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Thema: BJJ Training ohne körperliche oder emotionale Eigenschaften

  1. #1
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    Standard BJJ Training ohne körperliche oder emotionale Eigenschaften

    https://www.bjjee.com/articles/ricks...-practitioners

    ich trainiere auch gerne so und glaube, dass vieles davon in meinem Spiel (zwangsweise aufgrund meines Alters) steckt.

    Aber ist das wirklich so? Kann das klappen? Kommt in Kampf, gerade gegen andere BJJ'ler nicht auch dem Faktor Kraft, Geschwindigkeit etc. große Bedeutung zu?

    Im JKD war zum Beispiel "emotional content" immer bei der Ausführung von großer Bedeutung. Ist es heute auch noch bei mir.
    Frank Burczynski

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  2. #2
    oxox Gast

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    Glaube wenn du schlechte Technik mit Kraft kompensierst hinderst du dich selber am Wachstum. Andererseits, wenn du gute Technik hast kannst du die im Zweifelsfall wohl auch mit Kraft einsetzen, wenn du die hast. So oder so, früher oder später wird dir nur die Technik bleiben. Vielleicht ist's in dem Sinne vielleicht sinnvoll gleich so zu trainieren als wenn du schon alt wärst. Wenigstens das Techniktraining.

  3. #3
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    Rickson sagt ja nicht das man ohne seine körperlichen Attribute KÄMPFEN soll. Er sagt man soll ohne sie TRAINIEREN.

    Und das macht schon Sinn. Ich rolle zu 80% nicht so wie ich kämpfen würde, sondern mit minimalem Aufwand. Entweder die Technik ist gut, oder mein Partner kommt halt raus, dann weiß ich das ich was falsch gemacht habe. Das Verändert das technische Verständnis und die eigenen Bewegungsmuster.

    20% der Zeit, wenn es mal nötig ist oder man Lust drauf hat, gibt es auch mal Vollgas inkl. aller Attribute, aber das ist eben eher das Testen und nicht das Lernen.

    Im Training geht es um Effizienz, im Kampf um Effektivität und Effektivität = Attribute + technische Effizienz

    Wobei ein 25 jähriger Stoffer, der 10 mal die Woche trainiert und jedes Mal rollt als würde es um das ADCC Finale gehen, genug Attribute aufbauen kann, um grottenschlechte Technik auszugleichen;-)

    20 Jahre später geht das dann nicht mehr;-)

  4. #4
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    sehe ich genauso.

  5. #5
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    Du kämpfst so, wie du die meiste Zeit trainierst.
    Ab und an mal egoless oder kraftvolle Einheiten einlegen ist sicher gut für die Technik, aber im Sparring für einen Wettkampf oder den "Ernstfall" ruft man alles ab, ansonsten gibt es keinen wirklichen Trainingseffekt.
    Frank Burczynski

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  6. #6
    oxox Gast

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    Keine Ahnung ob das ein guter Vergleich ist, aber wenn man im Stand-Up-Training Technik mit Nehmerqualitäten kompensiert macht man meiner ungebildeten Meinung nach was falsch. Glaube es ist hilfreich im Ansatz zu wissen wann etwas funktioniert und wann nicht, ohne jedes Mal den Wink mit dem Zaunpfahl bekommen zu müssen. Heißt nicht, dass man niemals Widerstand haben sollte. Ist sicherlich auch ein Faktor im Bezug darauf was geht und was nicht. Naja, aber gibt da so einen bescheuerten Spruch von wegen, dass das beste Pferd sich schon rührt wenn es nur den Schatten der Peitsche sieht.

    Habe nicht sonderlich viel Erfahrung mit Grappling, aber ich hatte mal jemanden in einem staight armbar und zog wie blöde dran und der Andere versucht da mit Kraft raus zu kommen, bis die Kraft plötzlich alle war und ich nicht rechtzeitig stoppen konnte bis das Gelenk knackte. Habe das Gelenk zwar nicht kaputt gemacht, aber ist halt unnötig. Denke an seiner Stelle wäre es besser gewesen zu wissen wie man technisch escaped (oder tappt) und ich hätte wissen sollen, dass ich den Hebel zwar halten kann aber nicht wirklich muss. Ein anderer den ich kannte hatte so viel Kraft, dass er meine Griffe einfach so aufmachen konnte. Für den gab es schlicht keine Notwendigkeit irgendwas anders zu machen. Jedenfalls bei leichteren Leuten, wobei es halt nicht so viele schwerere gab.
    Geändert von oxox (05-12-2019 um 11:00 Uhr)

  7. #7
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    Also ich trainiere ähnlich, weil ich Spaß haben möchte und vor allem eine gewisse Sicherheit, dass die Technik auch in unvorteilhaften Situationen funktioniert. Man muss dazu sagen, dass man es mögen muss - die Erfolge kommen eher später raus und man muss im Training am Anfang ziemlich oft tappen oder Submissions auch mal fallen lassen - das ist nicht jedermanns Sache. Außerdem muss man wirklich hin und wieder mit Vollgas trainieren, sonst schleifen sich ungünstige Verhaltensmuster ein.
    Ich hatte nach den ersten sechs Monaten Training das Vergnügen gegen absolute Maschinen zu sparren, die mir körperlich weit überlegen waren, aber keine Ahnung vom Grappling hatren - da war ich ziemlich überrascht, dass dort das "kraftlose" Kämpfen zum Überleben gereicht hat. Sobald ich aber mit Leuten auf meinem Level zu tun habe und wir etwas ernster machen, fällt mir meine Trainingsweise manchmal auf die Füße, weil ich mental erst verzögert aufdrehen kann und dann marschieren die durch.

  8. #8
    oxox Gast

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    Man kann doch sagen, dass man schneller besser wird wenn man mit besseren Leuten trainiert? Da finde ich kraftlos zu trainieren einen guten Weg den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen und mehr raus zu bekommen. Mein Grappling ist Rotz, aber ich bin relativ zuversichtlich so ziemlich alle 8-Jährigen BJJ-Kids dominieren zu können, bringt aber nichts.
    Geändert von oxox (05-12-2019 um 11:40 Uhr)

  9. #9
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    Nur mit Kraft, insbesondere bei Verteidigung, zu trainieren ist natürlich auch Blödsinn.
    Kraft ist, wie viele andere Dinge, eine Eigenschaft, die in eine Technik geht. Bleiben wir beim Standup für einen Augenblick:
    Du schlägst immer locker einen Jab, jahrelang, dann zum ersten Mal mit voller Power in einem Kampf. Was wird passieren? Eigenschaften bedingen sich auch untereinander, richtig. Ich würde sagen, Timing verändert sich, man schlägt vielleicht übers Ziel hinaus, verliert die Balance, öffnet sich etc. Der Winkel wird auf einmal anders.
    Nichts anderes ist es bei jeder anderen Tätigkeit auch.
    Frank Burczynski

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  10. #10
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    Zitat Zitat von oxox Beitrag anzeigen
    Man kann doch sagen, dass man schneller besser wird wenn man mit besseren Leuten trainiert? Da finde ich kraftlos zu trainieren einen guten Weg den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen und mehr raus zu bekommen. Mein Grappling ist Rotz, aber ich bin relativ zuversichtlich so ziemlich alle 8-Jährigen BJJ-Kids dominieren zu können, bringt aber nichts.
    Jein. Also mit meinem "kraftlos" meinte ich, dass ich die pure Gewalt aus dem Move nehme. Klar kann ich den Gegner mit aller Kraft zusammenstauchen und ihn irgendwie in die Triangle quetschen, aber gegen bessere Leute wird genau das nicht funktionieren und ich verschwende meine Ressourcen. Wenn man versucht den Gegner in die Submittion hineinzuleiten, lernt man die Technik eher.
    Ist eigentlich wie beim Powerliften - man beginnt zuerst mit leichten Gewichten und übt die Technik und versucht nicht vom Tag 1 mit Maximalgewichten zu keulen. Oder beim Boxen - auch da fang ich nicht mit Hardcore-Sparring an. Es geht letztendlich um die Attribute Timing, Mechanik, Positionierung usw. und sobald die Kraft ins Spiel kommt (und manchmal auch Geschwindigkeit), dann überschattet sie die anderen Sachen und man lernt weniger. Um vorhandene Kraft (und/oder Geschwindigkeit) draufpacken zu können, muss man kaum lernen. Und deshalb sollte man die Lernzeit in die Attribute stecken, die diese Zeit brauchen.

  11. #11
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    Egoless ist auch das falsche Wort, es geht ja nicht darum "eine weich gekochte Nudel" zu sein und sich einfach umherwerfen zu lassen. Es geht darum hauptsächlich mit den unsichtbaren Aspekten wie Körperstruktur, Connection, Gewichts und Schwerpunktverlagerung, etc. zu arbeiten und eben nicht mit Kraft und Schnelligkeit.

    Durch ein arbeiten ohne "Erzwingen Wollen" entwickelt man halt im Idealfall die richtige Körpermechanik un im Ernstfall, oder bei bestimmten Sparringseinheiten, zieht man diese Mechanik enger und zwingender durch. Ich kenne das von meinem Lehrer Roy Harris, er hat immer mit wenig Körperkraft "gespielt" aber nie seine Struktur verloren und wenn er es beenden wollte, hat er einfach wie eine Boa (was auch sein Spitzname ist) zugezogen.

    Locker und ohne Kraft bedeutet aber nicht das man seine Körpestruktur aufgeben darf.

  12. #12
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    Egoless hat auch nichts mit Nudeln zu tun. Sondern ist genau das, was du danach beschreibst.
    Frank Burczynski

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  13. #13
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    Kommt auf die Situation an. Aber oftmals vor allem beim Passierspiel meint Fernando ich möge doch bitte meine Explosivität weglassen und mich auf meine Frames konzentrieren. Die Explosivität sei eh bald weg.

    Ein Privileg der Jugend eben

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