Freiheitliches Denken kann man aber lernen ... hat bei mir auch ein bißchen gedauert, aber dafür klappt es umso besser. Glauben wir weiter fest an den gesunden Menschenverstand und das Gute im Menschen.
das hängt wohl davon ab, wie es genau umgesetzt bzw. erlebt wird.
Die Pädagogen meinen ja, es ginge darum, andere zu verletzen...
Hab ich so nie erlebt, sondern eben, dass es darum geht, den anderen zu treffen. Da ist ein Körpertreffer ja einfacher, als ein Gesichtstreffer oder gezielt in die Eier.
Hier ein weiterer Spiegelartikel, in dem sich eine Völkerballtraumatisierte und ein Völkerballfan äußern.
Offenbar wurde das nach unterschiedlichen Regeln gespielt, was sich dann auch in der Zusammenarbeit ausdrückte.
Zitat von TraumatisierteWas eventuell kritisiert wird, ist, dass eben nicht, wie bei anderen Kampfspielen, der Ball irgendwo im gegnerischen Raum plaziert werden muss, sondern der Gegner selbst getroffen. Da ist der kriegerische Bezug noch deutlicher, als bei Fußball, Tennis oder Schach.Zitat von Fan
Die Traumatisierte von oben, hat wohl noch eher das Vernichtungsspiel gespielt (und ist immer gleich zu Anfang gefallen), während der Fan die pädagogisch wertvollere Variante kennen gelernt hat.Völkerball war zu Anfang ein rituelles Kriegsübungsspiel (nach Warwitz und Rudolf). Der ursprüngliche Spielgedanke war eine symbolisierte Schlacht zwischen zwei Völkern, die sich mit ihren Königen gegenüberstehen. Der Kampfplatz, quasi die Territorien der Kriegsparteien, war nun das Spielfeld. Die Waffe war der Ball. Jeder Treffer des Gegners markierte einen Gefallenen, der ausscheiden musste. Abwehren konnte man den Angriff (Wurf des Gegners) nur durch Ausweichen oder Auffangen des Balls. Durch das Auffangen wurde aus dem Verteidiger ein Angreifer, bis der Ball wieder verloren wurde. Das Spiel endete mit der vollständigen Vernichtung eines der beiden Völker.
Auch später während der Turnbewegung (1778-1852) hatte das Völkerballspiel einen eindeutigen wehrertüchtigenden Charakter. Erst ab dem 20. Jahrhundert wandelten sich die Spielregeln unter pädagogischen Gesichtspunkten, z. B., dass sich auch vom Spielfeldrand abgeworfene Akteure wieder zurück ins Spielfeldinnere spielen können. Auch die Teilnahme von Frauen am Völkerball war erst eine Errungenschaft der neueren Zeit. Heute hat sich die Situation komplett gedreht, denn der Deutsche Turnerbund hält scheinbar nur noch Frauen für geeignet „…das Völkerballspiel war und ist das Turnspiel für Mädchen und Frauen.“
https://mission-voelkerball.com/die-...te-des-spiels/
Das von den Autoren kritisierte "Dodgeball" wird wohl mit weniger Spielern, mehreren Bällen und ebenfalls mit der Möglichkeit, in das Feld zurückzukehren, gespielt.
Und komplizierteren Regeln.
Geändert von Pansapiens (17-07-2019 um 04:57 Uhr)
Die haben vermutlich die Völkerballfolge bei den Simpsons gesehen. Da kann man natürlich auf solche Ideen kommen.
Man muss nicht wegen jedem Kommentar eines Pädagogik-Professor gleich den Untergang des Abendlandes befürchten. 2015 wollte eine deutsche Hausfrau die Bundesjugendspiele abschaffen lassen, weil die Kinder dort angeblich öffentlich gedemütigt würden ...
Ist natürlich alles totaler Unsinn. Bei uns haben sich damals die unsportlichen Kids beim Völkerball einfach schnell treffen lassen, damit sie es hinter sich hatten und raus waren. Und ich habe immer versucht, die Bälle der Gegner zu fangen. Denn beim Völkerball ging es nicht darum, wehrlose Opfer mit Bällen zu malträtieren. Es war das Duell zwischen Jäger und vermeintlicher Beute - die aber ebenfalls gewinnen konnte.
Und es hat sich auch niemand beschwert, dass der Lehrer bei der Rückgabe der Klassenarbeiten laut gesagt hat, wer welche Note hatte. Aber das war halt vor 1975, als noch nicht bei jeder Bagatelle gleich die Welt untergegangen ist
In den Neunzigern, Anfang Zweitausender war es auch noch so. Zumindest bei uns. Als ich dann vor 5 Jahren meine Fachhochschulreife nachgeholt habe war das ein richtiger Kulturschock mit den ganzen anfang 20 Jährigen. Zumal ich gerade aus der Bundeswehr kam.
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
Gibt es da außerhalb des Unterrichts die Maxwellgleichungen für technisch Interessierte oder wird Cicero in Latein gelesen und diskutiert?
Ich denke was Ripley kritisiert ist, dass die Anforderungen im Unterricht wie es scheint stets nach unten geschraubt werden, um die Quote der "erfolgreichen" Absolventen zu halten oder zu erhöhen. Hat man vor 30 Jahren in den Medien gehört, dass eine Abiturprüfung im Fach Mathematik im nachhinein anders bewertet werden soll, weil die Aufgabenstellung so schwer war? Mir ist nichts davon bekannt.
Dass sich die Schüler heutzutage auf dem Schulhof die Köpfe einschlagen oder sich gegenseitig ihr Smartphone abnehmen, hat doch mit den Inhalten im Unterricht nichts zu tun.
Das Problem ist das der Staat längst die Kontrolle abgegeben hat und deshalb passiert das genannte Szenario. Ich will hier nicht politisch werden und deshalb gehe ich nicht ins Detail.
Das die heutige Jugend nicht kritikfähig ist liegt an der Gesellschaft und der Erziehung in Deutschland.
An das gemeine Volk. Denn nicht umsonst gibt es Intesivtäter die nicht ins Gefängnis kommen und solange der Täterschutz im Strafrecht gilt wird es in Deutschland nicht mehr friedlich zu gehen.
Trotz der tollen Statistik des Innenministerium das die Kriminalität zurück gegangen ist.
habe ich eher den Eindruck das das Gegenteil passiert.
@El Greco: Welche - bitte seriöse! - Quelle stützt denn deinen Eindruck?
Wenn du offiziellen Statistiken nicht traust ... wen oder was ziehst du dann heran, um dich zu informieren?
Die Diskussion gehört hier hin: https://www.kampfkunst-board.info/fo...75#post3700575
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