Du redest ja oft von der emotionalen Komponente, meinst du das im Sinne einer Nutzbarmachung von Reflexen wie einem ängstlichen Zurückweichen bzw. dem Flinchen? Oder gezielter Zorn? Wie würde das ungefähr im Kampf ausschauen?
Du redest ja oft von der emotionalen Komponente, meinst du das im Sinne einer Nutzbarmachung von Reflexen wie einem ängstlichen Zurückweichen bzw. dem Flinchen? Oder gezielter Zorn? Wie würde das ungefähr im Kampf ausschauen?
Das würde hier zu weit führen
Emotionales Erleben ist eigentlich bei allem dabei was wir tun, vor allem (und auch) wenn es um das Kämpfen geht (und da meine ich nicht nur Blankwaffen). Das Nutzen dieser Emotionen ist essentieller Bestandteil der TCMA und einer der Schlüssel zu Ihrem Verständnis.
Darüber kann man sich wochenlang unterhalten, zumal man sich da in „zwei Sprachwelten“ bewegen kann. Einmal was die Sprache der TCMA sagt und einmal was die „moderne“ Wissenschaft dazu sagt. Das kann man sehr gut übereinander legen, auf sehr vielen Ebenen.
Hat aber nix mit Bewegungsqualität im eigentlichen Sinne zu tun.
Der Mensch hat wie jedes andere (Semi)Raubtier all diese Reflexe schon drin, sie sind nur dekonfiguriert, übersozialisiert. Der Weg dahin diese tieferen Empfindungen aus Instinkten wieder zuzulassen ist aber lang, weil man dazu neigt sich daran gewöhnen zu müssen. Neu entstandene Elemente überschwingen, besonders wenn Gefühle da sind die natürlicherweise Zorn, Angst und Schmerz erzeugen. Menschen ohne die Erfahrungen von Kampf und Krieg haben es einfacher.
Ich würde da erst mal unbedingt mit Spass dran gehen. Ballspiele, Jonglieren, Balancieren, Springen, Bouldern, Klettern, Parcours, mit Spass, wie ein Kind. Wenn man da noch kämpferische Dinge unbedingt möchte, fängt man mit ringerischen Mitteln und Defensive an, auch im Sinne von Raufen. Situationen kontrollieren können, instinktiv richtig agieren, absichern, abhauen können. Das ist teils handwerkliches geschicktes Können, entstanden in einer "neutralen", sich schützenden Gemütslage. Teils emotionale Klarheit, instinktbasiertes in sich ruhendes Reagieren, mit animalischen Reflexen. Letzteres entsteht zufällig, oder indem man leer meditiert. Wenn man mit der Absicht in eine Meditation geht, sich vor etwas schützen zu wollen, aber nicht vorgibt wie, dann entsteht eine tiefere Bindung zu sich selbst und den verborgenen Ressourcen die immer vorhanden waren. Man hat sie nur nie benutzt. Indem man dem aber die Führung überlässt, begibt man sich nicht auf fatale Irrwege. Vorstellungen aus dem Fernsehen, oder was man sich mal vorgenommen hat, müssen nicht die beste Lösung sein. Aus sich selbst heraus entstehen Dinge die auch wirklich gehen, die man selbst hinnehmen kann, teils über lange Umwege. Man muss mit dem was dabei herauskommt leben können, sonst hat man immer Konflikte in sich, und das macht vom Aspekt schönes Leben nicht froh.
Man kann in einem schwierigen Umfeld eher abhauen und umziehen, als das durch Können lösen. "Wir sind die Schlimmeren!" "Nein seid ihr nicht." "Wir sind die mehreren!" Und an dem Punkt hast du nur noch die Wahl zwischen vielen miesen Lösungen, ausser eben wegziehen bevor was kommt.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Wer hat da für Dich die besser Bewegungsqualität?
Das sind doch Übungen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad an unterschiedlichen Sportgeräten.
Wie schnell man etwas lernt, hängt auch davon ab, ob schon (insbesondere in der Kindheit) was Ähnliches gelernt hat:
Hier am Beispiel einer Sprache:
https://youtu.be/vujELzwcdpQ?t=4069
D.h. es muss nicht ein angeborenes Talent sein, sondern kann auch erworben sein, indem im Kindes- und Jugendalter im Gehirn die Strukturen geschaffen wurden, auf die man beim Lernen als Erwachsener aufsetzen kann.
Sowas in der Richtung, kann aber ganz großer Bullshit meinerseits sein. Ist lange her, aber ich meine damals etwas in der Richtung gelesen zu haben. Das ist keine gute Quelle aber hier wird sowas erwähnt: https://www.anythinglefthanded.co.uk...comment-page-1
Ist nicht ganz das was ich meinte aber trotzdem (weil es interessant ist):These are some of the effects people have reported to us from being forced to change their writing hand as a child:
Bad handwriting
Bed-wetting
Stuttering
Nail biting
Shyness and being withdrawn
Defiance and provocative behaviour
Poor concentration
Bad memory
Reading difficulties
Problems with spelling
Neurotic personality
Physical tiredness
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11487068To date, no previous studies have described the association between primary nocturnal enuresis and left-handedness. In our series of enuretic patients, the prevalence of left-handedness was significantly higher than the control group. These data suggest a new correlation which needs further investigation.
Geändert von oxox (22-11-2019 um 13:01 Uhr)
Ich muss ehrlich gesagt eingestehen, dass ich zu blöd bin für diese Diskussion. Ich hatte halt den Eindruck und dann irgendwas bestätigendes gelesen, auch wenn es damals noch nicht so weit war, dass ich in die Hose gemacht hätte. "Studien" war wahrscheinlich eine Übertreibung.
Könnte wirklich der Stress gewesen sein, andererseits müsste man da wohl zwischen Freiwilligkeit und Unfreiwilligkeit unterscheiden. Mich hat keine gezwungen mit links zu schreiben.
In Video 2 von Unguereanu ist meiner Meinung nach die Bewegung optimierter.
Klar sinds unterschiedliche Übungen, die unterschiedlich gewertet werden und ich schätze auch dass Biles ne höhere Punktzahl erlangt hätte, wenn man das vergleichen könnte, aber was mir einfach auffällt ist, dass die in 1976 jede Bewegung mit annähernd der gleichen Geschwindigkeit macht, also auch das Umgreifen usw. während die aktuelle Turnerin zum Ende raus langsamer wird und das dann mit einzelnen Körperteilen kompensieren muss (abgesehen davon, dass ne größere Amplitude immer langsamer ist)
Ich hab mir über das Thema noch ein bisschen Gedanken gemacht und vllt. hab ich doch ein etwas subjektiveres Empfinden reingebracht, da Unguereanu auch die Rückschwünge für ihre Elemente nutzt, während Biles die Trennung zwischen den Elementen wesentlich deutlicher sichtbar macht. Ob das Absicht ist oder eben doch diese Qualität, sollte ich besser nicht beurteien.
Allerdings bin ich auf einen möglichen Lösungsansatz zur Ausgangsfragestellung gekommen, der, wenn ich das richtig überflogen habe, noch nicht angesprochen wurde:
Nämlich, dass eine große Ausgeglichenheit zwischen den Muskelketten gegeben sein muss. Stichwort muskuläre Dysbalance als Hindernis für Bewegungsqualität.
Die Dame in den 70ern erscheint mir auch mehr im Raum, sicherer in der Positionierung, Anlehnen an die Barren, hat noch mehr Gefühl.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
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