@DatOli: Ok, das kann ich gut nachvollziehen.
Ich kann und mag auch nicht mehr als 2 Kisten Wasser auf einmal heben. Daran würde sich auch nichts ändern, wenn ich durch Krafttraining 10%-20% zulegen würde. Und wenn ich nicht glaube, eine gewalttätige Konfrontation händeln zu können, dann kann ich nur darauf hoffen, ihr vorbeugen oder ausweichen zu können.
Ich glaube, ich wurde auch bis Anfang 50 durch Büroarbeit, Kiesertraining und außer Joggen sonst keinen regelmäßigen Sport recht hüftsteif. Dem konnte ich aber durch die im Aikido inkludierten Yoga-artigen Dehn- und Lockerungsübungen entgegenwirken. Regelmäßiges Abrollen sollte u.a. auch die Rückenmuskeln stärken, es hat bei mir über ein Jahr gedauert, bis ich das als angenehme Rückenmassage empfinden konnte. Was bei einer "degenerierten Wirbelsäule und Bandscheibenproblemen" noch möglich und ratsam ist, dazu sollte sich besser ein darin erfahrener Lehrer oder Arzt äußern.
Reicht das wirklich aus, sich das einmal von einem Sambo/BJJ/Judo-Lehrer zeigen zu lassen? Was sagen denn die BJJ'ler und Judoka dazu? Oder muss man selber einige Zeit BJJ oder ähnliches intensiv trainieren, um "Tiefangriffe"/Takedowns abwehren zu können?
Ausdauer und Kraft sehe ich weniger als Problem (lässt sich auch in diesem Alter noch problemlos steigern – bei gesunden Personen), die koordinativen Fähigkeiten dann aber schon eher.Die hatten alle nicht ein Mindestmaß an Ausdauer, kamen im Bereich Kraftleistung nicht über zwei Kisten Wasser heben hinaus und waren auch koordinativ in einem Bereich der eher Physiotherapie als Kampfsport angezeigt hat.
Aber selbst bei so jemand, lässt sich doch einiges erreichen. Bringt man ihm/ihr (für den Anfang) nur mal bei wie er ein Pfefferspray sicher bedient und schult ihn darin Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen und die Waffe verdeckt zu ziehen, hat man das sowieso schon niedrige Risiko in dieser Altersklasse zum Opfer zu werden schon deutlich weiter reduziert. Klar ist das nur ein Anfang und deckt vieles nicht ab (z.B. überraschender Angriff), aber deutlich besser etwas als nichts (ein Sicherheitsgurt schützt auch nichts beim Frontalcrash mit einem Geisterfahrer).
Besser als nichts, wenn es ordentlich trainiert wurde. Reicht aber gegen eine erfahrenen Grappler sicher nicht aus, gerade wenn man sich wie Damiano R mit Leuten anlegt, die darin Experten sind (aber zu seinem Glück darüber stehen).Reicht das wirklich aus, sich das einmal von einem Sambo/BJJ/Judo-Lehrer zeigen zu lassen? Was sagen denn die BJJ'ler und Judoka dazu? Oder muss man selber einige Zeit BJJ oder ähnliches intensiv trainieren, um "Tiefangriffe"/Takedowns abwehren zu können?
Und wieder so ein unqualifizierter Kommentar von dir. Ist das eigentlich sowas wie eine Zwangsstörung? Zu allem seinen Senf dazu geben, auch wenn man keine Ahnung hat und nicht annähernd über die Erfahrungswerte verfügt die es evtl. braucht um sinnvoll mitreden zu können?
Ripley hat es schon sehr passend beantwortet:
Es ist eben NICHT die primäre Aufgabe des Selbstverteidigungstrainings, einen Interessenten erstmal auf "Normalstand" zu bringen.
Der durchschnittlich Trainierende, speziell im SV Bereich, ist abzüglich der Ausfälle durch Urlaub, Krankheit, kleinere Verletzungen und "sonstiges" realistisch über das Jahr gesehen 1 mal pro Woche im Training. Pro Einheit sprechen wir da von 60 bis max. 90 Minuten. In der Mitte 75 Minuten, wobei durchaus ein Trend zu 60 Minuten Einheiten zu beobachten ist.
Gehen wir daher mal von 52 Stunden Training pro Jahr aus. Und selbst wenn er auf 104 Stunden pro Jahr käme: Was soll denn in diesem Zeitfenster geleistet werden?
- Taktik & Strategie
- Täterverhalten (Analyse, Aufklärung über Motivation und Verhalten, etc.)
- Mentales Training
- SV Techniken
- Szenarien
- Sparring
Und jetzt on Top noch:
- Bewegungstherapie
- Krafttraining
- Ausdauertraining
Sowas ist schlicht und ergreifend nicht machbar. Und nochmal: Es ist auch nicht die primäre Aufgabe des SV Trainers.
Wer im fortgeschrittenen Alter mit SV Training beginnen möchte, sollte sich ganz ehrlich fragen wie es um seine körperliche Verfassung bestellt ist.
Da gibt es ja große Unterschiede. Und je nachdem welche(s) Defizit(e) vorliegt, sollte das VOR der Aufnahme des SV Trainings angegangen werden.
"Ja aber wie viel Zeit hat denn ein alter / älterer Mensch überhaupt noch zur Verfügung um das VOR dem SV Training zu machen?"
Bittere Wahrheit: Manche haben einfach im Vorfeld schon verloren. Bin ich Ende 50, Anfang 60 mit diversen Beschwerden durch jahrzehntelange Sportabstinenz, ggf. schlechte Ernährung, etc. dann darf ich nicht erwarten dass ich plötzlich so mir nichts, dir nichts zum erfolgreichen SV Adepten werden.
Jeder kann ohne Zeitprobleme jeden Tag seine Liegestützen und Klimmzüge zuhause machen. Man muss halt klein anfangen mit 5/1, und dann sehen wo man hinkommt (50/10 in kleinen Portionen). Mit nem Satz Kettlebells gehen auch komplexere Sachen, braucht dann halt nen KB-Kurs vorher. Oder halt Joggen und in der Fitnessbude mal an die Beingeräte, oder mit Yoga-Übungen und Konsorten (Xingyi dragon ). Das muss man Kandidaten dann vorher mitteilen, und denen klar machen dass es ohne wenig Sinn macht einen "SV-Kurs" zu versuchen.
In 2 Stunden pro Woche kann man wenigstens ein paar Basics üben, da sieht man dann schon wem man davon abraten muss es in der Praxis zu probieren. Gegen "Cracks" nützt das natürlich gar nichts, das muss man auch klar machen. Aber gegen Cracks kommt der Normalo zwischen 18 und 30 auch nicht zurande, der wird genauso umgepumpt. Ich wage mal die Behauptung dass ich mit Mitte 50 dem normalen Krawalljugendlichen in ein paar Moves den Stecker ziehe, wo das bei gut trainierten Leuten sicher nicht mehr klappen wird. Ausser ich habe ganz viel Glück.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Hmm, also ich hab täglich so meine pi mal Daumen 2h Solotraining (ima & bwe's drills) und 2-3 mal die Woche ca. 90 Min Partnertraining.
Das reicht mir derzeit zum Erhalt, gerade so. Mehr Zeit ist aber auch nicht drin.
Drunter macht es wenig Sinn, vor allem der Partnerbereich ist schon sehr knapp.
Bleibt halt die Frage was genau man erreichen möchte und ab wann der Kosten-Nutzen-Faktor nicht mehr passt. Der Schweinehund darf halt nichts zu sagen haben.
Ne Ruine ist auch nicht leicht zu renovieren. Ein ordentlich gepflegtes Häuschen schon.
Auf der anderen Seite ist weniger immer noch besser als nichts, sofern die Selbsteinschätzung passt.
Genau dafür braucht man aber keinen Kurs, sondern auf Dauer angelegtes Üben mit möglichst viel Partneranteil. Die Fitness kann man sich selbst täglich solo erarbeiten. Aufwand nach Anspruch.
Dann geht auch ü50 noch einiges.
Liebe Grüße
DatOlli
Das ist die harte Wahrheit. Wer sich einer körperlichen Auseinandersetzung stellen will, braucht dazu viel Training - und zwar sehr viel. Wer also erst im Seniorenalter einen SV-Kurs absolviert, wird sicher enttäuscht. Dies vor allem bei "klassischen" KKs wie Boxen, Karate, Thaiboxen, JuJutsu, die in der Regel nur auf den körperlichen Aspekt abstellen. Einem Senioren bringe ich in der SV keine Schläge und Tritte bei.
Ja, man liest oft von der berühmten Oma, die den Handtaschenräuber durch den gerade gelernten Karate-Schlag in die Flucht geschlagen hat. Viel öfter liest man aber von alten Leuten, die sich bei diesen Auseinandersetzungen alles mögliche gebrochen haben.
Eine SV für Senioren sollte daher primär weg von Hauen und Treten gehen und mehr zur Taktik, also das, was man beim KravMaga und anderen "seriösen" SV-Trainings lernt. Kombiniere ich ein paar Tricks mit einer klugen Strategie, kommt meist was ganz vernünftiges raus.
Wenn ich richtig gelesen habe, bezog sich der Threaderöffner auch nur auf SV-Trainings in klassischen KKs.
Eine Motivationshilfe für uns alte Säcke. Auch mit 47 geht noch was:
Einschränkung; von klein auf immer sportlich sein.
Dann wird es auch im Alter was mit neuen Herausforderungen.
Gruß
Alfons.
Geändert von Alfons Heck (09-07-2019 um 17:45 Uhr)
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...Dosenbier und Kaviar...
ich habe schon mit Leuten über 80 trainiert, deren Schläge und Tritte so manchen blauen Fleck auf mir hinterlassen haben.
alte Leute sind nicht unbedingt gebrechlich.
Man bricht sich dann die Knochen, wenn man nicht trainiert.Viel öfter liest man aber von alten Leuten, die sich bei diesen Auseinandersetzungen alles mögliche gebrochen haben.
jedes Training, sei es noch so unvollkommen oder auf blutigstem Anfängerniveau, ist besser als gar kein Training.
Auch mit einer Stunde pro Woche kann man Fortschritte erzielen. Sicher nicht so schnell wie jene, die mehr üben, aber über längere Zeit summiert sich das schon.
Eine primär auf "Hauen und Treten" basierende SV empfiehlt sich eigentlich für niemanden.Eine SV für Senioren sollte daher primär weg von Hauen und Treten gehen und mehr zur Taktik,
das hier:
ist durchaus auch für Jüngere empfehlenswert.Kombiniere ich ein paar Tricks mit einer klugen Strategie, kommt meist was ganz vernünftiges raus.
unorthodox
Schau dir mal wie viele Leute um die 80 einen Oberschenkelhalsbruch oder andere Knochenbrüche erleiden, und dann erzähl noch mal das 80 jährige doch alle fit sind und Ziegelsteine durchschlagen können.
Es gibt natürlich Leute die auch mit fast 90 noch auf der Matte stehen und Kampfkunst betreiben, dass sind aber wirklich Ausnahmen die ihr Leben lang trainiert haben.
Die Knochendichte beginnt ab dem 30 Lebensjahr abzunehmen wenn man da nichts gegen tut. Ab 50 geht es noch schneller, je nach Ernährung steigt dann natürlich das Risiko für Knochenbrüche.
Wer jeden Tag viel Cola trinkt, kann auch schon mit Mitte 30 Osteoporose haben.
Wenn man dann als untrainierter mit 75 in einen SV Kurs geht und Schläge und Tritte übt, der kann einfach so mal eben einen Unterarm brechen, oder beim Fallen einen Oberschenkelhals. Also ohne vorher ne Knochedichtemessung machen zu lassen, würde ich das nicht empfehlen.
Geändert von Gast (10-07-2019 um 08:52 Uhr) Grund: Umlaute
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