Zitat von
Damiano R.
Präventiv ist relativ. Wenn sich 7 Personen zwei Paaren bedrohlich nähern, wird später sowieso nicht zu klären sein, wann genau der gegenwärtige Angriff begann, der die Notwehr rechtfertigt. In aller Regel aber gibt es ein Vorspiel; Pöbelei, Anrempeln, Wortgefechte... in den seltensten Fällen schlägt jemand aus dem Nichts zu.
Wenn ich abends in vergleichbarer Situation unterwegs bin, habe ich ein Messer griffbereit einstecken. Nähert sich die genannte Gruppe in bedrohlicher Weise, habe ich die Hand schon am Messer. Sollte dann noch meine persönliche Schutzzone unterschritten werden, eine Warnung ignoriert werden und ich eine verdächtige Bewegung in meine Richtung wahrnehmen, werde ich selbstverständlich aktiv werden und nicht weiter abwarten.
Niemand muss sich doch, wenn er abends mit Freunden und Frauen unterwegs ist, von einer Übermacht von Aggressoren ins Koma oder tot prügeln lassen. Wie man an dem Fall in Augsburg und zahllosen anderen sieht, sichert Tatenlosigkeit eben nicht das Überleben. Aus Angst vor weiterer Eskalation auf einen Waffeneinsatz zu verzichten, ist gegen solche Personengruppen auch nichts anderes als Todeslotterie. Wer glaubt denn allen Ernstes, dass man noch Deeskalieren kann, wenn die Eskalation längst da ist?! Da behalte ich lieber das Heft des Handelns in der Hand, statt passiv auf Gnade zu hoffen.
Ich halte auch für falsch, anzunehmen, dass alle Gegner ihre eigenen Waffen ziehen und angreifen, wenn man sich zu wehren beginnt. Wenn der erste Aggressor mit sprühender Hauptschlagader oder auf die Straße fallenden Innereien sein Leben aushaucht, werden einige Angreifer sicher Fersengeld geben und falls sich tatsächlich überhaupt dann noch welche finden, die sich auf einen Kampf Messer versus Messer einlassen wollen, muss man sich eben teuer verkaufen.
Ich möchte erleben, wie ein Richter aus der Situation 7 Mann gegen zwei Pärchen einen Notwehrexzess konstruiert; zumal die Vorstrafenhistorie zwischen Angreifern und Verteidigern klar verteilt sein dürften.