Einer der gängigsten Mythen im Bereich der SV besagt, dass man es in der Regel immer mit "normalen Straßenschlägern" (was immer das sein soll) zu tun hat und nicht mit trainierten Angreifern, da Kampfsportler oder -künstler angeblich einem "Ehrenkodex" folgen bzw. "besseres zu tun haben". Diese Auffassung war meines Erachtens schon vor 20 Jahren falsch und ist es heute erst recht. Ich will hier keine Debatte um gesellschaftliche Verrohung etc. anstoßen, vielmehr würde mich interessieren, wie ihr sowohl als Trainierende als auch als Trainer diesen Punkt in eurem Training bzw. System berücksichtigt - wenn überhaupt.

Zwei Gedanken meinerseits: - Starker Fokus auf konsequente "Counter-Offensive"-Methoden, also überraschende und heftige Gegenwehr, wie sie z.B. in den Combatives-Konzepten gängig sind. Sprich den Aggressor "überrumpeln", bevor dieser seine Karten ausspielen kann.
- Fokus auf ungewohnte Konzepte und Techniken. Der Punkt ist sicherlich strittig, denn hier muss man von gewissen Annahmen ausgehen. Eine wäre z.B., dass bestimmte Stile (MMA, (Kick-)boxen etc.) immer mehr in gewaltaffinen Milieus verbreitet sind und man am ehesten auf Personen trifft, die hierin geschult sind. Das ist teilweise ein Klischee, allerdings mit einem wahren Kern (wobei mir auch schon Schlägertypen mit WT oder sogar TKD-Hintergrund begegnet sind). Dementsprechend würde es Sinn machen, sich speziell auf diesen Angreifer-Typ vorzubereiten. Welche Konzepte haltet ihr hier für sinnvoll? Es geht wohlgemerkt nicht um irgendwelche "Tricks" - nichts ersetzt hartes Training, so viel dürfte klar sein.

Den Punkt des Equalizers, sprich der eigenen Bewaffnung, könnte man auch noch anführen.

Mich würden eure Meinungen und Herangehensweisen sehr interessieren!