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Thema: Neue DKV-Shotokan-PO; gültig ab 01.01.2020

  1. #16
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    Eine Verständnisfrage: Kann mir jemand erklären, weshalb in der alten und der neuen Prüfungsordnung so viele Grundtechniken fehlen, die aber in Shotokan-Katas durchaus vorkommen?

    Damit meine ich zum Beispiel:

    Sanchin Dachi
    Kosa Uke
    Mawashi Uke
    Manji Uke
    Tettsui Uchi
    u.a.

    Ich wundere mich etwas, dass beispielsweise Soto Uke so einen hohen Stellenwert im Kihon der Prüfungen genießt, in den Katas jedoch relativ wenig. Und wenn ich jetzt richtig geschaut habt, gibt es die Zukis ab 8. Kyu ausschließlich im Zenkutsu Dachi.

    Vielleicht ist es das, was SVen als "technische und taktische Verarmung" bezeichnet. Im Prüfungsprogramm ist für die Kyu-Grade von "Technikvielfalt" die Rede. Vielleicht fehlt mir da die Erfahrung, aber wo finde ich die denn?

  2. #17
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    Zitat Zitat von ainuke Beitrag anzeigen
    Eine
    Und wenn ich jetzt richtig geschaut habt, gibt es die Zukis ab 8. Kyu ausschließlich im Zenkutsu Dachi.
    Guckst du z.B. oben im zitierten Kihon für den 1. Kyu:
    3. SD -> Age-Uke / Gyaku-Zuki, v Soto-Uke / Gyaku-Zuki, v Uchi-Ude-Uke / Gyaku-Zuki
    SD = Sochin Dachi

    (Für die Kyugrade dazwischen bitte selbst noch mal gucken. Bin ich zu faul zu. )

  3. #18
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    Zitat Zitat von ainuke Beitrag anzeigen
    Eine Verständnisfrage: Kann mir jemand erklären, weshalb in der alten und der neuen Prüfungsordnung so viele Grundtechniken fehlen, die aber in Shotokan-Katas durchaus vorkommen?
    nein.

    Es ist eine Vereinfachung, und die hat mit der Verbreitung des Karate als Massensport zu tun.

    Vielleicht ist es das, was SVen als "technische und taktische Verarmung" bezeichnet. Im Prüfungsprogramm ist für die Kyu-Grade von "Technikvielfalt" die Rede. Vielleicht fehlt mir da die Erfahrung, aber wo finde ich die denn?
    Was jetzt? Die Erfahrung oder die Technikvielfalt?

    Sven hat wahrscheinlich recht, und ich verweise mal auf die Diskusionen aus den 1990er Jahren.

    @ Ripley: Das DJKB-Programm mag ein etwas anspruchsvolleres Kihon vorschreiben. Das hat wahrscheinlich mit einer guten Menge an Kombinationstechniken mit hohen Fußtritten zu tun. Frag dich mal, wo die herkommen. Für die Selbstverteidigung brauchst du sowas nicht, im Gegenteil. Also ist es ein Fitness-Programm vor dem Hintegrund dessen, was sie die Verbands-Obren unter Karate vorstellen. Das ist vom klassischen Karate ähnlich weit weg wie die DKV-Vorstellungen, die nehmen sich da gar nix.

  4. #19
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    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Guckst du z.B. oben im zitierten Kihon für den 1. Kyu:


    SD = Sochin Dachi

    (Für die Kyugrade dazwischen bitte selbst noch mal gucken. Bin ich zu faul zu. )
    Ja, Du hast Recht. Da ist mir noch ein Tsuki im KK durch die Lappen gegangen.

    Trotzdem sieht für mich das gesamte Prüfungsprogramm ganz leicht "Zenkutsu-lastig" aus.

  5. #20
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    Zitat Zitat von ainuke Beitrag anzeigen
    Trotzdem sieht für mich das gesamte Prüfungsprogramm ganz leicht "Zenkutsu-lastig" aus.
    Üb die Kata, junger (?) Padawan.

  6. #21
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Was jetzt? Die Erfahrung oder die Technikvielfalt?
    Ich meinte die Technikvielfalt.

  7. #22
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    Hallo,

    Zitat Zitat von ainuke Beitrag anzeigen
    Vielleicht ist es das, was SVen als "technische und taktische Verarmung" bezeichnet.
    Vorweg: Ich bin in dieser Sache nicht ganz neutral, weil ich ebenfalls einen Vorschlag zu einer neuen PO eingereicht hatte.

    Aber das ist eine von den Sachen, die ich damit meinte. Die ganze PO zielt auf ein "zurück zum guten alten Holzfällerkarate" ab. Das mag ich nicht.

    Grüße
    SVen

  8. #23
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    Zitat Zitat von CeKaVau Beitrag anzeigen
    Aber das ist eine von den Sachen, die ich damit meinte. Die ganze PO zielt auf ein "zurück zum guten alten Holzfällerkarate" ab. Das mag ich nicht.
    Dafür steht doch auch der Stilrichtungsreferent. Also immer schön kime machen

  9. #24
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Dafür steht doch auch der Stilrichtungsreferent. Also immer schön kime machen
    Bis die Halsschlagader Bockwurstdurchmesser hat. So geht Karate.

  10. #25
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    Am einfachsten scheint jedenfalls der 8.Dan zu sein, da muss man ja nur eine Kata nach eigener Wahl machen. Kann ich mich direkt dafür anmelden? Wir haben nämlich gar kein Prüfungsprogramm, daher krieg ich diese ganzen komischen Technikkombinationen die vorher gefordert werden gar nicht hin.

  11. #26
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    Zitat Zitat von CeKaVau Beitrag anzeigen
    Bis die Halsschlagader Bockwurstdurchmesser hat. So geht Karate.
    Ich habe früher (1980er bis Mitte 2000er Jahre) auch noch gelernt, dass man beim Kiba Dachi mit den Pobacken die Prägung aus einem Markstück drücken müsste, und ähnlichen Quatsch. Außerdem gab es den Zenkutsu-Zusatz "tiefer, Tiefer, TIEFER, TIEIEIEFERRR!!!".

    Allerdings dachte ich, diese Zeiten wären inzwischen vorbei. Okay, ich kenne auch Leute, die das heute noch so praktizieren. Aber als "offizielles Prüfungsprogramm"? Mmmmmhhh ...

    Übrigens heißt das "kimääääää" ...

  12. #27
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    Hallo,

    ich habe auch so angefangen - und laboriere heute noch an den Verletzungen und Schäden, die ich mir damals zugezogen habe.

    Es erscheint mir fast so, als würde der Stilvorstand seinen Jüngern den Finger zeigen - Ihr wollt modernes Karate? Wir zeigen Euch mal was wir davon halten.

    Seufz. So viele verpasste Chancen.

    Grüße
    SVen

  13. #28
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    Zitat Zitat von CeKaVau Beitrag anzeigen
    Hallo,

    ich habe auch so angefangen - und laboriere heute noch an den Verletzungen und Schäden, die ich mir damals zugezogen habe.

    Es erscheint mir fast so, als würde der Stilvorstand seinen Jüngern den Finger zeigen - Ihr wollt modernes Karate? Wir zeigen Euch mal was wir davon halten.

    Seufz. So viele verpasste Chancen.

    Grüße
    SVen
    Für mich als gewissermaßen Außenstehender scheint Shotokan in der Wahrnehmung der Ausübenden und Verbände zumindest in der Masse noch so zu sein, wie man es eben kennt. Tief stehen, "stabiler Stand", viel Hüfte, harte Blocks, "long fist", viel kime, Meistergrad... "Technikkombinationen" und Zombie Block-Konter Kumite bis zu den Schwarzgurten. Auch was "Hintergründe" angeht das Übliche von Shaolin Mönchen, Waffenverbot, Zen usw. Man bietet zwar tolle Studiengänge, Gesundheitssiegel, SV Lehrgänge, Kyusho und was weiß ich an und es gibt Leute, die über den Tellerrand schauen aber institutionell und was die Führung angeht ist Shotokan eben das gute alte Shotokan wie in den 80ern. Und führende Leute bestätigen das Bild, wie eben der Stilrichtungsreferent, der andere bekannte Lehrer wegen "zu wenig Spannung" durchfallen lässt oder Prof. Dr. Siggi Wolf, mit seinem nichtssagenden Artikel in der WT-Welt zu den Unterschieden zwischen WT und Karate (wo er selbst die üblichen Vorurteile bestätigt). Oder kennt jemand das neue Referenzbuch und Bestseller Nr.1 bei Amazon "Karate Essenz" von Fiore Tartaglia, wo man Sachen liest ala bei der Technik xy ist der Armwinkel soundso und der gedan barai ist eine starke Abwehrtechnik, mit der man das angreifende Bein verletzen kann etc.

    Ich glaube schlicht und einfach die Leute wollen gar nicht aus der Komfortzone des Bekannten. Zumindest nicht ohne wenn und aber, weil man ja doch noch seine Lizensierungen und Anerkennungen behalten will. Daher geht man Kompromisse ein mit SOK und was weiß ich.

  14. #29
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    Hallo,

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Für mich als gewissermaßen Außenstehender scheint Shotokan in der Wahrnehmung der Ausübenden und Verbände zumindest in der Masse noch so zu sein, wie man es eben kennt. Tief stehen, "stabiler Stand", viel Hüfte, harte Blocks, "long fist", viel kime, Meistergrad... "Technikkombinationen" und Zombie Block-Konter Kumite bis zu den Schwarzgurten.
    Ich trainiere in einigen Vereinen und einem Haufen Lehrgängen mit - meine Wahrnehmung ist ähnlich.

    Ich muss aber auch sagen, dass mich (ich weiß auch nicht, wie ich das jetzt formulieren soll) "offizielles DKV-Shotokan" nicht wirklich interessiert. Ich mache halt meinen eigenen Stiefel; ich mache das was ich unter Shotokan verstehe.
    Ich kann für alles, was ich tue, Begründungen vorweisen. Meine Schüler wissen das zu schätzen (bilde ich mir zumindest ein.)

    Allerdings bringt mir das auch regelmäßige Anpfiffe ein, die ich aber (jahrelange Übung) mit Gelassenheit ignorieren kann.

    Ich erinnere mich da an eine Szene vor ein paar Jahren auf einem Lothar-Lehrgang: Die vorgegebene Übung war, einer greift Mae-Geri an, der andere geht vor und blockt mit Gedan-Barai. Dies sollte ein Bunkai zu Enpi sein. Bei Lothar funktioniert das übrigens hervorragend, was aber hauptsächlich daran liegt, dass die meisten freiwillig vorbei kicken.
    Da bin ich aber eher nicht der Typ dazu. Ich habe meinen Partner (ein sehr heißer Lothar-Jünger) abschossen. Und nochmal. Und nochmal. Und nochmal. ...
    Irgendwann ist er drauf gekommen, was falsch läuft: Es liegt an mir; ich greife falsch an.

    Ich finde es auch unterhaltsam, wenn man gestandene Schwarzgurte locker mit einem Oi-Zuki (!!) abschießen kann, weil die halt immer noch nach Dekaden des Trainings erst den Schritt und dann die Arme bringen. Man kann über mich vieles sagen, aber dass ich übermäßig schnell bin, gehört mal auf jeden Fall nicht dazu.

    So was hab ich bei mir alles rausgeschmissen. (Plus alles, was ich als gesundheitsschädlich erachte.)

    Grüße
    SVen

    P.S.: Was ich eigentlich sagen wollte, bevor ich mich in Rage geschrieben hatte: Ich hatte auf eine Modernisierung des Systems gehofft in dem Sinne, das weniger gehackt wird. Mehr fließende Bewegungen (und trotzdem Wumms), mehr Richtungswechsel, mehr situationsangepasste Stellungswechsel, mehr SV-orientiertes Bunkai. Alles in Allem mehr "Leichfüßigkeit".

    SVen

  15. #30
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    Hallo,

    als stolzes Nicht-Mitglied dieses größten deutschen Dachverbandes für Sport-Karate schrieb ich vor ein paar Jahren im dahingeschiedenen Karate-News-Forum ausführlicher meine Gedanken zu dessen damaligen Prüfungsprogramm nieder. Da ich sie nicht gespeichert habe, sind sie weg und ich fasse mich nach dem Lesen der Lektüre kurz:

    Ich finde kein ausformuliertes Trainingsziel in dieser Prüfungsordnung, nur den wirren Hinweis auf ein wie auch immer aussehendes breites Spektrum des (DKV-)Karate. Ohne ein solches Ziel (das eben kein breites Spektrum, sondern sehr konkret sein müsste) kann es auch kein wirklich methodisches Vorankommen geben. Genau das spiegelt sich im PDF wider. Was ich darin ablese läuft aus sinnfreies Gesten-Runterrattern an dessen Ende der DKV-Meister eine Kata zu bunkaiisieren hat hinaus. Dies ist für mich deshalb unverständlich, weil Kata eigentlich die methodische Grundlage des Karate bilden, nicht dessen Ziel. Jemand, der G. Funakoshis Karate kennen würde, hätte es nicht nötig, sich so etwas zusammenzureimen ...

    Grüße,

    Henning Wittwer

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