Naja, das ist dann eher Definitionssache seitens irgendwelcher Funktionäre oder ist Combat Sambo etwa kein MMA. Ach ja, nee da wird keiner auf den Nacken geworfen und dann ausgechokt/ ausgeknockt oder doch ?
(https://www.dosb.de/sonderseiten/new...cae791ec7a431b)
Das sind doch sinnlose Diskussionen ! Hier ging es in einem konkreten Fall um die Frage, inwieweit moralische und regelbedingte Grenzen von Jessica überschritten wurden und ob Rose es eventuell selbst in der Hand gehabt hätte diesen gefährlichen pile driver zu verhindern. Letztendlich geht es dann natürlich auch immer um die Rolle des Refs und um ggfs. notwendige Modifikation von Regelwerken. Hätte ein anderer Jessica u.U. disqualifiziert, wenn der Kampf z.B. zu Hause bei Rose statt gefunden hätte ? Im Falle eines Genickbruchs auch kein Trost ? Persönlich stelle ich mir ausserdem noch die Frage ob Jessica auch im Falle eines Genickbruchs/ Todes von Rose die 100.000 Dollar Zusatzprämie der UFC für den Knockout des Abends bekommen hätte...
Geändert von christianauskiel (15-05-2019 um 12:59 Uhr)
Um noch mal kurz bei meinem Beispiel zu bleiben:
Der Typ, der ca. 40x auf einen wehrlosen Mann eingeprügelt hat, musste natürlich als selbstverliebter Darsteller anschliessend in einem Interview klarstellen, dass der Kampf viel eher hätte beendet werden müssen. Auf deutsch: Der hatte erkannt, dass gerade etwas schiefläuft, der Ref versagt und er den Kampf gewonnen hat - und trotzdem hat er weiter auf den wehrlosen Kerl eingeschlagen. Warum? Weil er als MMA Kämpfer niemals gelernt hat, was Moral und Respekt vor dem Leben bedeutet - das sind nur leere Worthülsen. Und weil MMA im Kern für nichts anderes steht als Gewalt und Menschenfeindlichkeit.
Und das war bei Jessica nicht anders:
Die hätte vermutlich Rose umgebracht, um zu gewinnen. Das Rose ohne schwere Verletzungen davon gekommen ist, war reines Glück.
Jessica hat nichts unternommen, um in irgendeiner Form das Risiko für Rose zu begrenzen oder auszuschließen. Volle Kanne drauf, ohne Rücksicht auf Verluste.
Ein Star der UFC.
Im Fall eines Genickbruchs hätte die UFC mit Sicherheit versucht, die Schuld Jessica anzuhängen. Die UFC kann keinerlei Schatten auf sich selbst oder dem Regelwerk gebrauchen. Da hätte es keine Prämie, sondern Krokodilstränen gegeben - obwohl die Frau letztendlich nichts anderes getan hat, als wofür sie von Trainern, Betreuern etc. ausgebildet wurde.
Das ganze Getue vor und nach einem Kampf ist aufgesetzt. Die gegenseitigen Glückwünsche und das Schulterklopfen sind so falsch wie
bei den Mädels bei einem Schönheitswettbewerb, welche der Siegerin gratulieren.
Diese falschen Krokodilstränen, wenn jemand im Ring getötet wurde ... unerträglich diese Schauspieler.
Aber ich denke in den wenigen Millisekunden, wo diese Typen entscheiden, den Gegner einer großen Gefahr auszusetzen, um zu gewinnen - da sind sie ehrlich.
Das ist deren Charakter, das ist instinktiv. Da ist zuviel Adrenalin im Blut und derZeitdruck zu groß, eine Schauspielrolle zu spielen.
Da siehst du wirklich, was für Menschen MMA formt.
Was ich damit sagen will:
Bedaure nicht Rose: Umgekehrt hätte diese mit hoher Wahrscheinlichkeit genauso skrupellos gehandelt.
Geändert von kelte (15-05-2019 um 13:07 Uhr)
Personal Training in Düsseldorf
Neue Trainingszeiten: Mitwochs 20:15, Sonntags 17:00 Uhr, Sportzentrum im Medienhafen - bei Interesse PN
Egal wie oft Du diesen Unsinn wiederholst - er wird dadurch nicht richtiger.
Steile Theorie für jemanden der sich vor kurzem noch von seinem Anwalt solche grundlegenden Dinge wie "Fahrlässigkeit" erklären lassen mussten.Mal davon abgesehen, zumindest in Deutschland sind derartige Regelungen juristisch unwirksam.
...ist der Kampf ab dieser Sekunde zu Ende -völlig unabhängig davon, ob das dem Ringrichter passt, ob der das gerade gesehen hat.
Ein Gegner kann sich in so einer Situation nur darauf berufen, das tappen etc. nicht bemerkt zu haben, weil jeder Angriff danach eine Straftat ist.
Allein schon, dass Du hier nicht zwischen objektivem und subjektivem Tatbestand differenzierst, solche Banalitäten wie "Eventualvorsatz" bzw. den Vorsatz außen vor lässt, die Problematik der "eigenverantwortlichen Selbstgefährdung" vollkommen ignorierst etc. pp. würde dazu führen dass sich jeder Professor an Deinen substantiierten Ausführungen und Schlussfolgerungen zu diesem Thema erfreuen könnte.
Geändert von Little Green Dragon (15-05-2019 um 13:24 Uhr)
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
Letztendlich alles Quatsch, natürlich kann jeder Kämpfer eigenverantwortlich aufhören, wenn der Gegner aufgibt. Niemand würde dafür "bestraft" werden. Im Gegenteil, zusätzlich zugefügte Verletzungen würden Sanktionen nach sich ziehen (Palhares etc.). Darauf wird u.a. auch bei den MMA Events, bei denen ich bis jetzt war, immer wieder bei der Regelbesprechung hingewiesen.
Ich gehe da noch einen Schritt weiter - er kann aufhören, selbst wenn der Gegner nicht aufgibt, und / oder eigentlich nicht mehr kampffähig ist.
Hier mal die "extreme" Variante:
https://www.youtube.com/watch?v=RyBZQlJ8VeA
Gem. keltes "Logik" hätte die freiwillige Aufgabe des überlegenen Kämpfers ja dann zusätzlich noch sanktioniert werden müssen, weil er nach den Regeln dazu verpflichtet gewesen wäre den anderen weiter zu attackieren.
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
Ja. Ich habe am eigenen Leib gesehen, was für falsche Typen da um einen herum stehen.
Weisst du, in meiner Kindheit und Jugend war ich darauf programmiert, dass Erwachsene die Wahrheit sagen, schlau sind und meine Freunde meine Freunde sind.
Die Dummen, die Bösen waren die anderen.
Das Einzige, was ich dem Kampfsport in meinem Leben positiv zugestehe ist die Tatsache, mich von dieser Fehleinschätzung geholt zu haben.
Dank dem Boxen habe ich gelernt, dass Erwachsene (Trainer) strutzdumme, selbstverliebte Idioten sein können - bis dahin hatte ich den Fehler immer bei mir gesucht.
Wie verlogen und aufgesetzt deren Anteilnahme für einen schwerverletzten Boxer war. Was für geistlose, selbstverliebte Narzissen sich Trainer schimpfen.
Wie manipulierbar, geistlos und brutal die Gruppe deiner Trainingskollegen ist.
Ich habe in meinem gesamten Leben, einschliesslich den Ghettos in Argentinien in Rosario, auf allen Kontinenten, wo ich gearbeitet habe nie wieder soviel Falschheit, aufgesetzte Freundlichkeit kennengelernt wie in meiner Zeit beim Boxen. Eventuell noch die Amis, aber da bin ich mir nicht ganz sicher.
Und wenn ich heute in meiner Firma die Jungs sehe, welche sich für Kampfsport /MMA entscheiden, wenn ich in meiner Nachbarschaft die Jungs sehe, welche Kampfsport nachgehen, weiss ich, dass sich in all den Jahren nichts daran geändert hat.
Ich sage dir eines - und das meine ich ehrlich:
Du magst die Leute dort nach Jahren für Freunde halten. Es genügen nur wenige falsche, oberflächliche Anschuldigungen - ein Vorwand reicht denen, um dich zu zerfleischen.
Ich glaube auch den Grund dafür zu kennen: Bei jeden VK Kampfsport ist es notwendig, den Respekt vor den Menschen, vor dem Leben zu zerstören - sonst kannst du diese Sportarten nicht ausführen. Um jemanden -für nichts außer deinem Ego- bewusstlos prügeln zu können darfst du keinerlei moralische oder ethische Werte haben.
Entweder hast du diese niemals besessen oder du hast dir diese abtrainiert.
Und diese Leute lernen das zu verstecken. Sonst funktionieren sie nicht außerhalb des Ringes. Das sind -oberflächlich betrachtet- die nettesten Kerle, die dir über den Weg laufen. Aber nichts davon ist echt. Die spielen ihr Leben lang eine Rolle. Falschheit und Egoismus ist ganz tief verwurzelt bei diesen Leuten.
Ich habe nicht behauptet, dass diese in dem Fall bestraft werden - ich habe geschrieben, dass nach dem Regelwerk genau genommen erwartet wird, dass diese solange weiterkämpfen, bis sie von dem Ref weggerissen werden.
Das ihr mündlich andere Sachen besprecht, ist natürlich möglich - die Option, "eigenverantwortlich" aufzuhören, ist aber im Regelwerk so nicht enthalten.
Viel schlimmer ist deine Formulierung, dass der Kämpfer aufhören "kann", aber nicht muss, wenn sein unterlegener Gegner aufgibt.
Hinter diesem "kann" steckt die gesamte Verachtung von MMA gegenüber der Gesundheit und dem Respekt von Menschen.
Palhares wurde nicht sanktioniert, weil er die Aufgabe seines Gegners ignoriert hat - ich glaube nicht, dass es in der UFC/MMA jemals so einen Fall gegeben hat.
Palhares wurde sanktioniert, weil er einen Heel-hook trotz Einschreiten des Refs weiter durchzog.
Geändert von kelte (15-05-2019 um 14:14 Uhr)
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Wie gesagt, das gibt es unter anderem beim Boxen und Kick-/Thaiboxen (drei-Punkte Regel, der Kämpfer berührt also mit den Füßen und mindestens einem weiteren Körperteil den Boden. Eben weil es bei diesem Sportarten keinen Bodenkampf gibt. Es ist beispielsweise nicht verboten, auf einen Gegner einzuschlagen, der nur noch passiv und ohne Deckung in der Ecke steht und den Schlägen nichts mehr entgegensetzen kann. Dann muss der Kampfrichter den Kampf mit TKO abbrechen. Der überlegene Kämpfer ist nicht verpflichtet, seine Attacken zu stoppen.
Der BHG hat schon 1974 sinngemäß gesagt, dass ein Boxer mit der Teilnahme am Wettkampf in alle (leichteren) Verletzungen einwilligt, die unter Einhaltung des Reglements entstehen können. Das lernst Du in jeder Kampfrichterausbildung. Zivilrechtliche Ansprüche sind nur denkbar, wenn ein grober Verstoß gegen das Reglement vorliegt. Beispiel Fußball: Ein Spieler trifft beim Kampf um den Ball das Scheinbein des Gegners und dieses bricht - kein Schadensersatz. Der gleiche Spieler tritt dem Gegner ohne jegliche Spielabsicht gegen das Bein und bricht es - mutwillig zugefügte Verletzung außerhalb des Regelwerks, also Anspruch auf Schmerzensgeld.Deine Entscheidungsfreiheit, in einen Kampf einzuwilligen oder diese Einwilligung zu widerrufen, ist dir von gesetzlicher Seite gegeben und kann selbstredend nicht durch ein sportliches Regelwerk eingrenzt werden. Es gibt auch keine vertragliche Möglichkeit, dich zu etwas anderem zu zwingen: Der Vertrag wäre ein Verstoss gegen die guten Sitten und damit wirkungslos.
Siehe oben. Der Kämpfer hat in die Kampfregeln eingewilligt, der Kampfrichter trägt die Verantwortung für die Einhaltung dieser Regeln. Solange sich die Kämpfer innerhalb des Regelwerks bewegen, ist alles ok.Der Mist, der in manchen Regelwerken steht, dass die Kämpfer solange weiterkämpfen müssen, bis der Ringrichter den Kampf abbricht, ist also genau genommen juristischer Unfug. Maximal kann man den Ringrichter als Erfüllungsgehilfen für den Willen des Kämpfers einsetzen, die Wirksamkeit des Abbruch-Willens eines Kämpfers ist aber auch ohne sein Zutun sofort gegeben.
Geändert von Salva Mea (15-05-2019 um 14:50 Uhr)
Das war nicht das Thema.
Es ging darum, dass er die Einwilligung in den Kampf jederzeit widerrufen kann und damit jeder weitere Angriff nach seiner Aufgabe nicht mehr durch seine Einwilligung gedeckt ist - und damit letztendlich (zumindest in Deutschland) eine Straftat darstellt.
Siehe mein Beispiel von dem argentinischen Jungen, der von seinem Trainer trotz Tappen bewusstlos gewürgt wurde.
In Deutschland ohne Frage eine Straftat - Trotz grundsätzlicher Einwilligung in Verletzungen bei seiner Sportart.
Deine Geschichte erklärt einiges. Schade nur, dass du daraufhin so vieles verallgemeinert und glaubst, deine Erfahrungen seien überall gültig.
Zu deinen juristischen Ausführungen sage ich mal nichts, da gibt es ganz andere Entscheidungen zu.
Wenn ein Gegner aufgibt, dann ist der Kampf zu Ende. Sportler, die ich kenne hören dann auf. Der Schiedsrichter beendet dann den Kampf offiziell.
Ja, das passiert auch anders. Gruselig. Ist hier aber auch nicht das Thema. Hier geht es um denWurf von Andrade gegen Namajunas.
Geändert von jkdberlin (15-05-2019 um 15:16 Uhr)
Doch, genau das ist das Thema.
Beim Kampf "Andrade vs Namajunas" bewegten sich die Kämpfer innerhalb des Reglements. Bei den von dir geschilderten Kämpfen bewegten sich die Kämpfer innerhalb des Reglements.
Bei dem argentinischen Video geht es um ein Training. Dort gelten keine Kampfregeln und es gibt keinen Kampfrichter. Das war also nicht in Ordnung - und wurde hier übrigens einhellig verurteilt.
Ich weiß nicht, welche traumatischen Erlebnisse du beim Boxen hattest. Es ist aber Unsinn, diese auf das gesamte Boxen und sogar auf sämtliche Kampfsportarten auszuweiten. VK-Sportarten sind nicht jedermanns Sache, aber ich lasse mir nicht nachsagen, dass ich im Grunde ein Psycho bin und von lauter Psychos umgeben bin. Im VK gibt es echte Freundschaften und verdammt nette Menschen.
In einem Punkt gebe ich dir sogar recht: Das beim MMA erlaubte Nachschlagen gegen fallende oder am Boden liegende Gegner gefällt mir auch nicht. Im MT-Regelwerk ist es verboten und das finde ich auch gut so. Aber alle MMAler wissen, worauf sie sich einlassen. Also sollte man jedem seine Sportart lassen.
Nein, war es nicht. Wir haben hier kurzeitig noch ein anderes Thema einfließen lassen.
Auch das habe ich nicht bestritten. Es ging teilweise um das Regelwerk als solches.
Verschiedene Menschen können verschiedene Erfahrungen gemacht haben.
Aus meiner Erfahrung / Lebenserfahrung kann ich dir aber sagen, dass ich nicht mit Vegetariern in einem Schlachthof rechne - was nicht ausschließt, dass dort welche arbeiten.
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