@Ich sage:, Rambat, DatOlli und ThomasL
Vielen Dank für euren Leumund! Da werde ich glatt ein wenig rot vor dem Rechner, zumal ich weiß von wem es kommt.
Ich weiß dass ich hier im KKB „etwas“ arrogant rüberkomme, aber der schriftliche Kanal der Kommunikation schluckt sehr viele andere Aspekte. Auch wenn man es nicht glauben mag, will ich die Leute mit meinen Postings gar nicht persönlich angreifen, höchstens ein wenig „frotzeln“ und evtl. zum Nachdenken anregen.
Weder halte ich mich für „den Supafightä“ noch halte ich die TCMA für den Stein der Weisen. Ich bin einfach an einem Austausch interessiert, denn nur so kann man lernen. Leider bin ich offen und ehrlich und mein „cerebro-oraler Filter“ funktioniert nicht wirklich. Wenn ich etwas sehe, was mich nicht überzeugt, dann sage ich es. Ich kann es aber auch immer begründen, was nicht heißt dass ich meine Meinung nicht auch ändern kann. Jeder lernt immer dazu und wenn neue Erkenntnisse dazu führen dass man alte Meinungen aufgeben muss, dann muss man auch die Eier in der Hose haben und das Zugeben können.
Wenn mir jemand etwas sagt was ich nicht gut mache, dann werde ich als erstes gucken auf welcher fachlichen Grundlage er das tut. Wenn er weiß wovon er redet, dann höre ich mir seine Kritik an und gucke wie ich sie mit meinem Wissen abgleichen kann. Wenn ich zu dem Schluss komme dass er Recht hat, dann baue ich seine Meinung in mein Wissen ein und muss ggf. die Konsequenzen aus dieser neuen Erkenntnis ziehen. So etwas nennt man halt lernen und „sich entwickeln“.
Niemand ist perfekt und jeder kann etwas lernen. Keine Kampfkunst ist perfekt und macht unbesiegbar.
Die Natur der Kampfkunst ist jedoch der körperliche Austausch, das „Anfassen“ auf der Matte. Ich habe keine Ahnung warum immer so viele Leute daraus einen „Herausforderungskampf“ machen wollen oder meinen man müsse sich kloppen? Leute mit Ahnung wissen sofort den Gegenüber einzuschätzen wenn sie mit ihm trainieren. Dazu muss man sich keine blauen Augen hauen.
Und vor allem: ES GEHT DOCH GAR NICHT DARUM WER „BESSER“ IST!
Es gibt kein „besser“ oder „schlechter“ lediglich ein „kann das funktionieren“ und „wo kann das funktionieren“, „bzw. kann es MIR nützen?“
Nehmen wir einmal den hypothetischen Fall (der eh nie eintreten wird) das KRK nach meinem Geschreibsel hier in Münster auftauchen würde um „den Kanken kennenzuleren“. Glaubt ihr ernsthaft das würde wie in einem Eastern ablaufen?
Kanken, mit dicken Bauch und Mönchsstab, sitzt auf einem Podest in seinem Dojo, KRK schreitet in einer weiten Robe durch die Tür, streicht seinen Bart, nimmt eine Kampfposition ein und ruft:
„Hier soll es einen Kanken geben, der meine heiligen Chi Sao Fähigkeiten kritisiert. Möge er hervortreten, so dass ich ihm eines Besseren belehren kann…“
Jungs, ehrlich?
In der Realität würde es so aussehen dass sich zwei an den KK interessierte Menschen treffen und feststellen dass sie sehr viele Gemeinsamkeiten haben (nämlich Kämpfen, Körperarbeit, Philosophie etc.) und das sie in einem Punkt bzgl. der Arbeit am Partner evtl. unterschiedlicher Meinung sind. Dann würden sie erst ein wenig „fachsimpeln“ und das würde dazu führen dass einer sagt „zeig mal“ und dann berührt man sich und lässt den anderen Spüren was man meint (so wie in dem Video von KRK und dem WC’ler in Foushan).
Dieser körperliche Austausch sagt dann mehr als tausend Beiträge in irgendeinem Forum. Da spürt man sofort ob hinter den Worten auch eine Fähigkeit steckt und genau DAS ist der Grund warum ich jeden immer nach MS einlade. Ich will fühlen was der Gegenüber kann.
Ich will wissen ob er das, was er sagt, auch körperlich umsetzen kann. Wenn er das kann, dann höre ich ihm sehr aufmerksam zu und hoffe etwas zu lernen, so wie ich auch hoffe dass das, was ich zu sagen habe, auch ihn weiterbringen kann.
Wenn er weit über meinen Fähigkeiten ist, dann halte ich die Klappe und lerne. Aus diesem Grund habe ich damals mein Karate an den Nagel gehangen und mit dem Bagua angefangen.
Alle Besuche, die ich je bekommen habe, waren stets toll und ich habe immer sehr viel gelernt und viel MIT den Besuchern gelacht.
Aus dem Grund mag ich auch das BJJ so gerne: Ich habe noch keinen BJJ’ler getroffen der nicht die gleiche Einstellung bzgl. des Lernens von anderen hatte. Da scheint das irgendwie mit der Muttermilch den Leuten eingetrichtert zu werden und deswewgen ist das BJJ auch so effektiv. Keine Scheuklappen, keine Vorurteile nur AUSTAUSCH und LERNEN.
Man sollte niemanden auf irgendeinen Thron setzen, denn wir sind alles nur Menschen, die krumme Knie beim Kacken machen….