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Thema: BJJ and Depression

  1. #16
    Gast Gast

    Standard

    @lugasch:
    @rambat:
    gibt es echt keine positiven Reaktionen auf das "coming out"?
    kaum.

    und wenn, dann ausschließlich von menschen, mit denen ich ohnehin gut befreundet bin und die mich auch bisher einfach so angenommen haben, wie ich bin.
    in bezug auf alle anderen bleibt mir nur, zu akzeptieren, dass ich nicht auf verständnis hoffen kann. folglich gilt da weiterhin: selbstkontrolle, selbstkontrolle, selbstkontrolle.
    und hoffen, dass man sich nichts anmerken lässt, ganz gleich wie schwer es auch sein mag.
    lässt man sich doch etwas anmerken, geht's fast immer schief ... siehe meinen vorhergehenden beitrag.
    also: eiserne selbstdisziplin in gegenwart von leuten, die man nicht oder kaum kennt.

    wenn man allerdings diese selbstdisziplin aufbringt, wird einem gern vorgeworfen, man sei ja so "unnahbar" und so "distanziert und kühl".
    oder man hätte "nur ein einziges thema, nämlich grappling" (um himmels willen, worüber soll ich denn sonst mit teilnehmern meiner seminare reden?)
    man solle und könne und müsse doch "mal aus sich rausgehen" und sich "öffnen" ...
    im grunde ist das, was viele da von einem fordern, ein sehr anschauliches beispiel für eine doppelbindung (doppelbotschaft / double bind).

    ich habe gerade im bjj festgestellt, dass es dort besonders schwer ist, offen mit einer solchen erkrankung wie einer schweren chronischen depression umzugehen.
    Geändert von Gast (10-10-2019 um 08:15 Uhr)

  2. #17
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Es gibt Menschen, bei denen hilft BJJ - nicht.
    Es sind einzelne, kurze Momente. Und unter "helfen" stelle ich mir irgend etwas anderes vor. Aber es kann ein kurzer Lichtblick sein. Von daher finde ich den Ansatz gut. Es kann Augen öffnen. Und es kann, wie so viele anderen Betätigungen auch, Grund und Auslöser für Gespräche sein.
    Ich schätze, dass es die BJJ-Überhöhung ist, die sauer aufstößt. Ich habe schon etliche Artikel und Filmchen gesehen in der Art von: "BJJ saved/changed my life" oder "Policeofficer überwältigt mit seinem BJJ...", "Und wieder erfolgreiche Messerabwehr mit BJJ" etc.
    Und während die erste Art kein bisschen BJJ-spezifisch ist, kann man bei dem ganzen Rest oft gar nicht wissen, ob das überhaupt BJJ war. Ist ein bisschen wie "Alles ist WT".

    Es entsteht (bei mir) der Eindruck, dass man um jeden Preis einen BJJ-Lifestyle-Hype aufbauen möchte. Was noch fehlt, sind solche Artikel wie "BJJ ist die beste Sportart für den Weltfrieden" und "BJJ heilt Krebs".

    Würde man die ganzen Artikel anders aufziehen, so wie "Ich mag BJJ, ich mach BJJ und es hatte in der Rückschau folgende positive Aspekte...", dann wäre das eine andere Baustelle.

    Das sage ich als jemand, der BJJ mag (aber Grappling macht)

  3. #18
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @lugasch:
    kaum.

    und wenn, dann ausschließlich von menschen, mit denen ich ohnehin gut befreundet bin und die mich auch bisher einfach so angenommen haben, wie ich bin.
    Was wäre denn aus Deiner Sicht (wenn Du dazu was schreiben magst) eine angemessene / positive Reaktion?

    Ich habe es - wenn auch in einem anderen Kontext - eher so erlebt (zumindest aus dem was man im Nachgang so mitbekommen hat), dass meine eigene Reaktion auf die "Preisgabe" persönlicher Dinge eher schlecht ankam. Im Endeffekt besteht die nämlich darin zu sagen "Aha - ok..." und dann mit der Person genauso umzugehen wie ich es vorher getan habe - wenn derjenige sich etwas anderes wünscht müsste er/sie das schon konkret äußern.

    Ist sicherlich auch wieder eine sehr individuelle / persönliche Geschichte, aber ich habe dann eben "hintenrum" ein paar Mal schon gehört, dass "Der XY ja aber schon ein wenig enttäuscht gewesen sein, weil ich so gar nicht auf das Thema angesprungen bin oder eingegangen sein...".

    Mag ja vielleicht auch tatsächlich so sein, dass ich diesbezüglich einfach zu "ignorant" oder zu abgestumpft im Bezug auf meine Mitmenschen und deren Gefühlswelt bin, aber im Kern ist es mir doch erstmal herzlich egal ob jemand eine Krankheit oder eine wie auch immer geartete sexuelle Ausrichtung hat oder sich in seiner Freizeit gerne einen Hammer auf den Fuß fallen lässt.

    Vielmehr hinterlässt es bei mir den Eindruck, als sei eine solche "Offenbarung" dann auch die Form irgendeines Testes, zumindest wenn diese mit einem etwas herausfordernden Unterton rübergebracht wird. So nach dem Motto: "Mal schauen wie der reagiert wenn ich ihm sage, dass ich XY bin / habe ...". Sorry - ich habe i.d.R. nicht darum gebeten an so einem "Test" teilzunehmen - insofern dann bitte auch nicht enttäuscht sein, wenn ich dabei gnadenlos durchfalle.
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  4. #19
    Gast Gast

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    @lgd:

    ich denke, man muss schon unterscheiden, ob ein betroffener von sich aus aktiv wird und sozusagen offensiv alle damit konfrontiert ... (dürfte bei einer tatsächlich vorliegenden chronischen erkrankung kaum passieren).
    oder ob (und so war es bei mir) sich irgendwann die notwendigkeit ergibt, das eigene verhalten begründen zu müssen (wem auch immer gegenüber).

    ich erwarte ehrlich gesagt nichts, wenn ich zu diesem thema angesprochen werde (!) und dann ehrlich antworte.
    es ist mein problem, meine krankheit, und mein gegenüber kann im grunde nichts anderes tun als das entweder zur kenntnis zu nehmen oder auch nicht.
    ich erwarte keine hilfe. die suche ich mir woanders.

    ich erwarte auch keine höflich-gequälte, interesse heuchelnde diskussion.
    ich erwarte lediglich, dass mein gegenüber nicht in eines der reaktionsmuster verfällt, die ich zwei beiträge vorher angesprochen habe.
    das würde mir bereits genügen.

    mir selbst sind die probleme von leuten, die ich nicht oder kaum kenne, auch herzlich gleichgültig. ich nehme aber zur kenntnis, dass manches, was ich am verhalten dieses oder jenes zeitgenossen nicht verstehe, ursachen haben mag, an die ich nicht gedacht hatte.
    und eine solche ursache kann eben auch eine schwere depressive erkrankung sein.
    wenn ich dann die information habe, dass es so ist, kann ich einordnen, was da geschieht oder geschehen ist und kann besser damit umgehen.
    das erleichtert die kommunikation und hilft, missverständnisse zu vermeiden, die sonst sehr ärgerlich werden und allen beteiligten viel verdruss bereiten können.

    ich bezweifle übrigens aus persönlicher erfahrung heraus, dass menschen, die tatsächlich ernsthaft an einer schweren, chronischen depressiven erkrankung leiden, ihre mitmenschen mit der entsprechenden information "testen" wollen.
    wer mit einer solchen erkrankung zu kämpfen hat, der hat andere probleme als irgendwelche seltsamen psychospielchen zu spielen ...

  5. #20
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    Standard

    Danke.

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    ich bezweifle übrigens aus persönlicher erfahrung heraus, dass menschen, die tatsächlich ernsthaft an einer schweren, chronischen depressiven erkrankung leiden, ihre mitmenschen mit der entsprechenden information "testen" wollen.
    wer mit einer solchen erkrankung zu kämpfen hat, der hat andere probleme als irgendwelche seltsamen psychospielchen zu spielen ...
    Bin ich grds. bei Dir, wer ernsthaft betroffen ist geht damit eher nicht hausieren - das betrifft (in meinem Fall) wohl auch eher Leute die zwar auch irgendwelche "Probleme" haben, aber diese dann eher als Vehikel nutzen um (warum auch immer) Aufmerksamkeit o.ä. zu generieren. Wenn mir jemand bei 2ten Aufeinandertreffen ungefragt erzählt er wäre ja z.B. Borderliner und hätte schon versucht sich das Leben zu nehmen etc. pp., wobei die Narben auf den Unterarmen dann doch eher oberflächliche Kratzer sind bin ich ja eher geneigt - ich weiß nicht nett - darauf hinzuweisen, dass man Pulsadern doch lieber längs als quer aufschneiden sollte zumindest wenn man es ernst meint, anstatt da jetzt großartig Mitleid zu haben.

    Wie gesagt, auch Personen die so etwas machen haben mit Sicherheit irgendwo ihren Packen zu tragen, ansonsten würden sie sich nicht so aufführen. Nur ist das dann sicherlich nur ein Teilaspekt des Ganzen und die wahrscheinlich interessantere Frage wäre, welche Ursachen es hat das man auf diesem (verzweifelten) Weg versuchen muss sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.
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  6. #21
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    @ Marq ja, Selbstmorde.

    Alleine aus diesem Forum 2 User in 2018 (einer davon BJJ ein weiterer aus einer anderen KK)
    Darüber hinaus ein befreundeter Blackbelt von Aranha, die Story war auch auf BJJEE.

    Es gibt sogar neue verdachtsfälle das (ok, das ist jetzt BJJ-Off-Topic) das Schlagtraumata zu Depressionen bei VK - Kämpfern führen.

    Ich sehe Depressionen als ein explodierendes Problem und wir dürfen das auf keinen Fall unterschätzen.

  7. #22
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Danke.



    Bin ich grds. bei Dir, wer ernsthaft betroffen ist geht damit eher nicht hausieren - das betrifft (in meinem Fall) wohl auch eher Leute die zwar auch irgendwelche "Probleme" haben, aber diese dann eher als Vehikel nutzen um (warum auch immer) Aufmerksamkeit o.ä. zu generieren. Wenn mir jemand bei 2ten Aufeinandertreffen ungefragt erzählt er wäre ja z.B. Borderliner und hätte schon versucht sich das Leben zu nehmen etc. pp., wobei die Narben auf den Unterarmen dann doch eher oberflächliche Kratzer sind bin ich ja eher geneigt - ich weiß nicht nett - darauf hinzuweisen, dass man Pulsadern doch lieber längs als quer aufschneiden sollte zumindest wenn man es ernst meint, anstatt da jetzt großartig Mitleid zu haben.

    Wie gesagt, auch Personen die so etwas machen haben mit Sicherheit irgendwo ihren Packen zu tragen, ansonsten würden sie sich nicht so aufführen. Nur ist das dann sicherlich nur ein Teilaspekt des Ganzen und die wahrscheinlich interessantere Frage wäre, welche Ursachen es hat das man auf diesem (verzweifelten) Weg versuchen muss sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.
    Die Narben können aber vom Ritzen stammen und sind nicht unbedingt Suizid-Male. Und Borderliner benehmen sich manchmal tatsächlich so "aktiv" (zumindest nach den Erfahrungen aus meinem Bekanntenkreis), das scheint aber zur Krankheit zu gehören.
    Die Denke "Wenn er/sie über die Suizidversuche redet, wird er/sie es nicht ernst meinen" halte ich für sehr gefährlich. Ja, es mögen Hilfeschreie sein und ja, die Person will vielleicht gar nicht sterben, aber wenn sie keinen Ausweg sieht und keine Hilfe kommt - vor allem wegen "ist ja nicht ernst" - dann zieht sie es durch.
    Insofern wäre dein Tipp ziemlich schlimm und ein Öl ins Feuer gießen.

  8. #23
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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    Die Denke "Wenn er/sie über die Suizidversuche redet, wird er/sie es nicht ernst meinen" halte ich für sehr gefährlich. Ja, es mögen Hilfeschreie sein und ja, die Person will vielleicht gar nicht sterben, aber wenn sie keinen Ausweg sieht und keine Hilfe kommt - vor allem wegen "ist ja nicht ernst" - dann zieht sie es durch.
    Insofern wäre dein Tipp ziemlich schlimm und ein Öl ins Feuer gießen.
    Ich würde mich auch hüten etwas derartiges tatsächlich auszusprechen - ist halte eher so der Teil den man sich dabei denkt. Ob und wie man auf entsprechende Aussagen reagiert, sollte dann doch lieber den Fachleuten oder Bezugspersonen überlassen bleiben - ich kenne einen Fall in dem ein Jugendlicher damit "gedroht" hat aus dem Fenster zu springen. In dem Fall war die (richtige) Reaktion des Betreuers das Fenster zu öffnen und zu sagen "Bitte schön...". So etwas kann man natürlich nur bringen, wenn man die Person entsprechend gut kennt und die Aussagen auch korrekt einordnen kann.

    Nur ist das ja dann auch gerade einer der entscheidenden Punkte: Wenn mir jemand den ich wenig bis gar nicht kenne derartige Dinge mitteilt, dann kann ich da im Prinzip gar nicht sinnvoll oder "hilfreich" drauf reagieren - und will es ehrlich gesagt auch nicht.
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  9. #24
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Ich würde mich auch hüten etwas derartiges tatsächlich auszusprechen - ist halte eher so der Teil den man sich dabei denkt. Ob und wie man auf entsprechende Aussagen reagiert, sollte dann doch lieber den Fachleuten oder Bezugspersonen überlassen bleiben - ich kenne einen Fall in dem ein Jugendlicher damit "gedroht" hat aus dem Fenster zu springen. In dem Fall war die (richtige) Reaktion des Betreuers das Fenster zu öffnen und zu sagen "Bitte schön...". So etwas kann man natürlich nur bringen, wenn man die Person entsprechend gut kennt und die Aussagen auch korrekt einordnen kann.

    Nur ist das ja dann auch gerade einer der entscheidenden Punkte: Wenn mir jemand den ich wenig bis gar nicht kenne derartige Dinge mitteilt, dann kann ich da im Prinzip gar nicht sinnvoll oder "hilfreich" drauf reagieren - und will es ehrlich gesagt auch nicht.
    Ja, das mit dem sinnvoll reagieren ist schwierig. Da ist es dann wohl so, wie Tom das beschreibt. Zumindest habe ich als Angehöriger damit die besten Erfahrungen gemacht. Aber das funktioniert auch eher beim langfristigen Umgang mit Menschen und nicht bei einer spontanen Begegnung.

  10. #25
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    gar nicht.
    ich möchte hier nicht ins detail gehen, das gehört auch nicht hierher.
    Es ist ausreichend "Material" in deinen anderen Beiträgen, was meine Frage beantwortet. Thx.

  11. #26
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    .

  12. #27
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    es gibt zum thema "depressionen" (und damit meine ich nicht "traurige verstimmung / leichte bis mittlere depressive episode") einieg missverständnisse, die einem immer wieder begegnen.

    so auch hier.
    depression bedeutet nicht zwangsläufig, dass der betroffene permanent schwer suizidal wäre.

    wer sich ein wenig mit der materie auskennt, der wird wissen, dass die tiefe der depression auch bei chronifizierung schwankt und einer gewissen bandbreite unterliegt. gefährlich ist dabei nicht jene tiefe, aus der es für den betroffenen ohne hilfe keinen ausweg mehr gibt - wer wirklich schwer(st) depressiv ist und die absolute "talsohle" erreicht hat, kann in vielen fällen nicht einmal mehr die energie aufbringen, sich das leben zu nehmen.

    gefährlich ist jene phase, in der die absolute talsohle verlassen wird und es ein stückchen "aufwärts" geht - dort kann der betroffene dann wieder genug energie entwickeln, um vorherige suizidpläne in die tat umzusetzen.

    mich stört allerdings die verengung der debatte auf den eventuellen suizid des betroffenen.
    ja, es kommt signifikant häufig vor, dass eine "depressionskarriere" so endet.
    aber bis da hin ist es ein langer, sehr schmerzhafter weg, und das wird von nichtbetroffenen oft übersehen.
    noch einmal: depression (wie gesagt, ich rede von chronischem, schwerem verlauf, nicht von "trauriger verstimmung / leichter depressiver episode") ist nicht einfach so gleichzusetzen mit suizid.

  13. #28
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    Ich denke wir sind uns einig, dass BJJ absolut nicht gegen eine echte Depression hilft. Genausowenig wie Fußball, oder Pilze sammeln.

    Allerdings würde ich schätzen, dass mindestens 80% der "Betroffenen" die man im Internet trifft, schlicht und einfach keine Depression haben. Die Diagnose Depression wird wie zb auch ADHS heute sehr leichtfertig gestellt, mitunter von Profis aber doch in erster Linie von den Betroffenen selbst.

    Die Leute sind dauerhaft schlecht drauf und leiden an Antriebslosigkeit weil sie sich schlecht ernähren, zu wenig bewegen, zu wenig trinken, zu wenig schlafen und ggf noch verantwortungslos mit Alkohl und Drogen umgehen. Da ist die Eigendiagnose Depression sehr bequem, weil man dann nicht mehr selbst verantwortlich ist für die eigene Lage.
    Diese Fälle kann BJJ hervorragend kurieren. Zum Einen weil jeder Sport die schon weitgehend kurieren würde und zum anderen weil zusätzlich zu den positiven Auswirkungen des Sports, BJJ (wie jeder andere grapplinglastige Sport) zum Beispiel Oxytocin ausschüttet, also das "Kuschelhormon" und das Bedürfnis nach körperlicher Nähe befriedigen, was sich ja bekanntermaßen auch auf den Gemütszustand auswirkt.

    Nur hat das eben nichts mit einer Depression zu tun. An Rambats Stelle, als Betroffener einer echten Depression würden mich diese ganzen selbst diagnostizierten Fälle maßlos aufregen ehrlich gesagt. Die führen nämlich dann genau dazu, dass solche Erkrankungen in der Breite nicht ernst genommen werden.

    Nicht zuletzt weil dann eben auch solche Artikel geschrieben werden, die alles durcheinanderwerfen und "mies drauf aufgrund des eigenen Lebenswandels" mit Depression gleichsetzen.

  14. #29
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    ich finde eine Abstufung des Begriffes gut. Eine Konzentrierung auf eine bestimmte Form nicht treffend. Ich denke, BJJ kann für einige Formen der Depression hilfreich sein. Es gibt sehr viele, teilweise konträre Formen, von Depressionen. Ich denke, der Artikel zielt dabei mehr auf die leichteren ab. Deswegen sollte man die gemeinschaftliche Aktivität, wie z.B. BJJ, aber nicht gleich so negativ sehen. Ich glaube sehr wohl, dass damit in einigen Fällen das Leben angenehmer gemacht werden kann.
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
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  15. #30
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    Zitat Zitat von VincentPrice Beitrag anzeigen
    Ich denke wir sind uns einig, dass BJJ absolut nicht gegen eine echte Depression hilft. Genausowenig wie Fußball, oder Pilze sammeln.
    Nein.
    Was ist denn eine "echte" Depression?

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