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Thema: Serial Killer

  1. #16
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Bei den Nazis spielt eine immense Rolle, dass den Leuten die sich dieser "Methodik" versagt hätten über kurz oder lang selbst hätten dran glauben müssen.
    Das hört m an oft, stimmt aber für das angeführte Beispiel des Reservepolizeibataillons 101 nicht, wie man den von mir verlinkten Quellen entnehmen könnte, so man es denn wollte.

    Zitat aus dem Video 36:40:

    Man hat in dem Fall [...] sehr gut dokumentiert dass die Situation der Befehlsausgabe so ausgesehen hat, dass es denn Männern frei gestellt wurde, ob sie bei der anstehenden Massenerschießung mitmachen oder nicht.
    Von diesem Angebot haben sehr wenige gebrauch gemacht. Also so ein Bataillon umfasst 500 Männer, in dem Fall des Reserve-Polizei-Bataillons 101 waren es je nach Quelle 6 bis 11 Personen, die von diesem Angebot, nicht mit zu schießen, Gebrauch gemacht haben und aus der Gruppe rausgetreten sind.

    Aus dem Geo-Artikel:

    In Józefów stehen die Männer am frühen Morgen des 13. Juli 1942 im Licht der aufgehenden Sonne im Halbkreis um Major Wilhelm Trapp. Der 53-jährige Berufspolizist ist unruhig und blass, während er den Befehl erläutert. Trapp, der bereits im Ersten Weltkrieg gekämpft hat, ist ein befehlsgläubiger Mann; und eher einer, der sich wohl gelegentlich wünscht, in anderen Zeiten zu leben. Bevor er den Befehl erteilt, der - so sagt er - „von ganz oben“ komme, ihm selbst aber sehr missfalle, sammeln sich in seinen Augen Tränen

    Anschließend bietet er an, dass die Älteren von ihnen, die sich nicht in der Lage sähen, auf Frauen und Kinder, Alte und Kranke zu schießen, beiseite träten. Es ist eine ungewöhnliche Offerte.

    Stille. Zu seltsam klingt das Angebot für die Männer, die nicht gewohnt sind, Befehle in Eigenverantwortung zu behandeln. Das Ganze muss ihnen vorkommen wie eine Falle, mit der Feiglinge und Drückeberger aus dem Bataillon gefiltert werden sollen. Zögernd tritt der Erste vor. Hauptmann Wolfgang Hoffmann, zu dessen Kompanie der Mann gehört, reagiert wütend. Doch Trapp, vielleicht wünschend, dass er selbst die Verweigerung wagen würde, verteidigt den Polizisten. Nun treten zehn bis zwölf weitere Männer vor und geben ihre Gewehre ab (später werden sie zur Bewachung von Juden eingesetzt).

    Sie bedachten mich mit Bemerkungen wie ‚Scheißkerl’‚ Blutarmer’ und anderem, womit sie ihr Missfallen zum Ausdruck brachten“, berichtet einer, der erst später an den Erschießungen nicht teilnehmen will. „Irgendwelche Folgen sind daraus für mich nicht entstanden.“

    Auch Leutnant Heinz B. verweigert den Befehl. Der 38-jährige international tätige Holzhändler aus Hamburg macht schnell deutlich, dass er sich „in keinem Falle an einer derartigen Aktion, bei der wehrlose Frauen und Kinder erschossen werden“, beteiligen wird.

    Er hatte zuvor in Hamburg viele Juden kennengelernt und mit ihnen zusammengearbeitet. Und er ist ein Mann, der seine Karriere bereits gemacht hat. „Mir kam es nicht darauf an, befördert zu werden oder sonst wie weiterzukommen, denn ich hatte ja zuhause mein gut gehendes Geschäft.“ Anders als etwa die beiden jüngeren Kompaniechefs, die auf eine Karriere hoffen, wenn sie die Befehle ausführen.


    Das klingt eher nach Gruppenzwang, Obrigkeitshörigkeit und Profilierungswünschen, als Angst davor, "über kurz oder lang selbst hätten dran glauben" zu "müssen."

    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Häftlinge haben ausgesagt, dass Wärter in der Gruppe immer besonders eklig aufgetreten sind, während die gleichen Leute wenn niemand dabei war sich entschuldigt hätten und ihnen Brot zugesteckt haben. Hätten sie "Spass" am Töten gehabt, hätten sie letzteres nicht getan.
    Klingt auch nach Gruppendynamik / sozialer Angst bzw. einer schlauen Strategie, nicht des Brotzusteckens verdächtig zu werden, um es besser tun zu können.
    Waren die überhaupt direkt an Tötungen beteiligt?
    Wie viel % der Wärter haben sich denn so verhalten?
    Gibt es Berichte von Hinrichtungen deutschen Wachpersonals wegen Brotzustecken oder wegen Verweigerung von Tötungshandlungen?

    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Und ein wichtiger Aspekt von "Spass" in dem Kontext ist, der hört nicht auf wenn der Krieg aus ist. Solche Leute morden weiter, es sei denn Angst vor Entdeckung wäre grösser.

    Das ist ja gerade das Problem der Leute, die sich plötzlich in einer Gesellschaft wieder finden oder wieder einfinden sollen, in der das Töten nicht mehr erlaubt ist.
    An der Befragung des ehemaligen Kindersoldaten in dem von mir vorne verlinkten Video, würde ich bemängeln, dass in den Fragen die Antwort, die die Hypothese Elberts bestätigt, schon vorgegeben ist: "macht es mehr Spaß, den Gegner zu besiegen, wenn er blutet?" gestellt werden, was IMO einem Psychologen der auch noch einen Hintergrund in Physik hat, nicht passieren sollte. Allerdings kenne ich den Gesamtzusammenhang nicht. Aus dieser Befragung:

    Frage:
    "Wenn Du über längere Zeit nicht in Kampfhandlungen verwickelt wirst, hast Du das Gefühl: "ich brauche es, zu kämpfen und ich muss wieder raus und kämpfen?
    Antwort:
    "Wenn Du eine Waffe hast und die nicht benutzt, fühlst Du Dich nicht gut"
    Frage:
    "Du wirst also vom Kampf total mitgerissen?"
    Antwort:
    "Man möchte, dass der Krieg nie aufhört"
    [....]
    "Die erlittenen Traumata lassen sich therapeutisch behandeln, glaubt Thomas Elbert, aber die Lust an der Gewalt bleibt davon unberührt."


    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Mein Vater z.B. war kein Psychopath, sondern impulsgestört.
    Und der hat dann aus Impulsen heraus Leute getötet und ist 21 Jahre damit durchgekommen?
    Wenn das nicht geplant und vorbereitet ist, ist da die Gefahr der Entdeckung nicht größer?
    Geändert von Pansapiens (30-04-2019 um 07:06 Uhr)

  2. #17
    Gast Gast

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    ich finde es hochinteressant, wie hier über dinge diskutiert wird, die keiner der an der diskussion beteiligten aus eigener anschauung kennt.
    ud dennoch wissen manche genau, wie das damals war, bei den ollen nazis ... so genau, als wären sie dabei gewesen.
    und einige wissen sogar, wie sie selbst sich verhalten hätten ...
    respekt!

    gleiches gilt für das thema "serienkiller".
    außer kanken, der beruflich mit solchen wesen zu tun hat(te), dürfte es hier wohl niemanden geben, der aus eigener anschauung berichten könnte, wie solche wesen so sind ...
    dennoch scheinen einige hier genau zu wissen, wie serienkiller ticken.
    respekt!

  3. #18
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    Wenn ich über nichts sprechen dürfte, das ich nicht aus eigenem Erleben kenne, hätte ich als Geschichtslehrer relativ schlechte Karten möchte ich meinen. Gerade zum Thema NS gibt es sehr viel sehr gute Literatur von renomierten Historikern. Das Reservepolizeibattailon 101 ist ein gutes Beispiel, das ich auch schon beinahe aus dem Hut gezaubert hätte, wenn's nicht OT wäre. Von daher, lesen bildet.

    Was Kanken als Notarzt mit Serienmördern zu tun haben will, da kann er sich ja selber nochmal etwas eingehender zu äußern. Ich für meine Teil attestiere wenn schon, dann den JVA-Beamten hier im Forum eine weit höhere "Expertise".

    Ach ja, und es gibt auch gute Studien dazu, wie (Zeit-)Zeugen ihre Erlebnisse verfälscht wiedergeben oder sogar Sachverhalte hinzudichten, die nachweislich nicht stattgefunden haben. Gerade für traumatisierte Menschen gilt das. Deine Argumentation verfängt daher nicht wirklich.
    Geändert von Kensei (30-04-2019 um 10:56 Uhr)

  4. #19
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    gleiches gilt für das thema "serienkiller".
    Wenn irgendwer hier das Pech haben sollte von einem Serienkiller als Opfer ausgesucht zu werden, dann wird er/sie das nur durch einen großen Zufall oder mit verdammt viel Glück überleben.

    Vollkommen unabhängig davon welche tollen SV oder KK Fähigkeiten man so mitbringt.

    Einfach weil das dann eine vollkommen andere „Welt“ ist mit der man unerwartet und plötzlich konfrontiert wird mit der man sonst im Leben aber so gar nichts zu tun hat.
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  5. #20
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    Zitat Zitat von Kensei Beitrag anzeigen
    da kann er sich ja selber nochmal etwas eingehender zu äußern.
    Gut das Du weißt was ich alles so tue, arbeite und gearbeitet habe
    Geändert von kanken (04-05-2019 um 21:59 Uhr)

  6. #21
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    Ja, wahrscheinlich warst du mal in der Rechtsmedizin, Pathologie oder Psychiatrie oder was weiß ich tätig. Klär' uns doch auf, kein Problem.
    So alt bist du ja nu auch noch nicht und in deinen Beiträgen schwang immer was von Notarzt durch. Ich lass' mich bzgl. deiner "Expertise" zum Thema aber auch gerne eines besseren belehren.

    Wenn es um Gewaltverbrecher geht sind Willis Beiträge nach meinem Dafürhalten immer recht ergiebig gewesen.

    Daneben spricht mMn auch nichts dagegen, seine Meinung zum Thema zu äußern, wenn die auf fundierter wissenschaftlicher Literatur beruht. Wie gesagt, als Geschichtslehrer bleibt mir für einen Großteil meiner Arbeit nichts anderes übrig als genau das zu tun.

    Zum Thema "Gewalt" fand ich auch noch sehr interessant: Jörg Baberowski, Räume der Gewalt.
    Für'n schmalen Taler bei der BPB zu haben...

    http://www.bpb.de/shop/buecher/schri...ume-der-gewalt

  7. #22
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    Zitat Zitat von Kensei Beitrag anzeigen
    Klär' uns doch auf, kein Problem.
    Ich werde Dir ganz sicher hier keinen detaillierten Lebenslauf liefern. Entweder du glaubst mir oder nicht, ist nicht mein Problem.

  8. #23
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    Die alte BaGua-Strategie, was? Konkrete Belege gibt's keine, friss oder stirb.

    Es ging nicht um einen Lebenslauf, man könnte aber mehr Butter bei die Fische liefern, wenn man sich als Experten für Serienkiller stilisiert. Oder das geraderücken, wenn man von anderen fälschlicherweise dazu stilisiert wird. Was ist so wild, darauf hinzuweisen, dass man vlt. 2/3 Jahre in einer Psychiatrie tätig war? Oder als Gefängnisarzt oder was weiß ich?

    Aber, erzählen kannst du viel, müssen tust du nichts, ist schon richtig. Macht dich halt letztlich auch nur zum average joe in der Thematik.

  9. #24
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    Ich habe mit Serienmördern gearbeitet. Wo, wann, wie geht das Netz nichts an. Punkt. Nennt sich Privatsphäre. Komm vorbei, dann erzähle ich es dir gerne.

    Ach ja, zurück zum Thema:

    https://www.amazon.de/dp/B019P27WJK/..._nIbYCbT1DRBE2

    Ist zwar älter, aber dennoch sehr lesenswert, auch (bzw. gerade) für Laien.

  10. #25
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    Mehr muss ich doch auch nicht wissen, danke.

    Zumal ich deinen Beitrag zum Thema ohnehin absolut schlüssig fand.

    Etwas populärwissenschaftlich gefallen mir auch die Beiträge und Bücher von Ferdinand von Schirach, die ja nachweislich auf seinen Fällen als langjäriger Strafverteidiger beruhen. Auch durchaus lesens und sehenswert, selbst wenn es nicht explizit um Serienmörder geht.

  11. #26
    carstenm Gast

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    hat sich erledigt

  12. #27
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    Ist gibt auch noch eine ältere Dokumentation vom ZDF dsbzgl.



    Wenn wir's mal wieder auf das Thema SV runterbrechen wollen find' ichs interessant, wie der eine Mehrfachtäter sich äußert, als man ihn fragt, was die Frauen (seine Opfer) hätten tun können um den Übergriff zu vermeiden. Sinngemäß antwortet er da "nicht allein nachts durch den Park laufen". Schon bei Pärchen - auch zwei Frauen - hätte er regelmäßig von einer Tat abgesehen. So einfach kann's manchmal sein.

  13. #28
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    Hier mal ein „wissenschaftliches“ Buch zum Thema (Anführungszeichen deswegen, da es nur einen Überblick geben kann, dazu ist so ein Thema viel zu Komplex):

    Criminal Psychology (Topics in Applied Psychology)
    Geändert von kanken (30-04-2019 um 12:12 Uhr)

  14. #29
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    gleiches gilt für das thema "serienkiller".
    außer kanken, der beruflich mit solchen wesen zu tun hat(te), dürfte es hier wohl niemanden geben, der aus eigener anschauung berichten könnte, wie solche wesen so sind ...
    dennoch scheinen einige hier genau zu wissen, wie serienkiller ticken.
    respekt!
    Nach über 20 Jahren Knasterfahrung kann ich auch meinen Senf zu dem Thema abgeben . Aber da das ganze hier schon wieder in Richtung persönliche Animositäten abdriftet, werden wir bald über ganz andere Sachen diskutieren.

  15. #30
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    @Willi:
    Dann nutz doch die Gelegenheit, so lange es geht, wäre doch interessant.

    SV-mäßig sollte es doch klar sein. "Normale" Verhaltensweisen werden einem sehr viel mehr nützen als irgendwelche Techniken. Nachts oder in einsamen Gegenden nicht allein unterwegs sein, gesundes Mißtrauen etc bringen halt mehr als Kommandotechniken einer exotischen Spezialeinheit.
    Gurt anlegen, Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten und nicht betrunken fahren sind ja auch die Grundlage für sicheres Autofahren. Wenn ich diese Sachen schon nicht beachte, bringt mir auch ein noch so tolles Fahrtraining nix.
    Kannix, 24.06.2010, 14:17 Uhr: "Also ich hab noch oben ein Luftgewehr, ganz normal. Bei Katzen jedenfalls gibts keine sichtbaren Verletzungen"

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