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Thema: Bundespolizei erlässt Waffen- und Böllerverbot in Frankfurt

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  1. #1
    MichaelII Gast

    Standard Bundespolizei erlässt Waffen- und Böllerverbot in Frankfurt

    Die etwas reißerische Überschrift bezieht sich Konkret auf die Haltestellen der S-Bahnsteige Konstablerwache, Hauptwache, des Bahnhofs Frankfurt-Höchst sowie die S- und Bahnhaltestellen, die dazwischen verkehren.
    Teile Frankfurts werden an Silvester zur Waffenverbotszone [

    Bestimmte Stadtteile werden wieder erhöht von der Polizei frequentiert. Letztes Jahr war der Parkplatz vom Lidl in der Platnsiedlung komplett von der Polizei belegt...
    Kleiner Info am Rande: die Platensiedlung, die im Moment als Brennpunkt gilt, wird komplett "nachverdichted", d. H. zwischen den Häusern auf Grünflächen werden neue Wohnsilos errichtet, die Bestehenden um zwei Stockwerke erhöht -> mehrfaches an Bewohnern.
    Nachverdichtung Platensiedlung
    Wer wird da wohl hinziehen? So entschärft man Brennpunkte...

  2. #2
    MichaelII Gast

    Standard

    Bürgerkriegsszenario:
    "Die Wasserschutzpolizei ist am Main im Einsatz. Temporäre Videoüberwachung soll an der Hauptwache, auf dem Römerberg und am nördlichen Brückenkopf des Eisernen Stegs eingerichtet werden. Am Frankfurter Hauptbahnhof und an S-Bahn-Stationen werde es verstärkte Personenkontrollen geben. Auf den Straßen werden Autofahrer auf ihren Alkoholkonsum getestet." ...

    wie wird das kontrolliert: "Mitführverbot für Taschen und Rucksäcke mit einem Fassungsvermögen von mehr als drei Litern"? Muss der rucksack geleert werden und die Polizei füllt für 3 Liter Styropoorkugeln auf, und wenn mehr reinpassen ist die Plastiktüte illegal? Wieviel Liter hat denn eine Plastiktüte? Quelle: FR

    Verschiedenen Wachen und ein Bus der Polizei am Eisernen Steg dienen für die Bürger als "Anlaufstellen". FNP

    "Ein sogenannter Powermoon soll den Brückenkopf am Eisernen Steg zusätzlich ausleuchten. "
    "Zwei mobile Videoanlagen am Eisernen Steg und am Römerberg sollen zusätzlich für Sicherheit sorgen. Außerdem seien auch einige Polizisten mit einer Bodycam ausgestattet." op-online

    Powermoon: viel Spass beim Sylvester-Feiern!!!



    Bodycam Polizei Hessen:
    Geändert von MichaelII (29-12-2019 um 15:23 Uhr)

  3. #3
    MichaelII Gast

    Standard

    Zur Erinerung:
    In der Sylvesternacht 2015/16 gab es in Köln zahlreiche sexuelle Überrgriffe.
    In der Folge gingen auch in Frankfurt Anzeigen ein.
    Laut Wikipedia haben zwei Frauengruppen Anzeige erstattet.

    Nach Bild gab es : "„Bild“: Randale und Übergriffe in der Silvesternacht" Focus

    Um herauszufinden, ob in der Silvesternacht in Frankfurt eine Schutzzone für Frauen eingerichtet werden sollen, hatte Frauendezernentin Rosemarie Heilig (Die Grünen) eine Online-Umfrage gestartet. „Umfrage: Wer ist dafür oder dagegen, dass an Sylvester (31.12.2016) auf dem Eisernen Steg nur Frauen feiern düfen?“, schrieb sie in dem sozialen Netzwerk „Facebook“. Es gab online überwiegend Ablehnungen. FNP

    Sehr bald stellte sich das ganze als Fake-News in der „Bild“ heraus.

    Es war ein "Lügengebäude der Szenegastronom Jan Mai und seine Kollegin Irina A. " FNP


    Am 9. Mai 2018 wurde Irina A. erstochen im Niddapark gefunden. Wiki Der Prozess gegen den oben genannten "Jan M.
    läuft gerade. FNP


    gibt es hier Frankfurter, die hier durchblicken? Was für eine Mafia, die im Gastronomiebereich tätig ist und sich an politische Tagesthemen anhängt und auch Morde begeht ist das?

    Und die Politik: die Sicherheitszone wurde auf Grund dieser erfundenen Lügen eingesetzt. Das Ergebnis ist obiges Bürgerkriegsszenario.
    Geändert von MichaelII (29-12-2019 um 15:12 Uhr)

  4. #4
    MichaelII Gast

    Standard

    Habe eben die Aushänge des RMV an den Haltestellen gesehen: Der 64-Bus, der vom Bahnhof durch die Platensiedlung (sozialer Brennpunkt) fährt, wird am Sylvester gecancelt, ohne Angabe von Gründen.
    Im Internet erfährt man unter:
    Silvester: Bahn und Bus ohne Pause unterwegs
    ganz klein die Einstellung der 64 auch ohne Angaben von Gründen. VGF

    Also wer unterwegs ist ist Grundsätzlich verdächtig, siehe erhöhte Polizeikontrollen. Also am besten daheim bleiben und Dinner vor One ansehen...
    Vielleicht wird ja noch der elektische Strom abgeschaltet?!?

    Habe den Verdacht, hier wird schon mal Aufstandsbekämpfung geübt, für den nächsten Bankenzusammenbruch...

  5. #5
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    Standard

    Ich hätte den Verdacht, dass sich kein Busfahrer gefunden hat der einen IQ über 90 in Verbindung mit einer Personenbeförderungslizenz und genug Wahnsinn um an Sylvester durch so einen Brennpunkt fahren zu wollen mitbringt. "Selbstmörder bevorzugt" ist in Deutschland leider keine zuässige Formulierung in Stellenausschreibungen.

    Selbst hier in einem eher beschaulichen Ort spielen sich zwischen 0:00 und 3:00 morgens schon mal Szene ab, wo man nur mit dem Kopf schüttelt. Da schiessen auch Bekloppte mit (Sylvester-)Raketen in die Balkone fremder Leute wo jemand steht, "als Spass".
    Geändert von Klaus (29-12-2019 um 19:56 Uhr)
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  6. #6
    MichaelII Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Ich hätte den Verdacht, dass sich kein Busfahrer gefunden hat der einen IQ über 90 in Verbindung mit einer Personenbeförderungslizenz und genug Wahnsinn um an Sylvester durch so einen Brennpunkt fahren zu wollen mitbringt. "Selbstmörder bevorzugt" ist in Deutschland leider keine zuässige Formulierung in Stellenausschreibungen.

    Selbst hier in einem eher beschaulichen Ort spielen sich zwischen 0:00 und 3:00 morgens schon mal Szene ab, wo man nur mit dem Kopf schüttelt. Da schiessen auch Bekloppte mit (Sylvester-)Raketen in die Balkone fremder Leute wo jemand steht, "als Spass".
    Mir ist kein abgefackelter Bus an irgendeinem Sylvester in Ffm bekannt.

    Zitat Zitat von Panzerknacker Beitrag anzeigen
    Bundespolizei, entstanden aus Bundesgrenzschutz und Bahnpolizei
    Zu den Aufgaben der Bundespolizei gehört es, u. a. die Sicherheit auf Bahnhöfen und Flughäfen sicherzustellen.
    Das sind begrenzte Örtlichkeiten, die zwar der Öffentlichkeit zugänglich sind, aber sicherheitsrelevante
    Bereiche sind, die bestimmte Aufgaben zu erfüllen haben.
    Party gehört wohl nicht dazu. Wo genau ist jetzt Dein Problem?
    Die Aufzählung oben scheint ja keine öffentliche Bereiche außerhalb der BuPo Zuständigkeit zu beinhalten.
    Mit der Herleitung der Bundespolizei hast dur recht. Noch gar nicht so lange her, die Ausweitung der Zuständigkeit.
    Mit den Öffentlichen Plätzen hast du allerdings unrecht, im Gegenteil, für mich ist das ein juristischer Trick. Die Hauptwache und die Konstablerwache in Ffm sind das Zentrum der Stadt. Offensichtlich hat man einfach die bundespolizei benutzt, um temporäre Verschärfungen durchzuführen, die sonst keine chance gehabt hätten. Nur weil dort zufällig auch die S-Bahnen fahren und diese der Bundesbahn zugechlagen sind, ist das Möglich.

    Öffentlicher Raum: Der Eiserne Steg und das Mainufer sind Meilenweit öffentlicher Raum. In Ffm ist in der Innenstadt das Mainufer begrünt und mit Fahrradwegen ausgestattet. Das war bisher immer am Sylvester eine Anlaufstelle um sehr weit das Feuerwerk zu beobachten. ist jetzt eine Sicherheitszone mit tollen Bechränkungen.

    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Was für eine "Freiheitsbeschränkung"? Dass Du nicht mit einem 50 Liter Rucksack dich dort aufhalten darfst wo auch andere Menschen feiern wollen? ..
    In den Großstädten ist es übelich mit einem Rucksack gefüllt mit Alkoholika und ggf. Böllern am Sylvesterabend zu Fuß den Ort zu wechseln und ggf. auch an das Mainufer zu gehejn. Daher ist es auf jedenfall eine Einschränkung der persönlichen Freiheit.


    Was mich bei allen Antworten überrascht: Die Herleitung der Sicherheitszone von nicht stattgefundenen Straftaten behauptet durch Szenewirte, die zum Teil jetzt ermordet wurden, ist wohl uninteressant.

  7. #7
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    Zitat Zitat von MichaelII
    Habe eben die Aushänge des RMV an den Haltestellen gesehen: Der 64-Bus, der vom Bahnhof durch die Platensiedlung (sozialer Brennpunkt) fährt, wird am Sylvester gecancelt, ohne Angabe von Gründen.
    Diese und weitere Infos zum ÖPNV:
    https://frankfurt.de/sixcms/detail.p...halt]=36501227
    ...Die Linien 48 und 64 stellen ihren Betrieb an Silvester um 23 Uhr ein...
    Sicherheitsdezernent Frank wünscht einen gesunden Start in ein friedliches Jahr 2020:
    https://frankfurt.de/sixcms/detail.p...halt]=36477567

    Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern an Silvester ist als jahrelang ausgeübter Brauch kulturell fest verankert und unterliegt somit der allgemeinen Handlungsfreiheit der Menschen. Allerdings weist Sicherheitsdezernent Frank darauf hin, dass das Sprengstoffgesetz das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen verbietet. Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in der neuen Altstadt ist auch in diesem Jahr nicht verboten, da es sich hierbei nicht um klassische Fachwerkhäuser handelt, sondern sowohl die Neubauten, als auch die Rekonstruktionen über Dachkonstruktionen verfügen, die den brandschutztechnischen Eigenschaften anderer Gebäude gleichwertig sind. Dennoch ruft der Brandschutzdezernent zur Zurückhaltung auf: „Es wäre sehr schmerzlich, wenn wir in unserem so wundervollen Herzstück unserer Stadt Brandunfälle zu verzeichnen hätten.“ Darüber hinaus ist das Mitführen und Zünden von Feuerwerk auf dem Eisernen Steg einschließlich beider vorgelagerter Brückenköpfe allerdings durch Allgemeinverfügung untersagt, um die meist eng gedrängten Menschen auf der Brücke vor Verletzungen zu schützen.
    Sicherheitsdezernent Markus Frank ist davon überzeugt: „Wer diese wenigen Sicherheitsvorkehrungen beachtet, der kommt sicher und gesund ins Neue Jahr. Ich appelliere an alle Frankfurterinnen und Frankfurter sowie unsre Gäste in der Stadt mitzumachen und wünsche allen ein tolles und sicheres Silvester 2019/2020.“
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
    ...Dosenbier und Kaviar...

  8. #8
    MichaelII Gast

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    Zitat Zitat von Alfons Heck Beitrag anzeigen
    Ja, ich weiss. Und wo ist die Begründung ganze Stadtteile vom öffentlichen Nahverkehr abzuschneiden? Der Artikel kündigt ja eine Ausweitung des Angebots an mit der Einschränkung der gesperrten Brücken.
    Ich habe eine Monatskarte gekauft. Ich wohne zwar nicht in der Platensiedlung, benutze den Bus aber öfters und fahre durch. Bekomme ich mein Geld zurück? Wird mir am Silvester eine Taxifahrt bezahlt?

  9. #9
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    Zitat Zitat von MichaelII
    ...Das Ergebnis ist obiges Bürgerkriegsszenario...
    https://www.fr.de/frankfurt/frankfur...13371333.html:
    Der Kräfteeinsatz läge im mittleren dreistelligen Bereich.
    600 Beamte für FFM würde ich jetzt nicht als Bürgerkriegsszenario bezeichnen.
    In vielen Bereichen FFMs sieht man zum Jahreswechsel im wesentlichen Busse, Taxen, Rettungswagen, Feuerwehr (nach dem Feuerwerk um die angesprungenen Rauchmeldeanlagen zu prüfen) und ein paar private Autofahrer sowie feiernde Anwohner auf der Straße; Polizeistreifen nur vereinzelt.


    Zitat Zitat von MichaelII
    ..."Mitführverbot für Taschen und Rucksäcke mit einem Fassungsvermögen von mehr als drei Litern"? Muss der rucksack geleert werden und die Polizei füllt für 3 Liter Styropoorkugeln auf, und wenn mehr reinpassen ist die Plastiktüte illegal? Wieviel Liter hat denn eine Plastiktüte? Quelle: FR...
    https://www.fr.de/frankfurt/frankfur...13371333.html:
    Die Stadt habe für den Eisernen Steg ein Mitführverbot für Taschen und Rucksäcke mit einem Fassungsvermögen von mehr als drei Litern und für Feuerwerk ab der Kategorie 2 erlassen. Dazu zählen Silvesterraketen, Böller oder Fontänen.
    Der Eiserne Steg ist eine Fußgängerbrücke und wenn auf der Panik entsteht gibt es beidseitig Probleme mit dem verlassen der Brücke. Von daher wird dort etwas für die Sicherheit der Personen getan die meinen von dort aus das Feuerwerk beobachten zu müßen.


    Gruß
    Alfons.
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
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  10. #10
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    Standard

    aktuell auf GMX, m.E. passend zum Thema

    Wie Deutschlands Medien das Bild von Gewalttätern verzerren
    Von Marco Fieber
    Aktualisiert am 30. Dezember 2019, 15:13 Uhr

    In einer Studie wurden Hunderte TV-Beiträge und Zeitungsartikel über Gewalttaten in Deutschland analysiert. Das eindeutige Ergebnis: Die Berichterstattung ist mit Blick auf die Herkunft von Tatverdächtigen stark verzerrt – mit gravierenden Folgen.

    Zuletzt hat der gewaltsame Tod eines Augsburger Feuerwehrmanns bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Mehrere Jugendliche attackierten den Mann, der durch einen einzigen, heftigen Schlag starb. Obwohl die Polizei die mutmaßlichen Täter innerhalb kurzer Zeit ermittelte und festnahm, dominierte der Fall noch tagelang die Berichterstattung – wohl auch, weil die Jugendlichen einen Migrationshintergrund haben.

    Eine Studie der Hochschule Macromedia zur Fernseh- und Zeitungsberichterstattung zeigt nun, wie über Gewaltkriminalität in Deutschland und die Herkunft mutmaßlicher Straftäter berichtet wird. Studienautor Thomas Hestermann zufolge zeige der Blick auf die Berichte aktueller TV-Formate und überregionaler Zeitungen vor allem eines: "Der gewalttätige Ausländer ist eine zentrale Angstfigur im deutschen Journalismus."

    Wie sehr dadurch das Gesamtbild verdreht wird, zeigt die Auswertung des Journalismusprofessors (siehe nachfolgende Grafik). "Die Herkunft von mutmaßlichen Gewalttätern wird meist nur dann hervorgehoben, wenn sie Ausländer sind", schreibt Hestermann im Fazit seiner Studie. Die Folgen seien eine "verzerrte" Berichterstattung und ein "einseitiger Fokus", wodurch "die Erkenntnisse der Polizei komplett um(gekehrt)" werden.

    Auch generell habe sich "die Fernsehberichterstattung über Gewaltkriminalität gravierend verändert". Demnach wurde im Jahr 2014 die Herkunft der Tatverdächtigen nur in etwa fünf Prozent der untersuchten TV-Sendungen genannt, 2019 war das in jeder dritten Ausstrahlung der Fall. Noch höher war in diesem Jahr der Anteil in den untersuchten Zeitungen: 44,1 Prozent. Seit den sexuellen Übergriffen in der Kölner Silvesternacht 2015/2016 "sind Medien getrieben von dem Anspruch, genauer und umfassend hinzusehen", urteilt Hestermann.

    Rassistische Vorurteile
    "Aus Menschenrechtssicht ist es fatal, die Herkunft von Tatverdächtigen grundsätzlich zu nennen", sagt Maria Scharlau von Amnesty International unserer Redaktion. Die Völkerrechtsexpertin arbeitet im deutschen Sekretariat der Menschenrechtsorganisation unter anderem zu den Themen Polizei und Rassismus.

    Glaubt man Scharlau, dann bedeutet die Erwähnung der Herkunft ein grundsätzliches Problem, da es rassistische Vorurteile verstärke. "Wenn dieses Merkmal genannt wird, suggeriert das einen Zusammenhang zwischen Kriminalität und Herkunft, der so nachweislich nicht existiert." Vielmehr sind sozio-ökonomische Faktoren maßgeblich. Journalisten sieht sie daher in der Pflicht: "Denn das rassistische Vorurteil, wonach Ausländer krimineller als Deutsche seien, wird von den Medien immer wieder neu befeuert."

    Doch wie gehen diese im redaktionellen Alltag mit der Nennung der Herkunft von Tatverdächtigen um? Unsere Redaktion hat bei öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern sowie bei Zeitungen nachgefragt. Anders als etwa die "Sächsische Zeitung", die sich vor drei Jahren entschloss, in Berichten über Kriminalität immer die Herkunft der Tatverdächtigen zu nennen (so weit bekannt), orientieren sich alle befragten Medien – wie auch unsere Redaktion – zuallererst am Pressekodex des Presserats.

    Dort heißt es in der Richtlinie zur Berichterstattung über Straftaten: Die Zugehörigkeit von Verdächtigen oder Tätern zu ethnischen, religiösen oder anderen Minderheiten "soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches Interesse".

    Wir dokumentieren die Antworten der Medien auf unsere Anfrage:

    - An den Leitlinien des Presserats orientiert sich auch RTL. "Wir wägen das von Fall zu Fall ab", erklärt RTL-Chefredakteur Michael Wulf. Er betont: Eine mit der Herkunft des Täters "verbundene Emotionalisierung oder gar Stimmungsmache in der Berichterstattung ist ein striktes Tabu".
    - Thomas Hagedorn, Sprecher des Zweiten Deutschen Fernsehens, stellt klar: "Die ZDF-Redaktionen prüfen intensiv und entscheiden in jedem Einzelfall verantwortungsbewusst, ob für die Nennung einer Gruppenzugehörigkeit ein begründetes öffentliches Interesse vorliegt." Der öffentlich-rechtliche Sender ist zudem gemäß seiner Programmrichtlinien angehalten, "die Zugehörigkeit eines Tatverdächtigen oder Straftäters zu einer Gruppe nur dann zu nennen, wenn dies für das Verständnis der Tatumstände und gesellschaftlichen Hintergründe tatsächlich von Bedeutung ist".
    - Umfangreich antwortet auch der NDR, der unter anderem die "Tagesschau" produziert. Diese sei eine überregionale Nachrichtensendung, die ihren Schwerpunkt auf Politik, Gesellschaft und Wirtschaft legt. "Über Kriminalfälle berichtet die 'Tagesschau' deshalb selten und völlig unabhängig davon, ob mutmaßliche Täter und/oder Opfer deutscher oder anderer Herkunft sind. (...) Bei der Nennung der Herkunft oder der Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen oder anderen Minderheit verpflichtet uns der Pressekodex zu besonderer Vorsicht."
    - Sat.1-Sprecherin Diana Schardt erklärte uns, dass sich der private Sender ebenso am Pressekodex orientiere. "Das heißt, dass es nur dann eine Nennung zur Herkunft, Ethnie gibt, wenn es dafür ein begründetes öffentliches Interesse gibt. Das liegt im Einzelfall und dem Vorgang begründet und ist eine Redaktionsentscheidung."
    - Die Madsack Mediengruppe, zu der unter anderem die "Hannoversche Allgemeine Zeitung", die "Leipziger Volkszeitung" und die "Ostsee-Zeitung" gehören, verzichtet "grundsätzlich auf die Nennung der Nationalität, wenn die Gefahr der diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens überwiegt, wie dies meist der Fall ist, wenn es um minder schwere Straftaten wie zum Beispiel Ladendiebstahl geht". In der schriftlichen Antwort heißt es weiter, dass die Herkunft bei besonders schweren oder "in ihrer Art oder Dimension außergewöhnlichen Straftaten in der Regel" aber genannt würden. Ebenso sei dies der Fall bei Straftaten, die aus einer größeren Gruppe begangen werden oder bei denen die Tatverdächtigen Clan-Strukturen angehören.

    Kriminalität von Ausländern: Differenzieren und Einordnen
    Unabhängig vom Pressekodex und redaktionsinternen Regelungen stehen Journalisten laut Amnesty-International-Juristin Scharlau aber vor einem komplexen Problem: "Die Medien können nur ein mehrfach verzerrtes Bild verbreiten: Denn erstens erfasst die Polizei nur, was angezeigt wird. Es gibt also eine große Dunkelziffer, gerade auch bei Taten gegen Geflüchtete, People of Colour und Menschen mit Migrationshintergrund. Zweitens werden Tatverdächtige, die als 'fremd' wahrgenommen werden, viel öfter anzeigt. Drittens sind nicht alle Verdächtigten auch Täter. Und viertens werden nicht alle angezeigten Straftaten auch zu einer Pressemeldung.“

    Von diesem Ausschnitt ausgehend treffen die Medien nun ihrerseits eine Auswahl. Wichtig sei daher, stellt Scharlau heraus, dass komplexe Zusammenhänge auch komplex dargestellt werden. "Es muss differenziert und eingeordnet werden."

    Auf ein weiteres Problem verweist FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle in einem Gastbeitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Die Geschwindigkeit der medialen Berichterstattung über Kriminalität und die Reflexe in den sozialen Medien heizen die Wahrnehmung von Straftaten an." Ob tatsächlich Anhaltspunkte für einen Migrationshintergrund von Kriminellen bestehen, sei oft egal, führt Kuhle auch mit Blick auf die Debatte nach der Tat in Augsburg aus. Er betont: "Der Vorwurf der Vertuschung von Gewalt durch Menschen mit Migrationshintergrund gehört zum Standardrepertoire der Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretiker innerhalb und außerhalb der Parlamente."

    Letztendlich beweist die Untersuchung der Hochschule Macromedia aber, wie der Geschäftsführer des Deutschen Journalisten-Verbands Thüringen, Sebastian Scholz, in einer Pressemitteilung deutlich macht, dass "der von Rechtspopulisten bis auf den heutigen Tag erhobene Vorwurf, die Medien würden die Nationalität von Straftätern systematisch verschweigen, völlig haltlos ist".

    Dazu kommt: In Deutschland klafft die gefühlte und echte Sicherheitslage weit auseinander. Die Zahlen des Bundeskriminalamts zeigen nämlich: Die Bundesrepublik ist so sicher wie seit Jahrzehnten nicht.

    Verwendete Quellen:

    Gespräch mit Maria Scharlau
    E-Mail-Anfrage an TV-Sender und Zeitungen
    Mediendienst Integration/Hochschule Macromedia: "Berichterstattung über Gewaltkriminalität. Wie häufig nennen Medien die Herkunft von Tatverdächtigen?"
    Presserat: "Ethische Standards für den Journalismus"
    "Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Keine Kapitulation vor Verschwörungstheoretikern"
    DJV Thüringen: "Nationalität ausländischer Tatverdächtiger wird überproportional thematisiert"
    Statista: "Anzahl der registrierten Straftaten in Deutschland von 1991 bis 2018"

  11. #11
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    ...

    Rassistische Vorurteile
    "Aus Menschenrechtssicht ist es fatal, die Herkunft von Tatverdächtigen grundsätzlich zu nennen", sagt Maria Scharlau von Amnesty International unserer Redaktion. Die Völkerrechtsexpertin arbeitet im deutschen Sekretariat der Menschenrechtsorganisation unter anderem zu den Themen Polizei und Rassismus.
    Im Bereich der Bildung, der Einkommen, sozialen Mobilität etc. verfährt man genau entgegengesetzt wie Frau Scharlau sich das für den Bereich Kriminalität
    vorstellt: da wird explizit von Migrationshintergrund gesprochen, meist dann mit der unterschiedslosen Zuschreibung eines "Opfer- und Benachteiligtenstatus" (schlechtere Bildungschancen, weniger Aufstiegsmöglichkeiten, Benachteiligung bei Bewerbung, niedrigere Verdienste etc..). Irgendwie läuft das bei der Dame von Amnesty International dann hier aufs gleiche raus. Abgesehen davon ist nicht klar welches Menschenrecht hier verletzt sein soll.

  12. #12
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    Silvester. Mit i.
    Auch wenn ihr auf Rocky steht.

    Gern geschehen!

  13. #13
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    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  14. #14
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    Ist doch immer wieder schön auf dem Land zu wohnen ;-)

  15. #15
    gast Gast

    Standard

    Bundespolizei, entstanden aus Bundesgrenzschutz und Bahnpolizei
    Zu den Aufgaben der Bundespolizei gehört es, u. a. die Sicherheit auf Bahnhöfen und Flughäfen sicherzustellen.
    Das sind begrenzte Örtlichkeiten, die zwar der Öffentlichkeit zugänglich sind, aber sicherheitsrelevante
    Bereiche sind, die bestimmte Aufgaben zu erfüllen haben.
    Party gehört wohl nicht dazu. Wo genau ist jetzt Dein Problem?
    Die Aufzählung oben scheint ja keine öffentliche Bereiche außerhalb der BuPo Zuständigkeit zu beinhalten.

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