Zeige Ergebnis 1 bis 8 von 8

Thema: Experimentelle Archäologie zum Thema Pilum und Gladius

  1. #1
    Registrierungsdatum
    21.03.2010
    Ort
    Wiesbaden
    Alter
    33
    Beiträge
    2.586

    Standard Experimentelle Archäologie zum Thema Pilum und Gladius

    Kennt jemand hier Gruppen / Einzelpersonen, welche sich mit dem Thema Pilum / Gladius mit wissenschaftlichem Anspruch auseinander gesetzt haben?
    Damit meine ich also nicht irgendwelche Typen welche ein Ansatzweise wie ein Pilum aussehendes Ding nachgebaut haben und dann auf ein historisch nicht in die Zeit passendes Holzschild schleudern oder mit einem Schwer, welches grob wie ein Gladius aussieht irgendwelche selbst ausgedachten Kampfmanöver zeigen, sondern Gruppen oder Personen, welche in ihre Arbeit archäologische und geschichtswissenschaftliche Erkenntnisse haben einfließen lassen und demzufolge ansatzweise Belastbare Ergebnisse liefern?

    Mein Google-Fu hat bisher wenig brauchbare Ergebnisse gebracht und meine Universität ist in Bezug auf experimentelle Archäologie auch eher schlecht aufgestellt
    Für Anregungen, Tipps, Hilfen wäre ich daher sehr dankbar!

  2. #2
    Registrierungsdatum
    24.02.2002
    Beiträge
    192

    Standard

    Es gibt verschiedene Studentengruppen, die Experimentelle Archäologie zum Thema Gladiatoren praktizieren. Eine ist in Wien. Ich glaube aber, dass es auch in Deutschland welche gibt. Da könntest Du evtl. Antworten finden.
    No Colour or religion ever stopt a bullet from a gun!

  3. #3
    Registrierungsdatum
    11.02.2005
    Ort
    Zürich
    Alter
    35
    Beiträge
    4.646

    Standard

    Der wahrscheinlich erste Name, der hier fallen sollte, ist Marcus Junkelmann. Marcus ist Archäologe und Historiker und hat schon 1985 mit entsprechenden Versuchen begonnen. Seine Bücher sind "die" Klassiker zum Thema. Ich weiss jetzt nicht, was denn konkret Deine Frage ist, aber falls Du was wissen möchtest, wozu Du in der Bibliothek nicht fündig wirst - den Kontakt zu Marcus und seinem Umfeld kann ich herstellen.

    Beste Grüsse
    Period.

  4. #4
    Registrierungsdatum
    21.03.2010
    Ort
    Wiesbaden
    Alter
    33
    Beiträge
    2.586

    Standard

    Junkelmanns Werke kenne ich natürlich schon, aber danke auf jeden Fall für das Angebot!

    Ich habe aktuell noch eine andere Quelle aufgetan und werde erstmal die anzapfen.
    Konkreter geht es mir darum, wie man mit historisch korrekt rekonstruierten Waffen des 3. und 2. Jhdt. v. Chr. (Material, Gewicht, Balance) etc.pp. de facto hätte kämpfen können...

  5. #5
    Registrierungsdatum
    31.08.2001
    Ort
    NRW
    Beiträge
    20.068

    Standard

    Ich wage mal die Prognose, es gibt nur drei Möglichkeiten wie man einen Gladius ausbalancieren konnte:
    - kopflastig wie eine Machete, damit kann man hacken
    - grifflastig wie ein Messer, nur für Stichwirkung sinnvoll
    - irgendwo dazwischen für eine ausgewogene Mischverwendung Stich/Schnitt/Schlag

    Standardmässig dürften die Gladii zum "Aufräumen" verwendet worden sein, und in der Bedeutung hinter der Verwendung von Speeren zurückgefallen sein. Darüber gab es aber ganz sicher Aufzeichnungen von Militärtheoretikern, auch in Bezug auf die Ausbildung von Soldaten. Die würde ich mal heranziehen, noch vor Rekonstruktionen aus Bodenfunden.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  6. #6
    Registrierungsdatum
    21.03.2010
    Ort
    Wiesbaden
    Alter
    33
    Beiträge
    2.586

    Standard

    Die militärtheoretischen Klassiker (Ailianos Taktikos, Onasandros, Vegetius) habe ich natürlich schon konsultiert, das Problem ist hierbei, dass die eher die Makroperspektive haben, ich aber auch an den Einsatzmöglichkeiten durch den einzelnen Soldaten / im "Trupprahmen" interessiert bin für meine Arbeit.

    Beim Gladius ist die dritte Variante anzunehmen, die in der früheren Forschung oft vertretene These vom Gladius als reine Stichwaffe kann heute als widerlegt gelten

  7. #7
    Registrierungsdatum
    29.11.2018
    Beiträge
    52

    Standard

    Hast Du es schon mal rund um die Römertage in Xanten oder Haltern versucht ?
    Da müsste es doch jede Menge Gleichgesinnte und Experten geben ... !?

    https://apx.lvr.de/de/willkommen/willkommen_1.html
    https://www.lwl-roemermuseum-haltern.de/roemertage

  8. #8
    Kalinus Gast

    Standard

    Hi, also es gibt zur Kampfweise mit dem Gladius leider keine Schriftquellen, im Sinne einer Fechthandschrift.
    Deswegen kann man hier auch nichts rekonstruieren. Die Versuche die es gibt kann man wie oben geschrieben in Xanten bewundern, die Gladiatoren sind da recht versiert, da die auch Vollkontakt machen: http://gladiatorenschule.eu/home/libellum.html
    Das ist dann geschichtswissenschaftlich ungefähr so ernst zu nehmen wie Wikinger KK. So KÖNNTE es sein... oder halt auch nicht. Aber zumindest zeigt es was geht. Die Gruppe aus dem Link nimmt gerne Leute auf soweit ich weiß. Ich durfte mit denen mal etwas spielen und das hat echt Laune gemacht. Aber für mich zu wenig Interesse und zu weit weg.
    Geändert von Kalinus (15-08-2019 um 19:49 Uhr)

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Gladius-Techniken der römischen Legionäre
    Von itto_ryu im Forum Europäische Kampfkünste
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 15-11-2014, 00:30
  2. Artikel über experimentelle Archäologie und Gladiatur
    Von Zunte im Forum Kampfkunst in den Medien, Büchern & Videos, Werbung
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 25-03-2010, 21:33
  3. Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 19-04-2009, 18:56
  4. Archäologie - Kung Fu in Peru?!
    Von Michael Kann im Forum Offenes Kampfsportarten Forum
    Antworten: 24
    Letzter Beitrag: 21-04-2006, 11:38
  5. Gladius et Codex - Probetrainings und Anfänger-Training
    Von Marlon im Forum Europäische Kampfkünste
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 19-09-2004, 22:52

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •