Ryoma hatte das Thema Toda-ha Buko-ryu erwähnt:
Der obige Teil gibt nur einen Teil der Problematik wieder, welcher sich die Schule ausgesetzten musste.
Es war der explizite Wunsch von Nakamura-sensei (dem Nachfolger von Nitta-sensei), dass Kent Sorensen als Soke-Dairi die Schule verwalten solle, bis ein jap. Nachfolger gefunden wurde. Man wollte die Schule hierdurch nicht aus ihrem Kulturkreis "reißen". Diese Position wurde von allen hochrangigen Mitgliedern der Schule mitgetragen, welche - Überraschung - zu einem Großteil aus Ausländern besteht. Leider wurde dem Wunsch von Nakamura-sensei nicht entsprochen und eine dritte Person hat sich selbst legitimieren lassen, obwohl jene nur für einige wenige Jahre der Schule angehörte. "Legitimieren lassen" dadurch, da sie a.) sich den Schulnamen hat schützen lassen und b.) sich den Support von der Nihon Kobudo Kyokai und auch Shinkokai sichern konnte, auch wenn in der Zwischenzeit die Shinkokai die Mitgliedschaft der Schule ausgesetzt hat. Jene Dame war eigentlich als Mittelsdame vorgesehen, um die Kommunikation zwischen der THBR (also Kent Sorensen) und den beiden Vereinigungen zu erleichtern. Leider hat sie hinterrücks sich selbst als nächste "Soke" platzieren lassen (auch Dank der Witwe von Nakamura-sensei). Technisch ist die Dame nicht nennenswert und menschlich sowieso.
Das sich Nakamura-sensei nicht "durchringen" konnte ist reine Spekulation und sollte hier vermieden werden. Seinem Wunsch wurde nicht entsprochen - und dass ist das Problem. Nicht, dass Kent nicht als Soke ausgerufen wurde.
Die NKK ist keine Vereinigung, welche Graduierungen vergibt - anders als die ZNKR oder Dai Nippon Butokukai. Dass sich die NKK oder auch Nihon Kobudo Shinkokai in der Vergangenheit in die Belange ihrer Mitglieder eingemischt hat, lÃässt sich leider nicht von der Hand weisen. Nichtsdestotrotz gibt es sehr wohl Schulen, welche Ausländer als offiziellen Vertreter zu den großen Enbu schicken. Siehe Suio-ryu (Tony Cundy) beim großen Meiji Enbu. Ob und wie sich Schulen für gutes Geld "vertreten" lassen ist reine Polemik. Wenn, dann zeig doch mal die Preistabelle auf. Nur mal aus Beispiel: Als Mitglied der NKK zahle ich als Jahresbeitrag 2.000 Yen (knapp 17 EUR). Für das große Enbu im Nippon Budokan 3.000 Yen, welche aber von der Schule getragen werden (und da ist das Lunch + Präsent + Heft mit inklusive). Für das alljährliche Enbu am Kashima-Schrein werden 10.800 Yen fällig (ca. 92EUR). Hier sind das Hotel, Bankett, Lunch + Präsent mit dabei. Zum 40. jährigen Jubiläum der NKK wurde dieses Jahr ein großer A4-Band, hardcover im Schuber herausgebracht (inkl. 2 DVDs). Preis: 27EUR und zum Großteil sonst finanziert von den Mitgliedern. Man kann wirklich nicht sagen, dass Geld hier irgendeine Rolle spielen würde. Wenn man Mitglied in jenen Vereinigungen werden will, muss man stichhaltig seine Schule darstellen und vertreten können. Dass dieses heutzutage nicht mehr ganz so einfach möglich ist (bei den ganzen Abspaltungen, Hamonsei, etc.) sei dahingestellt. Manche Schulen möchten auch gar kein Mitglied werden. Wenn so eine Schule also ein westliches Oberhaupt haben sollte? So what. Schlussendlich sind das alles schulinterne Entscheidungen. Wenn man aber Mitglied werden möchte, muss man sich an die Statuten halten.
Als Zusatz zum Thema Staatsbürgerschaft: Hätte Kent Sorensen die jap. Staatsbürgerschaft angenommen, wäre er als Repräsentant akzeptiert worden.
Die Situation der Ausländer in den Koryu hat sich in den letzten Jahren sehr verbessert. Hier immer noch von Rassismus oder Benachteiligungen zu sprechen ist meiner Meinung nach Fehl am Platz.