Meine Meinung:
1) Das ist eine technische Prüfung. Dass da die Partner kooperativ sind, ist bei so gut wie allen Gurtprüfungen in fast allen Karate-Stilen so. Das sagt nichts darüber aus, ob im Training nicht ggf auch gegen Widerstand gearbeitet wird.
2) Viele hier sagen, dass die Bodentechniken Müll sind. Aber: Lieber zumindest etwas können als garnichts. Immerhin machen die Karate, also absoluter Schwerpunkt auf Standup. Und wenn das als Straßentauglich propagiert wird, dann sollte man sich doch bitte mal die Verhältnisse vor Augen halten: Wie oft kommt der durchschnittliche Mensch in eine SV-Situation? Wie oft st der Aggressor dabei ein erfahrener Grappler? Was bedeutet "Straßentauglich" überhaupt, wo doch jede SV-Situation einzigartig ist?
3) Die Leute machen Breitensport und sollen nicht zu Kommando-Kämpfern ausgebildet werden.
Rein inhaltlich finde ich den geforderten Prüfungsumfang gut. Und auch ich finde da einige Sachen suboptimal bis schlecht, aber die Beurteilung der gezeigten Leistungen obliegt letztlich der Prüfungskommission. Wenn die meinen, dass reicht für nen Schwarzgurt, dann ist das so.
Jesse ist einfach immer extrem gewollt dabei, der Welt zu zeigen, dass das Karate was er macht anders ist als das was alle anderen machen.....
Wenn ich nicht ganz genau wüsste, dass ich das nicht bin, dann würde ich sagen, das bin ich nicht!
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Die hier gezeigten Bodentechniken sind absoluter Müll. Das muss man ganz deutlich so sagen. Die sind so schlecht, dass es einfach unsinnig ist diese in einer Dan Prüfung zu "testen".
Es hat natürlich seine Berechtigung zu sagen, dass Karate seinen Fokus absoult nicht am Boden hat. Dann sollte man das aber auch einfach nicht ins curriculum aufnehmen. Wenn das in dem Video gezeigte das Endprodukt ist, dann war das Bodentraining einfach verschwendete Zeit und wäre besser sonstwo angelegt gewesen.
Da liegt genau das Problem. Der Satz ist grundsätzlich natürlich richtig, aber die haben da nicht etwas gelernt. Die haben nicht etwa die richtige Technik und Ausführung nur wenig gelernt, sondern die haben Unsinn gelernt.
Sorry aber hier wirds albern. So kann man sich jeden Bullshido-Unsinn schönreden. "Ich brauchs nicht richtig lernen, weil ich es ja sowieso nie anwende und wenn dann nur gegen Leute die nichts können".
Das kann man grundsätzlich schon so machen, daran ist nichts verkehrt. Quasi als eine Art Fitness-Boxen. Das hat dann aber wie eben das Fitness-Boxen auch nur noch indirekt mit Kampfsport und -kunst zu tun.
Geändert von VincentPrice (24-06-2019 um 10:24 Uhr)
Dem möchte ich widersprechen - zumindest was den Bodenteil angeht. Es ist nicht nur der fehlende Widerstand, dass ganze "Setting" ist schlicht weg Murks.
Angefangen davon, dass der "Angreifer" sich schön bilderbuchmäßig auf den anderen kniet (ohne diesen mit Gewicht zu belasten), die Arme lang ausgestreckt hat und versucht mit offenen Händen zu "würgen". Das ist das was rauskommt wenn sich jemand vorstellt wie es vielleicht in so einer Situation sein könnte ohne da über praktische Erfahrung zu verfügen (und das soll dann "reale" SV sein?). Kein Mensch würde freiwillig so "angreifen", da es schlicht weg unnatürlich ist. Wenn Du einem Anfänger (ohne da Vorgaben zu machen) sagst er soll mal in die Top Position der Mount gehen und Dich würgen kommt da was anderes bei raus.
Gerader der Nicht-Grappler würde eher mit dem Oberkörper nach vorn gehen (was ihn dann für andere Gegenangriffe halt anfällig macht) und mit leicht gebeugten Armen würgen, einfach weil man so viel mehr Kraft ausüben kann als mit gestreckten Armen und offenen Händen.
Der Hüftimpuls - sofern man denn davon überhaupt sprechen kann - ist in etwa so dynamisch wie die Bewegungsgymnastik einer Seniorengruppe. Da der oben Sitzende eigentlich wenig bis kein Gewicht auf die Hüfte des Unteren bringt würde diese Bewegung in der Praxis primär ins Leere gehen. Und was diese Form der "Fixierung" der Arme darstellen soll wissen die wohl nur selbst. In der Theorie denken die wohl sie würden damit die Ellbogengelenke "blockieren". Das könnte funktionieren, braucht aber Dynamik und setzt voraus, dass der der oben sitzt wirklich so gar keine Reflexe hat bzw. einfach mal brav wartete was der andere da wohl so veranstaltet, hier müsste man einfach nur die Hände vom Hals des anderen nehmen oder den Arm anwinkeln und schon ist dieser "Block" dahin. Um den Angreifer so wirklich halten zu können bräuchte es schon einiges an Kraft.
Wie gesagt - hätten die das im Training einfach mal mit Widerstand (oder vielleicht hätte es einfach schon gereicht wenn der Angreifer mal sein Gewicht einsetzt) ausprobiert, hätten ihnen auffallen müssen, dass das so nicht wirklich gut klappt.
2) Viele hier sagen, dass die Bodentechniken Müll sind. Aber: Lieber zumindest etwas können als gar nichts. … Wie oft kommt der durchschnittliche Mensch in eine SV-Situation? Wie oft st der Aggressor dabei ein erfahrener Grappler?
Sehe ich anders - wenn man schon Boden mit in einen Stand-Up Stil mit einbauen will, dann sollte man doch schlicht und ergreifend auf bewährte Sachen zurück greifen und nicht irgendwas hinbasteln was in der Praxis so schlecht bis gar nicht funktionieren würde - erst recht nicht wenn man den Anspruch "SV" damit verbindet. Eine Mount-Escape ist beim Grappling nun wirklich absolute Basic-Arbeit, warum sich also nicht an etwas funktionalem bedienen?
Ansonsten könnte man mit der Argumentation auch generelle auf "SV" als Training verzichten, kommt ja in der Praxis für die meisten (zum Glück) eh nicht vor. Und natürlich muss man nicht unbedingt an einen erfahrenen Grappler geraten, man wird aber genauso wenig an jemanden geraten der nun bilderbuchmäßig so angreift wie hier wohl geübt wird (siehe oben). Wenn man denn also schon SV am Boden da mit rein nimmt, dann doch bitte auch unter halbwegs realistischen Bedingungen (und selbst dann ist es mit guten Techniken schon schwer genug diese erfolgreich durchzubringen).
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
Moinsen,
meiner Meinung nach ist das Gezeigte nicht ohne kontextuellen Bezug bewertbar.
Zum einen sind das Kinder und zum anderen sind die Anforderungen für den Schwarzgurt in jedem Verband bzw. in jeder Schule unterschiedlich und somit per se schon nicht vergleichbar. Während es hier in Deutschland bei den meisten wohl im Durchschnitt 7 bis 10 Jahre für den Shodan braucht, sind das in anderen Gefilden eher 2 Jahre und dann geht es erst ab Schwarzgurt richtig mit dem Lernen los.
Zum Thema Bodenkampf, geht es sicher eher darum mal eine Grundlage zu schaffen, dass wenigsten ein paar Erfahrungen auf dem Boden gesammelt werden. Es geht sicherlich nicht darum gegen irgendwelche Judoka oder BJJler anzutreten.
Im Kontext der SV ist es halt so, dass, wie schon erwähnt wurde, es nicht so häufig nach unten geht und falls doch sollte man das da nicht ausgrappeln sondern versuchen so schnell wieder auf die Beine zu kommen.
Das mit dem Bodenkampf kommt ja bei Patrick McCarthy's KU auch ordentlich vor und mit dem ist Jesse ja auch sehr vertraut. Technisch kann ich das Gezeigte nicht einschätzen, aber besser als nix ist es sicher?
Ich glaube Iain Abernethy hat das so eine Analogie mit dem Piloten und der Notlandung. Muss man halt üben für den Notfall, aber kein Pilot wird zum Experten in Bruchlandungen.
Soweit mal Senf von mir.
Gruß Holger
Jetzt schießt euch mal nicht so auf den Boden ein... Um fair zu sein muss man sagen, das hier in keinerlei Disziplin iwas praktisch verwertbares zu sehen war
Ich denke als Jugendlichen hätte es mich angesprochen. Bisschen Raufen am Boden, was mit Waffen sowieso, mal was zerschlagen, ein wenig Pointfighting. Reines Karate wäre für mich auch etwas langweilig und zu steif gewesen. Jetzt als alter Sack bin ich da geduldiger und anders drauf. Karate als Funsportart. Das wäre dann seine Marktnische.
"Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)
Nein - ist es nicht. Technisch gesehen ist es wie ausgeführt unwirksamer Murks.
Es würde ja wohl auch keiner auf die Idee kommen einem Kind mal „ein wenig“ die Verkehrsregeln für den Schulweg zu erklären, denn das ist ja immer noch besser als nix gell?
Davon ab ist das Gezeigte darüber hinaus auch noch ziemlich gefährlich - durch den (sinnlosen) Doppelblock der Ellbogen von außen gibt der unten liegende Partner freiwillig und ohne Not die komplette „Innenbahn“ frei ohne eine Möglichkeit den Kopf zu schützen.
Das kommt in einer SV Situation einer Einladung gleich, da mal am äußeren Erscheinungsbild bzw. im Gesicht ein paar optische Veränderungen vorzunehmen.
Und nochmal - es spricht ja nichts dagegen Bodenelemente auch ins Karate mit einzubauen wenn man es denn gerne möchte. Nur sollte man dann doch bitte auf vernünftige (und vielfach bewährte) Techniken setzen, anstatt sich da irgendwas selbst zu basteln nur um anders zu sein als die anderen.
Wie schon jemand schrieb, dass sieht halt so aus als hätte sich da jemand mal ein Video angeschaut und versucht das dann ohne Sinn und Verstand nachzuturnen.
Und das ist dann eben nicht nur verschwendete Trainingszeit, sondern u.U. eher kontraproduktiv.
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Ich hab das Ding auch vor ein paar Tagen gesehen und mich schon gewundert, dass er es eingestellt hat.
Aber die KKB Expertenrunde geht mir gerade auf den Keks. Eine Upa und ne Juji Schere gegen merkwürdiges Würgen und jeder hier weiß, das es mies ist.
Dazu noch lauter Kiddis niederer Kyu, die bloß die Prüfung mitlaufen und noch gar nicht Schwarzgurte werden sollen.
"Solche Bretter" gibt es auch nicht. Ob die aus'm Heizungskeller kommen oder irgendwo fein Feuchtigkeit gezogen haben, seh# ich genauso wenig, wie was das überhaupt für Holz ist. Was ich sehe ist, dass das Mädel sich nicht senkt und die Hüfte trotz Rotation nicht benutzt. Nur draufschlägt, statt durch. Sieht sie auch, wenn sie das sieht.
Findet es jetzt gut, dass so was eingestellt wird :
Das Gürteltier
Ach, p.s.: Die normalen Karateprüfungen sind doch noch viel absurder.
"We are voices in our head." - Deadpool
Das was die da veranstalten mag alles mögliche sein - aber bestimmt keine Upa.
Nicht mal eine schlechte. Das ist höchstens ein Musterbeispiel dafür wie man eine Upa nicht macht.
Und gerade wenn es noch Kids oder Anfänger am Boden sein sollten - dann wäre umso mehr darauf zu achten, dass die Basics stimmen. Sonst schleifen die sich da diesen unfunktionalen Kram ein, der später schwer bis gar nicht wieder auszubügeln ist.
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