Jeder Mensch ist unterschiedlich und deswegen hat jeder seinen eigenen Zugang zu diesen Themen. Ich bin ein Kopfmensch und deswegen liegt mir das Zhong Xin Dao System, weil quasi alles intellektuell ergründbar ist. Trotzdem ist das erst der Anfang.

Wenn ich mit Partner arbeite fokusiere ich mich zuerst auf mich und versuche dann Achtsamkeit aufzubauen und sie zu erweitern bis sie auch den Partner umfasst. Natürlich passiert es mir oft dass ich unachtsam übe, was eigentlich kontraproduktiv ist, aber es ist halt so. Ein wichtiger Aspekt für mich ist die Entspannung. Damit meine ich aber nicht "alles loslassen" sondern eine Art Gleichgewicht im Körper und im Geist. Erst durch diese Enspannung entstehen Qualitäten, die mich immer wieder in Staunen versetzen. Ein gutes Hilfsmittel ist das Lächeln. Es leitet die Entspannung ein, Geist öffnet sich und der Körper folgt. Fängt der Körper an sich anzuspannen wirkt sich das auch auf den Geist aus und man verliert die Qualität. Leider funkt mir zu oft die Intention dazwischen. zB. wenn man etwas bestimmtes vorhat ist es meistens kontraproduktiv weil es meinen Körper und Geist negativ beeinträchtigt. Wenn ich mich konzentriere dieses Gleichgewicht zu erhalten, führt es zu sehr guten Ergebnissen.

Früher hab ich Atem-Meditation betrieben (Zen / Vipassana) aber vor ungefähr einem Jahr hat mich ein Schüler mit der Metta-Meditaion von Bhante Vimalaramsi bekannt gemacht. Das Lächeln spielt eine zentralle Rolle und vorallem darf man nicht streng zu sich sein und zu konzentriert die Dinge angehen sondern braucht eine Art "Leichtigkeit". Dieser Zugang hilft mir egal ob beim Stehen, Sitzen oder eben mit Partner.

Ich beobachte immer wieder wie Worte in meinem Kopf entstehen und ich versuche mich davon zu lösen so dass ich Dinge betrachten kann (in mir oder auch ausserhalb) ohne sie in Worte zu fassen. Für einen Kopfmenschen wie mich ist das eine große Herausforderung. Ich betrachte auch wie mein Geist herumpendelt sich entspannt und wieder anspannt. Es ist so wie alles auf der Welt einständiger Wandel. Wenn Gefühle entstehen bin ich meist streng oder unzufrieden mit mir selbst. Dadurch das ich mir aber bewusst bin wie diese Gefühle entstehen kann ich sie recht neutral betrachten und mit einem Lächeln akzeptieren ohne mich davon zum Denken zu verleiten. Natürlich ertappe ich mich auch oft wie ich mich doch in Gedanken verliere aber das ist wohl Teil des Prozesses.

Ich strebe nach Gleichgewicht und versuche alles zu teilen und offenherzig zu sein. Das ist wohl auch die Essenz von Zhong Xin Dao.

PS: Vielleich können die anderen hier auch ihre Erfahrungen teilen ...