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Thema: Rip Maxim Dadaschew

  1. #196
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    [...]
    Das abartige ist das Boxen selbst, wo ich mit voller Wucht auf den Schädel meines Gegners einprügle, um den im Idealfall bewusstlos zu dreschen - aber dieser Schwachsinn ist in Deutschland nun mal legal und anerkannt, und damit darf ein Boxer auch im Extremfall -völlig legal- totgeschlagen werden.
    Eine strafrechtliche Relevanz kann sich nur durch einer Verletzung der Boxregeln ergeben - diese verbieten aber das Totprügeln des Gegners nicht.
    Halbrichtig ist leider auch falsch.

    Das (bewusste) Töten des Gegners ist natürlich sehr wohl strafrechtlich verboten.

    Was sicherlich stimmt: Im Rahmen der nachträglichen Bewertung wird man bei einem regelkonformen Boxkampf in aller Regel zu dem Schluss kommen, dass es sich um einen Unfall handelte, und nicht um eine bewusste Tötung.
    Diese Logik kann man durchaus hinterfragen!

    Aber angesichts der überwältigenden Vielzahl an Fällen, wo ein regelkonformer Boxkampf eben nicht zum Tod eines Kontrahenten führt, kann man m.E. durchaus vertreten, dass der Tod zwar ein prinzipiell bei Verkettung unglücklicher Umstände mögliches Ergebnis darstellt, aber aufgrund der höchst geringen Wahrscheinlichkeit keinesfalls mit hinreichender Sicherheit erwartbar oder gar geplant ist.
    Ergo Unfall.

    Jetzt kann man dafür plädieren, dass die Regeln diese Unfallwahrscheinlichkeit noch weiter reduzieren sollten (Verringerung der Rundenzahlen etc.). das sind durchaus diskutable Ansätze.

    Aber dieses fanatische rumreiten auf einer angeblichen Straffreiheit für bewusste Tötungshandlungen ist wirklich.... anstrengend.

    Grüße

    Münsterländer
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  2. #197
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    Zitat Zitat von Münsterländer Beitrag anzeigen
    Halbrichtig ist leider auch falsch.

    Das (bewusste) Töten des Gegners ist natürlich sehr wohl strafrechtlich verboten.
    Das war erstens nicht das Thema und zweites dürfte ein Tötungsvorsatz einem Boxer gegenüber, der sich dabei an die Regeln gehalten hat, im Normalfall nicht nachweisbar sein.

    Grundsätzlich ist es aus strafrechtlicher Sicht unbedenklich, in einem Boxring einen Menschen totzuschlagen - wenn du dich dabei an die Regeln hälst.
    Und das stellt ohne Frage eine rechtliche Anomalie dar, da du außerhalb des Rings grundsätzlich niemanden töten darfst - nicht mal versehentlich.
    (mal von diversen Ausnahmen wie Selbstverteidigung etc. abgesehen)

    Und diese "Anomalie" ist für mich der Beleg dafür, dass menschliches Leben in einem Boxring keinen Wert hat.

    Zitat Zitat von Münsterländer Beitrag anzeigen
    Ergo Unfall.
    Wenn ein Mann an den Folgen von 260 Faustschlägen stirbt, ist es in meinen Augen Unsinn, von einem Unfall zu sprechen.
    Geändert von kelte (26-07-2019 um 07:40 Uhr)

  3. #198
    * Silverback Gast

    Standard

    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    ... zweites dürfte ein Tötungsvorsatz einem Boxer gegenüber, der sich dabei an die Regeln gehalten hat, im Normalfall nicht nachweisbar sein.....
    Manchmal schon offensichtlich: https://www.youtube.com/watch?v=T67BpTuS1bc

  4. #199
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    [...]
    Wenn ein Mann an den Folgen von 260 Faustschlägen stirbt, ist es in meinen Augen Unsinn, von einem Unfall zu sprechen.
    Kommt drauf an:
    Wie viele sind denn nach 260 Faustschlägen nicht gestorben?

    Es bleibt dabei: angesichts der Vielzahl an Boxkämpfen und der seeehr geringen Todesrate bleibt der Tod im Ring (zum Glück) eine absolute Anomalie.
    Und damit ist es schlicht Unsinn, hier irgendeine Tötungsabsicht anzunehmen.
    Aufgrund der Statistik darf der Boxer sehr wohl davon ausgehen, dass durch sein Verhalten der Kontrahent nicht getötet wird.

    Ja, außer es läuft eben ganz, ganz unglücklich. Aber das ist wie der explodierte Rennwagen im Motorsport oder der nicht geöffnete Fallschirm. Verkettung unglücklicher Umstände.
    Nennt man dann Unfall.

    Grüße

    Münsterländer
    Geändert von Münsterländer (26-07-2019 um 09:54 Uhr)
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  5. #200
    iamtheone47 Gast

    Standard

    im übrigen hat es gerade erneut einen jungen boxer (ich meine 23 jahre) erwischt, und ist an den folgen des Kampfes gestorben... vielleicht sollte man im Boxsport als auch MMA usw einfach das gesamte System nochmal überdenken

  6. #201
    * Silverback Gast

    Standard

    Zitat Zitat von iamtheone47 Beitrag anzeigen
    im übrigen hat es gerade erneut einen jungen boxer (ich meine 23 jahre) erwischt, und ist an den folgen des Kampfes gestorben... vielleicht sollte man im Boxsport als auch MMA usw einfach das gesamte System nochmal überdenken
    Wobei bei dem der Fall wohl so war, dass er eigenverantwortlich trotz einer Schutzsperre einfach in einem anderen Land geboxt hat - und das noch dazu relativ kurz nach dem Vorkampf (bei dem die Schutzsperre verhängt wurde). Oh Mann.

  7. #202
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    Zitat Zitat von iamtheone47 Beitrag anzeigen
    im übrigen hat es gerade erneut einen jungen boxer (ich meine 23 jahre) erwischt, und ist an den folgen des Kampfes gestorben... vielleicht sollte man im Boxsport als auch MMA usw einfach das gesamte System nochmal überdenken
    Genau das wollte ich mit dem Thead erreichen.
    Was wären deine Vorschläge?
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  8. #203
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    Sollte in Deutschland ein MMA Kämpfer seinen Gegner totschlagen besteht die Gefahr einer strafrechtlichen Verfolgung deshalb,
    weil MMA in Deutschland keine anerkannte Sportart ist.
    MMA ist hier nicht Thema, auch wenn du s immer wieder einbringst, von daher abschließend dazu:
    Es gibt MMA Verbände, die als e.V. Mitglied in LSB sind. Damit ist die Sporart MMA mehr anerkannt als vieles andere ....

    Bitte keine weitere Diskussion zum Thema MMA hier
    Frank Burczynski

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  9. #204
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    ...
    Was wären deine Vorschläge?
    Bin zwar nicht "deine" - aber mir würde anhand des jüngsten Falls als Minimum spontan durch den Kopf schießen:
    - Einrichten einer globalen, verbandsübergreifenden Datenbank ALLER Wettkämpfer (in der dann eben auch speziell alle Schutzsperren und weiteren gesundheitsdienlichen Maßnahmen enthalten sein müssten).
    - Selbstverpflichtung ALLER internationalen und nationalen Verbände zur gegenseitigen Anerkennung ALLER Schutzsperren zu gleichen Bedingungen (Dauer).
    - Lebenslange "Schutz-"Sperre für Kämpfer, die trotz Schutzsperre antreten.

  10. #205
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    MMA ist hier nicht Thema, auch wenn du s immer wieder einbringst, von daher abschließend dazu...
    Das Thema hattest du eingebracht, ich hatte nur kurz auf einen Link von dir geantwortet.

  11. #206
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    Zitat Zitat von Münsterländer Beitrag anzeigen
    Kommt drauf an:
    Wie viele sind denn nach 260 Faustschlägen nicht gestorben?

    Es bleibt dabei: angesichts der Vielzahl an Boxkämpfen und der seeehr geringen Todesrate bleibt der Tod im Ring (zum Glück) eine absolute Anomalie.
    Und damit ist es schlicht Unsinn, hier irgendeine Tötungsabsicht anzunehmen.
    Aufgrund der Statistik darf der Boxer sehr wohl davon ausgehen, dass durch sein Verhalten der Kontrahent nicht getötet wird.
    Der Einzige, der von einer Tötungsabsicht hier spricht, bist du.
    Und dein letzter Satz ist ziemlicher Unfug. Nur weil statistisch gesehen die meisten Menschen im Straßenverkehr niemanden über den Haufen gefahren haben bedeutet das nicht, dass sie darauf zukünftig blind vertrauen können.

    Jedem (Profi)Boxer ist klar, dass Boxen extrem gefährlich ist. Die Vielzahl an notwendigen Untersuchungen und 300 Tote in den letzten 20 Jahren sprechen eine deutliche Sprache. Das Eis ist dort sehr, sehr dünn.

    Im konkreten Fall hat der Trainer ernsthafte Sorgen geäußert, dass sein Schützling viel zu oft getroffen wird. Das wird auch dem Ref und natürlich seinem Gegner genauso aufgefallen sein. Das merkst du ja schließlich als Boxer, ob du mit praktisch jedem Schlag durchkommst.
    Gerade in der 11 Runde war Maxim Dadashev deutlich sichtbar gezeichnet. Spätestens ab dem Zeitpunkt hätte es auch seinem Gegner auffallen müssen, dass der Kampfverlauf nicht mehr dem statistischen Durchschnitt entspricht, der Sicherheit nahelegt. Jedem Boxer ist völlig klar, dass ein Kampfverlauf sehr schnell in eine hochgefährliche Situation kippen kann.

    Spätestens ab diesem Punkt greift -zumindest außerhalb des Rings- eine Motivationslage, die einen Mord qualifizieren kann - nennt sich bedingter Vorsatz.
    Wenn ich meinen Gegner als Sandsack vor mir hertreibe und ihn weiter mit schweren Schlägen eindecke, nehme ich seinen Tod billigend in Kauf.

    Der BGH hat vor vielen Jahren ein Urteil gefällt, was in die Rechtsgeschichte eingegangen ist: der sogenannte Lederriemenfall.
    Dessen Beispiel verdeutlicht, was bedingter Vorsatz ist und das dieser für eine Verurteilung wegen Mord ausreichen kann.

    Die Gefahr besteht natürlich bei unserem Boxer nicht, weil er legal töten darf und deshalb solange keine Verurteilung fürchten muss, solange er sich an die Regeln hält. Ob er dabei jemanden totschlägt ist juristisch unerheblich.

    Um es mal ganz salopp auszudrücken:
    Viele Leute starben im Ring, weil sie getötet werden durften. So einfach ist das. Im Zweifelsfall kriegt ein unterlegener Gegner lieber noch ein paar schwere Schläge ab, sein Leben ist bei weitem nicht so wichtig wie der Sieg.

    Das Problem bekommst du dadurch gelöst, indem du einfach nicht mehr erlaubst, dass Menschen im Ring sterben dürfen.
    Im Todesfall müsste Ref, Arzt, Trainer und gegebenenfalls der Gegner strafrechtlich belangt werden.

    Das löst das Problem - so oder so.

    Nach der aktuellen Rechtslage werden im Todesfall die Gegner ja sogar noch bezahlt, da sie ihren Vertrag erfüllt haben.
    Und das ist in meinen Augen absolut abartig.

    Maxim Dadashev ist tot.
    Sein Kind hat keinen Vater mehr.

    Der Mann, der ihn totgeschlagen hat, hat dafür 75.000$ bekommen.

    Das ist die Moral des Boxens.
    Geändert von kelte (26-07-2019 um 12:55 Uhr)

  12. #207
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    Zitat Zitat von * Silverback Beitrag anzeigen
    Wobei bei dem der Fall wohl so war, dass er eigenverantwortlich trotz einer Schutzsperre einfach in einem anderen Land geboxt hat - und das noch dazu relativ kurz nach dem Vorkampf (bei dem die Schutzsperre verhängt wurde). Oh Mann.
    Die Schutzsperre wäre bis zum 30.07. aktiv gewesen, gekämpft hatte er am 20.07.
    Ich halte für fragwürdig, ob die paar Tage zusätzliche Schonung so weitreichende medizinische Veränderungen bewirkt hätten, dass er nicht mehr totgeschlagen worden wäre.

    So können sich die Verantwortlichen Verbände etc. entspannt zurücklehnen.

  13. #208
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    ...
    Und dein letzter Satz ist ziemlicher Unfug. Nur weil statistisch gesehen die meisten Menschen im Straßenverkehr niemanden über den Haufen gefahren haben bedeutet das nicht, dass sie darauf zukünftig blind vertrauen können.
    Worauf genau sollen sie (nicht) blind vertrauen?


    Jedem (Profi)Boxer ist klar, dass Boxen extrem gefährlich ist. Die Vielzahl an notwendigen Untersuchungen und 300 Tote in den letzten 20 Jahren sprechen eine deutliche Sprache. Das Eis ist dort sehr, sehr dünn.
    Und wo kommt die Zahl 300 jetzt nochmal her?


    ...Spätestens ab dem Zeitpunkt hätte es auch seinem Gegner auffallen müssen, dass der Kampfverlauf nicht mehr dem statistischen Durchschnitt entspricht, der Sicherheit nahelegt. Jedem Boxer ist völlig klar, dass ein Kampfverlauf sehr schnell in eine hochgefährliche Situation kippen kann.
    Und natürlich hat jeder Boxer zu jeder Zeit den "statistischen Durchschnitt" im Kopf. Oh mann.

  14. #209
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    Zitat Zitat von * Silverback Beitrag anzeigen
    Und natürlich hat jeder Boxer zu jeder Zeit den "statistischen Durchschnitt" im Kopf. Oh mann.
    Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass Boxer sehr wohl merken, ob ein Kampf anders als die anderen verläuft.
    Die Zahl von den 300 getöteten Profiboxern stammt aus einem Artikel:
    Bildschirmfoto.jpg

  15. #210
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass Boxer sehr wohl merken, ob ein Kampf anders als die anderen verläuft.
    Dachte Boxer sind im Adrenalin nicht mal in der Lage sich selbst einzuschätzen, wissen aber genau wenn ein Kampf anders verläuft und kennen den Zustand des Gegners. Interessante Logik.

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