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Thema: Rip Maxim Dadaschew

  1. #391
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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    Kelte, sprichst du aus Erfahrung? Also das mit Schlagen, Ruhm, Töten, Machtgefühl, etc.
    Ich habe als Teenager an mir selbst beobachtet und gemerkt, wie moralisch zerstörerisch Boxen etc. ist.
    Es ist eine Lüge, dass Boxen Menschen irgendwas positives vermittelt. Aber es aktiviert das Bösartigste und Schlechteste in dir.
    Die angeblich positiven Eigenschaften des Boxens sind leeres Geschwätz, diese gelten für alles im Leben und haben absolut nichts Boxspezifisches an sich.

    Was ich zurückblickend am meisten hasse ist diese allgegenwärtige Verlogenheit. Diese Selbstdarsteller - egal ob Boxer selbst oder Trainer etc.
    Und ich glaube nicht, dass Teenager sehr sensibel für so etwas sind. Die haben eigentlich anderes im Kopf.

    Ich war mein ganzes Leben der, der ich war. Als Boxer habe ich gelernt, mich zu verstellen, zu lügen, eine Rolle zu spielen.

    Ich will dir ein Beispiel geben, was damals in meinem Kopf ablief:
    Wenn du beim Sparring etc. jemanden hart getroffen hast und der deswegen abgebrochen hat oder zu Boden ging, hast du natürlich sofort die Rolle
    des Betroffenen gespielt. Eine schwachsinnige Rolle: Du hast die letzten Minuten dir alle Mühe gegeben, ihn zu treffen, und als es dann geklappt hat, tust du so, als täte es dir leid.

    In Wirklichkeit hatte ich null Empathie für meinen Gegner. Es dominierte der Triumph, das Machtgefühl, die Überlegenheit.
    Der Stolz, jemanden Schmerzen zugefügt zu haben.

    Zum ersten Mal in meinem Leben war die Aufteilung der Welt in gut und böse in Frage gestellt. Ich war mir bis dahin immer sicher, zu den guten zu gehören.
    Selbstzweifel. Und ich habe angefangen, die Leute um mich herum intensiv zu beobachten. Und ich sah die gleichen Abgründe wie bei mir.

    Nur Selbstdarsteller, Egomanen, die bereit sind, ihre beschissene Existenz auf Kosten von anderen aufzubessern.

  2. #392
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    Zitat Zitat von Spirito 65 Beitrag anzeigen
    Mal ganz ehrlich Kelte, lass mal die Kirche im Dorf! Wer soll dir hierfür die Garantie geben, dass im Wettkampf nichts passieren wird? Wenn das jemand unterschreiben müsste, gäbe es bald keine Kampfsportler, Referees und auch keine Trainer mehr.
    Das wäre völlig ok und die Welt ein viel besserer Ort.

    Einer der zentralen Grundpfeiler unsres Zusammenlebens ist der Konsens, dass jeder so lebt, dass er niemand anderen in Gefahr bringt oder tötet.
    Natürlich geht jeder im Straßenverkehr das abstrakte Risiko ein, von einem anderen versehentlich überfahren zu werden. Nur bedeutet das eben nicht, dass der andere das darf und mit der Begründung: "Tschuldigung, wollte ich nicht, wollte nur schnell auf Arbeit" ungeschoren davon kommt.

    Erkläre mir mal, warum das für einen Kampf nicht gelten soll. Warum kann ich dort jemanden totschlagen und die Leute klopfen mir noch auf die Schulter?
    Das ist doch die Umkehrung aller elementarsten Werte.

    Das sich jemand verletzt, ist akzeptabel. Das jemand totgeschlagen wird, in meinen Augen nicht. Das muss zwingend bestraft werden, schon allein deswegen, um den Wert des menschlichen Lebens hochzuhalten.

    Ich könnte vor Wut in die Tischplatte beißen, wenn ich das verlogene Geschwätz von den Boxverantwortlichen höre. Gerade Pütz und Co.
    Bei jedem Todesopfer stellen die sich "betroffen" vor die Kamera und schwafeln was von einer "Tragödie", gegen die man was unternehmen muss. Und denen ist bereits während des Interviews klar,
    dass es keinerlei Veränderungen geben wird, dass sich in 3 Wochen niemand mehr um den "tragischen" Fall kümmern wird.

    Diese Verlogenheit steht exemplarisch für das gesamte Boxbusiness.

    Die sollen von mir aus damit ihr Geld verdienen. Aber wenn einer stirbt, müssen Köpfe rollen.
    Das kann nicht sein, dass ein totgeprügelter Mensch keinerlei Konsequenzen nach sich zieht.

    Beispielsweise der Ref:
    Der Typ stellt sich freiwillig (vielleicht auch für Kohle) zur Verfügung, um für die Sicherheit im Ring zu sorgen.
    Stirbt einer, hat er versagt. Ende der Diskussion - ab in den Knast.

    Ich sage dir, was in so einem Fall passieren wird: Du wirst nur noch schwer jemanden finden, der den Job macht.
    Die gleichen Leute, die heute davon schwatzen, wie sicher und wunderschön der Boxsport ist, wechseln sehr schnell die Meinung, wenn es um den eigenen Allerwertesten geht.

    Boxen ist genau solange sicher und wunderschön, wie andere die Risiken tragen.

    Geh in ein Gym deiner Wahl und frage den Trainer nach den Risiken. Der wird dir erzählen, dass Boxen "einer der sichersten" Sportarten ist.
    Sag der gleichen Person, dass er in den Knast geht, wenn sich jemand schwer verletzt oder getötet wird.

    Und sofort ist der weg.
    Geändert von kelte (20-10-2019 um 08:55 Uhr)

  3. #393
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    Es sind im übrigen dieses Jahr schon mehr Leute auf dem Fußballplatz tot zusammen gebrochen als Boxer die im Ring sich Verletzungen zugezogen haben die tödlich waren.

    Wo bleibt hier die Haftung von Schiedsrichter und Trainer? Sofort in den Knast mit denen...

    Und erst der Leiter der Hermes Filiale - warum hat der die beiden Mitarbeiter nicht nach Hause oder zum Arzt geschickt?

    Klingt total bescheuert? Hm warum bloß?


    Wenn Sportler Schutzsperren wissentlich umgehen, unter falscher Identität antreten oder sonstiges Schindluder treiben und ggf. mit einer Verletzung antreten soll der Ref dafür haftbar gemacht werden?

    Und anders als behauptet gibt es sehr wohl Bestrebungen (so z.B. beim
    BDB) hier Änderungen der Regel durchzusetzen (concussion protocol, mehr Einfluss des Ringarztes etc.) um die Sportler besser (vor sich selbst) schützen zu können.
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  4. #394
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Es sind im übrigen dieses Jahr schon mehr Leute auf dem Fußballplatz tot zusammen gebrochen als Boxer die im Ring sich Verletzungen zugezogen haben die tödlich waren.

    Wo bleibt hier die Haftung von Schiedsrichter und Trainer? Sofort in den Knast mit denen...

    Und erst der Leiter der Hermes Filiale - warum hat der die beiden Mitarbeiter nicht nach Hause oder zum Arzt geschickt?

    Klingt total bescheuert? Hm warum bloß?
    Deine Vergleiche klingen nicht nur total bescheuert, sie sind es auch.

    Auch wenn du krampfhaft versuchst einen Zusammenhang zu sehen, wo keiner ist:
    Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ein Mensch bei der Arbeit oder beim Sport an einer Erkrankung stirbt oder totgeprügelt wird.

    Davon abgesehen:
    Wenn es bei mir in der Firma zu einem tödlichen Arbeitsunfall käme, hätte ich sofort die Berufsgenossenschaft und Staatsanwaltschaft auf dem Hals.
    Wehe mir, irgend eine Risikoeinschätzung ist nicht korrekt ausgefüllt, eine Belehrung nicht vollständig etc.
    Ich bin als Arbeitgeber grundsätzlich voll verantwortlich und kann meinen A... -wenn überhaupt- nur mit viel Papier retten.

    Im Gegensatz zu mir dürfen Boxgyms und Trainer erzählen was die wollen, damit das Geschäft brummt.
    Und das ist eine riesen Sauerei.

    Wie bei einer kommerziellen Boxveranstaltung jemand totgeprügelt werden kann und alle Beteiligten mit einem "ups, sollte nicht passieren - aber machen wir halt weiter" davon kommen,
    ist mir schleierhaft.

    Jeder Betreiber eines Gyms, jeder Trainer, jeder Veranstalter müssten genauso wie ich verpflichtet werden, Risikoabschätzungen auszuarbeiten, über Risiken und Gefahren aufzuklären und sich
    dafür eine Unterschrift holen.

    Im Kern wie auf jeder Zigarettenschachtel:
    Bitte beachten Sie, dass ihr Kind bei uns im Extremfall totgeschlagen oder durch die Schläge von Trainern/Trainingsteilnehmern verblöden kann.

    Und dann will ich die Eltern sehen, die das unterschreiben.
    Geändert von kelte (20-10-2019 um 10:48 Uhr)

  5. #395
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    In Wirklichkeit hatte ich null Empathie für meinen Gegner. Es dominierte der Triumph, das Machtgefühl, die Überlegenheit.
    Der Stolz, jemanden Schmerzen zugefügt zu haben.
    Dass diese Empfindungen auf dich zutreffen, mag sehr wohl sein - und wenn es tatsächich so ist, ist es bestimmt besser, du betreibst keinen Kampfsport - aber das heisst nicht, dass alle andern das genauso wie du empfinden. Es sind halt nicht alle empathielose A........ wie du es bist, gemäss deiner eigenen Aussage.

    Ebenso ist es der Fall, dass es Freisprüche gibt bei Verkehrsunfällen oder Arbeitsunfällen, wenn die beteiligten Personen nachweisen können, nach den Regeln der jeweligen Kunst gehandelt zu haben und Vorsichtsmassnahmen korrekt beachtet zu haben.
    unorthodox

  6. #396
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Ebenso ist es der Fall, dass es Freisprüche gibt bei Verkehrsunfällen oder Arbeitsunfällen, wenn die beteiligten Personen nachweisen können, nach den Regeln der jeweligen Kunst gehandelt zu haben und Vorsichtsmassnahmen korrekt beachtet zu haben.
    Ohne das weiter ausdehnen zu wollen:
    Gerade im Straßenverkehr hast du praktisch keine Möglichkeit, bei einem von dir verursachten Todesfall straffrei davon zu kommen.
    Der Gesetzgeber akzeptiert keine versehentlichen Tötungen. Selbst wenn ein Besoffener über die Straße rennt und du ihn umfährst, wirst du bestraft,
    Weil du dich jederzeit so zu verhalten hast, dass du rechtzeitig bremsen kannst etc.

    Das der gewaltsame Tod eines Menschen im Boxen ohne die geringsten Konsequenzen bleibt, ist in meinen Augen nicht nur ein rechtliches Unding, es offenbart
    das Fehlen elementarster moralischer Grundwerte beim Boxen.

    Ich weiß nicht ob du die Diskussion hier mit ein paar Trainern verfolgt hattest, da ging es im Kern um deren Allmachtsanspruch beim Training.
    Die Aussage war, wenn Trainer A Sparring für jemanden anordnet, hat sich dieser ohne Widerrede zu fügen. Ansonsten -wörtlich- kann er abtreten.

    Die meisten Leute hier, welche als Trainer agierten und sich an der Diskussion beteiligten, waren voller Zustimmung. Nicht zu Sparren, wenn das angeordnet ist - geht gar nicht in deren Augen.

    Jetzt stelle dir vor, diese Typen zwingen einen Schüler zum Sparring und der wird dabei (schwer) verletzt. Nach heutiger Rechtslage würden die straffrei davon kommen.
    Und das ist das Problem. Solche Leute gehören in so einem Fall in den Knast.

    Hier muss vom Gesetzgeber nachgebessert werden.
    Es sollte nicht nur jede Form von Nötigung bei Gesundheitsrisiken wie Sparring strafbar gemacht werden, auch müssen Trainer grundsätzlich für schwere Verletzungen bei Schülern haften,
    die während ihres Trainings entstanden sind.

    Heute ist das Wort "Verantwortung" für die Leute nur leeres Geschwätz.
    Die verantworten gar nichts, die sind die ersten, die bei einer schweren Verletzung die Hände heben und in Unschuld waschen.

    Gelingt es, dass zu ändern und diesen Leute zu echter Verantwortung zu verpflichten - ich sage dir, niemand wird mehr im Ring totgeprügelt. Egal ob beim Sparring oder Wettkampf.
    Geändert von kelte (20-10-2019 um 13:33 Uhr)

  7. #397
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    Mal ganz davon ab, dass es sehr wohl Verkehrsunfälle mit Todesfolge gibt bei denen niemand bestraft wird:

    Wenn ein Mitarbeiter eigenmächtig alle Sicherungsvorkehrungen an einer Maschine außer Kraft setzt oder Anweisungen bewusst ignoriert und sich im Folge dessen den Arm abtrennt geht der AG deswegen auch nicht in den Knast.


    Aber genau das hast Du für Ringrichter gerade noch vehement gefordert...
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  8. #398
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Mal ganz davon ab, dass es sehr wohl Verkehrsunfälle mit Todesfolge gibt bei denen niemand bestraft wird:

    Wenn ein Mitarbeiter eigenmächtig alle Sicherungsvorkehrungen an einer Maschine außer Kraft setzt oder Anweisungen bewusst ignoriert und sich im Folge dessen den Arm abtrennt geht der AG deswegen auch nicht in den Knast.


    Aber genau das hast Du für Ringrichter gerade noch vehement gefordert...
    Der nächste sinnfreie Vergleich.
    Patrick Day hat keinerlei Anweisungen mißachtet, er wurde trotzdem totgeprügelt. Und das ist der Skandal.
    Es wäre die Aufgabe des Ref gewesen, genau das zu verhindern.

    Der Ref hat versagt, die Trainer haben versagt. Also sollten diese auch bestraft werden.

    Der Ref hätte den Kampf niemals nach dem 2. Niederschlag fortgesetzt, wenn er wüsste, bei einem Todesfall selbst im Knast zu landen.
    Und Patrick Day würde noch leben.

  9. #399
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    Du weißt also genau wie es um Hr. Day stand, kennst die komplette medizinische Vorgeschichte, warst bei seiner gesamten Vorbereitung dabei und hast dann auch noch der Autopsie beigewohnt?

    Oder woher willst Du wissen was er getan oder nicht getan hat? Aber hey - wenn schon einen Herrn Trump Fakten nicht interessieren, dann ist es für einen kelte auch nur recht und billig lieber mit Mutmaßungen zu arbeiten.
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  10. #400
    El Greco Gast

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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    Der nächste sinnfreie Vergleich.
    Patrick Day hat keinerlei Anweisungen mißachtet, er wurde trotzdem totgeprügelt. Und das ist der Skandal.
    Es wäre die Aufgabe des Ref gewesen, genau das zu verhindern.

    Der Ref hat versagt, die Trainer haben versagt. Also sollten diese auch bestraft werden.

    Der Ref hätte den Kampf niemals nach dem 2. Niederschlag fortgesetzt, wenn er wüsste, bei einem Todesfall selbst im Knast zu landen.
    Und Patrick Day würde noch leben.
    Der Trainer hat versagt das ist richtig und das Boxer k. O. Gehen ist zu 99% der Trainer Schuld, denn die haben die Boxer so zu trainieren das keiner K. O. geht.

  11. #401
    oxox Gast

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    Es war wieder spät im Kampf und der dritte Niederschlag anscheinend. Vielleicht sollte man nach zwei mal Anzählen sagen gut ist und die Runden prinzipiell auf unter 9 begrenzen. Boxen ist für mich nicht grundsätzlich böse aber wenn man wollte könnte man schon was machen, denke ich wenigstens. Will nur keiner.

  12. #402
    oxox Gast

    Standard

    Und im Unterschied zum Straßenverkehr und dem Beruf wird da doch in der Regel gehandelt, wenn der Staat ein Muster sieht. Deswegen gibt es doch Airbags, die Anschnallpflicht, Sicherheitsbrillen, Gehörschutz und so weiter. Also ich kann nicht so richtig glauben, dass man die Folgeschäden im Boxen nicht irgendwie mindern könnte (ohne den Sport kaputt zu machen).

  13. #403
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    Zitat Zitat von oxox Beitrag anzeigen
    Und im Unterschied zum Straßenverkehr und dem Beruf wird da doch in der Regel gehandelt, wenn der Staat ein Muster sieht. Deswegen gibt es doch Airbags, die Anschnallpflicht, Sicherheitsbrillen, Gehörschutz und so weiter. Also ich kann nicht so richtig glauben, dass man die Folgeschäden im Boxen nicht irgendwie mindern könnte (ohne den Sport kaputt zu machen).
    Zum einen gibt es für Boxer etc. keine Lobby bei der Politik, zum anderen ist das auch kein dankbares politisches Thema. Verkehrssicherheit etc. interessiert die Leute, damit kannst du als Politiker glänzen.
    Die Sicherheit von Boxern hingegen taugt für keinen Wahlkampf.

    Nach meinem Verständnis sind Boxen etc. genaugenommen keine Sportarten, da diese den Tod von Menschen billigend in Kauf nehmen. Das ist daran zu erkennen, dass es nach Todesfällen keinerlei Maßnahmen oder Versuche
    gibt, diese zukünftig zu verhindern. Diese werden schlicht akzeptiert. Man beruft sich auf vor Jahren eingeführte Maßnahmen und ruht sich auf denen aus, egal wie unzulänglich diese auch sind. Viele dieser Maßnahmen existieren gerade für Amateure nur auf dem Papier. Kennst du beispielsweise einen Boxverein, der auf jährliche MRTs besteht etc.?

    Es gibt nach meinem Wissen keine echte Aufklärung über die Risiken bei neuen Mitgliedern, Risiken werden heruntergespielt, relativiert und mit Klischees zugekleistert.
    Ich denke nicht, dass die meisten Eltern eine Vorstellung haben, welchem Risiko sie ihre Kinder im Boxgym aussetzen. Deren Gedankenwelt ist vernebelt von irgendwelchen ausgelatschten Vorstellungen,
    dass Boxen irgendwie irgendwo eigene Erziehungsdefizite ausgleichen könnte. Kombiniert mit der Vorstellung, dass Boxen zwar irgendwo ein "harter" Sport ist, ohne dass damit aber konkrete Gedanken
    verknüpft sind. Das jeder Schlag das Potenzial hat, bleibende Schäden zu verursachen, die unter Umständen erst Jahre später bemerkbar werden, wird von den Leuten -überwiegend den Vätern- ausgeblendet.

    Das sich ein Teenager selten Gedanken um seine Zukunft in 20 Jahren macht, braucht man wohl eher nicht weiter zu erläutern.

    Und damit sind diese Leute billiges Kanonenfutter.
    Das wird noch massiv verstärkt, wenn weitere Faktoren wie sozial instabile Herkunft, kultureller Hintergrund mit ausgeprägtem patriarchalisch Denkweisen etc. dazu kommen.

    Nicht umsonst heißen viele Boxer und MMA Kämpfer Igor, Sergej, Ali etc.

    Häufig lastet auf diesen Leuten ein derart extremer Leistungsdruck, dass von einer "Freiwilligkeit" bei den Kämpfen genau genommen keine Rede mehr sein kann.
    Da ist neben anderen Faktoren schon aufgrund des Leistungsdrucks kein Platz für echte Empathie für Trainingskollegen, Gegner etc.

    Nimm nur dieses Forum hier. Lese dir die menschenverachtenden Kommentare sogenannter "Trainer" durch - wohlgemerkt, was hier steht, ist ja defacto schon für die Öffentlichkeit rezensiert.
    Jetzt stell dir die Kombination aus diesen Leuten mit ihren Macht und Gewaltfantasien und Leuten aus schwierigen sozialen Verhältnissen vor.

    Man muss sich nicht wirklich wundern, dass heute Kampfpsortgyms stellenweise als Brutstätten für Gewalt gelten.
    Und dorthin schicken Eltern womöglich noch ihre Kinder, die schon irgendwo erzieherische, moralische Defizite aufweisen.

    Da brauchst du dich eigentlich nicht zu wundern, dass da kein Politiker Lust hat, dort irgendwo etwas verbessern zu wollen. Die Gefahr, dir die Finger zu verbrennen, ist gewaltig.

  14. #404
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    Ich denke nicht, dass die meisten Eltern eine Vorstellung haben, welchem Risiko sie ihre Kinder im Boxgym aussetzen.
    Eltern sind doch oft eher zurückhaltend und skeptisch. und werden teils von ihren Kindern lange beackert, bis diese endlich boxen dürfen.



    Da ist neben anderen Faktoren schon aufgrund des Leistungsdrucks kein Platz für echte Empathie für Trainingskollegen, Gegner etc.
    Dass ehrgeizige Leute eigene Grenzen überschreiten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, ist durchaus wahr, kann aber nicht verhindert werden. Man kann warnen, Trainer und Schiedsrichter schulen und aufmerksam machen, Sperren und Wartezeiten aussprechen, an Regeln rumschrauben (Gewicht der Handschuhe, Anzahl Runden, Modalitäten des Wiegens, Aufteilung der Gewichtsklassen etc etc) ... aber dass Ehrgeizige sich an Vorsichtsmassnahmen nicht halten, sich zu sehr im Chemieschrank bedienen, sich selbst zu sehr belasten - kann keiner definitiv verhindern.

    Gilt nicht nur für Kampfsport, sondern auch in andern Bereichen. Wenn zum Beispiel Studenten vor schwierigen Prüfungen sich dopen, um die Sache durchzustehen.



    Und dorthin schicken Eltern womöglich noch ihre Kinder, die schon irgendwo erzieherische, moralische Defizite aufweisen.
    Die jungen Leute, denen ich begegne im Umfeld von Kampfsport, leiden eher an übergrosser Höflichkeit... manchmal denke ich, ein bisschen frecher und rebellischer dürften die schon sein, das wäre kein Fehler!
    unorthodox

  15. #405
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von oxox Beitrag anzeigen
    Und im Unterschied zum Straßenverkehr und dem Beruf wird da doch in der Regel gehandelt, wenn der Staat ein Muster sieht. Deswegen gibt es doch Airbags, die Anschnallpflicht, Sicherheitsbrillen, Gehörschutz und so weiter. Also ich kann nicht so richtig glauben, dass man die Folgeschäden im Boxen nicht irgendwie mindern könnte (ohne den Sport kaputt zu machen).
    Nein nicht unbedingt, jedem Handeln geht sehr wohl auch ein Abwägung vorraus, was ist realistisch umsetzbar und es würde persönliche Freiheiten zu sehr beschneiden.

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