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Thema: Geht die Tradition langsam verloren 🤔

  1. #16
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    Zitat Zitat von Antikörper Beitrag anzeigen
    Ich verstehe die Aussage "Suchst Du den Kontakt, dann hack ich dich um!" nicht. Soll man jetzt Kontakt suchen oder nicht? Ist das als Drohung zu verstehen? Und warum soll ein blauer Fleck das Zeichen für die falsche Ausführung einer Technik sein?
    Es war kein Kontakt! gewünscht, auch nicht Chudan und das verstand der Proband nicht...... dafür war dann nach der 3. Warnung die Nase futsch.
    Ein blauer Fleck ist eine Verletzung von Blutgefäßen also etwas, was wir eigentlich nicht wollen und ab einem gewissen alter so etwas schon als schwerwiegende Verletzung zählt.
    Und viele "kloppen" einfach nur auf eine final arretierte Technik und erzählen danach wie hart sie trainiert haben da sie überall blaue Flecke haben......
    Lachst Du im Training, weinst Du auf der Straße!
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  2. #17
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    Zitat Zitat von kampf-ratte Beitrag anzeigen
    Es war kein Kontakt! gewünscht, auch nicht Chudan und das verstand der Proband nicht...... dafür war dann nach der 3. Warnung die Nase futsch.
    Ein blauer Fleck ist eine Verletzung von Blutgefäßen also etwas, was wir eigentlich nicht wollen und ab einem gewissen alter so etwas schon als schwerwiegende Verletzung zählt.
    Und viele "kloppen" einfach nur auf eine final arretierte Technik und erzählen danach wie hart sie trainiert haben da sie überall blaue Flecke haben......
    Ahja so langsam steig ich durch. Ihr kommt von der Fraktion die sich nicht berühren will... Warum man jemanden die "Nase futsch" machen muss, nur weil der "zu viel Kontakt" aufbaut erschließt sich mir auch nicht... aber gut
    Geändert von Antikörper (18-09-2019 um 16:53 Uhr)

  3. #18
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    Wurde schon erwähnt, dass die Spitze der Teekanne nicht in den Raum zeigen darf, weil man sonst den Geist des Raums beleidigt ?
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  4. #19
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    Zitat Zitat von Antikörper Beitrag anzeigen
    Warum man jemanden die "Nase futsch" machen muss, nur weil der "zu viel Kontakt" aufbaut erschließt sich mir auch nicht... aber gut
    Das habe ich auch nicht verstanden

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  5. #20
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    Hallo,

    falls sich Deine Frage auf echtem Interesse gründet, müssten bitte kurz ein, zwei Punkte bedacht werden. Zunächst ist die Feststellung richtig, dass Shōtōkan-Ryū an sich seinen Zusammenstellern, G. Funakoshi (1868–1957) und Y. Funakoshi (1906–1945), zufolge keinen sportlichen Wettkampf umfasst. Daher ist es angemessen, die Verknüpfung „Shōtōkan-Ryū und Sportwettkampf“ kritisch zu hinterfragen bzw. auf sie hinzuweisen.

    Karate der Funakoshi-Linie wurde seit den 1930er Jahren in Deutschland unterrichtet, und zwar anfangs nur in kleinsten Grüppchen und von Personen, die selbst nur kurz in Tōkyō gelernt hatten (1930er Jahre), die gar keinen echten Zugang zum Shōtōkan-Ryū hatten (T. Murakami [1927–1987], 1950er/1960er Jahre) oder von sprach- und kulturunverständigen Deutschen, die selbst eher sporadisches Training erhielten (seit den 1950er Jahren). Danach folgten junge japanische Vertreter des Sport-Karate. Aus diesem Grund und auf dieser mangelhaften Basis bildete sich in Deutschland eine neue „Tradition“ von Sport-Karate unter dem Namen Shōtōkan aus. Daher ist diese Art von Sport-Karate eher das, was in den alteingesessenen Karate-Vereinen in Deutschland erwartbar wäre.

    Hinzu kommt, dass bezüglich Karate der Begriff „Tradition“ hierzulande in Karate-Kreisen ganz seltsam neu ausgelegt worden ist. Oft meinen Sport-Karateka nämlich, dass ihr Sport-Karate ohne Wettkampf „traditionelles Karate“ sei, während ihr Sport-Karate mit Wettkampf das Gegenteil wäre. Dass „Tradition“ möglicherweise meinen könnte, dass Wissen von Person A zu Person B tradiert wird und dann von Person B zu Person C usw., wird eher selten wahrgenommen. Aber genau dieses Tradieren von Wissen und somit das Vorhandensein von Übertragungslinien machte das Karate der Karate-Pioniere und ihre „Traditionen“ Anfang des 20. Jahrhunderts aus.

    Anfang des 20. Jahrhunderts gab es dann auch keine eigenen „Dōjō“ für Karate. Tatsächlich scheint G. Funakoshi derjenige gewesen zu sein, der 1938 das erste allein zum Zwecke der Karate-Übung errichtete Gebäude, ein Karate-Dōjō im wahrsten Sinn des Wortes also, beziehen konnte. Den Namen dieses Dōjō kennt heute (fast) jeder: Shōtōkan. In seinem Dōjō wurden an der Stirnseite die Namen von drei japanischen Gottheiten deutlich sichtbar ausgehangen. Diese drei japanischen Gottheiten hatten für Japaner damals hinsichtlich Kampfkunst und Heimatgefühl eine Bedeutung. Tatsächlich werden dieselben drei Gottheiten bis heute im dritten Shōtōkan in Tōkyō mittels jährlichen Shintō-Ritualen verehrt. Für Japaner ist das eher „normal“. Doch diese drei Gottheiten sind für Karate an sich wiederum „nur“ äußerer Putz, um es in der Kultur Japans einzupassen. Keineswegs – und das ist zum Verständnis wirklich wichtig – war G. Funakoshi der Auffassung, dass derartige japanische Kultur zusammen mit seinem Karate in andere Länder überführt werden müsse. Im Gegenteil vertrat er die Auffassung, dass sein Karate in jedem Land eigenständig in die jeweilige Kultur eingeführt werden sollte.

    Mit anderen Worten wäre es „traditionell“ in G. Funakoshis Sinne, eben japanisches Ritual in Deutschland wegzulassen. Zum Beispiel verfügen wir in Deutschland über eigne Begrüßungsrituale, wie z. B. „Hallo!“ oder „Guten Tag!“ zu sagen. Anstatt also „japanische Grüße“ auszutauschen, wäre es angebracht, für uns normale Umgangsformen zu nutzen.

    Weshalb dies hier nun aber eher nicht geschah, hat zwei Hauptgründe. Einmal kannten viele der Karate-Pioniere in Deutschland G. Funakoshis diesbezüglichen Standpunkt (wie auch seine Lehre insgesamt) eher nicht. Und zweitens stammen viele der japanischen Karate-Pioniere in Deutschland aus dem Umfeld der Takushoku-Universität, d. h. der „Kolonialisierungsuniversität“, die bis heute so heißt. Dass deren Absolventen ganz eigene Vorstellungen bezüglich japanischer Etikette u. Ä. haben, kann sich jeder leicht denken … Abgesehen von den beiden Gründen sind Dinge wie Ritual leicht nachzuäffen. Und da die oben erwähnten deutschen Karate-Pioniere eher wenig Tiefgang im Karate hatten bzw. über eher oberflächliches Karate-Wissen und -Können verfüg(t)en, krall(t)en sie sich an derartig „japanisch“ und somit „traditionell“ erscheinenden Äußerlichkeiten fest und überhöhten sie, um ganz einfach mangelndes Wissen und Können zu übertünchen …

    Grüße,

    Henning Wittwer

  6. #21
    * Silverback Gast

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    Liest sich echt spannend (für mich, als Nicht-Insider), Danke für die kurze Abhandlung.

  7. #22
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    Wirklich ein schöner Beitrag!

  8. #23
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    Zitat Zitat von Gibukai Beitrag anzeigen
    Hallo,

    falls sich Deine Frage auf echtem Interesse gründet, müssten bitte kurz ein, zwei Punkte bedacht werden. Zunächst ist die Feststellung richtig, dass Shōtōkan-Ryū an sich seinen Zusammenstellern, G. Funakoshi (1868–1957) und Y. Funakoshi (1906–1945), zufolge keinen sportlichen Wettkampf umfasst. Daher ist es angemessen, die Verknüpfung „Shōtōkan-Ryū und Sportwettkampf“ kritisch zu hinterfragen bzw. auf sie hinzuweisen.

    Karate der Funakoshi-Linie wurde seit den 1930er Jahren in Deutschland unterrichtet, und zwar anfangs nur in kleinsten Grüppchen und von Personen, die selbst nur kurz in Tōkyō gelernt hatten (1930er Jahre), die gar keinen echten Zugang zum Shōtōkan-Ryū hatten (T. Murakami [1927–1987], 1950er/1960er Jahre) oder von sprach- und kulturunverständigen Deutschen, die selbst eher sporadisches Training erhielten (seit den 1950er Jahren). Danach folgten junge japanische Vertreter des Sport-Karate. Aus diesem Grund und auf dieser mangelhaften Basis bildete sich in Deutschland eine neue „Tradition“ von Sport-Karate unter dem Namen Shōtōkan aus. Daher ist diese Art von Sport-Karate eher das, was in den alteingesessenen Karate-Vereinen in Deutschland erwartbar wäre.

    Hinzu kommt, dass bezüglich Karate der Begriff „Tradition“ hierzulande in Karate-Kreisen ganz seltsam neu ausgelegt worden ist. Oft meinen Sport-Karateka nämlich, dass ihr Sport-Karate ohne Wettkampf „traditionelles Karate“ sei, während ihr Sport-Karate mit Wettkampf das Gegenteil wäre. Dass „Tradition“ möglicherweise meinen könnte, dass Wissen von Person A zu Person B tradiert wird und dann von Person B zu Person C usw., wird eher selten wahrgenommen. Aber genau dieses Tradieren von Wissen und somit das Vorhandensein von Übertragungslinien machte das Karate der Karate-Pioniere und ihre „Traditionen“ Anfang des 20. Jahrhunderts aus.

    Anfang des 20. Jahrhunderts gab es dann auch keine eigenen „Dōjō“ für Karate. Tatsächlich scheint G. Funakoshi derjenige gewesen zu sein, der 1938 das erste allein zum Zwecke der Karate-Übung errichtete Gebäude, ein Karate-Dōjō im wahrsten Sinn des Wortes also, beziehen konnte. Den Namen dieses Dōjō kennt heute (fast) jeder: Shōtōkan. In seinem Dōjō wurden an der Stirnseite die Namen von drei japanischen Gottheiten deutlich sichtbar ausgehangen. Diese drei japanischen Gottheiten hatten für Japaner damals hinsichtlich Kampfkunst und Heimatgefühl eine Bedeutung. Tatsächlich werden dieselben drei Gottheiten bis heute im dritten Shōtōkan in Tōkyō mittels jährlichen Shintō-Ritualen verehrt. Für Japaner ist das eher „normal“. Doch diese drei Gottheiten sind für Karate an sich wiederum „nur“ äußerer Putz, um es in der Kultur Japans einzupassen. Keineswegs – und das ist zum Verständnis wirklich wichtig – war G. Funakoshi der Auffassung, dass derartige japanische Kultur zusammen mit seinem Karate in andere Länder überführt werden müsse. Im Gegenteil vertrat er die Auffassung, dass sein Karate in jedem Land eigenständig in die jeweilige Kultur eingeführt werden sollte.

    Mit anderen Worten wäre es „traditionell“ in G. Funakoshis Sinne, eben japanisches Ritual in Deutschland wegzulassen. Zum Beispiel verfügen wir in Deutschland über eigne Begrüßungsrituale, wie z. B. „Hallo!“ oder „Guten Tag!“ zu sagen. Anstatt also „japanische Grüße“ auszutauschen, wäre es angebracht, für uns normale Umgangsformen zu nutzen.

    Weshalb dies hier nun aber eher nicht geschah, hat zwei Hauptgründe. Einmal kannten viele der Karate-Pioniere in Deutschland G. Funakoshis diesbezüglichen Standpunkt (wie auch seine Lehre insgesamt) eher nicht. Und zweitens stammen viele der japanischen Karate-Pioniere in Deutschland aus dem Umfeld der Takushoku-Universität, d. h. der „Kolonialisierungsuniversität“, die bis heute so heißt. Dass deren Absolventen ganz eigene Vorstellungen bezüglich japanischer Etikette u. Ä. haben, kann sich jeder leicht denken … Abgesehen von den beiden Gründen sind Dinge wie Ritual leicht nachzuäffen. Und da die oben erwähnten deutschen Karate-Pioniere eher wenig Tiefgang im Karate hatten bzw. über eher oberflächliches Karate-Wissen und -Können verfüg(t)en, krall(t)en sie sich an derartig „japanisch“ und somit „traditionell“ erscheinenden Äußerlichkeiten fest und überhöhten sie, um ganz einfach mangelndes Wissen und Können zu übertünchen …

    Grüße,

    Henning Wittwer
    Endlich eine gute konstruktive Antwort! Und nicht der Schrott was vorher geschrieben worden ist!

  9. #24
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    was genau soll das sein: "traditionelles karate"? hast du dafür eine definition? meinst du das ursprüngliche ti oder das todi oder was?

    und welche "tradition" geht denn deiner meinung nach verloren?
    okinawanische? japanische?
    wenn ja - welche genau?

    hast du dich mal mit der frage beschäftigt, WO und WANN genau und aus welchem grund damit begonnen wurde, die trainingsteilnehmer in reihe antreten und gemeinsam angrüßen zu lassen?

    hast du dich mal mit japanischen kôryû beschäftigt?
    warum, meinst du, findest du DORT solche "traditionen" nicht?

    also ehe du hier das verschwinden irgendwelcher "traditionen" bejammerst, informier dich erstmal, was echte traditionen in den japanischen respektive okinawanischen budô sind ...
    mal was von "invented traditions" gehört?
    nein?
    Ja du wieder mit deinen Niveau, echt toller Typ, Bravo.
    Lies das Buch „Kampfkunst als Lebensweg“ dann weißt du was ich meine....ach ja ich habe mich nicht damit beschäftigt 🤦*♂️

  10. #25
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    Zitat Zitat von Bassidai79 Beitrag anzeigen
    Endlich eine gute konstruktive Antwort! Und nicht der Schrott was vorher geschrieben worden ist!
    ...
    Ja du wieder mit deinen Niveau, echt toller Typ, Bravo.
    Lies das Buch „Kampfkunst als Lebensweg“ dann weißt du was ich meine....ach ja ich habe mich nicht damit beschäftigt ��*♂️
    Nur weil Dir Antworten nicht gefallen, sind sie noch kein Schrott. Tradition wird ein Stück weit ständig neu definiert und das, was hier bekannt ist, ist wie von Henning beschrieben oft eher eine Art 'Pseudo' Tradition. ZUdem liegt 'Tradition' im AUge des Betrachters. Ausübende von Okinawa-Schulrichtungen bezeichnen ja gerne alle japanischen Schulen als Modern, für Ausübende von 'orthodoxem' Shotokan mag die JKA modern seine, diese sieht sich natürlich selbst als traditionell und verteufelt Sportkarate (dass sie ja selbst erst weltweit verbreitet haben). Genauer wäre daher bspw. zu sagen, ich übe Shotokan in der Tradition der JKA/Nakayama, als nach Gießkannenprinzip auf irgendwelche Traditionen zu verweisen. Und wenn es eher um den sog. "Do" und Charakterentwicklung geht - auch Sport kann selbstverständlich ein Lebensweg und eine positive Charakterentwicklung sein und ich finde es geradezu bezeichnend, dass dies gerne von sog. Traditionalisten und Budo-Pädagogen abgesprochen wird.

    Man darf auch nicht vergessen, dass in Japan zwischen Meiji Restauration und Ende des Zweiten Weltkrieges (und das ist genau die Zeit, aus der viele der heute bekannten Budo Persönlichkeiten stammen) eine Rückbesinnung auf vermeintlich japanische Werte stattgefunden hat und man diese in gewisser Weise teils romantisiert neu erschaffen hat (grob vergleichbar mit der Rückbesinnung auf sog. germanische Werte im 3.Reich). Das wirkt heute teilweise noch nach und mir wurde auch schon von einem japanischen Kalligraphie Professor an einer japanischen Uni dringend die Lektüre von Herrigel ans Herz gelegt, der in dieser Hinsicht höchst kritisch zu sehen ist (auch einflussreiche Autoren wie Graf Dürckheim oder Nitobe Inazo).

  11. #26
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Bassidai79 Beitrag anzeigen
    Ja du wieder mit deinen Niveau, echt toller Typ, Bravo.
    Lies das Buch „Kampfkunst als Lebensweg“ dann weißt du was ich meine....ach ja ich habe mich nicht damit beschäftigt 🤦*♂️
    ja, ich nu wieder mit meinem niveau ...
    echt schlimm.
    hab ich übrigens auch noch nie erlebt, dass mir jemand niveau vorgeworfen hat ...

    aber weiter im text:
    du hast dich, wie ich deiner wirren antwort zu entnehmen glaube, "nicht damit beschäftigt".
    womit?
    mit den tatsächlichen, authentischen traditionen okinwanischer kampfsysteme?
    und angesichts dieser unkenntnis bejammerst du das (angebliche) "verschwinden" irgendwelcher "traditionen" im karate?
    genau mein humor ...

    ach ja, das hier ist interessant:
    Ja du wieder mit deinen Niveau, echt toller Typ, Bravo.
    vielen dank.


    "du wieder" impliziert, dass wir bei diesem, einem ähnlichen oder ganz anderen themen schon öfter aneinandergeraten sind ...?
    und da ich meinen nick nicht geändert habe ...
    nun ja, die entsprechende schlußfolgerung überlasse ich dem geneigten leser.

    was das erwähnte buch angeht ... außer niehaus sehe ich dort niemanden, dessen expertise in bezug auf japanische kultur und in bezug auf die soziokulturelle gebundenheit der japanischen (okinawanischen) kampfsysteme ich auch nur ansatzweise vertrauen würde.
    aber schön, dass wir mal drüber gesprochen haben ...


  12. #27
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    Hi,

    habe mir gestern paar alte Videos höherer Kata angeschaut... wenn man dann an irgendwas in Richtung Tradition denkt, naja.
    Das Angrüßen passt noch ansonsten scheint es oftmals doch was ganz anderes zu sein.

    Was richtig was falsch, was gut was schlecht ist... soll jeder selbst für sich entscheiden.
    Karate entwickelt und verändert sich........
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  13. #28
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    Es war kein Kontakt! gewünscht, auch nicht Chudan und das verstand der Proband nicht...... dafür war dann nach der 3. Warnung die Nase futsch.
    Finde ich auch mehr als fragwürdig. Wobei es schwer ist es zu beurteilen, wenn man nicht dabei war (war es Unvermögen oder Absicht beim „Probanden“, bei Absicht kann man durchaus mal eine härtere Gangart einschlagen - wenn auch nicht gezielt, wissen wir hier aber nicht, etwas kaputt machen).

    @Henning: Danke!

  14. #29
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    Zitat Zitat von Gibukai Beitrag anzeigen
    Karate der Funakoshi-Linie wurde seit den 1930er Jahren in Deutschland unterrichtet, und zwar anfangs nur in kleinsten Grüppchen und von Personen, die selbst nur kurz in Tōkyō gelernt hatten (1930er Jahre).
    Meinst du die Jungs aus Leipzig, die 1935 in Tōkyō waren?

  15. #30
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    Zitat Zitat von Gibukai Beitrag anzeigen
    Hallo,

    falls sich Deine Frage auf echtem Interesse gründet, müssten bitte kurz ein, zwei Punkte bedacht werden. Zunächst ist die Feststellung richtig, dass Shōtōkan-Ryū an sich seinen Zusammenstellern, G. Funakoshi (1868–1957) und Y. Funakoshi (1906–1945), zufolge keinen sportlichen Wettkampf umfasst. Daher ist es angemessen, die Verknüpfung „Shōtōkan-Ryū und Sportwettkampf“ kritisch zu hinterfragen bzw. auf sie hinzuweisen.

    Karate der Funakoshi-Linie wurde seit den 1930er Jahren in Deutschland unterrichtet, und zwar anfangs nur in kleinsten Grüppchen und von Personen, die selbst nur kurz in Tōkyō gelernt hatten (1930er Jahre), die gar keinen echten Zugang zum Shōtōkan-Ryū hatten (T. Murakami [1927–1987], 1950er/1960er Jahre) oder von sprach- und kulturunverständigen Deutschen, die selbst eher sporadisches Training erhielten (seit den 1950er Jahren). Danach folgten junge japanische Vertreter des Sport-Karate. Aus diesem Grund und auf dieser mangelhaften Basis bildete sich in Deutschland eine neue „Tradition“ von Sport-Karate unter dem Namen Shōtōkan aus. Daher ist diese Art von Sport-Karate eher das, was in den alteingesessenen Karate-Vereinen in Deutschland erwartbar wäre.

    Hinzu kommt, dass bezüglich Karate der Begriff „Tradition“ hierzulande in Karate-Kreisen ganz seltsam neu ausgelegt worden ist. Oft meinen Sport-Karateka nämlich, dass ihr Sport-Karate ohne Wettkampf „traditionelles Karate“ sei, während ihr Sport-Karate mit Wettkampf das Gegenteil wäre. Dass „Tradition“ möglicherweise meinen könnte, dass Wissen von Person A zu Person B tradiert wird und dann von Person B zu Person C usw., wird eher selten wahrgenommen. Aber genau dieses Tradieren von Wissen und somit das Vorhandensein von Übertragungslinien machte das Karate der Karate-Pioniere und ihre „Traditionen“ Anfang des 20. Jahrhunderts aus.

    Anfang des 20. Jahrhunderts gab es dann auch keine eigenen „Dōjō“ für Karate. Tatsächlich scheint G. Funakoshi derjenige gewesen zu sein, der 1938 das erste allein zum Zwecke der Karate-Übung errichtete Gebäude, ein Karate-Dōjō im wahrsten Sinn des Wortes also, beziehen konnte. Den Namen dieses Dōjō kennt heute (fast) jeder: Shōtōkan. In seinem Dōjō wurden an der Stirnseite die Namen von drei japanischen Gottheiten deutlich sichtbar ausgehangen. Diese drei japanischen Gottheiten hatten für Japaner damals hinsichtlich Kampfkunst und Heimatgefühl eine Bedeutung. Tatsächlich werden dieselben drei Gottheiten bis heute im dritten Shōtōkan in Tōkyō mittels jährlichen Shintō-Ritualen verehrt. Für Japaner ist das eher „normal“. Doch diese drei Gottheiten sind für Karate an sich wiederum „nur“ äußerer Putz, um es in der Kultur Japans einzupassen. Keineswegs – und das ist zum Verständnis wirklich wichtig – war G. Funakoshi der Auffassung, dass derartige japanische Kultur zusammen mit seinem Karate in andere Länder überführt werden müsse. Im Gegenteil vertrat er die Auffassung, dass sein Karate in jedem Land eigenständig in die jeweilige Kultur eingeführt werden sollte.

    Mit anderen Worten wäre es „traditionell“ in G. Funakoshis Sinne, eben japanisches Ritual in Deutschland wegzulassen. Zum Beispiel verfügen wir in Deutschland über eigne Begrüßungsrituale, wie z. B. „Hallo!“ oder „Guten Tag!“ zu sagen. Anstatt also „japanische Grüße“ auszutauschen, wäre es angebracht, für uns normale Umgangsformen zu nutzen.

    Weshalb dies hier nun aber eher nicht geschah, hat zwei Hauptgründe. Einmal kannten viele der Karate-Pioniere in Deutschland G. Funakoshis diesbezüglichen Standpunkt (wie auch seine Lehre insgesamt) eher nicht. Und zweitens stammen viele der japanischen Karate-Pioniere in Deutschland aus dem Umfeld der Takushoku-Universität, d. h. der „Kolonialisierungsuniversität“, die bis heute so heißt. Dass deren Absolventen ganz eigene Vorstellungen bezüglich japanischer Etikette u. Ä. haben, kann sich jeder leicht denken … Abgesehen von den beiden Gründen sind Dinge wie Ritual leicht nachzuäffen. Und da die oben erwähnten deutschen Karate-Pioniere eher wenig Tiefgang im Karate hatten bzw. über eher oberflächliches Karate-Wissen und -Können verfüg(t)en, krall(t)en sie sich an derartig „japanisch“ und somit „traditionell“ erscheinenden Äußerlichkeiten fest und überhöhten sie, um ganz einfach mangelndes Wissen und Können zu übertünchen …

    Grüße,

    Henning Wittwer
    Ich weiß ich bin etwas spät, aber trotzdem vielen Dank für die Infos Gibukai. Die waren komplett neu für mich. Von dem " Traditionsverständnis" von Funakohsi habe ich zum Beispiel noch nie gehört. Das hört sich aber äußert vernünftig an, ist wohl besser sich an die Umgangsformen des jeweiligen Landes anzupassen, also einfach japanische Verhaltensmuster zu kopieren, die der Durchschnittskarateka ohnehin nicht versteht sondern einfach nur nachahmt. Ist immer wieder erstaunlich, wenn man herausfindet das die alten Lehrer teils innovativer waren als die heutigen Vertreter ihr er Zunft die nur an alten Sachen festhalten ohne sie wirklich zu verstehen.

    Und ich kann den TE auch nicht wirklich verstehen ,was daran so schlimm ist, das man diese Japano Zeug weglässt. Wird das persönliche Training da besser. Wenn man schon den Tradtionsverlust beklagt, sollte man sich eher um technische Kastrationen Sorgen machen. Das Fehlen der Waffen, Hebel und Wurftechniken in vielen Shotokan Gruppierungen ist viel "tragischer" als das Fehlen von Grußformeln.

    Und wenn dir die "Werte" im Karate so wichtig sind Bassai-Dai warum reagierst du dann so unfreundlich auf die Antwort von Rambat? Ist Höflichkeit nicht eine vermeidliche Tugend in den Kampfkünsten?

    Nur weil dir eine Antwort nicht gefällt ist sie noch lange kein Schrott. Rambat war auch nicht unhöflich zu dir, er hat dir nur eine direkte Antwort gegeben. Er ist eben ein direkter Mensch.

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