Personal Training in Düsseldorf
Neue Trainingszeiten: Mitwochs 20:15, Sonntags 17:00 Uhr, Sportzentrum im Medienhafen - bei Interesse PN
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
es gab kein offizielles, ausformuliertes verbot.
allerdings wurde uns in den "kreis-fachausschüssen" der sportart judo bei sitzungen nahegelegt, alles dafür zu tun, dass sich die jugendlichen und erwachsenen, die bei uns trainierten, NICHT dem karate zuwandten.
es gab so etwa ab 1984 mehr und mehr gruppen, die (stümperhaft und nach "karate"-büchern aus dem westen) dem judo den rücken kehrten und mit "karate" begannen.
jede dieser gruppen war nach kürzester zeit von der stasi unterwandert.
nochmal - zu einem offiziellen verbot konnte man sich nicht durchringen, denn in der CSSR, in polen, ungarn usw. war karate eine sportart wie jede andere auch ...
aber in der DDR wollte "man" das nicht haben. begründung: "dort werden qualifizierte schläger ausgebildet, die dann auf unsere volkspolizisten losgehen!"
hab ich als argument mehr als einmal so gehört.
tja, und das führte eben dazu, dass die stasi verstärkt judogruppen beobachtete (vorbeugend, muss ja schließlich sein, bevor etwas passiert!), und entstehende karate-gruppen massiv unterwanderte.
("wehret den anfängen! außerdem meinen wir es doch nur gut! es kann ja nicht jeder machen, was er will!" ... richtig, denn wir sollten ja gefälligst machen, was die partei in irher unendlichen weisheit wollte ...)
misstrauen war die reaktion der "avantgarde der arbeiterklasse" (also der SED) auf alles, was nicht hundertprozentig mit ihrer kleinen und vor allem kleinlichen, trüben weltsicht übereinstimmte.
und wer von hause aus mißtrauisch ist, der verstärkt und verschärft die kontrolle ...
genützt hat es nichts.
man könnte nun gewisse parallelen ... ach, lassen wir das.
diejenigen, die es damals in der DDR selbst miterlebt haben, wissen, wovon ich rede. die anderen, die im westen aufwuchsen, kennen es nicht aus eigenem erleben und können oder wollen nicht verstehen, dass es beklemmend ist, wenn dinge wieder gutgeheißen werden, die man überwunden glaubte.
eines der widerlichsten muster im sozialismus war die permanente gängelei des "normalsterblichen" durch vorschriften, gesetze und anweisungen, die zwar sinnlos waren, aber buchstabengetreu umgesetzt wurden.
kontrolle, kontrolle, kontrolle ... und massive sanktionen, sobald sich jemand "nicht konform" verhielt.
und die partei, die partei, die immer recht hatte, definierte natürlich, was "gesellschaftlich adäquates verhalten" zu sein hatte.
NEIN, es ging nicht darum, kriminalität zu unterbinden, sondern "abweichendes verhalten" ebenso zu sanktionieren wie "falsche (!) meinungen", und das erreichte man erstens dadurch, dass man "abweichendes, also falsches verhalten" kriminalisierte und das gleich auch noch auf bloße meinungen ausdehnte.
wer die DDR nicht selbst erlebt hat, kann sicher nicht verstehen, dass man als "gelernter DDR-bürger" gewisse parallelen erkennt zwischen dem "damals" und dem "nudging" und der schleichenden entmündigung von heute ...
in der DDR stand JEDER bürger unter generalverdacht.
wir scheinen uns dieser sichtweise wieder anzunähern, und das beunruhigt mich.
Geändert von Gast (13-05-2019 um 16:44 Uhr)
Also atens: als ein aufrichtiger Messerjockel freut man sich über das Gesetz, weil man einen guten Grund hat, sich neue Klingen zu shoppen. (Scherzmodus aus)
Btens: was LGD erzählt ist für mich nachvollziehbar. Man hätte auch ein Glasscherbe nehmen können - aber mit Glas bei Blutkontakt rumschneiden...ich weiß nicht. Wenn man ein passendes Werkzeug hat, sollte man es nehmen. Und blind abbinden würde ich nur, wenn ich sähe, dass es ordentlich spritzt und ansonsten erst den Überblick verschaffen, weil es evtl. passieren könnte, dass man übersehene Glassplitter tiefer in die Wunde drückt. Bin aber kein Mediziner. Und wenn man Ripleys Argumentation folgt, könnte man auch die PKWs verbieten - immerhin kommt man mit Bus, Bahn und Taxi fast überallhin und die Autos töten täglich Menschen, sogar ohne dass Absicht besteht. (Sorry Ripley, auch wenn deinen Beiträgen oft innerlich zustimme - bei diesem nicht )
Das Gesetz finde ich zwar als ehemaliger Messerjockel doof, aber nicht weiter tragisch, weil es nicht um ein generelles Verbot geht, sondern um anlassbezogene Beschränkungen, die u.U. sogar Sinn machen. Es ist wahrscheinlich nicht verkehrt, wenn man z.B. in einer Großstadt-Problemschule das Herumtragen von feststehenden 11,9 cm, bzw. von Springmessern untersagen und dabei auf die Gesetzeslage verweisen könnte. Und die bisherige Springmesserregelung habe ich sowieso nie verstanden, als wird es Zeit dass da eine gewisse Konsequenz reinkommt.
Privat und in der Stadt brauche ich tatsächlich nichts weiter als einen Schweizer...wobei doch: manchmal ist eine Zange nicht verkehrt, da muss man bei der Mutlitoolaauswahl bissl aufpassen, wegen feststellbar und so. Ich jedenfalls habe sogar 8 Tage Kanu-Fahren in Schweden mit nur einem Schweizer überstanden (war ein logistisches Versehen) und bin seitdem von der Messersucht weitestgehend geheilt
Rambat, danke fur diesen erschreckenden Einblick. Ich bin Wessi und finde das alles sehr beklemmend und betrachte diese Entwicklung mit Sorge
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Erschreckend, wie naiv und bereitwillig auch hier im KKB zahlreiche mündige Bürger ihre Freiheiten (und natürlich die damit einhergehende Verantwortung!) mit Handkuss abgeben wollen und selber noch "Argumente" liefern.
Andere verlieren sich im üblichen Forengeplänkel, wer was wie oder auch nicht gesagt hat.
Bleibt zu hoffen, dass einige Wenige ihre demokratischen Rechte und Freiheiten ausnutzen und nicht nur dabei zusehen, wie sie in ihren Möglichkeiten Stück für Stück (vorerst auf 6cm und weniger) beschnitten werden.
Did they come to see a man fall or to see him fly?!
keinen Grund?
Und was ist mit diesem Satz aus dem von Dir verlinkten Gesetzentwurf?:
Angriffe mit Messern oder mit Waffen werden weiterhin in hoher Zahl verübt.
Sie sind besonders gefährlich
Das heißt doch, dass da draußen jede Menge böse Menschen auf mich lauern, um mich anzugreifen...
weiter steht da:
D. Finanzielle Auswirkungen [des Gesetzes] auf die öffentlichen Haushalte
Keine
d.h. die wollen die Einhaltung des Gesetzes gar nicht kontrollieren, sonst würden ja Kosten entstehen...
Dass man sich mit einem Taschenmesser schlecht gegen die Angriffe verteidigen kann, steht auch in dem Gesetzentwurf:
weil die Klinge beim Einsatz als Hieb- und Stoßwerkzeug in der Regel einklappen wird.
Das "Rumtragen" (Führen) von Springmessern ist, wie auch schon von miskotty erwähnt, auch jetzt schon verboten.
Durch kankens Link ist nun klar, dass es um die Ausweitung des Verbots des Umgangs, also auch Erwerb und Besitz geht:
Die bisherige Verbotsausnahme für Springmesser, deren Klinge seitlich aus dem Griff herausspringt und bei denen der aus dem Griff herausragende Teil der Klinge höchstens 8,5 cm lang und nicht zweiseitig geschliffen ist, wird aufgehoben
[...]
4. In der Anlage 2 Abschnitt 1 Nummer 1.4.1 wird Satz 2 gestrichen.
der Besitz, das Rumtragen etc. wäre dann keine Ordnungswidrigkeit, sondern eine Straftat:
§2 Abs. 3 bzw. Anlage 2 Abschnitt 1 Nr. 1.4.1 Satz 1:
§ 52 Strafvorschriften
[...]
(3) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1.
entgegen § 2 Abs. 1 oder 3, jeweils in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 1 Nr. 1.2.2 bis 1.2.5, 1.3.1 bis 1.3.3, 1.3.5 bis 1.3.8, 1.4.1 Satz 1, Nr. 1.4.2 bis 1.4.4 oder 1.5.3 bis 1.5.7, einen dort genannten Gegenstand erwirbt, besitzt, überlässt, führt, verbringt, mitnimmt, herstellt, bearbeitet, instand setzt oder damit Handel treibt,
§ 2 Grundsätze des Umgangs mit Waffen oder Munition, Waffenliste
[...]
(3) Der Umgang mit Waffen oder Munition, die in der Anlage 2 Abschnitt 1 zu diesem Gesetz genannt sind, ist verboten.[...]Anlage 2 (zu § 2 Abs. 2 bis 4)
Waffenliste
[...]
Abschnitt 1:
Verbotene Waffen
Der Umgang mit folgenden Waffen und Munition ist verboten
[...]
1.4.1
Spring- und Fallmesser nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 2 Nr. 2.1.1 und 2.1.2.
Geändert von Pansapiens (13-05-2019 um 20:58 Uhr)
ich habe den unabweisbaren eindruck, dass sich bestimmte, überwunden geglaubte muster des denkens wieder ihren weg an die oberfläche bahnen.
nicht nur bei politikern ...
warnt man (wie ich) davor, weil man einen sehr großen teil des eigenen lebens unter gesellschaftlichen bedingungen verbracht hat, die auf solchen denkmustern basieren, wird man oft als nervig und als "schwarzseher" beschimpft oder verspottet.
und zwar von leuten, die den zusammenhang zwischen solchen denkmustern (verbieten! bevormunden! unmündigkeit als erstrebenswertes ziel darstellen!) und den sich daraus entwickelnden bedingungen des gesellschaftlichen zusammenlebens einfach nicht sehen können oder sehen wollen.
der "mündige bürger" ist meinen beobachtungen zufolge schon seit etwa zwanzig jahren nicht mehr das, was gesellschaftlich "erwünscht" ist.
nicht erwünscht von wem? von einem kartell aus parteien (nennt man so etwas nicht oligarchie?), die sich nur noch dem namen nach unterscheiden, und die gesetze auf den weg bringen, die bestenfalls unnütz und schlimmstenfalls schädlich sind.
dazu ein sprach-framing, das bestimmte sachverhalte nicht mehr ansprechbar macht ...
man muss kein verschwörungstheoretiker sein, um erkennen zu können, dass all diese dinge nicht darauf hinauslaufen, dem "mündigen bürger" so etwas wie eigenverantwortung zuzugestehen.
mich stört auch die art, in der einschränkungen unserer freiheit "begründet" werden.
vor allem dann, wenn die begründungen vorgeschoben sind und die erfahrung bereits gelehrt hat, dass bspw. eine verschärfung des waffenrechts (messer) keine einzigen kriminellen davon abhalten wird, messer zur durchsetzung seiner kriminellen absichten einzusetzen.
in den usa gibt es auch die meisten schussenwaffen tote, weil das tragen von schusswaffen erlaubt ist.
gibt es gegenargumente? oder stellt ihr messer her?
ich denke, man sollte das besser in einen gesamtzusammenhang stellen und nicht nach messeropfern / schusswaffenopfern trennen, sondern sich die mordrate / tötungsdelikte pro 100000 einwohner ansehen.
und da rangieren die USA keineswegs auf dem ersten platz!
den ersten platz nimmt venezuela ein (62 tötungsdelikte pro 100000 einwohner), den zweiten platz el salvador (60 / 100000), den dritten platz honduras (56,5 / 100000).
weit vor den USA rangieren jamaika, lesotho, belize, südafrika, brasilien, die bahamas, guatemala, kolumbien, die zentralafrikanische republik, mexiko, namibia, die seychellen, der kongo, die bermuda-inseln, ecuador, costa rica, uganda ...
#selbst die so verschlafen wirkenden kapverden liegen VOR den USA.
die USA rangieren in der internationalen statistik auf platz 90 (5,4 tötungsdelikte pro 100000 einwohner).
es liegen also 89 länder VOR den USA, was die anzahl der tötungsdelikte por 100000 einwohner anbelangt.
die genannten staaten haben allesamt sehr unterschiedliche waffengesetze.
es gibt staaten mit extrem scharfen waffengesetzen, und staaten mit eher liberalen waffengesetzen.
scheint nicht unbedingt einen entscheidenden einfluss auf die anzahl der tötungsdelikte pro 100000 einwohner zu haben ...
sollte man vielleicht berücksichtigen ...
Geändert von Gast (13-05-2019 um 22:40 Uhr)
Wenn ich mir die Grafik so angucke, dann habe ich das Gefühl, dass die Mordrate an den USA auch an etwas anderem als die im Umlauf befindlichen Waffen liegen könnte.
https://www.srf.ch/news/internationa...eaus-vorschlag
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
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