jahren. bis zum 18. / 19. sollte man komplett ausgebildet sein....
    vorher sollte entweder in spielerisches kampfsporttraining oder eine allgemeine sportart wie turnen oder leichtathletik regelmäßig betrieben werden.

    dies gilt, wenn man in der nationalen oder internationalen spitze mitspielen will. spätstarter haben meist nur deshalb eine chance , weil die leistungsdichte niedrig ist.
    Geändert von marq (24-04-2019 um 21:17 Uhr)

  5. #20
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    die alten Jäger haben allerdings nicht mit 45 angefangen, sondern zwischen 17 und 45 noch wesentliche Dinge dazu gelernt (?)
    nicht "wesentliche Dinge" im Sinne von "besondere Geheimnisse", sondern halt einfach ein ständiges Schleifen an der Fähigkeit. Ein Zehntelmillimeter hier, ein bisschen mehr Kraft mit einem ganz leicht andern Winkel, da ein Detail, dort ein Detail.... oft können da ja winzige, praktisch unsichtbare Veränderungen, durchaus eine Menge bewirken und die Qualität der Ausführung erhöhen.

    Vielleicht jagen die nicht allein, sondern in Gruppen und vielleicht gibt es da noch soziale Gründe, warum die anderen mehr Beute machen.
    Daniel Golemann schreibt in seinem Buch über emotionale Intelligenz, dass eben diese mit dem Alter wächst, das sei praktisch unvermeidbar. Man muss Altersweisheit nicht mal wollen, um welche zu kriegen.

    Sich nicht auf blöde Diskussionen oder anderes sozial mühsames Zeug einzulassen, hilft natürlich, sich auf die Aufgabe zu kontentrieren, bevor das Wild wieder abgehauen ist.

    Da frage ich mich, welche Ansprüche man an eine Zigarre stellt, wenn da die Lernkurve erst nach 2.000.000 Zigarren abflacht und ob das in anderen Fähigkeiten, die Menschen zu Zeiten, in denen sich das menschliche Gehirn entwickelte und einer natürlichen Auslese ausgesetzt war, in der Feinheit einen evolutionären Vorteil bot?
    in der Zeit vor den Maschinen bestand sehr viel menschliche Tätigkeit in repetitiven Arbeiten, die aber durchaus ein gewisses Geschick erfordern.

    Ich denke, es macht für Ötzi & Co durchaus einen relevanten Unterschied, ob jemand Schuhe gut, sehr gut oder nur so mittelmässig nähen kann - ob die dann auch halbwegs wasserdicht sind, ob die durch Scheuern Druckstellen, offene Wunden erzeugen... ist doch sicher relevant fürs Überleben. Wenn von tausend Stichen an einem Schuh alle passen müssen, damit der Schuh auch wetterfest ist, da spielt die Erfahrung bestimmt eine grosse Rolle.


    Das Lernen ist nicht nur ein Wachstumsprozess, sondern auch ein Ausdünnungsprozess: Verknüpfungen, die benutzt werden, werden verstärkt, solche die nicht benutzt werden, werden ausgedünnt.
    So wie auch das Lernen einer Fertigkeit oft im Wesentlichen darin besteht, gerade in den Kampfkünsten, das Überflüssige nicht mehr zu tun. bis die Bewegung leicht und effizient wird, viel Wirkung mit wenig Aufwand an Kraft (weil man vorher so viel Aufwand an Arbeit reingesteckt hat)


    Daher kommt es darauf an, im Kindesalter möglichst breite Erfahrungen zu sammeln,
    nicht nur im Kindesalter, Variation und Volatilität ist immer wichtig und nutzbringend, auch für Erwachsene.
    unorthodox

  6. #21
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    Im Fussball ist das D-Jugend-Alter das "Goldene Lernalter".
    D-Junioren erleben die Anfänge der entscheidenden Entwicklungsphase vom Kind zum Jugendlichen. Ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sorgt dabei für optimale Lernbedingungen.
    Insbesondere im koordinativen Bereich erzielen die Spieler große Fortschritte.
    D-Jugend ist von 11 bis 13. Ähnlich sieht es im Skibereich aus.
    Je früher, desto besser.

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