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Thema: Panik nach dem Sparring

  1. #1
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    Standard Panik nach dem Sparring

    Kennt ihr das auch oder habt ihr es selbst schon erlebt?
    Wir haben verschiedene Gruppen im Verein und in der heutigen Gruppe nehme ich regelmäßig als Teilnehmer teil und gebe kein Training.
    Heute stand Allkampf auf dem Plan. Zum Schluss fragte mich der zuständige Trainer: Lust dich komplett auszupowern? Last-Man-Standing?
    Ich: Na klar. 6 Runden gekämpft, sprich 1:30 min immer gegen jemand FDrischen, dann 20 Liegestütz, Kniebeugen, SitUps und 5 Burpees, bis der neue Mann auf der Matte stand.
    In der 7. Runde hatte ich dann einen Weißgurt gegen mich und ich war so dermaßen im A+sch, dass ich nur noch verteidigt habe.
    Er hat mich mit ner sauberen Geraden erwischt und mein Auge ist direkt angeschwollen.

    Das die Vorgeschichte.
    Er hat sich 1.000mal entschuldigt und hat jetzt auch den anderen Trainer gefragt, ob er jetzt bei meinem Training leiden muss.
    Als ich ihm sagte: Wenn du dich jetzt noch einmal entschuldigst, dass du mich so richtig gut getroffen hast, dann ja. Wenn du dich jetzt freust: Jeah, geil, sauberen Treffer gelandet, mein Training bringt langsam Früchte. Dann freue ich mich auch.

    Wie nimmt man solchen Leuten die Angst, dass sie "Rache" erleben oder das man als Trainer böse/stinkig wird, wenn sie einen wirklich schön und sauber treffen?
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  2. #2
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    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    ...
    Kennt man. Aber dieses entschuldigen im Übermaß habe ich am Anfang auch gemacht, ist praktisch n Reflex gewesen. Mittlerweile stresst mich das nicht mehr, man bekommt halt auch mal auf die Fresse, wenn einen das stört muss man entweder zum Fitness Boxen oder es ganz sein lassen. Und genauso sage ich das auch allen bei denen ich nen übertrieben Hang zum Entschuldigen feststelle.
    "Ruhig bleiben und dann, wenn der Typ nochmal aufsteht, dann trittst Du ihn voll ausm Bild!" - Bruce Lee

  3. #3
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    Mich störrt es ja überhaupt nicht. Mich freut es ja, wenn die Schüler sich ausprobieren und auch mal die Hemmungen fällen lassen und mir als Trainer aufs Maul hauen.
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  4. #4
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    Bin zwar kein Trainer, freue mich aber auch über erfolge von Kollegen. ich denke bei den meisten verschwindet das einfach mit der Zeit.
    Natürlich gibt es immer mal wieder den ein oder anderen Spinner der sich -wenn er mal gut getroffen wird- so stark in seinem Ego verletzt fühlt das er dann versucht irgendwelche Rache Aktionen zu starten, bzw von jetzt auf gleich aufdreht und versucht einen lang zu legen. Die helfen einem da nicht, jemandem der Unerfahren ist die Hemmungen zu nehmen, aber bei uns werden diese Kandidaten glücklicherweise aussortiert.
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  5. #5
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    Racheaktionen werden bei mir höchstens so aussehen, das der guter Treffermann öfter mal gegen ich ran muss und sich ausprobieren soll und so seine Schlaghemmungen verlieren soll.
    Er hat zwar gemerkt, dass ich ihn oft und überall getroffen habe, aber nie wirklich feste. Also niemals unter dem Motto: Alter, der hat mir jetzt ins Gesicht geschlagen, jetzt gibt es Backenfutter, sondern immer: Bewege dich so, da ist deine Deckung offen, Hände hoch, schütze deinen Kopf, bewege dich, such die Lücke.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  6. #6
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    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Kennt ihr das auch oder habt ihr es selbst schon erlebt?
    Nö, Angst vor "Rache" hatte ich nie. Dafür halte ich vermutlich zu viel von meinen Trainern.

    Aber schlechtes Gewissen, weil man dem anderen ja "wehgetan" hat. Das ist schließlich böse! Haben wir alle, zumindest die meisten von uns mal so gelernt.

    Das kenne ich auch von diversen Gegenübern. Egal wer wem doof und offen in den Tzuki oder Keri gelatscht ist.

  7. #7
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    hau ihn um !
    ich habe keine signatur

  8. #8
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    Zitat Zitat von C-MO Beitrag anzeigen
    hau ihn um !
    Will ihn ja fördern und fordern, dasss er endlich seine Schlaghemmungen abbaut.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  9. #9
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    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Will ihn ja fördern und fordern, dasss er endlich seine Schlaghemmungen abbaut.
    spass beiseite ....ich glaube solchen leuten hilft man indem man mit ihnen redet ...versucht ihr selbstbewusstsein zu pushen , ihnen sagt dass sie wenn sie ma nen harten treffer kriegen nicht explodieren und sich auch dran gewöhnen , und sie brauchen halt mehr erfahrung

    es gibt aber manche leute da bringt das alles nichts . sie sind einfach weich . ist halt so
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  10. #10
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    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Kennt ihr das auch oder habt ihr es selbst schon erlebt?
    Ich denke, dass haben wohl schon ziemlich viele mal erlebt. Gerade Anfänger die "wissen", dass der Gegenüber ihnen überlegen ist und sie entsprechend "platt" machen könnte sind da am Anfang sehr gehemmt: "Tue ich ihm weh tut er mir weh...".

    Hast da aber im Prinzip alles richtig gemacht - im weiteren Sparring zeigen, dass man deswegen nicht selbst die Härte unnötig hochschraubt und ihm verbal im Anschluss gesagt, dass er sich keinen Kopf machen muss. Der Rest ist dann einfach eine Frage der Zeit, bzw. diese verbale Ansage muss halt auch erst mal im Kopf ankommen - und das geht dann i.d.R. nur über die praktische Erfahrung.

    Ich habe bei einem Neuling der immer 15 cm zu kurz geschlagen hat (Angst in die richtige Distanz zu gehen, denn dann kann der andere ja auch treffen) auch schon mal die Hände auf den Rücken genommen um ihn zu mehr Offensive zu "motivieren". Ergebnis: Er hat noch mehr Abstand gehalten weil: "Wenn Du schon die Deckung weglässt hast Du bestimmt was gemeines vor...".
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  11. #11
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    Standard Hemmungen abbauen

    Das sind starke soziale Tabus die man da angehen muss, gerade heutzutage haben sich viele Newbies noch nie geprügelt.

    Hat bei mir auch ein bisschen gedauert als Jugendlicher, beim Thaiboxen erst hart zum Körper, dann volle Low-Kicks (weniger anfeindend als ins Gesicht,trotz ner Woche humpeln)

    später beim Amateurboxen gab es dann totale Assis (Junger Mann zum Mitfahren, Opas durchgeschlagene Berg dabei usw.) die mir voll auffe Fresse gehauen

    haben, gerne auch gerade nach dem Gong und so weiter...denen war ich völlig egal, besser noch Anfänger, die gar keinen Wiederstand boten und so nie wieder kamen...

    und da hat es bei mir dann zu ,,Euch zeig ichs jetzt" und ,,Er oder Ich" geführt, starke Emotionen, ein richtiger Gangwechsel, Blut und tagelange Kopfschmerzen,

    Zufriedenheit, wenn man den Gegner (auf einmal nicht mehr Partner!) so richtig gut am Kopf erwischt hat.

    Danach -surprise!-Verbrüderung mit Typen aus der Unterschicht, mit denen man sonst nie was zu tun gehabt hätte!

    Würde gezielte Gespräche , progressives Körpersparring und dann mit sehr gutem Schutz (18 / 20 Oz-Handschuhe, Qualitäts-Kopfschutz) langsam steigern.

    Letztlich ist das wie Verhaltenstherapie, Anfänger ermuntern, zu treffen, Ihnen vermitteln, das ist im Training OK, ein Labor für sowas, ganz gewollt und in dieser
    Gruppe akzeptiert.
    Geändert von concrete jungle (28-05-2019 um 11:14 Uhr)

  12. #12
    Hexer Gast

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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Ich habe bei einem Neuling der immer 15 cm zu kurz geschlagen hat (Angst in die richtige Distanz zu gehen, denn dann kann der andere ja auch treffen) auch schon mal die Hände auf den Rücken genommen um ihn zu mehr Offensive zu "motivieren". Ergebnis: Er hat noch mehr Abstand gehalten weil: "Wenn Du schon die Deckung weglässt hast Du bestimmt was gemeines vor...".
    Mein damaliger Kali-Trainer hat das in einer ersten Sparring-Runde (hat er immer selbst mit den Sparrings-Neulingen gemacht zur vorsichtigen Eingewöhnung) ähnlich versucht indem er mir immer mal wieder Ziele für den Stock "angeboten" hat (man trägt ja Schutzausrüstung).
    Meine intuitive Reaktion (ohne Nachzudenken) darauf war ebenfalls die angebotenen Ziele NICHT anzunehmen da ich das in dem Moment erstmal als offensichtliches "Fake" interpretiert habe bevor mit intelektuell wieder klar wurde dass das tatsächlich als Ziel gedacht war.

    Das Problem damit nicht die volle Reichweite zu nutzen kenne ich ebenfalls von mir selbst. Für mich ist es hauptsächlich die "Angst" sich zu sehr zu exponieren wenn man die Reichweite voll nutzt. Hatte ich damals beim Kali schon und konnte es mir abgewöhnen und aktuell beim Thaiboxen habe ich es auch wieder. Vor allem mit den Händen da ich boxerisch sehr unerfahren bin. Mir fehlt da noch etwas das Gefühl dafür wieviel Reichweite ich tatsächlich nutzen kann.

  13. #13
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    Zitat Zitat von Schnueffler
    Kennt ihr das auch oder habt ihr es selbst schon erlebt?
    Ist wohl bei vielen so die keine Wettkämpfe machen. Die denken immer der andere fällt auseinander wenn er mal einen kleinen Schubser abbekommt.
    Ich habe einen Schwarzgurt der sich immer noch bei mir entschuldigt wenn er mal etwas fester zulangt.

    Zitat Zitat von Schnueffler
    Er hat mich mit ner sauberen Geraden erwischt und mein Auge ist direkt angeschwollen.
    https://www.kampfkunst-board.info/fo...08#post3651008
    Jetzt bist du drann


    Gruß
    Alfons.
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
    ...Dosenbier und Kaviar...

  14. #14
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    Ich möchte die Übung selbst jetzt nicht beurteilen, Allkampf betrebe ich nicht. Fakt ist aber, es kommt wie in jedem Sport ungewollt zu Verletzungen, auch in unserem Verein und damit muss man umgehen lernen. Wenn ich zu vorsichtig bin mache ich die Übungen falsch, man übt nicht richtig und ab einem gewissen Niveau ist es unfallträchtiger weil es nichts Halbes und nichts Ganzes ist. Dafür muss man etwas geschaffen sein, auf der einen Seite den Respekt vor den Techniken nicht zu verlieren und auf der anderen Seite so realitätsnah zu agieren, dass man sich nicht mehr ungewollt verletzt, weil man sich auf die eingeschliffenen Aktionen verlassen kann. Braucht Zeit, letztlich bekommt man diese Sicherheit nur durch Übung.
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  15. #15
    Rikscha Gast

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    Bin selber gerade mal Gelb, allerdings haben wir auch welche in der Gruppe die im Training nicht so weit sind wie ich. Wenn ich dann im Sparing einem solchen einen richtigen Lowkick oder gut die kurze Rippe getroffen habe und es Ihm sichtlich sehr weh tut es mir einerseits leid für ihn, andererseits muss man halt auch damit rechnen bei so einem Sport halt auch was ab zu kriegen.

    Mein bevorzugter Partner ist schwarz 2. Dan und unterrichtet selbst. Wenn es mit ihm zur sache geht und ich hab mal einen Glückstreffer, so heist es kurz sorry und dann weiter. Insgeheim freue ich mich natürlich auch ihn mal erwischt zu haben, was wirklich selten vorkommt, aber das sorry ist ernst gemeint. Er handhabt es so: Er ist ein Spiegel zu mir, d.h. wenn ich richtig mache macht er auch, leitet mich aber immer so wie ich es noch besser machen kann.

    Denke man sollte denen Jungs einfach verdeutlichen, damit das zum Sport dazu gehört und man keine Rache plant, sondern sich als Höherer über Fortschritte des anderen freut. So wie Schnueffler schon geschrieben.

    Alles andere ist kein Training und kein Trainer. Meine Meinung.

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