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Thema: Selbstverteidigung für Senioren - sinnvoll ?

  1. #286
    oxox Gast

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    Zitat Zitat von Billy die Kampfkugel Beitrag anzeigen
    Persönlich finde ich Angst allein ist ein schlechter Ratgeber und würde mich persönlich auch nicht auf Dauer motivieren.
    Wir haben hier immer noch ein unglaublich tolles Leben, aber ich halte es für genauso falsch alles zu verklären und den Kopf in den Sand zu stecken. Wenn ich über die Straße gehe gucke ich auch nach links und rechts, deswegen habe ich keine Angst vor Autos. Wenn jetzt einer sagt ein Unfall wäre extrem unwahrscheinlich mag das zwar stimmen, ist aber kein gutes Argument gegen ein gesundes Maß an Gefahrenevaluation. Vom Blitz getroffen zu werden ist auch unwahrscheinlich, deswegen renne ich doch nicht bei jedem Gewitter raus um einen Punkt zu machen. Meine Straße ist halt nicht die Einzige und nicht jede ist so ruhig wie die hier. Und selbst dann, wenn samstagnachts die ganzen Besoffskis nach Hause fahren passe ich mein Verhalten daran an. Klar wäre mir das lieber wenn man als Renter so tralala am Unterholz irgendwelcher entlegenen Parks vorbei tanzen könnte, aber das würde ich nicht mal als erwachsener Mann einfach so machen.

  2. #287
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Was sind für dich Senioren ? Ü60 ? Ü70 ? Ü80 ? Denkst du dass ein 28jähriger polizeibekannter Irrer/Krimineller den sagen wir mal 63jährigen Lennox Lewis auf die Bahngleise schubst ?
    Also wenn ich an die ersten Seiten dieses Threads denke, sowie an KK/SV-Angebote für Senioren, dann lese ich meist etwas von 50plus. Ich kann natürlich auch verstehen, dass sich ein fitter Ü50er ungern zu den Senioren zählt; ich wollte und habe mich ja auch nicht einer 50+ Gruppe im Aikido (von denen es in Berlin mindestens 2 gibt) angeschlossen.

    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Gerade um ein Geschubstwerden abzufangen, muss man relativ fit sein und braucht einen gut geschulten Gleichgewichtssinn und eine gute Base. Das ist nichts was man so auf die schnelle lernt. Für jemanden, der jahrlang oder gar nie was in die Richtung gemacht hat, wäre es mit einmal die Woche Selbstverteidigungstrainig nicht getan. Schon gar nicht wenn man noch die ganzen Verhaltensweise usw unterrichten will. Klar, ein bißchen was ist besser als nichts. Und ja es wird auch einige Senioren (wer auch immer dazu gehört) geben, die häufiger zum Training gehen. Die meisten würde das aber wohl nicht machen. Und jemanden Fallschule beizubringen, der jahrelang nichts gemacht hat und zusätlich vom Alter her immer unbeweglicher und steifer wird, dürfte schon recht schwierig werden. Dann davon zu reden das Oma Erna und Opa Heinz durch einen SV Kurs physisch verhindern können auf die Gleise geschubst zu werden, halte ich für sehr optimistisch.
    Meine Schlussfolgerung aus den (jetzt etwas zurück liegenden) Diskussionen ist, dass der Faktor, der die Wehrhaftigkeit mit zunehmenden Alter am meisten begrenzt, die körperliche und geistige Fitness ist. Also wäre es logisch, auch unter SV-Gesichtspunkten, eine(n) KS/KK/BK zu üben, die einen auch ab 50 oder 70 bei regelmäßigem Training möglichst lange beweglich, locker, kräftig und konditionsstark hält und natürlich auch Freude bereitet. Der von Klaus gepostete Clip vom 71-jährigen Schwarzenegger, den irgendein Idiot von hinten tritt ohne eine erkennbare Wirkung zu erzielen, ist ein schönes Beispiel, wie man ganz ohne Technik allein durch gute Physis einen Angriff (Schubsen von hinten) verpuffen lassen kann.
    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Gerade bei so was zeigt sich doch, wie wichtig in der SV das ist, was im Vorfeld passiert, bzw. wie man sich präventiv verhält.
    Eben mal mitkriegen, wer hinter einem steht und möglichst nicht nahe an der Bahnsteigkante stehen.
    Der Mörder war nach Medienberichten im Vorfeld schon auffällig und hatte Streit mit einem Vater (den Medien ist es irgendwie wichtig, zu betonen, dass es sich dabei um einen Iraker handelte) eines kleinen Mädchens, dass er angesprochen hatte.
    D.h. der war schon vorher auffällig.
    Sehe ich auch so..

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Ein KK-Lehrer hat mal drauf hingewiesen, dass sich die meisten Kampfsportler wohl im Training häufiger verletzen, als in SV-Situationen.
    Das ist für mich auch der Hauptgrund, ab 50+ nicht mehr was anerkannt effektives (Kickboxen, BJJ, MMA) anzufangen.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    SV-spezifisch Weiterbildung im Erkennen und Umgang mit tatsächlichen Gefahrensituationen.
    Für tatsächlche Auseiandersetzungen dann eventuell noch der Umgang mit den entsprechenden Tools.
    Und dann vielleicht noch eine spirituelle Methode, die einem hilft, die eigene Existenz nicht all zu wichtig zu nehmen....

    Können natürlich die meisten Anbieter wahrscheinlich nicht leisten.
    Interessant wäre da ein SV-Kurs, der auf vorhandene Kenntnisse und Übung eines KS oder KK aufsetzt. Ich fürchte aber, dass es so etwas für mich bzw. Aikidoka i.A. nicht geben wird.

  3. #288
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    Zitat Zitat von MCFly Beitrag anzeigen
    Sicherheit ist ein hohes Gut. Ich (Sachverständiger in Versicherungsschäden) verdiene mein Brot damit, Menschen zu helfen, die dies für ihre Besitztümer erkannt haben.
    bekommst Du Dein Brot von den Menschen oder der Versicherung?

    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Fein!
    Bleiben die Alten also zukünftig besser zuhause. Und Frauen gehören eh in den Harim (Harem)!
    Weil, wenn sie sich nicht dran halten, sind sie ja quasi selbst schuld, wenn...
    Dafür scheint es hier einen gewissen Konsens zu geben. Zumindest von Leuten aus NRW.
    Vielleicht hilft es Dir, das Wort "schuld" durch "verantwortlich" zu ersetzen.
    Da bleibt Dir Selbstbestimmung ja erhalten, aber Du handelst eben auf eigene Verantwortung.
    Und wenn... dann wird selbstverständlich versucht, den Täter zu ermitteln und einem rechtsstaatlichen Verfahren zuzuführen.
    Falls das gelingt, müssen bei der Strafzumessung natürlich nicht nur das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung, sondern auch die Persönlichkeitsrechte des Täters berücksichtigt werden.
    Sicherheit und Freiheit sind eben Werte, bei denen die Verwirklichung des einen mitunter auf Kosten des anderen geht.
    Hab da mal vor längerer Zeit ein interessantes Buch gelesen, in dem z.B. die Freiheitskultur der USA der Sicherheitskultur Japans gegenübergestellt wurde.
    Die Straßen Deutschlands seien nach der Machtergreifung der Nazis zunächst auch sicherer geworden, im Vergleich mit den instabilen Zeiten der Weimarer Republik...zumindest wenn man kein Jude, Kommunist, Homosexueller, Sinti, Roma...oder eben Freund der freien Meinungsäußerung war....
    Ich meine, die Sicherheitssituation der Frauen in Afghanistan wurde durch die Machtübernahme durch die Taliban auch erhöht.
    Die waren dann halt etwas in der Bewegungsfreiheit, Kleiderwahl und Bildung eingeschränkt, aber dafür nicht mehr der Willkür irgendwelcher Warlords und deren Schergen ausgeliefert.
    Der Gründungsmythos ist ja sogar die Befreiung zweier Mädchen aus den Händen solcher Peiniger:

    Als auslösender Moment wird in verschiedenen Quellen die Entführung und Vergewaltigung zweier Mädchen durch einen Milizenführer genannt, zu deren Befreiung sich 30 Männer unter der Führung von Mullah Omar zusammenschlossen.

    Die neigten dann irgendwie zur Überbehütung....
    Unerreicht ist wohl die Sicherheit innerhalb des mongolischen Reichs:

    Die Legende spricht davon, dass zu den Glanzzeiten des Reiches eine Jungfrau mit einem Topf voll Gold sein Territorium von einem Ende bis zum anderen unbegleitet durchqueren konnte, ohne sich vor Belästigungen irgendwelcher Art fürchten zu müssen.


    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier einige Leute meinen, die Sicherheits-Situation in Deutschland hätte sich in letzter Zeit verschlechtert, so dass sich der Einzelne in seinem Verhalten anpassen müsse.
    Das steht natürlich im Gegensatz zu öffentlichen Verlautbarungen über die Kriminalitätsentwicklung.


    Zitat Zitat von Kannix Beitrag anzeigen
    Ich kann auch alleine durch bestimmte Bezirke in Marseille spazieren, irgendwie überwiegt aber mein Sicherheitsgefühl.
    Manche würden das "Angst" nennen.

    Zitat Zitat von Kannix Beitrag anzeigen
    Furchtbar wenn man sich so einschränken lässt und seine Freiheit aufgibt.
    Im Messerthread konnte man sich für einen solchen Ausdruck des Bedürfnisses auf Selbstbestimmung die Diagnose "narzisstische Bevormundung" einfangen.
    Dort gingen diese Bedürfnisse (nach Sicherheit und nach Selbstbestimmung) noch Hand in Hand, hier führt der Wunsch nach Selbstbestimmung eher zur Einschränkung der Sicherheit.


    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    . Der von Klaus gepostete Clip vom 71-jährigen Schwarzenegger, den irgendein Idiot von hinten tritt ohne eine erkennbare Wirkung zu erzielen, ist ein schönes Beispiel, wie man ganz ohne Technik allein durch gute Physis einen Angriff (Schubsen von hinten) verpuffen lassen kann.
    Naja, ich erkenne da schon eine Wirkung. An der Bahnsteigkante wär er IMO weg geweisen.



    Bei Arnie wäre ich auch nicht sicher, ob er einen altersbedingt fallenden Testosteronspiegel durch eine Hormonersatztherapie ausgleicht.
    Bodyguards sind auch ganz hilfreich...

    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Das ist für mich auch der Hauptgrund, ab 50+ nicht mehr was anerkannt effektives (Kickboxen, BJJ, MMA) anzufangen.
    Hängt dann eventuell davon ab, wie intensiv man Sparring betreibt.
    Leute, die seit früher Jugend intensiv Leistungsport betreiben sind auch im Alter nicht unbedingt fitter, als unsportliche Normalos, sondern teilweise kaputter.

    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Interessant wäre da ein SV-Kurs, der auf vorhandene Kenntnisse und Übung eines KS oder KK aufsetzt. Ich fürchte aber, dass es so etwas für mich bzw. Aikidoka i.A. nicht geben wird.
    Da müsste man jemanden finden, der Einblick in beides hat.
    Im Bereich des Aikido vielleicht Typ Florian Dau, auch wenn der ja nach Meinung hochrangiger Aikidoka keine Ahnung von Aikido hat, und ob sein Training für ältere Leute geeignet ist, sei mal dahin gestellt.

    Ueshiba selbst war ja um die fünfzig recht kräftig und im höheren Alter noch beeindruckend agil und beweglich.


  4. #289
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    Sorry, habe gestern abend geschrieben und noch nicht alles neues gelesen:

    In meinem kleinen Ort wurde ein alter Mann (60+) abends auf dem Heimweg von der Dorfkneipe von 2 Jugendlichen überfallen. Er wurde dabei mit einen „Totschläger“ so schwer verletzt, dass er darauf hin starb. Da es der Opa meines Freundes war, bekam ich danach viele Gespräche, vor allem in seine Verwandtschaft mit. Da ging es darum, wie schlimm es heutzutage ist und das man sich nicht mehr auf die Straße trauen kann. Das ganze ist ca. 40 Jahre her. Seit damals gab es keinen weiteren Straßenmord in unserem Ort (meines Wissens nach auch keinen weitere Überfall auf ein ältere Person).
    Nur zum Nachdenken:
    Wäre es sinnvoll gewesen, wenn meine Eltern (oder andere Erwachsene) damals aufgehört hätten abends wegzugehen und ihr Leben zu leben?
    Wäre es sinnvoll nicht mehr über den Buckel in den Nachbarort zu fahren (da zerlegt es leider alle paar Jahre einen, zuletzt ein junges Mädchen und kurze Zeit später eine junge Mutter)?
    Mein Eindruck ist, dass wir inzwischen so sicher leben, dass viele verlernt haben ein gewisses Risiko als ganz normalen Bestandteil des Lebens zu akzeptieren.

    Jedem sollte klar sein, dass er jederzeit zum Opfer werden kann. Nur mit diesem Bewusstsein, ist es möglich Gefahren rechtzeitig zu erkennen und richtig zu reagieren. Das wäre für mich eine zentrale Aufgabe für ein SV Training (gerade auch für ältere Menschen). Gleichzeitig sollte man das Risiko realistisch bewerten und sich nicht zu verrückt machen. Zum Glück unterrichte ich keine SV und muss das niemand beibringen ��

    Leider führen die „neuen“ Medien dazu, dass bei vielen ein verzehrtes Bild vom eigenen Risiko entsteht. Ich kenne das aus eigener Erfahrung, wir hatten zwar in meiner Kindheit/Jugend kein Internet, aber nach jeder Folge von Aktenzeichen bekamen wir wieder gesagt, ja nicht zu trampen. Und wenn ich im Wald unterwegs war, rechnete ich öfters mal damit auf eine Leiche zu stoßen (die fanden die Leichen irgendwie immer irgendwo im Wald ��.

    Was man dann tut und was man sein lässt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Basierend darauf was einem gewisse Dinge Wert sind und darauf wie man das Risiko einschätzt und dagegen gewichtet.

    Um das Risiko einigermaßen realistisch zu bewerten, muss man aber in seinem Umfeld schauen. Ich kenne Stadtteile (und Städte) die waren früher "No-Go" Areas und sind heute sehr sicher, wohingegen andere Stadteile (Städte) die früher sicher waren, heute mit Vorsicht zu geniessen sind.

  5. #290
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    Auch wenn ich mich eigentlich aus dem Faden zurück ziehen wollte (hab im Moment anderen Blödsinn im Kopf) muss ich trotzdem noch mal kurz meinen "Senf" beisteuern.

    Ich persönlich halte erkennen und vermeiden von Gefahrensituationen für sehr wichtig (läuft in meinem Kopf unter Selbstschutz), kann einem eine Menge Probleme und auch SV-Situationen vermeiden.

    Selbstverständlich hat jeder das Recht sich frei zu bewegen und seine Freiheit (innerhalb des gesetzlichen Rahmens) auszuleben.
    Das gilt für Rentner im öffentlichen Nahverkehr genauso wie für das junge, knapp bekleidete Mädchen im Park.
    Selbstverständlich.
    Menschen die solche Situationen ausnutzen versucht der Staat zu ermitteln und ggf. zu bestrafen. - Nach der Tat. Vorher ist nicht möglich (Gesetze können nicht schützen - Nur ahnden).

    Die Frage ob ich im Bezug auf Gewalt auf mein Recht bestehe, stellt sich mir persönlich nicht. Ich möchte heil und gesund bleiben und nicht das jemand, der mir Gewalt angetan hat bestraft wird.
    OK, das ist missverständlich. Natürlich möchte ich dass Täter bestraft werden. Mir ist es aber wichtiger gar nicht erst in so eine Situation zu geraten.

    Aus diesem Grund habe ich erst mein Leben umgestellt (die Orte und Situationen gemieden, die bei mir zu "Action" geführt haben) und bin später an einen anderen (sichereren) Ort umgezogen.

    Also ja, ich habe für meine persönliche Sicherheit, persönliche Einschränkungen in Kauf genommen und finde das immer noch sinnvoll. - Mein Leben ist jetzt wesentlich entspannter.

    Den "selbst Schuld, warum hast du (oder auch nicht) XY gemacht?" - Spruch würde ich dennoch niemals raushauen.

    Die Welt ist halt bunt und nicht s/w (binär). Jeder muss für sich selbst abwägen.


    Liebe Grüße
    DatOlli
    Geändert von DatOlli (24-07-2019 um 07:43 Uhr) Grund: Korrektur abwiegen zu abwägen

  6. #291
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    ...
    Manche würden das "Angst" nennen. ...
    Oder halt "Vorsicht" -
    die ja bekanntlicherweise die Mutter der Prozellankiste ist.

  7. #292
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    Zitat Zitat von DZXX Beitrag anzeigen
    Merkst du noch was? Du kannst mal da runterkommen. Ist ja unerträglich.
    Komisch, mir gehen primär Leute wie Du auf den Senkel, die direkt persönlich werden. Wenn´s für Dich schon unerträglich ist, dass ich mir solchen Mist nicht gefallen lasse, grenzt es ja fast an Selbstironie, dass Du hier mitdiskutieren möchtest

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    bekommst Du Dein Brot von den Menschen oder der Versicherung?
    Oft diskutiertes Thema. Natürlich bezahlt mich eine Versicherung, diese kann letzten Endes aber ohne andere Menschen und ihr Sicherheitsbedürfnis nicht existieren. Wir sind Dienstleister, die Zeiten sind vorbei, in denen Kunden von oben herab über den Schreibtisch irgendeine Entscheidung zugeworfen wird, die gefälligst zu akzeptieren ist. Das mag natürlich auch immer noch ein Stück weit persönliche Philosophie sein, aber ich befasse mich in der Regel mit Großschäden, da geht es um Existenzen von Privatmenschen wie Firmen. Natürlich möchte man diesen Leuten im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen, dafür werde ich bezahlt. Und das darf man heutzutage auch erwarten. Aber genug dazu


    Dafür scheint es hier einen gewissen Konsens zu geben. Zumindest von Leuten aus NRW.
    Vielleicht hilft es Dir, das Wort "schuld" durch "verantwortlich" zu ersetzen.
    Da bleibt Dir Selbstbestimmung ja erhalten, aber Du handelst eben auf eigene Verantwortung. ��.
    Geht zwar nicht an mich, aber um auch meine Meinung zu diesem Punkt abzuschließen: es existiert immer diese Art von Personen, die sofort das Denken einstellen und bei bestimmten Schlagworten direkt persönlich werden. Klar, wenn man den Standpunkt vertritt, besser bestimmte Situationen zu vermeiden, bedeutet das gleichzeitig, dass jeder selbst schuld ist, der das anders sieht Ist leider die heutige "Diskussionskultur" in vielen Dingen. Ist daher sicher nett, dass Du die Dinge nochmals erklären möchtest, aber ich denke, das ist keine Frage von missverstehen, sondern von missverstehen wollen

    Aber um den Konsens zu unterstreichen: das sind einfach Erfahrungswerte. Für mich hat das auch nichts mit NRW zu tun, es gibt nun einmal ein gewisses Gefährdungspotential und wenn sich das durch ein paar Verhaltensregeln noch mehr minimieren lässt, als ohnehin, ist das für mich einfach eine rationale Abwägung. Wem das Gut "Freiheit" wichtiger ist, der mag das anders bewerten.

    Oder um den Konsens nochmals in ein gelungenes Zitat zu setzen:

    Zitat Zitat von ThomasL
    Jedem sollte klar sein, dass er jederzeit zum Opfer werden kann. Nur mit diesem Bewusstsein, ist es möglich Gefahren rechtzeitig zu erkennen und richtig zu reagieren. Das wäre für mich eine zentrale Aufgabe für ein SV Training (gerade auch für ältere Menschen).
    It 's not who I'm underneath but what I do that defines me. Bruce Wayne
    Dabei würdest Du sogar beim Schattenboxen verlieren. Kannix

  8. #293
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    Zitat Zitat von * Silverback Beitrag anzeigen
    Oder halt "Vorsicht" -
    die ja bekanntlicherweise die Mutter der Prozellankiste ist.
    Das würde ich gerne aufnehmen, um ein noch nicht erwähntes Themenfeld zu vertiefen.

    Zur physischen Auseinandersetzung, was ja Ausgang der Diskussion war, gehört auch die Einschätzung der eigenen körperlichen Verfassung.
    Mit dem Alter nehmen nicht wahrnehmbare Erkrankungen und Verschleiße zu.

    So können Knochendichte, Gleichgewichtsstörungen, Herz/Kreislauf und Stoffwechselstörungen fatale Folgen bei Stürzen, Schlageinwirkung, Gelenkverdrehungen haben,
    ebenso der unmittelbare Anstieg von Puls und Adrenalinschüben.

    Eine richtig gefährliche Bedrohung kann nicht in einem SV Kurs simuliert werden, dessen muss sich ein Trainer solcher Kurse bewusst sein.

    Dominik Brunner war so ein Fall, kann man auf Wikipedia nachlesen.

    Besser vorher zu einem Rundum-Gesundheitscheck raten.

    ....und der eine Poster, der hier seinen Vater mit einem Messer bestückt.....gute Nacht.

  9. #294
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    Mich würde interessieren, wie ein Training in Aufmerksamkeit, Prävention, Deeskalation usw. nun konkret aussieht. Hab da keine Vorstellungen, was vllt. auch der Grund ist, dass ich mir für mich (!) da keinen Gewinn drin sehe.

    Wenn Omi nachts in die U-Bahn möchte, aber schon am Bahnhofseingang von unten Gegröle hört, sollte sie überlegen, vllt. nicht gleich die Treppen hinunterzusteigen. Erst recht nicht, wenn sonst niemand unterwegs ist. Meine Frage lautet aber, wie lange es denn dauern soll, sowas Omi klarzumachen. Oder wird dann in jedem Training eine andere Situation beschrieben?

    Oder Deeskalation ... wie will man denn sowas lernen? Es gibt gewisse Dinge, so zeigen ältere Menschen oft deutlich ihre Angst, was durchaus fatal werden kann. Sowas kann man ansprechen ... aber (weg-)üben? Da bin ich skeptisch. Zumal ja jede Situation anders ist, jeder Aggressor anders ist. Wer da kein Gespür für hat, so behaupte ich, kann sich das auch nicht antrainieren.

    Edit: Ältere Menschen sind oft nicht in der Lage potentiell gefährliche Menschen zu erkennen. Im Zweifelsfall gehts da nach optischen Auffälligkeiten. Oder bei der ganzen Angst vor den lustiglauten Jugendlichen werden die finsteren Gestalten auf der anderen Straßenseite völlig übersehen. Auch hier sehe ich nicht wie man jemandem beibringen kann, Menschen abzuschätzen.
    Geändert von Pflöte (24-07-2019 um 09:22 Uhr)

  10. #295
    * Silverback Gast

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    Nur 2 kleine spontane Ideen dazu (für mehr sollten die Profis ran; bin selbst nicht vom SV-Fach):
    Zitat Zitat von Pflöte Beitrag anzeigen
    Mich würde interessieren, wie ein Training in Aufmerksamkeit, Prävention, Deeskalation usw. nun konkret aussieht. Hab da keine Vorstellungen, was vllt. auch der Grund ist, dass ich mir für mich (!) da keinen Gewinn drin sehe.
    z.B. eine Art "Geländetraining" (field practice) durchführen, wo zuvor einzelne "Stationen" aufgebaut wurden (wie z.B. eine lautstarke Jugendgruppe, ein dunkler Gang, eine lange Treppe 'in Einsamkeit' u.dgl.m.).


    ...Oder Deeskalation ... wie will man denn sowas lernen? ....
    Dazu kann man z.B. eine Menge Gesprächsszenarien aufbauen/ üben (weil's auf der Ebene IMHO häufig seinen Ursprung hat).

    Und das Ganze eben seniorengerecht, mit Spaß und Aha-Effekten; da würde IMHO schon Einiges gehen.

    Just my 2 cents.


    P.S.: Und Nachtrag zum 'Edit':
    Edit: Ältere Menschen sind oft nicht in der Lage potentiell gefährliche Menschen zu erkennen. Im Zweifelsfall gehts da nach optischen Auffälligkeiten. Oder bei der ganzen Angst vor den lustiglauten Jugendlichen werden die finsteren Gestalten auf der anderen Straßenseite völlig übersehen. Auch hier sehe ich nicht wie man jemandem beibringen kann, Menschen abzuschätzen.
    Es sollte in einer seniorengerechten SV IMHO um erste Schritte gehen; Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.
    Geändert von * Silverback (24-07-2019 um 09:29 Uhr)

  11. #296
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen

    Interessant wäre da ein SV-Kurs, der auf vorhandene Kenntnisse und Übung eines KS oder KK aufsetzt. Ich fürchte aber, dass es so etwas für mich bzw. Aikidoka i.A. nicht geben wird.
    Wer sagt denn das? Deine Meinung scheint da doch irgendwie verfestigt zu sein.
    Im Aikido werden doch gewisse Grundfertigkeiten vermittelt die durchaus ausbaufähig sind, zudem sind die im Aikido im allgemeinen geübten Techniken meist entschärfte Formen durchaus wirkungsvoller Techniken, die in anderer Form auch Eingang in SV Systeme gefunden haben. Also ein aufsetzen auf die im Aikido erlangten Fähigkeiten ist durchaus möglich und nicht so schwierig wie es dir vielleicht aufgrund deiner ja noch nicht so langen Übungspraxis vielleicht vorkommt.

  12. #297
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    McFly,
    hätte ich mich auf dein Posting (allein) bezogen, hätte ich daraus zitiert. Ganz einfach. Und ausgiebiger gehe ich auf deine künstliche Empörung nicht ein, schreibe sie vielmehr deiner "Jugend" zu...

    Nein, es ging mir um die ... grob letzten 20 Postings vorher.

    Die ältere Frau, die sich (bei ihrer Radfahrt) unwohl fühlt, der die Mutter (Schwester? egal!) rät, sie wäre besser zuhause geblieben? Warum eigentlich? Ist doch gar nix passiert? Ach, Hauptsache, Omi bleibt zuhause. Ist doch egal, ob sie Grund zur Angst hat oder nicht. Vergleicht das mal mit anderen unbegründeten Ängsten wie etwa einer Spinnenphobie: "Ach gehste halt nicht mehr in das Zimmer, wenn du meinst, da könnte eine sitzen!"

    Das berühmt-berüchtigte junge Mädchen in "leichter Bekleidung", abends allein unterwegs? Wäre die in Begleitung der ach so netten Discobekanntschaft für den Heimweg sicher(er)? Wer weiß.
    Sie wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit, zuhause angekommen, dessen Idee von Vergeltung seiner "Ritterlichkeit" zu bearbeiten haben. Dumm gelaufen! Ganz ehrlich? Dann lieber allein durch den Park. Bitte erinnern! Der Fremde, der im Park auf sein wieauchimmerbekleidetes Opfer lauert, ist statistisch gesehen eine vollkommene Mär. Statistisch nachweislich gefährlich für die physische Unversehrtheit und die sexuelle Selbstbestimmung ist der (Ehe-)Mann, Freund, Kollege, Onkel, Vater, Nachbar. All die "netten" Leute, vor denen (junge) Frauen gemeinhin eben NICHT gewarnt werden. Bis sie es selbst lernen. Die Sache mit dem Park ist nur besser geeignet, sie ans Zuhause zu binden ...

    Alte, ach was, *alle* nicht superduper wehrhaften Leute sollen doch bitte das Fehlverhalten Jüngerer ignorieren, auf keinen Fall was sagen? Jo, heute ignorieren wir, wie sie im Bus die Sitze beschmieren oder aufschneiden, morgen ignorieren wir, dass sie den Grundschüler vertrimmen, um ihm Geld abzupressen, und übermorgen schauen wir bei einem Gangbang weg. Ist es wirklich das, was wir wollen? Nur ja nicht Aufmerksamkeit erregten? Geben wir mal besser die drei Affen, ziehen alles ein und machen einen großen Umweg!
    Ist es nicht vielleicht Zivilcourage und Gemeinsinn, die in diesen Fällen gefragt sind? Zusammentun, dagegen gehen, lange BEVOR, die "Jugend heutzutage" komplett außer Rand und Band ist?

    Exkurs: Ich habe an diversen Stellen den Eindruck, dass ziemlich viele Eltern bei der Erziehung ihrer "lieben Kleinen" komplett versagen bzw. versagt habe. Angefangen von Berufs(!)schülern, die auf die grandiose Idee kommen, die Wände ihrer (damit auch meiner) Turnhallenumkleidekabine anzupi**en und aufgehört ... ja, ich weiß gerade nicht ... beim beim abgestochenen Opa.

    Aber was bleibt, wenn wir alle schon im Vorfeld jeglichen auch noch so kleinen Konflikts eben dieses, das Feld nämlich, ängstlich räumen? Das KANN nicht der Weg sein.

    Dann regiert nämlich demnächst wirklich nur noch der Mob. Und der Rest sitzt zitternd zuhause.

    Und, ja, ich gehe weiterhin raus. Ja, auch nachts in den Wald. Allein. Naja, mit den Köters halt. Gucke, dass ich nicht in irgendwelche Sauen rein renne (eine hier weit realistischere Gefahr als der böse Fremde, der sich im Unterholz auf der Lauer nach irgendwelchen mehr oder minder holden Maiden den Ar*** abfriert).

  13. #298
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    Las sich anders. Dann is ja gut

    Die ältere Frau, die sich (bei ihrer Radfahrt) unwohl fühlt, der die Mutter (Schwester? egal!) rät, sie wäre besser zuhause geblieben? Warum eigentlich? Ist doch gar nix passiert?
    Ja warum denn nicht? Wenn Sie sich unwohl fühlt -was ich durchaus nachvollziehen kann- wäre das ein Weg, sich solche Erlebnisse in Zukunft zu ersparen.

    Und ne Spinne kann eine Phobie auslösen, aber grundsätzlich niemanden überfallen. Die Angst wäre also "unbegründet". Als einzelne Person nachts zwischen fünf unbekannten jungen Männern durchzugehen, hat hingegen ein anderes Gefährdungs"potential" (KANN, nicht MUSS).
    Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich, aber hier...

    Wäre die in Begleitung der ach so netten Discobekanntschaft für den Heimweg sicher(er)? Wer weiß.
    Sie wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit, zuhause angekommen, dessen Idee von Vergeltung seiner "Ritterlichkeit" zu bearbeiten haben.
    Sich nen fremden Typen/Tussi anlachen und mit nach Hause nehmen, war auch schon immer eine besonders clevere Idee

    Wie groß ist denn diese "große Wahrscheinlichkeit"?

    Bleibt dabei, man kann versuchen, sich zu arrangieren. Man kann auch versuchen, alles als Freiheitsbeschneidung zu werten und in seiner Trotzwelt zu leben und sich in ausufernden Beispielen verlieren, um die eigene Meinung zu stärken. Ist ein freies Land. Die Grenze zwischen "einfach mal besser den Rand halten" und unterlassener Hilfeleistung ist schon ein wenig weiter als ein Abschnitt in einem Forenbeitrag.
    It 's not who I'm underneath but what I do that defines me. Bruce Wayne
    Dabei würdest Du sogar beim Schattenboxen verlieren. Kannix

  14. #299
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    ...
    Ist es nicht vielleicht Zivilcourage und Gemeinsinn, die in diesen Fällen gefragt sind? Zusammentun, dagegen gehen, lange BEVOR, die "Jugend heutzutage" komplett außer Rand und Band ist?
    ...
    Aber was bleibt, wenn wir alle schon im Vorfeld jeglichen auch noch so kleinen Konflikts eben dieses, das Feld nämlich, ängstlich räumen? Das KANN nicht der Weg sein.
    ...
    Selbstjustiz (die Mutter aller Mobs) aber ganz bestimmt auch nicht! Das führt ganz sicher nur zu einer Gewaltspirale - oder im Geiste von MLK hierzu: "Das Gesetz von 'Auge um Auge' hinterlässt auf beiden Seiten Blinde'.
    Und deswegen, weil das Ganze eben so vielschichtig ist, nützt hier reines digitales, polemisch-polarisierendes Schwarz-Weiß-Denken herzlich wenig (unabhängig davon ob Du Dich im Recht wähnst oder nicht; das wird auch durch lange Erklärungen nicht besser!).

  15. #300
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von MCFly Beitrag anzeigen
    ...
    Bleibt dabei, man kann versuchen, sich zu arrangieren. Man kann auch versuchen, alles als Freiheitsbeschneidung zu werten und in seiner Trotzwelt zu leben und sich in ausufernden Beispielen verlieren, um die eigene Meinung zu stärken. Ist ein freies Land. Die Grenze zwischen "einfach mal besser den Rand halten" und unterlassener Hilfeleistung ist schon ein wenig weiter als ein Abschnitt in einem Forenbeitrag.
    Satt mit

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