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Thema: Jeet kune do zeitgemäß ohne Bruce lee

  1. #1
    Vayo81 Gast

    Standard Jeet kune do zeitgemäß ohne Bruce lee

    Hallo liebe Forum Leser,

    meine Frage bezieht in dem Fall aufs jkd, aber auch auf alle anderen kampfkünste und Selbstverteidigungs Systeme. Kann ein System weiterleben und sich weiterentwickeln ohne seinen Erfinder und Gründer, und ist es dann noch zeitgemäß? Ich habe letztens ein Gespräch gehört als es wieder darum ging welches, dass beste System sei, und dass als Bruce lee gestorben sei auch jkd gestorben wäre. Bitte nur ernst gemeinte antworten.

    Lg

    Vayo

  2. #2
    Registrierungsdatum
    02.10.2014
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    734

    Standard

    Interessante Theorie.
    Dieses Argument wird wiederholt dafür benutzt um das in eingener Schule gelehrte zu rechtfertigen, insbesondere wenn da noch mit
    Jeet Kune Do oder Bruce Lee beworben wird, aber eher was anderes angeboten wird.
    Das ist wie wenn man sagt, Einstein ist tot, daher auch die Relativitätstheorie.
    Was hat das Ableben eines Erfinders mit der Funktionalität seiner Theorie zu tun, oder in dem Fall seiner KK.
    Was man in solchen Fällen auch noch oft hört ist, Bruce Lee hätte sich weiterentwickelt, oder die Zeiten haben sich geändert, Jeet Kune do ist in den 70 stehengeblieben oder, der Knüller, Jeet Kune Do ist eine Philosophie, keine Kampfkunst, oder Jeet Kune Do hat nur für Bruce Lee funktioniert, oder Jeet Kune Do ist alles was funtioniert. Das sind so die klassiker. Wie mal sieht, wiedersprechen sich so einige davon.

    Aber zurück zu der Frage, ob JKD noch Zeitgemäß ist.
    Lass es mich mal so ausdrücken, Einfachheit und Direktheit haben kein Auslaufdatum.
    Geändert von Abstauber (05-12-2019 um 10:41 Uhr)
    www.ifo-jeetkunedo-frankfurt.de
    "I have no confidence in classical martial arts any more. Now I'm fencing with hands and feet." -Bruce Lee

  3. #3
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    8.798

    Standard

    Jede Kampfkunst entwickelt sich weiter, solange es Menschen gibt, die lebendig trainieren und aus Ihren Erfahrungen lernen. Bruce Lee würde heute nicht mehr das machen, was er vor 50 Jahren gemacht hat. Er hat sich ständig weiterentwickelt und aus seinen Erfahrungen gelernt und es gibt keinen Grund anzunehmen, das er plötzlich mit Mitte 30 gesagt hätte: O.k. das wars, ich bin perfekt ich brauche mich nicht mehr verändern:-)

    Und wenn man seine Philosophie kennt, dann ist es auch unwahrscheinlich das er seinen Schülern gesagt hätte: Macht nur das was ich mache und schaut nie über den Tellerrand und lernt von anderen Menschen, bzw. euren eigenen Erfahrungen.

    Bruce hat eine Entwicklung gestartet, hat die Kampfkunst Welt verändert und Millionen Menschen dazu gebracht, selber zu denken, warum also sollte dann ausgerechnet seine Kunst unveränderlich bleiben und jeden Fortschritt verbieten.

    Brazilian Jiu Jitsu hat sich auch weiter entwickelt, obwohl Helio Gracie tot ist, das gleiche gilt für viele andere Kampfkünste. Der Mensch selber ist der prägende Faktor in einer Entwicklung.

  4. #4
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    685

    Standard

    Kampfkunst entwickelt sich nicht weiter, warum auch? Was vor 500 Jahren funktioniert hat, funktioniert heute auch noch.
    Die einzige Ausnahme sind Regeländerungen beim Sport (Auch MMA hat sich ansonsten wenig weiterentwickelt - jetzt gelten keine Kopfstösse mehr, also muss man technischer clinchen usw. aber das sind wie gesagt nur Reaktionen auf Regeländerungen, keine Änderungen aus funktionellen Gründen). Ansonsten will dir halt jemand was verkaufen. JKD hat keinen Bodenkampf? Tja, dann hat Bruce Lee den halt aus irgendeinem Grund nicht gewollt oder gebraucht. Bodenkämpfer vom Ringer (Grade in Amerika) bis zum Judoka gab's ja immerhin auch damals schon, bekannt waren die Methoden also.

  5. #5
    El Greco Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Spud Bencer Beitrag anzeigen
    Kampfkunst entwickelt sich nicht weiter, warum auch? Was vor 500 Jahren funktioniert hat, funktioniert heute auch noch.
    Die einzige Ausnahme sind Regeländerungen beim Sport (Auch MMA hat sich ansonsten wenig weiterentwickelt - jetzt gelten keine Kopfstösse mehr, also muss man technischer clinchen usw. aber das sind wie gesagt nur Reaktionen auf Regeländerungen, keine Änderungen aus funktionellen Gründen). Ansonsten will dir halt jemand was verkaufen. JKD hat keinen Bodenkampf? Tja, dann hat Bruce Lee den halt aus irgendeinem Grund nicht gewollt oder gebraucht. Bodenkämpfer vom Ringer (Grade in Amerika) bis zum Judoka gab's ja immerhin auch damals schon, bekannt waren die Methoden also.
    Ich denke das Kampfkünste sich entwickeln können und sich verbessern können.
    Da man heute wissenschaftlicher an die Sache rangehen kann.

  6. #6
    El Greco Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Vayo81 Beitrag anzeigen
    Hallo liebe Forum Leser,

    meine Frage bezieht in dem Fall aufs jkd, aber auch auf alle anderen kampfkünste und Selbstverteidigungs Systeme. Kann ein System weiterleben und sich weiterentwickeln ohne seinen Erfinder und Gründer, und ist es dann noch zeitgemäß? Ich habe letztens ein Gespräch gehört als es wieder darum ging welches, dass beste System sei, und dass als Bruce lee gestorben sei auch jkd gestorben wäre. Bitte nur ernst gemeinte antworten.

    Lg

    Vayo
    Die Aussage ist korrekt und was Dan Inosanto unterrichtet ist das was er als JKD sieht, denn Dan Inosanto ist nicht Bruce Lee.

  7. #7
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    Warum fragt sich keiner ob Judo Zeitgemäss ist, Kano ist seit 100 Jahre Tot....
    Warum fragt sich keiner ob Karate Zeitgemäss ist, Funakoshi ist auch seit ca 100 Jahren Tot....
    Wrum fragt sich keiner ob all die anderen Kampfkünst Zeitgemäss sind?

    Ja JKD ist als SV erdacht worden, daher wird JKD solange Zeitgemäss bleiben solange Menschen 2 Arme und 2 Beine haben.
    Using no way as way, having no limitation as limitation. Bruce Lee

  8. #8
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    Interessanter Thread: Inosanto ist ja der Meinung dass man den Originalstoff aus Bruce Lee's Zeit studieren sollte um diesen durch eigene Studien; insbesondere, auf den zeitlichen Kontext angepasst zu erweitern; dies sei sozusagen das Wesen des JKD; um Bezug zu Vayo's initialem Post zu nehmen.

    Allerdings finde ich besonders die dialektischen Sichtweisen von Bud Spencer und El Greco interessant. Auf den Philippinen hatte ich den Eindruck dass die Sichtweise der Kampfkunst dort viel pragmatischer, konkreter und auch reduzierter ist als hier; dort erscheint vieles weniger "aufgeblasen", wobei dieser Eindruck in jenen Regionen am stärksten war, wo Kampfkunst als Selbstverteidigung noch eine gewisse Rolle spielt "In Europa tut sie das meiner Meinung nach nur in der Werbung"; Pressure Testing sozusagen als Essenz des Stils. Unter dieser Betrachtungsweise scheint es mir, dass, wenn sozusagen der Selektionsdruck - im Sinne eines potentiellen realen Kampfes mit relevantem Ausgang - wegfällt (so wie fast überall auf der Welt), es relativ schnell zu allen möglichen Mutationen kommt, auf die dann ein anderer Selektionsdruck wirkt; zum Beispiel das Potential zur Kommerzialisierung im Westen, oder auch aesthetische Aspekte, oder einfach das Bedürfnis nach abwechslungsreichem Training.

    Mit dem "wissenschaftlichen" Ansatz bin ich voll bei El Greco. Die Frage die ich mir allerdings stelle ist ob das, was man heute uner "traditionellen Stile" versteht, nur eine Projektion der Kunst des Kämpfens in spezifischen Kulturen, die in einer bestimmten Zeit extrem sicher waren, sozusagen zwischen der alten Realität des "echten" Kampfes und dem Aufstieg des modernen Sportkampfes. Wenn man sich beispielsweise europäisches WT anschaut bekommt man ein Gespür dafür wie unglaublich schnell Stile "mutieren" (der Begriff ist absolut wertneutral gemeint) können.

    Ob man diesen "traditionellen Stilen" den wissenschaftlichen Ansatz dann so einfach absprechen kann ist dann auch nochmal eine andere Frage. Es hängt ja auch von den Zielen der Stilgründer; bzw der Grossmeister ab und zu glauben dass es denen meist um Effektivität ging ist sehr naiv. Beispielsweise wissen wir das Remy Presas das Modern Arnis zielgerichtet "entschärft" hat, so dass es in der Breite unterrichtet werden kann. So wurde eine Projektion vom Wissen um das Kämpfen als Kulturgut erhalten und fand Verbreitung.
    Was Japanische Stile angeht, so bin ich kein Experte, aber ich kann vermuten dass hier ähnliche Prozesse, schon lange vor Funakoshi stattfanden. Es wäre extrem interessant hier die Sichtweise eines Experten zu lesen.
    Des einen Geheimnis ist des anderen Fundament

  9. #9
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    3.951

    Standard

    Zitat Zitat von BLADE !!! Beitrag anzeigen
    .
    Warum fragt sich keiner ob Karate Zeitgemäss ist, Funakoshi ist auch seit ca 100 Jahren Tot....
    Er starb 1957.

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