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Thema: Wie man sich gegen einen Täter mit Schusswaffe verteidigt?

  1. #1
    El Greco Gast

    Standard Wie man sich gegen einen Täter mit Schusswaffe verteidigt?

    Durch aktuelle Ereignisse der letzten Tage wollte ich mal in die Frage in die Runde werfen.
    Wie man sich gegen einen Täter mit Schusswaffe verteidigt?
    Erste Option ist klar immer weglaufen und sich verstecken, was wäre denn eine weitere Option auf die
    Distanz bezogen. Im Nahkampf kann man den Täter immer in einen Zweikampf verwickeln,
    aber wenn man ein paar Meter entfernt ist sehe ich keine Option nicht getroffen zu werden.

  2. #2
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    Man hat ja nur zwei Optionen. Im Zickzack wegrennen und hinter eine Deckung springen, oder auf den Täter zurennen. Letzteres macht nur Sinn wenn der nachlädt oder einen nicht sieht. Lustig sind die Optionen nicht.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  3. #3
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    Zickzack rennen ist urban Legend. Schnell hinter eine Deckung passt, ohne eigene Schusswaffe aber auch nur kurzfristig hilfreich, also möglichst schnell, möglichst weit weg. Wenn möglich gedeckt.

    Flucht-Verbarikatieren/Verstecken-Kämpfen: In dieser Reihenfolge , falls überhaupt eine Wahl besteht. Nebenbei es gibt einige Beispiele in denen Leute erfolgreich eingegriffen haben, und darunter einige in denen Nachladen bzw. Waffenstörungen genutzt wurden.

  4. #4
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    Es gibt meiner Meinung nach zwei wirksame Konzepte:

    1.) " British " - Run, Hide, Tell.

    2.) " US " - Run, Hide, Fight, Tell.

    Irgendwelche Entwaffnungstechniken sind für den Fall gedacht, wo nix mehr geht und man die aller aller allerletzte Chance nutzen sollte.

  5. #5
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    Wenn man in einer geraden Linie wegläuft trifft einen ein brauchbarer Schütze aber auch noch auf einige Meter Entfernung, wenn man quer läuft kaum noch. Das ist nach 6 Metern richtig schwer. Solche wirren Täter trainieren öfter das Schiessen, teils jahrelang, und sind nicht immer so schlecht wie behauptet ("ab 5m trifft keiner mehr").

    Wenn es einen tatsächlich mal trifft, und man beim Weglaufen in einen Raum gerät wo man nicht mehr raus kommt: lieber direkt an der Tür warten und kämpfen (Waffe greifen), als sich wie eine Tontaube in der Ecke abknallen zu lassen. Mit Kampf hat man zumindest noch eine Chance, egal wie gross die je nach Können sein mag. Eine Freundin von mir hat diese Lösung gewählt, und trotz Schussverletzung die Täter überwältigt. Die lief dann aber auch sozusagen Amok und hat die ins Koma geprügelt. Die Folgen für sie waren nicht reparabel (Arm völlig im Eimer), aber sie hat überlebt.

    Mit einer Schusswaffe angegriffen zu werden ist hierzulande aber ein extrem unwahrscheinlicher Fall, wenn man nicht gerade im Milieu tätig ist.
    Geändert von Klaus (11-10-2019 um 23:47 Uhr)
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  6. #6
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    Tipp Nr. 1 finde ich gar nicht schlecht ... wenn man Bücher und Klebeband zur Verfügung hat:


  7. #7
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    Der Tipp mit der Bodyarmor ist sogar richtig gut. Es muss nicht mal die Projektile komplett aufhalten, es reicht die so zu bremsen dass der Impact nicht mehr so hoch ist.
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  8. #8
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Solche wirren Täter trainieren öfter das Schiessen, teils jahrelang, und sind nicht immer so schlecht wie behauptet ("ab 5m trifft keiner mehr").
    Wäre mal interessant zu wissen, ob es dazu Polizeistatistiken gibt.

    Wieviele Überfälle/Angriffe mit Schusswaffe gehen von geübten Schützen aus?
    Wieviele Angreifer schiessen tatsächlich bei einem Fluchtversuch des Opfers?
    Wieviele der getätigten Schüsse treffen tatsächlich?
    In wievielen Fällen führt eine solche Schusswunde zum Tod?

    Ich schätze mal, hierzulande gibt es zu wenig derartige Angriffe für eine vernünftige Statistik. Da könnte man mal Statistiken aus Ländern herbeiziehen, wo das häufiger passiert (z.B. USA).

    Instinktiv denke ich, bei all diesen Eventualitäten dürfte die Überlebenschance beim Weglaufen gar nicht mal so schlecht sein. Ob das im konkreten Fall die beste Wahl ist, hängt aber natürlich von vielen Faktoren ab:
    Will der Täter lediglich mein Geld? Dann gebe ich es ihm wohl lieber.
    Will er mich entführen? Dann lieber weglaufen, statt ihm noch mehr Kontrolle zu geben.
    Habe ich Freunde/Familie dabei oder kann nicht weglaufen (geschlossener Raum etc.)? Dann sollte ich vielleicht versuchen, ihn zu überwältigen.

  9. #9
    PhilExpat Gast

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    Wenn Du so einem Täter begenest hast Du eben an dem Tag ganz schlechtes Karma erwischt

  10. #10
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    Zitat Zitat von Willi von der Heide Beitrag anzeigen
    Tipp Nr. 1 finde ich gar nicht schlecht ... wenn man Bücher und Klebeband zur Verfügung hat:

    Die Entwaffnung in dem Video krankt dafür am üblichen Problem: funktioniert (wenn überhaupt) nur bei Angreifern die keinen Schimmer von taktischem Schusswaffeneinsatz haben.

  11. #11
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    Bzgl. Zickzack laufen:
    https://www.activeresponsetraining.n...her-bad-advice

    Ich kann mir vorstellen, dass in völlig offenem Gelände mit größerer Distanz, und einem Gegner der auf einen persönlich fokusiert ist (also nicht auf andere Opfer wechseln kann) Zick-Zack laufen sinnvoll sein könnte (ein bisschen auch basierend auf früheren Gotcha Erfahrungen). Aber wann hat man so ein Gelände? Einfach mal im Alltag drauf achten, in der Regel ist Deckung im urbanen Umfeld nie weit weg. Darum auf schnellsten Weg weg und möglichst Deckung (!) nutzen (Cover oder zur Not Concealment) wäre immer meine erste Wahl.

    Aber letztlich ist das alles nur Spekulation und ich bin mir bewußt "Assumption is the mother of all fuck-ups".

    Bzgl. Run/Hide/Fight (wichtig, nicht nur den Titel lesen):
    https://www.activeresponsetraining.n...iller-response


    Mit einer Schusswaffe angegriffen zu werden ist hierzulande aber ein extrem unwahrscheinlicher Fall, wenn man nicht gerade im Milieu tätig ist.
    So ist es, und aher können wir hier munter spekulieren.

    Nachtrag.
    Alle meine Beiträge beziehen sich auf Ereignisse wie in dieser Woche - aufgrund des einleitenden Satzes des TE - also auf Anschläge und Amoklagen. Barrikatieren hat im aktuellen Fall ja zum Glück einen noch schlimmeren Ausgang verhindert.

    @Jach: Bzgl. Statistiken - der Autor der verlinkten Beiträge hat dazu viel veröffentlicht.
    Geändert von ThomasL (12-10-2019 um 09:17 Uhr)

  12. #12
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    Hmm...!
    Zum Glück halten sich die "taktikgeschulten ATM-Überfälle" gerade noch so in Grenzen.

  13. #13
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Aber wann hat man so ein Gelände?
    Wenn du wie in Erfurt auf einem Schulgang auf einen bewaffneten Täter triffst, und die nächste Abbiegung sagen wir mal 6m weg ist. Bis 3, 4m kann man voll antreten und hinter die Deckung springen, sonst ist der Weg zu weit. Der ungeübte Schütze trifft einen weder beim Zickzack noch direkt, da ist es also kein Risiko. Jemand der das, und sei es im Wald, geübt hat, trifft je nach Distanz ein sich gerade entfernendes Ziel mit einem Gewehr fast sicher. Im freien Gelände wo vielleicht parkende Autos neben einem stehen sollte man die natürlich sofort als Deckung nutzen, und wenn man verdeckt ist so schnell wie möglich entfernen. Nicht stehen bleiben, immer weiter laufen, Richtung wechseln (abbiegen), und nach ein paar Minuten ein gutes Versteck suchen. Dichte Gebüsche wo man sich platt auf die Erde legt (nicht "kucken" !) sind da gut, experimentally proven. Auffällige Kleidung wie knallrote oder weisse Parkas vorher loswerden.

    Ich sage mal, wenn man zu nah dran ist, ist der Angriff eventuell die sinnvollere Option.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  14. #14
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    Standard

    da bin ich mir nicht so sicher. die meisten amokschützen sind geübte ballerspielspieler, das ist sehr lebens nah. deshalb finde ich es sehr leichtfertig zu sagen, dass keine gefahr getroffen zu werden bnestehe , wenn man xy z macht .....

  15. #15
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    Zitat Zitat von marq Beitrag anzeigen
    da bin ich mir nicht so sicher. die meisten amokschützen sind geübte ballerspielspieler, das ist sehr lebens nah.
    Schau dir mal Leute an, die das erste Mal auf einem Schießstand sind. Wie die sich erschrecken, weil sie Knall und Rückstoß völlig falsch einschätzen. Ich habe selber gesehen, wie Leute anfingen vor Schreck die Waffe vom Ziel abzuwenden und in eine andere Richtung zu schwenken - Lebensgefahr !
    Die Reaktion bei vielen ist, daß sie übervorsichtig werden und den Abzug zu langsam oder zu hektisch krümmen ... das führt dann zu Schießfehlern. Wenn die Nervosität dann nachläßt, kann man mit der Ausbildung beginnen.

    Ein Amokläufer ist doch voll mit Adrenalin, da kann man nur hoffen, es kommt zu Bedienfehlern der Waffe. Da möchte ich mal sehen, wenn die im Tunnel sind, wie sie eine Funktionsstörung abstellen. SEn trainieren doch genau das, in extremer Streßsituation immer noch sicher die Waffe zu beherrschen. Wo soll ein Amokläufer diese Fertigkeiten denn erwerben ? Und trotzdem können sie furchtbares anrichten.

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