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Thema: Dominante hand beim greifen eines langschwertes

  1. #1
    Sendrik Gast

    Standard Dominante hand beim greifen eines langschwertes

    Grüße!
    Gleich vorweg: Das hier ist mein erster post,und ich habe was HEMA angeht,leider noch garkeine erfahrungen gesammelt,mein wissen beschränkt sich auf videos,und das was ich von leuten gelesen und gehört habe,die HEMA praktizieren.

    Ich werde demnächst umziehen,und bin dann näher an wien als vorher.
    Bei dieser gelegenheit wollte ich mir endlich einen ruck geben,und einem verein betreten in dem man das fechten mit einem langschwert erlernen kann,bisher hatte ich nicht viele optionen,aber in wien ist das anders.
    Nun ist es so,das ich ein kleines,,problem''habe:

    Ich konnte bisher zwar kaum erfahrungen sammeln die übers,,spielen''als kind,oder später auch LARP,hinausgehen,aber ich hatte schon übungschwerter in den händen,und da ist mir,jahre später,etwas aufgefallen das ich damals für normal gehalten habe.
    Ich bin rechtshänder,aber halte das schwert jedes mal instinktiv so,das meine linke hand sich unter der parierstange befindet,statt der rechten,und habe den linken fuß vorne(ist sozusagen mein,,dominanter''fuß,wenn man so will).
    Da es sich von anfang an richtig angefühlt hat,habe ich es jahrelang für normal gehalten.
    Als ich mich aber mehr und mehr für HEMA interessierte,ist mir aufgefallen das rechtshänder die rechte hand unter der parierstange haben,und ich es bisher immer,,falsch''gemacht habe......oder?

    Ich habe daraufhin versucht mich daran zu gewöhnen,bis zum umzug dauert es ja sowieso noch eine weile.
    Leider gelingt es mir nicht
    Jede bewegung die ich vorher mit leichtigkeit ausführen konnte,ist jetzt schwerstarbeit oder ganz unmöglich,es fühlt sich an,als wollte ich einen brief mit der linken hand schreiben,obwohl ich eigentlich rechtshänder bin.
    Es ist,als hätte ich noch nie zuvor ein schwert in meinen händen gehalten(eher noch schlimmer),völlig ungelenk und ohne jede präzision.
    Halte ich ein schwert mit nur 1 hand,dann mit der rechten unter der parierstange,und dem rechten fuß vorne.
    Halte ich aber ein schwert mit beiden händen,dann wandert zuerst meine rechte hand zu der stelle über dem schwertknauf,und kurz darauf meine linke,unter die parierstange.

    Nun zu meinen fragen,die ihr hoffentlich beantworten könnt:
    Ist das normal,oder sind leute wie ich,eher einzelfälle?
    Wird man mich zwingen das schwert,,normal''zu halten,so wie beim kenjutsu,und wenn nicht,werde ich dann große nachteile haben?
    Habe gehört,linkshänder müssen alles spiegelverkehrt lernen,und das es schwieriger sein soll.
    Nur,ich bin ja nichtmal linkshänder.
    Wird das erlernen der richtigen schwertführung schwer sein,wenn man es schon seit seiner kindheit,,falsch''gemacht hat,oder gewöhnt man sich schnell daran?
    Ging es euch genauso wie mir,und wenn ja,wie ist es heute?

    Hoffe ihr könnt einem angehenden neuling etwas von seinen ängsten nehmen
    Vieleicht geht es ja wirklich jedem so am anfang,und ich mach mir nur zu viele gedanken.
    Danke schonmal.
    Geändert von Sendrik (01-08-2019 um 21:53 Uhr)

  2. #2
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    Standard

    Ich kann dir nichts zu einem beidhändigem Griff sagen. Allerdings ist man schon bei einem Sportflorett ein halbes Jahr dabei das Handgelenk zu schulen und mit dem Greifen zurecht zu kommen. Es ist normal als Anfänger zu verkrampfen und Schmerzen im Unterarm zu haben. Es ist ähnlich wie Schreiben lernen, die Hand und die Unterarmmuskulatur müssen sich daran gewöhnen. Teilweise gibt man den Anfängern erst mal eine Übungswaffe aus Plastik die nicht so schwer ist...
    Nimm einen einfachen Holzstecken so 1 Meter Marke Tomaten daran binden. Greife den locker mit Daumen und Zeigefinger und lege die restlichen drei Finger zur Unterstützung dran. Spitze nach vorne und versuchen schöne exakte Kreisbewegungen in beide Richtungen damit zu machen schön locker und exakt und ruhig auch mal mit der anderen Hand probieren. Kleine Übung für Handgelenk und Unterarm. Mit was Schwererem wirst du mehr Fehler machen. Ansonsten lass es dir richtig im Verein zeigen. Kampfsport ist immer wieder von Null anfangen und alles umlernen, je nachdem was man macht... von Florett auf Degen, von Fechten auf Karate, von Stil zu Stil... . Wäre ja langweilig, wenn man sofort alles könnte, wo bliebe der ganze Trainingsspass?
    Im Prinzip ist es für Linkshänder nicht schwerer an das Umdenken gewöhnt man sich - sag ich jetzt als Linkshänder. Problem ist eher Linkshänder gegen Linkshänder, da kommt man ins Grübeln .
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  3. #3
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    Historisch gesehen, wird man wahrscheinlich Linkshänder "umerzogen" haben - das war ja noch bis in die 1960er in der Schule so.
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  4. #4
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    Philibert de la Touche hat schon 1670 Fechtmeistern empfohlen ab und an mit der linken Hand zu unterrichten, um Schüler auf linkshändig Fechtende vorzubereiten. Die Historiker hier kennen bestimmt noch frühere Beispiele in denen es um Linkshänder geht.
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  5. #5
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    Ich denke, niemand wird versuchen, Dich "umzuerziehen", und wenn es dennoch jemand versuchen sollte, würde ich die Vereinswahl in Frage stellen. Generell hat man als Linkshänder - oder beim gekonnten Auftreten als Linkshänder, auch wenn man keiner ist - einen gewissen Vorteil, eben weil die meisten Gegner nur partiell darauf eingestellt sind. Entsprechende Wechsel der Auslage etc. kenne ich auch im Ringen und im MMA - mach für den Anfang einfach, was sich natürlich anfühlt. Im Laufe der Zeit wirst Du vielleicht merken, dass Du in bestimmten Positionen doch einen gewissen Nachteil hast, was dazu führt, dass Du auch mit einer Rechtsauslage klarkommen musst etc. Die vordere Hand wechseln zu können kann Vorteile haben - ich kenne zum Beispiel Fälle von Langschwert-Fechtern, die das bei hartnäckigen Sehnenscheidenentzündungen o.ä. gemacht haben, um trotzdem fechten zu können. Dass jemand mit beiden Griffhaltungen gleich gut klarkommt, ist ziemlich illusorisch und kommt so gut wie nie vor - was nicht heisst, dass man auch daran arbeiten kann (und m.E. soll). Gelegentlich kann man beim Erlernen von Techniken auf der "schwachen" Seite auch positive Überraschungen erleben: man ist dadurch gezwungen, sich jeden Schritt einer Bewegung bewusst zu machen. Das kann u.U. nicht nur dazu führen, dass die "neue" Seite plötzlich überraschend gut klappt, sondern auch die "alte" Seite davon profitiert.

    PS: Mir wurde mal gesagt, die grössten Vorteile, die man im Sportfechten haben könnte wären überlange Arme und Linkshänder zu sein...

    Beste Grüsse
    Period.

  6. #6
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    Standard

    Linkshänder gibt es (normal) viele beim historischen Fechten und die meisten fechten dann auch mit links. Dass jemand (deutlich) Rechtshänder ist und mit links fechtet ist mir allerdings noch nicht untergekommen - vielleicht bist du doch nicht so eindeutig rechtshändig veranlagt, der scheinbar dominante Fuß gewinnt oder du hast eine seltsame Schwertführung? Mach dir aber nicht zu große Sorgen und probier es einfach aus, in den meisten Schulen/Vereinen kannst du selbstverständlich so herum fechten wie es für dich besser passt. Es gibt einige Techniken, die Links gegen Rechts nicht gut funktionieren und manche muss man etwas anpassen, aber das gilt bei anderen Faktoren wie etwa starken Größenunterschieden genauso. Was den großen Vorteil angeht: klar, gegen jemanden der nur mit Rechthändern übt hat man natürlich im freien Arbeiten den Überraschungseffekt. Genauso wird man dann aber selber überrascht, wenn man mal auf einen anderen Linkshänder trifft und es nicht gewöhnt ist. Persönlich finde ich das Fechten als Rechtshänder gegen einen Linkshänder immer etwas weniger "schön" - trotzdem ich sehr viel mit unserem Gruppenlinkshänder arbeite, rechts gegen rechts fühlt sich einfach runder an. Als Linkshänder wirst du in den Genuss, gegen einen anderen Linkshänder zu fechten wahrscheinlich etwas seltener kommen, aber wir hatten auch schon Zeiten mit drei Linkshändern in der Trainingsgruppe, da war man dann als Rechtshänder schnell mal in der Minderheit .

  7. #7
    Sendrik Gast

    Standard

    Danke für die antworten,fühl mich gleich besser^^
    Ich habe mir vor einiger zeit mal sagen lassen das es im kendo/kenjutsu recht streng zugeht,was die schwertführung betrifft,und hatte in meinem fall ähnliches befürchtet.


    Zitat Zitat von authomas Beitrag anzeigen
    vielleicht bist du doch nicht so eindeutig rechtshändig veranlagt, der scheinbar dominante Fuß gewinnt oder du hast eine seltsame Schwertführung?
    Ich mache so ziemlich alles mit der rechten hand.
    Es sind lediglich dinge für die man beide hände braucht,die ich greife wie ein,,linkshänder''.
    Ob das jetzt nun eine schaufel ist,ein besen,oder eben ein schwert,der griff ist immer der selbe,andersrum ist es für mich deutlich schwerer und fühlt sich,,falsch''an.
    Ich habe mir mittlerweile online ein paar übungen für anfänger angesehen,und versucht diese selbst auszuführen,nur um zu sehen was dabei rauskommt.
    Beim,,normalen''griff,nicht viel.
    Die hiebe fühlen sich schwach an,so als würde ich nur 1 hand benutzen,und das sehr schlecht....ungefähr so als würde man als rechtshänder mit der linken faust zuschlagen,und genauigkeit kommt auch keine zustande.
    Bei,,meinem''griff,aka,dem linkshänder griff,klappt alles ganz gut.
    Für mich fühlt es sich so an als würde ich mit der unteren hand,,lenken''und kraft aufbauen.
    Muss sich ganz schön merkwürdig anhören,ich weiß.

    Jedenfalls,in ungefähr 1 woche steht der umzug an,und wenn dann alles soweit geregelt ist,werde ich mich nach einem geeigneten verein umsehen,und hoffentlich einen finden der es mit dieser,,linkshänder geschichte''nicht zu genau nimmt
    Danke nochmal,werde von mir hören lassen falls was neues dabei rauskommt.
    Geändert von Sendrik (05-08-2019 um 23:45 Uhr)

  8. #8
    Kalinus Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Eskrima-Düsseldorf Beitrag anzeigen
    Historisch gesehen, wird man wahrscheinlich Linkshänder "umerzogen" haben - das war ja noch bis in die 1960er in der Schule so.
    eher nicht. Bei Meyer gibt es sogar einen Linkshänder abgedruckt: 47682879_1970263923012196_5356279355796357120_o.jpg

  9. #9
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    Wieder was gelernt, danke

    Gesendet von meinem moto g(6) play mit Tapatalk
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  10. #10
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    Diese Umerziehungskiste war auch eher eine Sache aus dem schulischen Umfeld späterer Jahrhunderte.

    Kampf gegen den "Linksfechter" ist in vielen Fechtbüchern des 19. Jh. auch ein eigenes Thema.

  11. #11
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    Zitat Zitat von Kalinus Beitrag anzeigen
    eher nicht. Bei Meyer gibt es sogar einen Linkshänder abgedruckt: 47682879_1970263923012196_5356279355796357120_o.jpg
    Bilder sind doch kein Beweis für irgendwas. In der Mehrheit von modernen Grafiken/Illustrationen(Comics, Cartoons, Computerspiele) sind die Kämpfer linkshändig. In der Realität nicht. Und ja, mir ist bewusst, dass das da kein Comic war.
    Gesendet mittels Unterhaltungselektronik ohne Tapatalk.

  12. #12
    Kalinus Gast

    Standard

    In der Mehrheit der modernen Illustrationen sind die Kämpfer Linkshändig? Ich hab nach Arrow, Thor und Hawk Eye Comics gegoogelt und die waren eindeutig Rechtshänder. Dementsprechend müsstest du mir schon einen guten Beweis liefern, dass heutzutage die Kämpfer in der Mehrheit linkshändig dargestellt würden.

    Was würdest du denn als Beweis anerkennen, wenn Bilder kein Beweis für irgendetwas sind?^^ Ich würde sagen, Bilder spiegeln unter anderem das dar, was als Norm verstanden wird. Es gibt zum Beispiel keinen einzigen Linkshänder Hopliten in der Griechischen Vasenmalerei. Das wäre den Leuten merkwürdig vorgekommen. Kontext, Kontext. Spaß und Duellkampf: Linkshänder kein Problem (eher sogar vorteilhaft^^). Abgestimmter Formationskampf: Linkshänder ein Problem.
    Geändert von Kalinus (17-08-2019 um 15:33 Uhr)

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