Zitat von
kelte
MMA hat seine Wurzeln in möglichst brutalen Showkämpfen. Sportliche Werte wie Respekt oder Rücksichtnahme waren da nicht nur völlig überflüssig, sie waren schlicht unerwünscht. Deshalb wurden auch in dem MMA Regelwerk alles entfernt, was irgendwie während des Kampfes entsprechende Assoziationen wecken würde.
MMA ist nicht die Kombination verschiedener Kampfsportarten - denn deren Schutzregeln und Beschränkungen wurden häufig nicht übernommen.
Es ist ein völlig eigenständiges Konstrukt.
So normal im Boxen das Verbot ist, dass auf einen gefallenen und möglicherweise bewusstlosen Gegner nicht mehr eingeprügelt werden darf, so regelkonform ist das im MMA.
Pennt der Ref, wird auf den wehrlosen Gegner weiter eingeprügelt - völlig regelkonform. Und das zeigt die Brutalität und Menschenverachtung dieser „Sportart“.
Man muss sich nicht wundern, dass MMA heute bei Schlägern, Verbrechern und Gewalttätern mehr Sympathien hat als Boxen. Nicht grundlos tummeln diese sich heute bevorzugt in MMA Gyms oder gründen selbst welche.
Ich sehe keine Chance, dass Todesfälle wie der von der jungen Frau zukünftig verhindert werden. Zum einen hat praktisch jeder Veranstalter die freie Wahl, wie er die Regeln ausgestaltet, im einfachsten Fall hält er sich dafür einen eigenen „Verband“. Zum anderen interessiert sich niemand für derartige Todesfälle - es reicht völlig aus, dass nach derzeitiger Gesetzeslage niemand verantwortlich gemacht werden kann ... und damit hat das sogenannte Regelwerk seine ursprüngliche Aufgabe erfüllt: Es wurde nicht entwickelt, um Menschen zu retten, sondern um MMA vor einem Verbot zu bewahren und kommerziellen Veranstaltern die Möglichkeit zu geben, mit diesen Kämpfen Geld zu verdienen.
Ich denke bei MMA ist Sicherheit extrem abhängig von der Größe der Veranstaltung. Jö größer, umso sicherer.
Große Veranstalter haben nicht nur das nötige Geld, um ihre Kämpfer medizinisch besser zu betreuen, die haben auch panische Angst vor negativer Publicity.
Die kennen auch ihr Geschäftsmodell, das ist bewährt, die machen da nur ungern risikoreiche Experimente.
Aber Veranstaltungen mit ein paar hundert Zuschauern, organisiert von irgendeinem Gym, würde ich als deutlich risikoreicher einstufen.
Denen fehlt neben dem Geld, Erfahrung vor allem auch die Angst, etwas zu verlieren. Deren kleine Veranstaltungsreihen sind de facto beliebig ersetzbar, dazu sind die vermutlich eher bereit Risiken einzugehen, um mehr Publikum anzulocken.
Siehe exemplarisch dieses merkwürdige Teamfight MMA, da durfte man sogar am Boden liegenden Gegnern gegen den Kopf treten.