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Thema: Ich liebe Muay Thai …

  1. #271
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    "Viel anderster als wie" heißt das!

  2. #272
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    Aaaarrrggghhh
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  3. #273
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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    ... Ich dachte, es gäbe irgendeine Vorgeschichte in dem Sunthus-Kannix-Ufer-Dreieck, die man kennen sollte.
    Also was ich mir gar nicht vorstellen kann, ist folgendes:

    Kannix hat miehpray auf dessen granufink-beitrag hin (zb per pn) darauf hingewiesen, dass miehpray mit weiteren (derartigen) beiträgen sport-mt-schatten wecken könnte und miehpray hat daraufhin beschlossen, vorsichtshalber und vorläufig hier etwas pause zu machen.

    Könnte ich aus sicht von miehpray schon nachvollziehen.
    Denn wenn kannix sein granufink ordnungsgemäß eingenommen hat, ist er bestimmt auch am rollator nicht zu unterschätzen.
    Geändert von Kunoichi Girl (07-04-2021 um 10:52 Uhr) Grund: grammatik

  4. #274
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    "als" nicht "wie"
    "als wo"

  5. #275
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    Back to topic.

    Weil wohl irgendwem hier der etwas saloppere Tonfall meiner Beeffreundschaft mit Kannix nicht zugesagt hat, wurde mein Post angemahnt und mein Beitrag (ursprünglich #232) leider gelöscht. Sollte ich irgendwelche Gefühle verletzt haben, bitte ich vielmals um Entschuldigung. Der gute Kannix als „altgedienter Haudegen“ scheint mein Augenzwinkern an ihn sowie meine Standpunkte und seine Irrtümer wohl durchaus verstanden zu haben. Entsprechend teile ich der guten Form und Vollständigkeit halber hier nochmal eine abgeänderte Fassung meines ursprünglichen Beitrags.

    Zitat Zitat von Miehpray
    Ich zitiere mich aus dem anderen Thread:

    Zitat Zitat von Miehpray
    Weil ich wegen dem saulustigen Aprilscherz von Huangshan heute gut drauf bin, gebe ich Dir und Badger einen kostenlosen Tipp (Normalpreis sind, wie Ihr wisst, 20 Liegestützen). Bezieht mal noch folgende Faktoren in Eure Überlegungen mit ein. Vielleicht kommt Ihr dann schon von selber darauf.

    1. Muay Thai ist nicht fake, sondern eine der "großartigsten Sportarten dieser Welt" und wer etwas anderes behauptet, bekommt nicht nur von Kannix sondern auch von mir Ärger!

    2. 1975 kannte man in der BRD gerade mal so Sachen wie Karate und vielleicht noch Kung Fu aus den Bruce Lee Filmen. An so sophisticated topics wie den Unterschied zwischen Kampfkunst und Kampfsport war zu jener Zeit noch gar nicht zu denken (die Pahuyuth-Grundlagenarbeit im KKB erfolgte diesbezüglich erst im Jahr 2005!). "Sport" und "Thailand" waren für den westdeutschen Normalbürger zu jener Zeit aber noch einigermaßen verständlich, weshalb man sich einvernehmlich dazu entschloß den Teutonen erst mal das "Thaiboxen" nahezubringen, bevor man mit dem Crazy Stuff um die Ecke kommt.

      Von den Aktivitäten des Muai-Thai-Studios wurden unter anderem so Leute wie z.B. Detlef Türnau (M.T.B.D. e.V.) inspiriert. Das ist kein großes Geheimnis. Ebensowenig die Tatsache, dass damals eine Anfrage des Herrn Türnau bei der Botschaft an das Muai-Thai Studio weitergeleitet und von dort beantwortet wurde. Eine nähere Zusammenarbeit (ebenso mit den Holländern) wurde jedoch abgelehnt, auch um Raum für die eigenständige Entwicklung des Sports zu lassen. Entsprechend kam es in den Achtzigern dann unter anderem zur Gründung des Muaythai Bund Deutschland e.V., was durchaus im Interesse aller Beteiligten war. "Zahlungskräftige Wirtschaftsfaktoren" wurden gen Thailand verschickt und dadurch bekamen die dortigen Muay Veti Leute die Möglichkeit eine touristische Infrastruktur zu etablieren, die viel Geld und Wohlstand ins Land gebracht hat, während die Pahuyuthies in Berlin weiterhin ihre Ruhe hatten und gechillt ihr "nicht-wettkampforientiertes" Ding machen konnten.

      Man kann daher sagen, dass so ziemlich alles was heutzutage mit "Muay Thai" in Deutschland unterwegs ist im Grunde auf der Existenz oder auf der bewussten Moderation der Pahuyuthies beruht. Die Agenda zur Wirtschafts- und Kulturförderung (siehe drei Zeitdokumente) wurde erfüllt, also konnten wir da nen Haken hinter machen und gut! Dass wir letztlich immer nur MUAI bzw. Pahuyuth und nichts anderes unterrichtet haben, sieht man doch am 70s Tribute und am 1984er Video.





    3. Bis zum Abzug der alliierten Truppen (1994!), wäre es eine saudumme Idee gewesen etwas über die Abstammung von "paramilitärischen Spezialkräften, Söldnern und Kommandoeinheiten" publik zu machen. Für die war schon ATK (Anti-Terror-Kampf) eine Zumutung, weshalb es auch irgendwann zu Gunsten der Israelis vom Krav Maga abgelöst wurde.

      Weil in den Neunzigern "thailändisch Boxen" aka "schön Ballern" erfolgreich angesiedelt war und die Themen "Selbstverteidigung" und "professionelle Privatisierung von Sicherheit" ebenfalls in guten Händen lagen (beruht übrigens zum Teil auch auf Pahuyuth-Aktivitäten von damals, aber das ist eine ganz andere Geschichte, ebenso wie die Sache mit der EWTO), konnte man sich mehr dem eigentlichen Wesenskern widmen.

      Aus "Muai-Thai" wurde wieder "MUAI" und traditionelle Kampfkunst nach Art der Freikämpfer mit all seinen Bestandteilen (siehe Skilltree oben) konnte nach und nach in den Vordergrund gerückt werden. Dies führte unter anderem zu der Internetplattform Pahuyuth.de, dem Vorläufer von Pahuyuth.com, die auf deutsch, englisch und thailändisch als eine der ersten Kampfkunstseiten überhaupt im Netz stand (noch so eine Pahuyuth-Innovation!).

      [Edit: Videoeinbettung entfernt, damit das dritte noch reinpasst]

      Irgendwann wurde festgestellt, dass nicht jeder der Muay Thai trainiert, Bock auf hartes und ehrliches Kämpfen in Thailand hat. Dazu kam MMA (Mixed Martial Arts), das Muay Thai als "härtesten Kampfsport" vom Markt zu verdrängen drohte und somit in Thailand eine Menge Jobs in Gefahr waren. Wir stießen daher ein paar Leute an ein bisschen "traditioneller" zu gehen. Mit Sachen wie Yoga, Thai Massage und Thai Heilkunde hatte das schließlich ganz gut geklappt. Warum also nicht auch beim Muay Thai?

      Daraufhin wurden ein paar herumliegende Fragmente des MUAI (vergleicht einfach mal die sogenannten "Meistertechniken" mit den Gon-Techniken aus dem Muai-Thai Weißgurtbuch von 1986!) und Sachen die aus dem Muay Veti Regelwerk rausgeflogen waren dazu verwendet um eine "tourifreundliche" Alternative namens Muay Boran mit völlig hahnebüchener Backstory, Fantasy-Folklore und sonstigem Firlefanz (meinen Rant dazu findet Ihr hier) zusammenzustricken.

      Die Leute hätten uns auch einfach fragen können, wollten aber lieber selber schlau sein und haben es, in ihrer unendlichen Schlauheit, natürlich völlig falsch zusammengesetzt (#facepalm). Ein schönes Beispiel hierfür ist diese unsägliche Khan Graduierung, die auch hier im KKB schon für einiges an Stirnrunzeln gesorgt hat und sich in Ermangelung einer logischen Herleitung zum Glück nie wirklich durchgesetzt hat. Und warum die Muay Boran Gurus in Thailand alle urplötzlich mit einem roten Gurt durch die Gegend rennen mussten, wollen die lieber auch nicht preisgeben, denn sonst müssten die ja sagen, dass sie von "Niemand" geklaut haben.

      Anyway. Wunderbare Filme wie ONG BAK wurden mit viel staatlicher Unterstützung produziert (wir haben da unter anderem bei der deutschen Übersetzung geholfen und die Stuntleute aus Beitrag #1 kannten den auch schon lange Zeit vorher), um internationale Aufmerksamkeit zu generieren und so weitere Devisen ins Land zu holen. Hat uns alles nicht gejuckt, denn von irgendwas müssen die lieben Thais ja auch leben.

      Als dann aber irgendwelche drittklassigen Muay Boran Franchisenehmer und ein paar übermütige Showkampfkiddies aus Thailand der Meinung waren frech werden zu müssen, haben wir halt kurzerhand deren kompletten Lineages rasiert. In Thailand nimmt die niemand mehr ernst und auch im Ausland merken die Leute so langsam, dass die Thais eine Menge Zeug erzählen, solange es Farangs gibt die dafür Geld bezahlen. Pädagogische Interventionen wie diese geschahen insbesondere auch um die Thais vor weiterer kultureller Selbstschädigung zu bewahren, denn nach wie vor gilt...

      Zitat Zitat von Pahuyuth.com
      Um diesen einzigartigen Wissensschatz zu bewahren und das kulturelle Erbe der alten Freikämpfer für zukünftige Generationen zu erhalten, wurde im Jahr 1975 die Pahuyuth Schule in Berlin (damals noch Muai-Thai Studio) gegründet. Ihr Zweck ist der Schutz und die Pflege überlieferten Wissens durch Aufklärung und Unterrichtung.

    Kleines tl;dr im Meme-Format:


    So. Das war jetzt die ganz ganz kurze Fassung und nur die Spitze des Eisbergs. Den Rest erzähle ich Euch vielleicht mal in ein paar Jahren oder so. Falls es Euch irgendwie beruhigt, kann ich Euch sagen, dass die Amis Eurem jetzigen Wissensstand in etwa 10-15 Jahre hinterherhinken. Denen muss man jetzt erst mal ganz schonend beibringen, was überhaupt der Unterschied zwischen Kampfkunst und Kampfsport ist und die Meckern und Zetern gerade genauso wie Ihr damals. Voll süß!
    Sicher schaut Ihr alle nach Thailand und denkt „Da findet sich bestimmt die ganze Wahrheit!“. Ist aber leider nicht so. Ihr wurdet lediglich über Jahrzehnte hinweg als Wirtschaftsfaktoren herangezüchtet und zu dieser Denkweise konditioniert. Mehr nicht. Um solche Dinge zu wissen, bedarf es noch nicht mal Thai-Sprachkenntnisse oder besonderer Kontakte. Da reicht es bereits eins und eins zusammenzuzählen. Hier ein bisschen Hilfestellung:


    Wurden in der Vergangenheit "manche Narrative, Erwähnungen und Widmungen zu Zwecken der Kultur- und Wirtschaftsförderung verwendet."? Ja, sicher. Das war notwendig, um (uneigennützig!) eine ganze Industrie aus dem Boden zu stampfen und damit abertausenden Menschen in Thailand, Deutschland, Europa und auf der ganzen Welt ein Überleben zu sichern. Wenn das für Euch ein Problem darstellt, dann stimmt etwas mit Eurem moralischen Kompass nicht!

    Ein echter Kämpfer (Muay Veti) bist Du geworden, lieber Kannix. Dafür wurde gesorgt und als solcher wirst Du, als einer von ganz ganz wenigen, sogar in Pahuyuth-Kreisen respektiert. Auch Deine Entwicklung vom Kämpfer zum Kämpferlehrer ist nicht unbemerkt geblieben und es ist eine Freude zu sehen, wie Deine "Kinder" durch Deine Fürsorge wachsen und gedeihen! Du weißt und Du kannst viel, aber ebenso wie die Leute in Thailand, brauchst Du Dich nicht hinstellen und meinen, dass Deine Kompetenz ausreicht um eine fachliche Einschätzung zum Thema Pahuyuth abgeben zu können.

    [Edit: Ich begründe dies unter anderem damit, dass er seit seiner KKB Registrierung am 22.07.2004 noch keinen einzigen KKB-Post vorgebracht hat, der auf eine andere Qualifizierung schließen liesse, als vorgenanntes Muay Veti plus etwas angelesenes bzw. übernommenes Wissen von hier und da. Dass er sich mehr engagieren möge, indem er andere KKB-User auf der Grundlage seines Wissens fördert und dadurch sein eigenes Wissen prüft, vertieft und erweitert, wurde bereits mehrfach von verschiedenen Pahuyuthies (auch mir) wohlwollend anempfohlen, bislang aber nicht wirklich in die Tat umgesetzt. Entsprechend bleibt es halt bei obiger Einschätzung, auch wenn es mir persönlich im Herzen weh tut, das mitansehen zu müssen!]

    Es hat einen Grund warum die da drüben es, trotz Jahrzehnten an Bemühungen, noch nicht mal hinbekommen haben Waffenkampf und unbewaffneten Kampf zusammenzubringen oder einfach mal logisch herzuleiten worin der Unterschied zwischen Mae Mai und Look Mai besteht. Bahntickets von BKK nach BLN sind nun mal teuer und jeder der Bescheid wusste, wusste auch, dass man in Berlin keinen Bock hatte denen mehr zu zeigen, als für oben genannte Zwecke notwendig war. On top hätten dann viele Leute in Thailand zugeben müssen, dass sie von "Tradition" keine Ahnung haben und sowas tun die lieben Thais nun mal nicht so gerne, weil beschämend.

    Ich zitiere mich erneut:

    Zitat Zitat von Miehpray Beitrag anzeigen
    Es gibt dazu zwei Theorien: Entweder dieser eine Asia-Dude aus Thonburi ist ein megakrasses Genie (was er definitiv nicht ist! Thrust me! Ich kenn den! ), weil er sich im Alleingang eines der umfangreichsten, komplexesten und schlüssigsten Kampfsysteme aller Zeiten (zuzüglich Heilkunde und spirituellem Wissen von etwa gleicher Größenordnung) ausgedacht hat oder er hat es sich eben doch nicht "selbst aus der Nase gezogen" sondern lediglich übernommen und all das wovon diverse Pahuyuthies Euch hier im KKB schon seit Jahrzehnten erzählen ist eben doch zu 100% real und legit. Such Dir eins aus!

    In Beitrag #1 dieses Threads schrieb ich:

    • MUAI: Stehkampf unter Verwendung der vier körpereigenen Waffenarten Faust, Fuß, Ellenbogen und Knie. Der Vorläufer des Muay Thai und somit auch des Muay Boran sowie dessen Ablegern.

    • LING LOM: Waffenloses Pahuyuth unter Verwendung aller körpereigenen Möglichkeiten und Gegebenheiten.

    • MIED / MEED (Messer): Waffenkampf mit handlangen Gegenständen, wie beispielsweise Messern, Beilen oder Sicheln.

    • MAIH ZOOG / MAI SAWK (Schild): Waffenkampf mit unterarmlangen Objekten die zum Angriff oder zur Verteidigung eingesetzt werden können.

    • DAB / DAAB (Schwert): Waffenkampf mit armlangen Gegenständen als improvisierte Waffen und (Thai-) Schwertern. Nicht zu verwechseln mit Krabi Krabong!

    • GRABONG (Stock, Langstock): Waffenkampf mit körperlangen Gegenständen, wie Stöcken, Speeren oder Besenstielen als improvisierte Waffen.

    • SABEI / SABAI (Tuch): Waffenkampf mit weichen Gegenständen wie Peitschen, Seilen, Fischernetzen und Stoffschärpen, die als improvisierte Waffen genutzt werden.

    Als "Skilltree" schaut das dann so aus ...

    Anhang 46676


    Zur besseren Einordnung: Alleine das MUAI beinhaltet um die 200 Grundtechniken (vgl. Muay Thai), die im Verlauf des MUAI-Studiums immer weiter vertieft, verfeinert, kombiniert und in den eigenen Kampfstil implementiert werden.

    MUAI hat im Gegensatz zum Muay Thai keine sportlich bedingten Einschränkungen und alle 200 MUAI-Techniken lassen sich völlig nahtlos und stimmig mit allen anderen Pahuyuth-Disziplinen (jeweils eine eigenständige Kampfkunst mit eigenem konzeptionellem Kern, eigenen Techniken und eigener Geschichte) kombinieren, wodurch man sich Kämpfer noch breiter aufstellen und einen einzigartigen, adaptiven Freikämpfer-Kampfstil entwickeln kann.

    Jeder Pahuyuthie kämpft anders und hat auf oben gezeigter Basis seinen eigenen Stil mit eigenen Vorlieben, Tricks und Kniffen entwickelt. Das bedeutet, man kann zwar durchaus Wissen, dass man einem Pahuyuthie gegenüber steht, aber was der alles kann oder nicht kann, wissen nicht im Zweifelsfall noch nicht mal wir selber. Klingt für einige vielleicht komisch, ist unterm Strich aber ein enormer taktischer Vorteil und eben genau so wie es bei Leuten, die von paramilitärischen Spezialkräften, Söldnern und Kommandoeinheiten abstammen halt so läuft.

    Durch ein Hinzufügen von Elementen der Traditionellen Freikämpfer-Heilkunde und des Saiyasart, können noch viele weitere Synergien und Effekte entstehen. Alles passt wohlgemerkt völlig nahtlos zueinander und Grenzen gibt es keine! Wer zum Geier soll sich sowas ausdenken können? Ich kann das nicht. Kannst Du es? Falls ja, dann zeig mal her damit wir vergleichen können!
    Und was das von Dir angeführte Buddhai Sawan Institute of Swordsmanship mit ihrem Krabi Krabong betrifft (danke für den Reminder!), so bekommt Ihr hier das Video in dem die im Thai-Fernsehen öffentlich eingestehen, dass sie ausdrücklich keine alte Kampfkunst betreiben, sondern lediglich eine "Anmutung zu Ehren der alten Krieger", mit anderen Worten reinen Fantasy-Showkampf.



    Damit sind die als Quelle genauso "abgefrühstückt" wie die ganzen Muay Boran Linien in Beitrag #1 dieses Threads und da mir bislang noch keiner von Euch lachend und feixend die 30 Übungen oder nen LQM1 vorpumpt hat (müsste ja ziemlich easy sein, wenn das alles Fake wäre!), verbleibt nun mal nur Pahuyuth als einziger plausibler Maßstab in diesem Segment und meinetwegen auch (für alle die sich um sowas scheren) staatlich belobigte Instanz an der sich jeder gerne mal falsifizieren darf. Muss Euch alles nicht gefallen, ist aber nun mal so!

    Es gibt einen Grund warum die Dinge so sind, wie sie sind. Die Frage ist nur, ob Ihr die Kraft und den Schneid habt, es nach all den Jahren endlich mal zu akzeptieren und Euch weiterzuentwickeln. Wünschen würde ich es Euch, denn vielleicht geht es ja auch dieses Mal um weitaus höhere Güter als Eigennutz und Geltungsdrang!^^
    Sollte sich trotz der Änderungen noch irgendwer beleidigt fühlen, dann gebt einfach kurz Bescheid, damit ich es entsprechend umformulieren kann. Ich bemühe mich um Besserung! Wer möchte, darf mein bisweilen etwas grobschlächtiges bzw. verletzendes Verhalten (verbal wie physisch) übrigens gerne auf den traditionellen Umgang unter Kämpfern beim Pahuyuth (aka. die Kampfkunst des gemeinen Volkes) zurückführen und dies als ein weiteres Indiz für die Unterschiede zum eher "nobel und anständig" daherkommenden Muay Boran bzw. Krabi Krabong betrachten. Wäre Siam von den "nice guys" verteidigt worden, dann gäbe es heute nun mal kein Thailand mehr!

  6. #276
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    Zitat Zitat von Kunoichi Girl Beitrag anzeigen
    Soweit aus den diesbezüglichen hiesigen pahuyuth-beiträgen (narrativen, übersetzungsfehlern, missverständnissen, unschärfen ... ) verstanden, muss das gemäß meiner erinnerung ungefähr so zusammengehören (ohne gewähr der richtigkeit):

    1976 hat herr ufer behauptet, thaiboxweltmeister geworden zu sein und zum diesbezüglichen beweis einen pokal vorgezeigt.
    Dass er am 1.8.1976 thaiboxweltmeister wurde, teilt er immer noch auf seiner kampfsport-webseite mit (s.o.).

    Sunthus besuchte ihn daraufhin in der als trainingsraum dienenden garage des herrn ufer, wobei herr ufer zähne verlor und wohl auch etwas mit seiner kauleiste so passierte, dass diese wackelig wurde.
    Grund dieses besuchs war, dass sunthus der meinung war, herr ufer behaupte zu unrecht, thaiboxweltmeister geworden zu sein und er deswegen herrn ufer zur richtigstellung/rücknahme dieser (falsch?)behauptung bewegen wollte.

    Da herr ufer aber kurz darauf in einer öffentlichen kampfsportvorführung weiterhin als thaiboxweltmeister auftrat, wurde er von dem dort mit seinen schülern anwesenden sunthus zu einem sofortigen öffentlichen kampf herausgefordert, woraufhin herr ufer fluchtartig aus der halle enteilte.


    Zu diesem thema hat sunthus dann einen leserbrief an das karatemagazin geschrieben um dort richtigzustellen, dass herr ufer kein thaiboxweltmeister sei.

    Durch diesen leserbrief wurde sifu kernspecht auf sunthus aufmerksam, woraus sich eine freundschaft zwischen diesen beiden männern entwickelte, welche u.a. zur veröffentlichung des buches „muai thai“ durch den „wushu verlag kernspecht“ 1978 führte.

    Herr ufer wurde wohl erst anfang der 1990er jahre „wirtschaftsprofiler“.
    Man könnte meinen Du hast viel (mit)erlebt.^^ Was meiner Meinung nach bitte mal ausdrücklich unterstrichen werden sollte, zumal es in letzter Zeit ein wenig in den Hintergrund geraten ist, ist die „freundschaft zwischen diesen beiden männern“!

    Zitat Zitat von Kunoichi Girl Beitrag anzeigen
    Passt hier ja irgendwie auch rein:




    Unabhängig davon, ob es jetzt original oder im kampf gut zu verwenden ist, sieht es, finde ich, schön aus.
    Da sieht man schon, dass Muay Boran eher Showkampf als alles andere ist (#staged!). Um diese Technik in einem realen Kampf anzuwenden, muss der Gegner schon halbtot sein, aber aus irgendeinem Grund immer noch stehen (siehe dazu auch "Geben und Nehmen" im Grußwort der Freikämpfer). Aktionstechniken wie diese basieren ursprünglich auf sogenannten Eskaladiertechniken, mit denen Hindernisse erklommen wurden.

    Der Ellenbogenpiekser zur Fontanelle (bei Shows aus Sicherheitsgründen meist mit dem Oberarm anstelle des Ellenbogens ausgeführt) hat in der Realität ziemlich wenig Kampfwert. Wenn man sich schon die Mühe mit solchen Klettertechniken macht, dann wäre der Schlüsselbeinknochen ein wesentlich lohnenderes Ziel, weil dieser viel leichter bricht als ein Schädel und kampfentscheidend wirkt. Siehe z.B. hier bei Minute 01:49



    Und wenn man es schon schafft, so hoch zu klettern wie der Dude aus Deinem Video, wäre es ebenfalls bessere Option einfach eine „Gravity-Technik“ daraus zu machen. Zum Beispiel indem man die Beine (in seinem Fall das rechte) um den Kopf schlingt, sich fallen lässt und synchron zum Knacken der gegnerischen Nackenwirbel abrollt (nennt man im Pahuyuth "Systemwaffe"). Weil das aber ziemlich böse ist und Muay Boran im Gegensatz zum Ling Lom keine praxistauglichen Fall- und Rolltechniken beinhaltet, scheint bei denen wohl noch keiner auf diese Idee gekommen zu sein.



    Zu Badger komme ich noch. Bitte etwas Geduld!
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Miehpray (07-04-2021 um 11:42 Uhr)

  7. #277
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    Zitat Zitat von Miehpray Beitrag anzeigen
    ... Der gute Kannix als „altgedienter Haudegen“ scheint mein Augenzwinkern an ihn sowie meine Standpunkte und seine Irrtümer wohl durchaus verstanden zu haben. ...

    Das ahnte ich und freut mich.

  8. #278
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    Zitat Zitat von Miehpray Beitrag anzeigen
    ... Wenn man sich schon die Mühe mit solchen Klettertechniken macht, dann wäre der Schlüsselbeinknochen ein wesentlich lohnenderes Ziel, weil dieser viel leichter bricht als ein Schädel und kampfentscheidend wirkt. Siehe z.B. hier bei Minute 01:49 ...
    Zwei („fach“)fragen:

    1)
    Wird bei der dort gezeigten technik das gegnerische schlüsselbein mit der knievorderseite/dem oberen schienbein(knochen) angegriffen?
    2)
    Welche (bio)mechanischen auswirkungen hat ein schlüsselbeinbruch?
    Kann man dadurch den diesseitigen arm nicht mehr heben/bewegen o.ä.?

  9. #279
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    Zitat Zitat von Miehpray Beitrag anzeigen
    Und wenn man es schon schafft, so hoch zu klettern wie der Dude aus Deinem Video, wäre es ebenfalls bessere Option einfach eine „Gravity-Technik“ daraus zu machen. Zum Beispiel indem man die Beine (in seinem Fall das rechte) um den Kopf schlingt, sich fallen lässt und synchron zum Knacken der gegnerischen Nackenwirbel abrollt (nennt man im Pahuyuth "Systemwaffe"). Weil das aber ziemlich böse ist und Muay Boran im Gegensatz zum Ling Lom keine praxistauglichen Fall- und Rolltechniken beinhaltet, scheint bei denen wohl noch keiner auf diese Idee gekommen zu sein. ...

    Soweit ich verstanden habe, ist der protagonist aus dem video noch nicht einmal ein muai-boran-spezialist, soweit es so was überhaupt gibt, sondern ein ehemaliger profikämpfer, der derartige techniken aufgrund seiner allgemeinen mt-fitness/körperbeherrschung mit etwas übung auch locker vorzeigen kann.

  10. #280
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    Zitat Zitat von Kunoichi Girl Beitrag anzeigen
    1)
    Wird bei der dort gezeigten technik das gegnerische schlüsselbein mit der knievorderseite/dem oberen schienbein(knochen) angegriffen?
    Die dort angedeutete Technik ist ein fallendes Knie, das von oben gegen das Schlüsselbein gerichtet wird. Die optimale, weil härteste, Stelle am menschlichen Knie ist der Punkt, den man beim Wai Kru auf dem Boden ablegt. Man kann notfalls aber auch mehr mit dem Schienbein reinkrachen. Sonderlich viel Unterschied macht es nicht, sofern der Angriffsvektor zum Schlüsselbeinknochen stimmt. Immerhin ballert man in diesem Fall mit dem gesamten Körpergewicht rein.

    Zitat Zitat von Kunoichi Girl Beitrag anzeigen
    2)
    Welche (bio)mechanischen auswirkungen hat ein schlüsselbeinbruch?
    Kann man dadurch den diesseitigen arm nicht mehr heben/bewegen o.ä.?


    Je nach Art der Fraktur (einfach, mehrfach, Totalschaden) kann von einer ziemlich sofortigen Kampfunfähigkeit inklusive Schock ausgegangen werden. Ein Schwert hebt man mit dem Arm jedenfalls nicht mehr. Weil Schlüsselbein-OPs, wie die oben gezeigten im alten Siam nicht bekannt waren, hatten die Leute unter Umständen ein "Pahuyuth-Andenken auf Lebenszeit".

  11. #281
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    Zitat Zitat von Miehpray Beitrag anzeigen
    Die dort angedeutete Technik ist ... .
    Danke sehr!


    Je nach Art der Fraktur (einfach, mehrfach, Totalschaden) kann von einer ziemlich sofortigen Kampfunfähigkeit inklusive Schock ausgegangen werden. Ein Schwert hebt man mit dem Arm jedenfalls nicht mehr.
    Kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass im falle eines einfachen bruchs, der, dessen schlüsselbein gebrochen wurde, seinen diesseitigen arm/faust/ellbogen zum unbewaffneten schlagen nicht mehr benutzen kann?
    Geändert von Kunoichi Girl (21-08-2021 um 12:35 Uhr) Grund: unbewaffneten

  12. #282
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    Zitat Zitat von Kunoichi Girl Beitrag anzeigen



    Kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass im falle eines einfachen bruchs der, dessen schlüsselbein gebrochen wurde, seinen diesseitigen arm/faust/ellbogen zum unbewaffneten schlagen nicht mehr benutzen kann?
    Nein kann man nicht . Ich hab mal einem Freund beim Rugby das Schlüsselben gebrochen , er hat noch eine Weile weiter gemacht ,aber die Schmerzen wurden immer grösser ,dann hörte er auf .
    Das es gebrochen war hat er erst einen Tag später beim Arzt erfahren , wo dann nach einer unruhigen Nacht , doch hingefahren ist.
    Also weder sofort Handlungsunfähig , noch war der Arm unbenutzbar , aber stark eingeschränkt , aufgrund der Schmerzen . Im Kampf unter Adrenalin , könnte das noch ein Ticken besser aussehen.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  13. #283
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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Nein kann man nicht . ...

    Danke sehr!

  14. #284
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    Zitat Zitat von Kunoichi Girl Beitrag anzeigen
    ...
    Kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass im falle eines einfachen bruchs der, dessen schlüsselbein gebrochen wurde, seinen diesseitigen arm/faust/ellbogen zum unbewaffneten schlagen nicht mehr benutzen kann?
    Ist wie bei vielem so, kann aber muss nicht.
    Siehe Cams Beispiel. Bei mir selbst war es so, als ich mir das Schlüsselbein gebrochen hatte, baumelte der Arm nur noch an meiner Seite rum.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  15. #285
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    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    ... Bei mir selbst war es so, als ich mir das Schlüsselbein gebrochen hatte, baumelte der Arm nur noch an meiner Seite rum.

    war das ein "einfacher" bruch?

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