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Thema: 5 Gründe warum man BJJ zur Selbstverteidigung benötigt

  1. #46
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    Mal ein paar Gedanken dazu:
    Was ist denn, wenn du den "schlagstärkeren/größeren" Gegner oder eben deinen Lebenspartner/Bekannten (Sexualstraftaten/Häusliche Gewalt) auf dem Boden submission'st? Ich weis nicht so wirklich ob den das auf Dauer beeindruckt. Sobald du los lässt, geht das Spiel von vorne los.
    Sehr gute und richtige Überlegung die im BJJ oft vernachlässigt wird. Genau aus diesem Grund liegt bei meinem SV BJJ der Fokus auf Chokes, also Würgegriffen, welche relativ ungefährlich bis zur Ohnmacht durchgeführt werden können. Ich bin überzeugt davon das auch ein inside Heel Hook, welcher das Knie eines Angreifers komplett ruiiniert, den Kampf beenden könnte, aber solche Techniken sind zu komplex, erfordern eine gewisse Brutalität und haben eben lange Folgeschäden. Da ein Abklopfen keine Option in der SV ist, liegt der Fokus auf einfachen Würgegriffen die zur kurzzetigen Ohnmacht führen.

    Aber beeindrucken tust du bei SV eher im Stand mit Schlägen und Tritten. Ordentlich einen hinter die Rüffel geschaufelt, überlegt der Gegner sich das eventuell, ob er das nochmal macht.
    Stimmt schon, dem 18 jährigen 60 Kilo Buben eine Ohrfeige zu verpassen, wäre wahrscheinlich einfach und beeindruckend für ihn, aber wie gesagt, was tun wenn der andere größerer, schwerer, aggressiver und schlagstärker ist, dann ist für mich ein offener Schlagabtausch keine Option.

    Auf den Boden möchtest du in einer SV Situation doch gar nicht.
    Ja und nein, in erster Linie will ich mich schützen. Wenn also ein Besoffener mich in der belebten Öffentlichkeit oder im Club, etc. angreift, reicht vielleicht eine Punch Defense und der Clinch um die Gefahr zu neutralisieren, indem Türsteher, Polizei, Gäste, etc. dazu kommen und helfen.

    Treffe ich den gleichen Angreifer beim Joggen im Wald und ist er eben wie oben beschrieben, größer, stärker, etc. dann ist der Boden mein Ziel, weil ich ihn dort mit relativ wenig Risiko besiegen kann und ich ihn besiegen muss, weil keine Hilfe in Sicht ist.

    Stell dir mal einen Türsteher vor, der bei einer Auseinandersetzung auf den Boden geht?
    Auch der Türsteher hat die Verhältnismäßigkeit der Mittel zu waren. Von daher ist Clinch, Clinch an der Wand, oder notfalls Boden, immer die Option die die meiste Kontrolle und den geringsten Schaden bietet.

    Grundsätzlich würde ich es so formulieren, der große Vorteil von Schlägen und Tritten ist der schnelle K.O. bzw. die schnelle Kampfunfähigkeit des Gegners. Dabei übertrifft es das Grappling um Längen. Von daher wäre es meine erste Wahl, wenn die Umstände ideal wären.

    Falls nicht, kommt eben das BJJ ins Spiel
    Geändert von Björn Friedrich (01-09-2019 um 12:26 Uhr)

  2. #47
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Ich würde es umdrehen. BJJ ist die Pflicht, der Rest die Kür.

    ...von daher BJJ zuerst, weil es so extrem simpel ist. Zumindest der SV Kram.
    Ich bin ein erklärter Fan des BJJ und halte es für die wohl sinnvollste Ergänzung, die man betreiben kann, aber eine "Stand Alone-SV" ist es nicht.

    In den meisten SV-Situationen auf der Straße hat man es mit mehreren Angreifern zu tun oder zumindest mit Begleitern, Bekannten, Schaulustigen, die sich sehr schnell in den Fight einmischen und dir während des Grappling auf den Kopf spucken, dich mit Tritten traktieren oder ein Messer reinjagen, einfach weil es so schön einfach ist und der BJJler am Boden für alle Umstehenden ein leichtes Opfer darstellt.

    Dazu kommt, dass aufgrund der Popularität des BJJ, auch viele Kämpfer ohne fortgeschrittene Bodenkampfkenntnisse, die Abwehr von Tiefangriffen gezielt trainieren. Heute ist auf der Straße niemand mehr überrascht, wenn der Gegner abtaucht und einen Take Down versucht. Zudem ist die Gewichtsklasse im Bodenkampf noch aussagekräftiger als beim Boxen; mit 65kg einen 130kg-Angreifer ausheben zu wollen, ist bestimmt nicht die beste Strategie.

    Und wenn es darum geht, dass SV "simpel" sein soll, dann ist klassisches Boxen mit Sicherheit die sinnvollste Kampfkunst. Mit keiner Methode kann man sich auch nur annähernd vergleichbar schnell und effektiv verteidigen.

  3. #48
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    Zitat Zitat von Damiano R. Beitrag anzeigen
    Ich bin ein erklärter Fan des BJJ und halte es für die wohl sinnvollste Ergänzung, die man betreiben kann, aber eine "Stand Alone-SV" ist es nicht.
    Genau so sehe ich das auch. Und auch beim Würgen kann man viel falsch machen. Es gibt in der Zwischenzeit auch juristisch Bedenken beim Würgen, deswegen ist z.B. der RNC so zumindest bei Beamten im Strafvollzug, die ich kenne nicht mehr erlaubt.
    Frank Burczynski

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  4. #49
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Zusammengefasst:

    Grund 1: Lerne BJJ, weil es die beste Antwort gegen einen schlagstärkeren, größeren und agressiveren Gegner ist.

    Grund 2: Lerne BJJ, weil alles mögliche schief gehen kann, du kannst einen Lucky Punch kassieren, du kannst ausrutschen, etc.

    Grund 3: Lerne BJJ, weil ein größerer und kräftigerer Angreifer mich zu Boden reißt, weil er es will und kann

    Grund 4: Lerne BJJ, weil du vielleicht schon in einer sitzenden oder liegenden Position bist, wenn du angegriffen wirst (Sexualstraftaten, etc.)

    Grund 5: Lerne BJJ, weil du vielleicht Menschen festlegen, oder festnehmen musst und dabei die Verhältnismäßigkeit der Mittel gegeben sein muss.
    Danke

  5. #50
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    Zitat Zitat von TREiBERtheDRiVER Beitrag anzeigen
    Auf den Boden möchtest du in einer SV Situation doch gar nicht. Das ist größtenteils der absolute Horror sich da zu befinden. Stell dir mal einen Türsteher vor, der bei einer Auseinandersetzung auf den Boden geht?! Du kannst weder dein Umfeld im Auge behalten, noch ist es risiko-frei auf den Boden zu gehen (Treppen, Steine, Nass, rauer Asphalt, Schnee/Eis, andere Füße, diverse Objekte/Gegenstände), zumal wenn du das stehts nur auf Matten gelernt hast.
    Die meisten Straßenkämpfe enden aber im Clinch bzw Gerangel oder auf dem Boden. Und wenn du Grappling trainierst kannst du es dir eher aussuchen nicht auf dem Boden zu landen als wenn du nur Boxen oder Kickboxen trainierst.
    Und selbst wenn man beim BJJ kein Stand trainiert kann man viel vom Boden auf den Stand übertragen. Ich wette mit dir dass jemand der ein Jahr nur BJJ ohne Stand trainiert in einer SV Situation in der es zu einem Gerangel kommt mehr reißen wird, als jemand der ein Jahr SV in einem 0815 Gym trainiert, wo er dann einmal im Monat oder sogar nur im Quartal für 40,80,120min ein bißchen Clinch übt.

    Zitat Zitat von TREiBERtheDRiVER Beitrag anzeigen
    Das Grappling Skills für SV nützlich sind, streite ich nicht ab. Für SV brauchst du das Gleiche wie überall: Waffen, Schlagen, Treten, Grappling. Da kann es genauso gut auch Wrestling, Ringen, Judo, Sambo sein, was du gelernt hast. Deswegen kann man das Wort "BJJ" in deinem Video auch genau gegen all diese Grappling Arten austauschen und es wäre dennoch richtig.
    Da würde ich dir recht geben. Wenn das ein allgemeines Video zu SV Thematik sein sollen würde, dann müsste er schon Grappling sagen. Es ist aber ein Video mit dem er BJJ verkaufen will. Und wenn die Gesamtmenge Grappling bei der SV hilft, ist es ja nicht falsch, wenn er sagt, dass die Teilmenge BJJ bei der SV hilft, ohne zu sagen, dass mehr hilft. Ob es jetzt besser als die anderen Grapplingstile ist, darüber lässt sich streiten. Wenn man es ständig mit Schlagen und Treten übt vielleicht. Wenn jemand nur Wettkampf BJJ trainiert, dann könnte Sambo vielleicht besser sein.
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  6. #51
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Die meisten Straßenkämpfe enden aber im Clinch bzw Gerangel oder auf dem Boden.
    Kommt vor, aber meistens? Sehe ich anders. In den meisten Fällen geht nur einer runter: der Unterlegene durch Knock Out.

    Die Bodenlage ist wirklich das Letzte, das ich in einer SV-Situation erleben möchte. Warum sollte ich mich freiwillig zur wehrlosen Zielscheibe von umstehenden Personen machen, die mich dann nach Belieben attackieren können? Es kommt eher selten vor, dass ein Aggressor wirklich alleine auftritt und selbst wenn doch, findet sich ganz schnell jemand im Publikum, der sich mit ihm solidarisiert...

  7. #52
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Es ist aber ein Video mit dem er BJJ verkaufen will.
    Dieser Satz bringt es genau auf den Punkt und damit hat es sich bereits.

  8. #53
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    Zitat Zitat von Damiano R. Beitrag anzeigen
    Kommt vor, aber meistens? Sehe ich anders. In den meisten Fällen geht nur einer runter: der Unterlegene durch Knock Out.
    So sieht es aus. Ich weiß auch nicht woher dieses Gerücht kommt, dass die meisten Kämpfe am Boden enden. Dass mag bei Schulhofrangeleien vielleicht so sein, aber bei allem was ich so auf der Straße miterlebt habe, war es ein Austausch von Schlägen und der Unterlegene ging KO zu Boden.




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  9. #54
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    Zitat Zitat von Aguirre Beitrag anzeigen
    So sieht es aus. Ich weiß auch nicht woher dieses Gerücht kommt, dass die meisten Kämpfe am Boden enden. Dass mag bei Schulhofrangeleien vielleicht so sein, aber bei allem was ich so auf der Straße miterlebt habe, war es ein Austausch von Schlägen und der Unterlegene ging KO zu Boden.




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    Vielleicht weil er kein Clinchen und kein Grappling konnte?
    Frank Burczynski

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  10. #55
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Vielleicht weil er kein Clinchen und kein Grappling konnte?
    Das kann natürlich sein. Trotzdem halte ich die Marketing-Aussage „90% aller Strassenkämpfe enden am Boden.“ schlicht für falsch. Das soll aber nicht heißen, dass man sich mit BJJ nicht auf der Strasse verteidigen kann. Aber ich persönlich halte Boxen da für wesentlich effizienter und zielführender.

  11. #56
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    Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine das wurde von Polizeistatistiken in Amerika hergeleitet bzw. wie oft Polizisten bei Zugriffen zu Boden gingen. Wenn dem so ist wird das sicherlich auch strukturelle Gründe haben, weil das Festlegen für die eine höhere Priorität hat und die eigentliche Festnahme bei Widerstand auf dem Boden stattfindet

  12. #57
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    Oder auch damit, dass es in den USA eine Ringerkultur gibt, und haufenweise Leute in der Schule selbst gerungen haben, oder in der Familie. Dazu noch die Football-Kultur wo die Leute auch Tackles lernen. "Bodenkämpfe" in der Kneipe habe ich hierzulande selten gesehen, aber es passiert durchaus öfter dass jemand zu Boden geht und jemand auf ihn eintritt. Da ist es hilfreich wenn man aus der Lage schnell wieder hochkommt. Ist schon ein kultureller Unterschied.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  13. #58
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    Zitat Zitat von Aguirre Beitrag anzeigen
    Ich weiß auch nicht woher dieses Gerücht kommt, dass die meisten Kämpfe am Boden enden.
    Habe ich auch nicht behauptet.

    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    , aber es passiert durchaus öfter dass jemand zu Boden geht und jemand auf ihn eintritt. Da ist es hilfreich wenn man aus der Lage schnell wieder hochkommt.
    Und das ist für jemanden, der am Boden zu Hause ist leichter, als für jemanden der da wenn überhaupt nur ab und zu mal reinschnuppert.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
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  14. #59
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    Richtig, das war ein Argument pro Trainingsmethoden die dieses auch gezielt angehen.
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  15. #60
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    Diese Diskussion ist so alt wie das KKB. Guter Punkt von Klaus, bei uns ist Ringen nicht so verbreitet wie in den USA. Gut für die reinen Striker.
    Aber jemand, der es kann und anstatt dem Erstschlag shootet, ist für mich ein Albtraum, weil er meine event. besseren boxerischen Fähigkeiten ausschaltet.
    Und es ist nicht so, wie einen das Anschauen von Top-Ten-Street-Fight-KOs auf Youtube glauben lässt, dass meistens einer durch einen Schlag zu Boden gebracht wird. In meiner Erinnerung kam es fast immer zu Gerangel und an den Klamotten zerren. Selbst nach Suckerpunches.
    Das Problem ist, wenn einer auf den Boden will(warum auch immer), dann ist es schwer da nicht zu landen. Dies zu verhindern ist fast nur möglich wenn man selbst ein wenig Ahnung von Bodenkampf hat.

    Und kann man jetzt definieren, ob das noch SV ist(wo es ja immer um Leben oder Tod geht), aber man will auch nicht jedem Trunkenbold die Zähne wegkloppen, und da bietet BJJ andere Möglichkeiten zu kontrollieren.
    Aller höherer Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt -WT-Herb
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