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Thema: Andrade vs Namajunas - erlaubte Technik?

  1. #106
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    Zitat Zitat von christianauskiel Beitrag anzeigen
    Naja, ok ! Also ich persönlich halte Vollkontaktsport für ehrlicher als alles andere. Ja man haut sich auf die Fresse weil es Sinn dieses Sports ist und ja das macht Spass !!!
    Wenn du mal in einer ruhigen Minute in dich hineinhorchst und ehrlich zu dir selbst bist - dann stelle dir die Frage, was genau den "Spass" ausmacht.
    Erkläre das nicht hier, die Antwort wird mit hoher Wahrscheinlichkeit durch gesellschaftliche Ansichten gefärbt sein. Wenn du ganz ehrlich bist, denke ich, kommst du zu einem Ergebnis wie ich damals, was ich näherungsweise als Zerstörungstrieb bezeichnen würde.

    Zitat Zitat von christianauskiel Beitrag anzeigen
    Ob in jedem Menschen ein Killer schlummert ? Denke schon ! Aber kommt der einfach so, nur durch Training bei jedem gleich zum Vorschein ? Lächerlich !!!! Es wird sich doch ständig und überall auf der Welt aus niedrigsten Beweggründen gegenseitig umgebracht. Aber ausgerechnet das Training im Vollkontaktsport soll die Hemmschwelle für eine Gewalttat bei jedem der diesen Sport ausübt derart senken ?
    Ja, weil Gewalt dadurch normalisiert wird. Auf jemanden einzuschlagen, einzutreten ist völlig normal, die Hemmschwelle dafür wird durch das Training abgebaut.

    Ich will das mal an einem Beispiel verdeutlichen:
    Ich habe vor Jahren einen Artikel gelesen, da wollten Rechtsmediziner im Rahmen der Aufklärung einer Straftat ermitteln, wie stark ein durchschnittlicher Mensch zutreten kann. Dafür hatten die sich einen Dummy besorgt und haben Leute gebeten, diesen mit voller Kraft gegen den Kopf zu treten.

    Das Experiment war gescheitet: Bis auf 2 Kampfsportler lagen die Ergebnisse weit unter den Erwartungen. Daraufhin haben die Mediziner das Experiment umgebaut und den Dummy durch eine Konstruktion ersetzt, wo die Probanden gegen eine Kugel (ähnlich einem Fußball) treten sollten. Nahezu jeder der nun aufgezeichneten Tritte war potenziell tödlich - selbst die von einer kleinen Frau.

    Die Mediziner hatten den Schluß gezogen, dass allein die menschenähnliche Form des Dummys verhindert, dass "normale" Menschen mit voller Wucht zutreten - obwohl diese das ausdrücklich versucht hatten. Bei den Kampfsportlern existiert diese Hemmschwelle nicht mehr.

    Zitat Zitat von christianauskiel Beitrag anzeigen
    Ganz sicher bin ich mir aber, das brutale Gewalttaten gegenüber Schwächeren häufig von Leuten ausgeübt werden, die ihre Abgründe/ Agressionen nicht anders kompensieren können.
    Hier räumst du auf einmal ein, dass Kampfsportler Aggressionen und Abgründe kompensieren? Logisch - hier kannst du ehrlich sein, da dieses Eingeständnis in einem positivem Kontext erwähnt wird.

    Zitat Zitat von christianauskiel Beitrag anzeigen
    Und nein, die Masse der Vollkontaktkämpfer würde bewusste, tödliche Verletzungen ihrer Gegner nicht einfach in Kauf nehmen. Die Masse der Vollkontaktkämpfer weltweit nimmt keine bewusstseinsverändernden Drogen, ist nicht hasserfüllt, kämpft nicht auf Leben und Tod um die Ehre einer Religion, einer Rasse etc. zu verteidigen oder um als Staatsheld in die Geschichte einzugehen !
    Wie ich schon sagte: Verallgemeinerungen werden hier grundsätzlich anerkannt, wenn positive Eigenschaften im Spiel sind.

  2. #107
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    Zitat Zitat von Soldier Beitrag anzeigen
    Sorry, aber du hast von Jura genau so wenig Ahnung wie von Kampfsport. Du darfst auch in einem WK einen Gegner nicht bewusst töten. Aber du darfst Techniken einsetzen, die den Tod zur Folge haben können - wenn das alles regelkonform war und du das nicht wolltest, wird ermittelt und du wahrscheinlich freigesprochen.
    Aber das gibt es bei anderen Sportarten genau so. American Football, Rugby, Fußball..... enthalten jede Menge Techniken, welche schwer Verletzen können, eventuell sogar tödliche Verletzungen zur Folge haben können, und sind dennoch in dem Rahmen von Training und Spiel mit freiwilligen Teilnehmern legal.
    Du hast nichts begriffen.
    Der Unterschied zwischen Vollkontakt und anderen Sportarten ist darin begründet, das bei VK schwere Verletzungen das primäre Ziel sind.
    Natürlich werden diese nicht so bezeichnet, ein schweres Schädel-Hirn Trauma nennt man lieber KO.

    Der Knackpunkt ist, dass bei VK-Sportarten völlig anerkannt ist, dass ein Kämpfer seinen Gegner unter Umständen tötet, um zu gewinnen. Siehe den Wurf hier.
    Ob bei der Gegnerin das Genick bricht oder nicht wird in keinster Weise von dem Kämpfer beeinflusst, dieser unternimmt nichts, um das Risiko für seinen Gegner in irgendeiner Form zu reduzieren. Diese vollständige Skrupellosigkeit beim Kampf wird nicht nur durch Prämien unterstützt, sondern zeigt letztendlich, dass das Leben von Menschen bei diesen Kämpfern keinerlei Wert hat.

    Natürlich hätte die gleiche Organisation, die jetzt eine Prämie für diesen Wurf bezahlt hat, im Todesfall Krokodilstränen vergossen. Natürlich wäre die gleiche Kämpferin, die den Kopf ihre Gegnerin mit voller Wucht auf den Boden schmetterte, im Todesfall "selbst am Boden zerstört". Aber das ist aus meiner Sicht leeres Geschwätz.
    Die Leute sind nur auf sich selbst fixiert, deren eigenes Geschäft, deren Erfolg zählen.

    Zitat Zitat von Soldier Beitrag anzeigen
    Wenn du nach ein paar Monaten Training einen Menschen bedenkenlos totgeschlagen hättest, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass DU das Problem bist und nicht der Sport. Armeen trainieren ihre Soldaten jahrelang, mit seit Jahrhunderten erprobten Methoden um den beim gesunden Menschen vorhandene Impuls, andere nicht zu töten, möglichst beherrschbar zu machen ....
    Und wieder nur Unsinn.
    Jede Armee braucht grundsätzlich skrupellose Soldaten, die auf Befehl andere Menschen töten, ohne das zu hinterfragen. Männer, Frauen, Kinder. Deren soziale Konditionierung wird dabei zerstört. Dafür braucht eine Armee nicht Jahre, sondern nur die wenigen Monate in der Grundausbildung.

    Was glaubst du, warum die Armeen dieser Welt typischerweise aus 18-20 jährigen bestehen? Weil in einer modernen Armee tagelange Gewaltmärsche bevorstehen, die ein 40 jähriger körperlich nicht schafft? Wohl kaum.

    Zitat Zitat von Soldier Beitrag anzeigen
    Auch hier wieder - das bist du. Wenn ich jemanden im Sparring niedergeschlagen habe, haben ich mich über die gelungene Technik gefreut, ja. Aber die Sorge um meinen Trainingspartner hat sofort und immer überwogen, jedes mal. Und ich glaube, das geht den meisten anderen genau so - zumindest war es bei den Leuten mit denen ich trainiert habe so.
    Glaube ich dir nicht. Diese "Technik" Story dient nur dem Zweck, die eigene Motivation auf eine sterile Ebene zu heben.
    Beispielsweise bei MMA spielt Technik -entgegen der häufigen Aussagen- keinerlei Rolle. Das primäre Ziel ist die Zerstörung des Gegners.
    Das ist schon sehr gut am Regelwerk zu erkennen - es gibt keine unterschiedliche Bewertungen von Techniken in dem Sinn, dass Techniken innerhalb eines Punktesystems verschieden gewichtet werden. Es zählt einzig deren Auswirkung auf den Gegner. Technik ist nur Mittel zum Zweck, den Gegner zu vernichten, Technik selbst bringt keinerlei Punkte.

    Insofern glaube ich auch niemandem aus der MMA Szene, dass er sich über eine Technik freut. Der freut sich über die Wirkung, beispielsweise, wenn sein Partner schmerzverzerrt am Boden liegt oder aufgibt. Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass das niemand einräumt oder einräumen kann. Der Show halber wird erwartet, dass man besorgt tut.

    Ich denke es ist aus psychologischer Sicht unmöglich, mit richtig Krafteinsatz auf jemanden einzuschlagen oder einzutreten, der einem was bedeutet, dessen Gesundheit oder Wohlergehen einem wichtig ist. Das schließt sich gegenseitig aus. Wenn ich das mache, muss mir -mindestens in diesem Moment- dessen Gesundheit und Leben völlig gleichgültig sein. Alles andere ist Selbstbetrug. Und das ist im Training nicht anders.

    Das Erstaunliche ist, dass ich in mehreren Interviews bzw. Aussagen hier im Forum nahezu wortgleich eine bestimme Aussage gehört habe:
    Natürlich will man den Trainingspartner nicht verletzen, sonst hat man ja niemanden mehr zum trainieren.

    Der Satz belegt genau das, was ich denke und glaube, selbst beobachtet zu haben:
    Der Partner ist völlig egal, es geht nur um einen selbst. Der Partner wird nicht nur auf ein Trainingsgerät reduziert, mit dem man pfleglich umgehen sollte, damit man selbst keinen Nachteil hat - der Satz offenbart das Fehlen jeglicher menschlichen, sozialen Komponente.

    Witzig gemeint, aber eigentlich ein brutales Eigentor.

    Davon abgesehen ist ein natürlich schon dahingehend falsch, dass Verletzungen einzelner Partner eine tiefgreifende negative Auswirkung auf den durchschnittlichen MMA Kämpfer haben. Ich glaube nicht, dass mehr als 10% der Leute in einem Gym echte Wettkampf-Vorbereitung betreiben - für die normalen Kämpfer sind die Partner beliebig austauschbar.

    Das zeigt in meinen Augen deutlich, dass hier gelogen wird, dass sich die Balken biegen.
    Du wirst viel in so einem Gym finden - Ehrlichkeit ist mit Sicherheit das Letzte.
    (Übrigens wird auch in dem Punkt Ehrlichkeit bewusst verwässert: Die Tatsache, dass unterlegene, leistungsschwache Kämpfer diese Tatsache in der Regel sehr schmerzhaft erleben, wird mit "Ehrlichkeit" dieser Sportart gleichgesetzt. Das hat aber überhaupt nichts mit einem ehrlichen Umgang untereinander oder zu sich selbst gegenüber zu tun.)

    Ich bin mir übrigens absolut sicher, dass du unter Boxern/MMA Kämpfern eines Gyms statistisch ein vielfaches an Gewalttätern hast als im normalen Durchschnitt der jeweiligen Altersgruppe. Auch das deckt sich absolut mit meinen Beobachtungen/Wissen, wer aus meinem Umfeld/Bekanntenkreis entsprechend trainiert.

    Die Auswahl einer bestimmten Sportart ist nicht immer durch den Zufall bestimmt. Auch charakterliche Stärken oder Defizite sind daran beteiligt.
    Geändert von kelte (21-05-2019 um 07:58 Uhr)

  3. #108
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  4. #109
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    Ja, weil Gewalt dadurch normalisiert wird. Auf jemanden einzuschlagen, einzutreten ist völlig normal, die Hemmschwelle dafür wird durch das Training abgebaut.

    Ich will das mal an einem Beispiel verdeutlichen:
    Ich habe vor Jahren einen Artikel gelesen, da wollten Rechtsmediziner im Rahmen der Aufklärung einer Straftat ermitteln, wie stark ein durchschnittlicher Mensch zutreten kann. Dafür hatten die sich einen Dummy besorgt und haben Leute gebeten, diesen mit voller Kraft gegen den Kopf zu treten.

    Das Experiment war gescheitet: Bis auf 2 Kampfsportler lagen die Ergebnisse weit unter den Erwartungen. Daraufhin haben die Mediziner das Experiment umgebaut und den Dummy durch eine Konstruktion ersetzt, wo die Probanden gegen eine Kugel (ähnlich einem Fußball) treten sollten. Nahezu jeder der nun aufgezeichneten Tritte war potenziell tödlich - selbst die von einer kleinen Frau.

    Die Mediziner hatten den Schluß gezogen, dass allein die menschenähnliche Form des Dummys verhindert, dass "normale" Menschen mit voller Wucht zutreten - obwohl diese das ausdrücklich versucht hatten. Bei den Kampfsportlern existiert diese Hemmschwelle nicht mehr.
    Was du in deinem ganzen pseudopsychologischen Geschwafel komplett ignorierst: Gewalt geschieht nicht einfach so, Gewalt hat einen Kontext, ein Setting, und oftmals ist es eben dieses Setting, welches es Menschen ermöglich Gewalt auszuüben.
    Beispiel: Die wenigsten Menschen sind dazu bereit, bzw. in der Lage, einfach so einen anderen Menschen zu erschießen. Wenn die "Versuchsperson" jetzt aber weiß, sie kann entweder diesen Menschen erschießen oder wird selbst getötet und die eigene Familie ist auch noch dran, dann steigt die Bereitschaft zur Gewaltanwendung stark an.

    Ebenso, wie das entsprechende Setting also die Hemmung zur Gewaltanwendung kleiner oder größer machen kann, gibt es nicht "die eine" Gewaltbereitschaft, die man sich "antrainiert" und die dann in jeder Situation zum tragen kommt.
    Kampfsportler trainieren das Kämpfen und sind dann meist auch bereit in dem entsprechenden Setting (Training, Ring) Gewalt anzuwenden - das bedeutet nicht automatisch, dass sie auch in jedem anderen Setting dazu bereit sind.

    Es gibt, gerade aus dem zwanzigsten Jahrhundert, reihenweise gut aufgearbeitete Biographien von Tätern, welche sich Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit etc.pp. schuldig gemacht haben und gleichzeitig liebevolle, fürsorgende Familienväter, Ehemänner, Freunde... waren.
    Menschen, welche sich wahrscheinlich nicht mal in einer Kneipe prügeln würden, sind mit dem entsprechenden "Mindset" und in dem entsprechenden "Setting" in der Lage brutale Verbrechen zu begehen (das gilt im Übrigen nicht nur im Krieg, sondern auch für viele andere Verbrechen - das 20. Jahrhundert bietet hier allerdings für die Biographien von Kriegsverbrechern eine hervorragende Quellenlage).

    Es gibt beim Menschen nicht die eine Gewaltbereitschaft, die sich dann in jeder Situation niederschlägt, sondern es gibt Gewaltbereitschaft je nach Kontext.


    EDIT:

    Da ich gesehen habe dass du noch während ich getippt habe geantwortet hast, hier mal die Replik dazu:

    Du hast relativ wenig Ahnung und dafür viel Meinung dazu, wann und wie Soldaten im Krieg in der Lage sind Gewalt anzuwenden.
    Armeen trainieren ihre Soldaten nicht absichtlich nur ein paar Wochen und werfen sie dann in die Schlacht, dass tun sie, wenn es aus Zeit- / Ressourcenmangel nicht mehr anders möglich ist.
    Dann kommt wieder das Setting (Gefechtsfeld, Bedrohung des eigenen Lebens/ der eigenen Kameraden etc.pp.) hinzu - und dennoch haben Armeen auch bei Soldaten die mittlerweile nicht mehr wie im zweiten Weltkrieg kurz ausgebildet und dann eingesetzt sonder lange dafür trainiert haben, massive Probleme mit den psychologischen Folgen solcher Kampfeinsätze (PTSD/ PTBS sollte auch dir ein Begriff sein).

    Abgesehen davon: 18 bis 20 Jährige stellen in vielen Armeen einen großen Teil der Soldaten, aber bei weitem nicht den Löwenanteil, da gehen die Altersklassen doch auch noch deutlich hoch - ja, auch bei den Soldaten die "an der Front" sind, nicht nur bei Stabsoffizieren und ja, nicht nur in heutiger Zeit sondern auch im 20. Jahrhundert und früher.
    Und weiterhin: Auch heute noch ist der Dienst in einer Armee körperlich mehr als fordernd, "Gewaltmärsche" gehören für die meisten Soldaten nach wie vor zu Ausbildung, Dienstalltag und Einsatzrealität.
    Mal weniger Call of Duty zocken, wo jeder mit einem Panzer durch die Gegend fährt, und mal mehr Quellenstudium betreiben.


    Zu dem Part mit den Trainingspartnern: Einer meiner besten Freunde, mit dem ich zu der Zeit auch in einer WG gelebt habe, war jahrelang mein hauptsächlicher Sparringspartner. Nix da mit "austauschbar" und "Freude ihn zu verletzen".
    Wie gesagt, ich glaube dass du massive Probleme hast und diese einfach mal pauschal auf alle anderen überträgst.
    Geändert von Soldier (21-05-2019 um 08:26 Uhr) Grund: Ergänzungen

  5. #110
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Gegen "Glauben" zu argumentieren ist nun mal eine Sisyphos Arbeit.
    "Glauben" ist bei mir rhetorisch und hat keinen religiösen Hintergrund.

  6. #111
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    "Glauben" ist bei mir rhetorisch und hat keinen religiösen Hintergrund.
    im Endeffekt ist das das Gleiche.
    Frank Burczynski

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  7. #112
    christianauskiel Gast

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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Gegen "Glauben" zu argumentieren ist nun mal eine Sisyphos Arbeit.
    Mal ehrlich, glaubt ihr nicht auch, dass MMA eigentlich SM-MA heissen sollte ? In Wahrheit stehen MMA-Sportler doch je nachdem auf Schmerz spüren und/ oder auf Schmerz geben oder nicht ?

    Um auf das Thema zurück zu kommen. Jessica wollte diesen Wurf und Rose konnte ihn nicht verhindern. Aus welchen Gründen auch immer. Denke das ist ausdiskutiert und bleibt extrem spekulativ. Aber eins ist doch klar geworden ! Diese Regel ist mehr als fragwürdig und erscheint juristisch gesprochen wie eine "Öffnungsklausel" für sehr spektakuläre und dadurch sehr gefährliche Aktionen. Um vor zu beugen und nicht irgendwann mal durch einen Toten oder einen Gelähmten total in Verruf zu geraten, gehöhrt die Regel m.E. nach abgeschafft. Würfe auf den Kopf/ Nacken sollten grundsätzlich verboten sein. Es sollte keine Extraprämnie für solche Knockouts geben, Refs sollten wenigstens ab und zu mal disqualifizieren (gabs glaube ich bei UFC noch gar nicht ?), Refs sollten viel früher abbrechen (lieber mal zu früh als zu spät), Disqualifikation oder Kampfunfähigkeit durch ein Foul sollte zur Aberkennung der Gage führen etc. ! Und bessere Dopingkontrollen wären nicht verkehrt und natürlich sollte erst kurz vor dem Kampf gewogen werden.....!

    Gruß
    Christianauskiel

  8. #113
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    Zitat Zitat von christianauskiel Beitrag anzeigen
    Refs sollten wenigstens ab und zu mal disqualifizieren (gabs glaube ich bei UFC noch gar nicht ?)
    Doch gab es schon immer und gibt es immer mal wieder.

  9. #114
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    Zitat Zitat von Soldier Beitrag anzeigen
    Ebenso, wie das entsprechende Setting also die Hemmung zur Gewaltanwendung kleiner oder größer machen kann, gibt es nicht "die eine" Gewaltbereitschaft, die man sich "antrainiert" und die dann in jeder Situation zum tragen kommt.
    Kampfsportler trainieren das Kämpfen und sind dann meist auch bereit in dem entsprechenden Setting (Training, Ring) Gewalt anzuwenden - das bedeutet nicht automatisch, dass sie auch in jedem anderen Setting dazu bereit sind. .
    Natürlich bedeutet es genau das. Und deshalb haben auch verhältnismäßig viele Gewalttäter einen entsprechenden Hintergrund (Kampfsportler)
    Wenn du dir die Hemmschwelle abtrainiert und die "Fähigkeit" erworben hast, auf einen Menschen zu Trainingszwecken so stark einzuschlagen, dass dieser ein Schädel Hirn Trauma erleidet oder seine Gelenke oder Knochen brechen, dann gilt das natürlich grundsätzlich auch für jeden anderen Menschen in deinem Umfeld.

    Zitat Zitat von Soldier Beitrag anzeigen
    Es gibt, gerade aus dem zwanzigsten Jahrhundert, reihenweise gut aufgearbeitete Biographien von Tätern, welche sich Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit etc.pp. schuldig gemacht haben und gleichzeitig liebevolle, fürsorgende Familienväter, Ehemänner, Freunde... waren.
    Das interpretierst du völlig falsch. Natürlich sind und bleiben derartige Verbrecher Verbrecher, allerdings verschleiern diese ihre Charakterzüge vor anderen und sich selbst dadurch, indem sie sehr häufig die Rolle des liebevollen Familienmenschen spielen. Solche Leute werden unter Umständen sogar von ihren Nachbarn als nett und vertrauenswürdig eingestuft. Das bedeutet nicht, dass ein netter Kerl ein Massenmörder sein kann, sondern dass ein Massenmörder problemlos die Rolle des netten Kerls spielen kann.

    Zitat Zitat von Soldier Beitrag anzeigen
    Einer meiner besten Freunde, mit dem ich zu der Zeit auch in einer WG gelebt habe, war jahrelang mein hauptsächlicher Sparringspartner. Nix da mit "austauschbar" und "Freude ihn zu verletzen"
    Wenn ich (beispielsweise) beim Boxen auf meinen Gegner mit richtig Dampf einschlage und dieser dadurch zu Boden geht, ist das kein Zufall, kein Unfall, sondern die direkte Folge meines Krafteinsatzes. Schläge zu seinem Kopf können nichts anderes bewirken außer Verletzungen - in irgend einer Form. Und das bedeutet nichts anderes, dass jeder damit einverstanden ist, seinen Gegenüber zu verletzen. Alles andere ist Selbstbetrug.

    Solltest du deinen Gegner schwer verletzen oder gar töten, wirst du natürlich in die Welt hinaus posaunen, dass du furchtbar schockiert bist. Das mag im Nachhinein vielleicht sogar so sein - in dem Moment aber, wo du zugeschlagen hast, waren dir derartige Konsequenzen völlig egal - sonst hättest du nicht zuschlagen können.

    Das ist im Kern wie bei Andrade:
    Natürlich würde ich soweit mitgehen und annehmen, dass sie niemanden vorsätzlich tötet, auch wenn sich vielleicht die Gelegenheit durch den Kampfablauf ergibt.
    Aber es muss ihr zumindest gleichgültig sein - sonst könnte sie niemanden mit dem Kopf zuerst auf den Boden rammen.

    Das bedeutet nichts anderes, als dass solche Leute grundsätzlich bereit sind zu töten, für Geld oder das eigene Ego. Und das ist ein ausgesprochen schlechter Charakterzug. Das diese im Gegensatz zu einem Verbrecher auf der Straße das nur machen, wenn der Rahmen legal ist, macht das eigentlich nicht viel besser - wenn man mal ne Weile darüber nachdenkt.
    Geändert von kelte (21-05-2019 um 09:26 Uhr)

  10. #115
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    Zitat Zitat von christianauskiel Beitrag anzeigen
    Mal ehrlich, glaubt ihr nicht auch, dass MMA eigentlich SM-MA heissen sollte ? In Wahrheit stehen MMA-Sportler doch je nachdem auf Schmerz spüren und/ oder auf Schmerz geben oder nicht ?

    Um auf das Thema zurück zu kommen. Jessica wollte diesen Wurf und Rose konnte ihn nicht verhindern. Aus welchen Gründen auch immer. Denke das ist ausdiskutiert und bleibt extrem spekulativ. Aber eins ist doch klar geworden ! Diese Regel ist mehr als fragwürdig und erscheint juristisch gesprochen wie eine "Öffnungsklausel" für sehr spektakuläre und dadurch sehr gefährliche Aktionen. Um vor zu beugen und nicht irgendwann mal durch einen Toten oder einen Gelähmten total in Verruf zu geraten, gehöhrt die Regel m.E. nach abgeschafft. Würfe auf den Kopf/ Nacken sollten grundsätzlich verboten sein. Es sollte keine Extraprämnie für solche Knockouts geben, Refs sollten wenigstens ab und zu mal disqualifizieren (gabs glaube ich bei UFC noch gar nicht ?), Refs sollten viel früher abbrechen (lieber mal zu früh als zu spät), Disqualifikation oder Kampfunfähigkeit durch ein Foul sollte zur Aberkennung der Gage führen etc. ! Und bessere Dopingkontrollen wären nicht verkehrt und natürlich sollte erst kurz vor dem Kampf gewogen werden.....!

    Gruß
    Christianauskiel

    Du bist dir schon bewusst das dein Komplettpaket das Ende der UFC zur Folge hätte?
    Die Leute wollen Unterhaltung, Spannung, Risiko und letztendlich zu dessen Bestätigung Verletzungen und Todesfälle.

    Und genau dafür wurde das Regelwerk ausgelegt - um mit Leid und Gefahr Geld zu verdienen.

    Im Prinzip könntest du aus Respekt vor Menschen und dem Leben eine ganz simple Regel in jedes VK Regelwerk einfügen:
    Es ist verboten, den Gegner zu töten. Der Tod des Gegners führt zur Disqualifikation. Der Gegner soll besiegt, aber keinesfalls zerstört werden.

    Diese oder eine ähnliche Regel findest du aus einem simplen Grund in keiner VK-Sportart, wo die Gesundheit eines Gegners direktes Angriffsziel ist:
    Weil der Respekt vor dem Leben und der Gesundheit nur geheuchelt ist.
    Geändert von kelte (21-05-2019 um 09:32 Uhr)

  11. #116
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    Du bist dir schon bewusst das dein Komplettpaket das Ende der UFC zur Folge hätte?
    Die Leute wollen Unterhaltung, Spannung, Risiko und letztendlich zu dessen Bestätigung Verletzungen und Todesfälle.

    Und genau dafür wurde das Regelwerk ausgelegt - um mit Leid und Gefahr Geld zu verdienen.
    Es gibt MMA seit mehreren Jahrzehnten. In in der Zwischenzeit in wie vielen Ländern? 80? Mehr? Wie viele Menschen sind aktiv im Vollkontaktsport? Wie viele Menschen trainieren Vollkontaktsportarten?

    Wie viele Todesfälle gab es bis jetzt bei der UFC?

    Wie viele Schwerstverletzte in Deutschland bei MMA Wettkämpfen bzw. Training?

    Wie viele MMA-Veranstaltungen gibt es weltweit? Wie viele Trainings werden täglich weltweit angeboten? Wie viel Vollkontaktsparring gibt es täglich weltweit? Alles Psychos? Totschläger?

    Tausende, Zehntausende, Hundertausende oder mehr von moralisch-verwerflichen, abgestumpften, hemmungslosen, gewaltbereiten Intensivtätern ...
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  12. #117
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    Und deshalb haben auch verhältnismäßig viele Gewalttäter einen entsprechenden Hintergrund (Kampfsportler)
    Quelle?

    Oder ist das mal wieder rhetorischer „Glaube“?

    Lt. Polizei gibt es keinen statistischen Nachweis, dass z.B. KV überdurchschnittlich oft von Kampfsportlern begangen werden.
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  13. #118
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Quelle?

    Oder ist das mal wieder rhetorischer „Glaube“?

    Lt. Polizei gibt es keinen statistischen Nachweis, dass z.B. KV überdurchschnittlich oft von Kampfsportlern begangen werden.
    Genausowenig gibt es empirische Beweise dafür, dass durch MMA Training die Gewaltverbrechen angestiegen sind ...
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  14. #119
    christianauskiel Gast

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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    ....
    und letztendlich zu dessen Bestätigung Verletzungen und Todesfälle.
    ....
    Entspann dich mal Kelte ! Mit dem o.g. Paket bleibt Unterhaltung, Spannung, Risiko erhalten und auch Verletzungen oder sogar Todesfälle kann kein Regelwerk der Welt abschaffen bzw. zu 100% verhindern. Also können wir Fans dann alle weiter mit der Erwartung zuschauen, das endlich mal einer stirbt, um uns am Leid anderer zu ergötzen ! Zumindest innerlich, äusserlich müssen wir ja noch Bedauern heucheln. Aber nur um dich glücklich zu machen, werden wir unsere Freude und unser Glücksgefühl vielleicht doch einfach ganz offen und zusammen mit dem Mörder hier im Kampfkunstboard teilen und ihn abfeiern ohne Ende ! Naja, am Ende musst du dann in den Spiegel schauen, weil du insgeheim genau darauf gehofft hast. Mit aller "Gewalt" Recht bekommen ist eben auch geil .....

  15. #120
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Genausowenig gibt es empirische Beweise dafür, dass durch MMA Training die Gewaltverbrechen angestiegen sind ...
    Nach meinem Wissen gibt es keine Statistik, welche den Zusammenhang zwischen VK Sportarten und Gewaltstraftaten herausarbeitet. Belegt ist aber, das Kampfsport beispielsweise unter Gewalttätern und innerhalb der rechten Szene weit verbreitet ist. Insofern hast du recht, es existieren keine Beweise - was allerdings nicht den Schluß aufzwingt, dass es nicht so ist.

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