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Thema: Karate - schwarzer Gurt - 10 Jahre

  1. #91
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    Zitat Zitat von Yamazuki Beitrag anzeigen
    Wenn Du schon 15 Jahre übst und Dein Meister erkennt Deine Fähigkeiten, warum graduiert er Dich nicht einfach? Es liegt an dem Verantwortlichen, es liegt nicht an irgendwelchen Verbänden.
    Jeder Meister sollte in der Lage sein, seine Schützlinge einzuschätzen und ihnen eine entsprechende Graduierung zu verpassen.
    Ich hab meinen 2.Dan einfach von meinem Lehrer bekommen, bei Leuten in einem Verband ist das wie angedeutet allerdings meist etwas schweirig.

    Zitat Zitat von Panzerknacker Beitrag anzeigen
    Karateseminare habe ich vor langer Zeit eingestellt, totale Zeitverschwendung (wobei die Wado Leute in Holm wollten Gunks und Firefleas Chef mal ausrichten, fiel dann leider aus, die Naihanchi von Euch hätte mich interessiert)
    Von Zeit zu Zeit ginbt es auch Lehrgänge in Bremen, vielleicht ergibt sich ja mal was.

  2. #92
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    Zitat Zitat von gunk Beitrag anzeigen
    Oder Du suchst dir einen Lehrer, der entsprechend deiner Zielsetzung unterrichtet UND prüft....ist natürlich in großen Verbänden mit festem Prüfungsprogramm ggfs. schwieriger.
    Wie Du schon sagst, wenn man einen guten Lehrer hat, der entsprechend der eigenen Zielsetzung unterrichtet, der aber eben auch in einem großen Verband ist (zentrale Prüfungen) dann kann es schwieriger sein. Und warum sollte man wechseln wenn der Lehrer passt. Nur um schneller in der Gürtelhierarchie nach oben zu kommen? Sicher nicht.
    Auch Dinge wie Verbandsstreitigkeiten können nebenbei solche Verzögerungen verursachen. Selbst erlebt.

  3. #93
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    Hi,
    um deine initiale Frage aufzugreifen, kann ich mal unser Dojo herziehen.
    Bei uns ist es so, dass die Kiddies erst mal nur halbe Farben machen, also zB weiß-gelb, gelb-orange, orange, organge-grün, etc.
    Damit dauert es schon mal länger, bis sie in wirklich interessante Farben kommen (in ihren Augen...) und sie können reifen, körperlich wie geistig.
    Mit 12/13 Jahren hat man bei uns die Chance, einen Junior-Dan Gürtel anzustreben, ist dann ein schwarzer Gürtel mit einem farbigen Streifen, denn kann man dann "upgraden" bis man 18 wird, ab da darf man sich dann auf den "richtigen Dan" vorbereiten.
    Dieser wird auch nicht von unserem Dojo abgenommen, da muss man zum Verband fahren und vor dem Verbandsvorsitzenden bestehen.

    Ich persönlich sehe hier durchaus Vorteile, denn durch die vielen neuen Farben bleiben Kinder bei der Stange und man hat Zeit sich zu entwickeln und nicht eine Horde "Junior Dan Träger" mit 10 rum rennen.
    Mit 10 ist man hier in Deutschland in meinen Augen nicht, bzw. nur in absoluten Ausnahmefällen, reif genug für einen Dan.
    Ich bin 26 und habe letztes Jahr meinen 1. Dan gemacht.
    Meine Partnerin ist 19 und hat mit mir zusammen darum gekämpft.

    Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kiddies den Spaß nicht verlieren und konzentriert bleiben, da ja alle ca. 8 Monate wieder eine Prüfung ansteht. Das Pensum wird langsam gesteigert, der Fokus bleibt.

    Ganz klar ist aber auch: Es steckt Geldmacherei dahinter. Man will die Kiddies ja nicht verlieren, denn so lange sie angemeldet sind, bekommt der Verein Geld.
    Was die Kirschblüte unter den Blumen, ist der Krieger unter den Menschen

  4. #94
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    Um die Ausgangsfrage zu beantworten, möchte ich behaupten, daß dieser angestrebte Dan eines 10jährigen nicht seriös wirkt. 10jährige Kinder sind nun mal noch verspielt und haben einen Haufen andere Dinge im Kopf, was auch richtig ist, denn Kinder sind noch aufgeschlossener gegenüber vielen Dingen. Aber eine gewisse Motorik ist auch noch nicht vorhanden. Gerade diese Kraftanspannungs und Kraftentspannungssachen sind für Kinder doch recht schwierig. Das schaffen manche Erwachsene nicht gleich umzusetzen. Will aber nicht ausschließen, dass auch Kinder klasse Karate können. Habe im Netz schon etliche Videos von asiatischen Kindern gesehen, die richtig fit waren. Ist mir hierzulande in der Form noch nicht untergekommen. Was ich damit sagen will, daß die Kinder wahrscheinlich eher härteres und intensiveres Training geniesen bis hin zum Drill. Mit dieser Schule wird man hierzulande eher nicht so ankommen.
    Und wie hier erwähnt, bei einem Mal Training halte ich dieses Ziel, 1. Dan, doch relativ unrealistisch. Ich würde gerne mal sehen, wie er diverse Karatetechniken zeigt, um sich ein Bild zu machen. Über die sog. inneren Wertvorstellungen des Meisergrades kann man streiten. Da gibts unterschiedliche Ansichten.

    Generell finde ich es aber nicht verkehrt, wenn man nicht gerade Wettkampf macht, das Gürtelsystem anzuwenden. Finde schon, es gehört dazu, sich Nahziele zu setzen. Missbraucht wird die Gürtelvergabe nur, wenn diese hinterher geworfen werden, um die Leute bei der Stange zu halten und die Motivation über die Gürtelvergabe zu fördern und zu definieren, bzw. sein Können und seine Kampfkunst nur über die Gürtelgrade zu definieren.

    Habs für mich persönlich bisher so gehalten, daß ich zwar auch die Prüfungen machen wollte und auch abgelegt habe, aber erst, wenn der Trainer oder Lehrer das o. k. gab bzw. wenn ich selbst festgestellt habe, daß ich fit dafür bin.

    Was ich hier seltsam finde, daß anscheinend keiner auf Graduierungen Wert legt, aber doch die meisten aber Graduierungen bis hin zum Danbereich abgelegt hat. Also scheint man doch diesen Wunsch zu verspüren, Prüfungen machen zu wollen. Ich kenne kaum Leute, die vehement Prüfungen verweigern. An sich wollen alle Leute, die in einem System längere Zeit sind und üben, irgendwann die Gurtprüfungen machen.

    Was da jeder hinein interpretiert und für gut oder schlecht hält, muß jeder für sich selbst entscheiden. Finde es nicht verwerflich, Prüfungen abzulegen. Und wenn man bestanden hat und dafür gearbeitet hat, darf man darauf auch stolz sein. Ob die Graduierungen für andere gerechtfertigt sind oder nicht, ist dabei unwichtig. Wichtig ist nur, daß man sich selbst damit wohlfühlt.

    Leider werden Graduierungen auch für bestimmte Lizenzen gefordert, oder manche Dojos wollen nur Schwarzgurte als Trainer haben. Negativ ist auch, wenn man sich nur über diese Farbe in Bezug auf die ausgeübte Kampfkunst definieren kann.

    Es gibt positive Aspekte der Graduierungen, wie negative.

    Positiv, daß man einen ungefähren Leistungsstand hat (zumindest im eigenen Dojo beim eigenen Lehrer)
    - immer ein Nahziel hat
    - durch gemeinsames Wachsen der Gruppe ein Gruppengefüge haben kann

    negativ, daß man sich nur auf die Graduierung besinnt, nicht aber aufs Können
    - sich nur über die Graduierungen definiert
    - sich nur am Prüfungsprogramm orientiert, da man damit schon genug zu üben hat
    - Konkurrenzdenken, wenn die Gruppe nicht stimmt und einige bei Nichterreichen des Gürtelziels auch auf der Strecke bleiben können.

    Sind jetzt die Punkte, die mir für das Für und Wider spontan einfallen.

    Letztlich muß das jeder so machen, wie er möchte und wie er seine Ziele verfolgen will.

    Zum Thema selbst, würde ich mein Kind auch mal in anderen Gruppen ein Probetraining machen lassen und mir dies genau anschauen.
    50 Euro für ein Dojo mit einer Trainingseinheit finde ich zu teuer und dafür für den Teilnehmer nicht ausreichend zielführend.

  5. #95
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    ...Gerade diese Kraftanspannungs und Kraftentspannungssachen sind für Kinder doch recht schwierig. Das schaffen manche Erwachsene nicht gleich umzusetzen. ....
    Möglicherweise tun sich (manche) Kinder hierbei ungleich leichter - vielleicht auch, weil sie an solche Sachen nicht so verkopft wie viele Erwachsene rangehen (die lange gebraucht haben, um diesen kognitiven Weg "zu lernen"), sondern einfach intuitiv machen (gerüchteweise soll die Intuition ja im Kindesalter oft noch ziemlich ausgeprägt sein, bevor "wir" dann eben verstärkt kognitiv weiter vorgehen).
    Nur mal so laut gedacht.

    P.S.: Was IMHO der Thematik "Dan im Kindesalter" nicht widerspricht - ua., weil das, speziell in asiatischen Ländern, oft einem ganz anderen "Lehr-/Lern-Verständnis" und einer anderen Trainingsdisziplin (plus einem 'geringfügig' höheren STundenbudget als nur 1 Wochenstunde) geschuldet ist.

  6. #96
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    Zitat Zitat von * Silverback Beitrag anzeigen
    Möglicherweise tun sich (manche) Kinder hierbei ungleich leichter - vielleicht auch, weil sie an solche Sachen nicht so verkopft wie viele Erwachsene rangehen (die lange gebraucht haben, um diesen kognitiven Weg "zu lernen"), sondern einfach intuitiv machen (gerüchteweise soll die Intuition ja im Kindesalter oft noch ziemlich ausgeprägt sein, bevor "wir" dann eben verstärkt kognitiv weiter vorgehen).
    Nur mal so laut gedacht.

    P.S.: Was IMHO der Thematik "Dan im Kindesalter" nicht widerspricht - ua., weil das, speziell in asiatischen Ländern, oft einem ganz anderen "Lehr-/Lern-Verständnis" und einer anderen Trainingsdisziplin (plus einem 'geringfügig' höheren STundenbudget als nur 1 Wochenstunde) geschuldet ist.
    Gut, da muß ich Dir recht geben. Sollte man nicht pauschalisieren. Wir gehen tatsächlich mehr mit Kopf an die Sache, Kinder eher noch instinktiver.

    Bei den Asiaten ist das Training in der Tat intensiver. Wenn man sich Videos von Kindern anschaut, die eine Kata aus dem höheren Danbereich demonstrieren und dabei Technik und Kime zeigen, kann das bei einem mal die Woche nicht so schnell erreicht werden. Die Abläufe und dann noch die Techniken.

  7. #97
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    Zurück zum Thema, hohe Graduierungen bei Kindern.

    In Asien fangen einige Kinder bereits mit 4Jahren mit Kampfkunsttrainig an.
    Es ist deshalb nicht ungewöhnlich das Kinder höhere Skills, Graduierungen...... besitzen.

    Beispiel aus China:







    Geändert von Huangshan (22-01-2020 um 08:37 Uhr)

  8. #98
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    Das meinte ich . Die Kinder werden frühzeitig an die KK herangeführt und haben ein ganz anderes Training als hierzulande. Kann man eigentlich gar nicht vergleichen.

  9. #99
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    P.S.: Was IMHO der Thematik "Dan im Kindesalter" nicht widerspricht - ua., weil das, speziell in asiatischen Ländern, oft einem ganz anderen "Lehr-/Lern-Verständnis" und einer anderen Trainingsdisziplin (plus einem 'geringfügig' höheren STundenbudget als nur 1 Wochenstunde) geschuldet ist.
    Ja ,so ist es stimme mit Dir und Shintaro überein!


    Es gelten andere Voraussetzungen,Kuturelle Gegebebheiten,Traditionen.... als im Westen.






    Früh übt sich wer ein Meister werden will!
    Geändert von Huangshan (22-01-2020 um 08:52 Uhr)

  10. #100
    Chrisdz Gast

    Standard

    Wenn ein 6 bis 7jähriges Kind zu uns ins Training kommt (vorher gibts nur eine spielerische Vorschule, die den Kindern das unfallfreie Geradeauslaufen beibringt), macht es seine Karriere (oder auch nicht) mit den nach Prüfungsordnung möglichen Zwischenprüfungen (weiß, weiß-gelb, gelb, gelb-orange usw.). Zwischenstufen gibt es bei uns bis einschl. blau-braun.
    Bei zweimal Training in der Woche und maximal zwei Prüfungen im Jahr komme ich hier auf eine Trainingszeit von rund 7 Jahren.
    Mit 14 oder 15 sagen wir dem Jugendlichen dann, er, sie möge sich bitte noch bis zum 16. Lj gedulden und dann den "regulären" 1. Dan machen. Wer will schon mit einen gestreiften Schwarzgürtelchen durch die Gegend laufen....
    Leider hat sich in nun über 13 Jahren eigener Karateschule und etlichen Jahren zuvor in anderen Vereinen diese Frage nie gestellt, weil so lange niemand durchgehalten hat.
    Zweitens besteht nicht nur ein inhaltlicher Unterschied zwischen japanischen Kindern mit 10 Jahren und Schwarzgurt, die (auch hier) immer als "Gegen"beispiel herangezogen werden und ihren dt. Altersgenossen.
    Ich habe, auch in meinem eigenen Dojo, nur sehr sehr wenige Kinder gesehen, die diese Form von Entschiedenheit demonstrieren. 16, 17jährige laufen eher als Zombies durchs Dojo und weichen beim (angesagten) Angriff noch immer zurück....
    Aber wir als Trainer sollen ihnen Disziplin und Ordnung vermitteln....
    Och nee, bitte andere Diskussionen als Leben hier vs Leben in anderswo!
    Und ja, auch chin. 4jährige sind ganz toll - aber vielleicht dient ihnen ihr chüan fa als eines der ganz wenigen zur Verfügung stehenden Mittel, aus ihrem Leben irgend etwas machen zu können. ??? Ich weiß es nicht!
    Aber hier kommt die Mami zu mir und fragt nach dem Schwarzgurt bei einmal Training in der Woche und in der Wintersaison ist aber Schlittschuh angesagt, kann man da den Beitrag reduzieren?
    Nächste Woche sollte übrigens Prüfungsvorbereitung sein, nee, geht bei mir nicht, da hab ich jetzt Trompete.
    Ja, was denn???

  11. #101
    * Silverback Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Chrisdz Beitrag anzeigen
    ...
    Ja, was denn???
    - voll aus dem Leben gegriffen.

  12. #102
    Registrierungsdatum
    15.09.2013
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    Standard

    Chrisdz:

    Das ist der spingende Punkt.

    Es ist ein Unterschied ob Kampfsport,Kampfkunst als Hobby in einem Breitensportverein oder als Lebensweg,Familientradition,zukünftiger Berufsweg etc. ausgeübt wird.

    In Japan,China,Asien gibt es auch unterschiede zwischen Schulen,Lehrern-> Kindern die Kampfkunst ausüben : wie intensiv,erntshaft,tiefgehend etc. Kinder an den Kampfkunstweg herangeführt werden.

    Die Verwestlichung in grossen Städten ist dort sichtbar,trägt ihre Früchte und Kinder werden ins Kampfsport/kunst -Trainig gesteckt um sie erziehen zu lassen,ihnen Disziplin beizubringen,als Beschäftigungs -Therapie für verwöhnte Kinder(Prinzen,Prizessinen Syndrom)....

    Deshalb gebe ich Dir recht, dass nicht alles in Asien besser ist!
    Geändert von Huangshan (22-01-2020 um 11:37 Uhr)

  13. #103
    step-by Gast

    Standard

    Dieser Thread begann mit dieser Eingangsfrage:

    =peter.behrendt;3721327]Hallo,

    mein Sohn (9 Jahre) möchte gerne eine Kampfsportart erlernen. Im Moment favorisiert er Karate.
    Ein Nachbarsjunge (10 Jahre), der öfter bei uns ist, macht Karate 1x pro Woche in einer privaten Karateschule. Auf Nachfrage hat er den "braunen" Gürtel und muss dieses Jahr (2020) nach Berlin zur Prüfung zum schwarzen Gürtel.
    Diese Antwort von Chridz beleuchtet das " Kinder- Training in den Kampfsport-Arten " wobei viele Eltern im Hinterkopf haben, eine Kampfsport-Art wie Judo, Karate, Taekwondo, Aikido, sollen den" kleinen Liebling " aufs Leben vorbereiten und die richtigen Werte vermittlen.
    Natürlich ist das zuerst die Aufgabe der Eltern und nicht die des Trainers/innen einer Kindergruppe ... ab 3 Jahren oder älter...

    Einfach lesen, ab wann Karate- Kinder- Training möglich ist!
    www.kcbunkai.de/


    Diese Werte werden im Taekwondo gerne hervorgehoben, die Eltern erwarten sich dann eine große Hilfe bei der Erziehung. Findet sich im Judo, Karate, Aikido ...
    in ähnlicher Form.

    Grundsätze des Taekwondo:
    Selbstverteidigung - Höflichkeit - Bescheidenheit - Toleranz - Inegrität - Durchhaltevermögen -Selbstdisziplin-Sozialcourage- Hilfsbereitschaft

    Zitat Zitat von Chrisdz Beitrag anzeigen
    Wenn ein 6 bis 7jähriges Kind zu uns ins Training kommt (vorher gibts nur eine spielerische Vorschule, die den Kindern das unfallfreie Geradeauslaufen beibringt), macht es seine Karriere (oder auch nicht) mit den nach Prüfungsordnung möglichen Zwischenprüfungen (weiß, weiß-gelb, gelb, gelb-orange usw.). Zwischenstufen gibt es bei uns bis einschl. blau-braun.
    Bei zweimal Training in der Woche und maximal zwei Prüfungen im Jahr komme ich hier auf eine Trainingszeit von rund 7 Jahren.
    Mit 14 oder 15 sagen wir dem Jugendlichen dann, er, sie möge sich bitte noch bis zum 16. Lj gedulden und dann den "regulären" 1. Dan machen. Wer will schon mit einen gestreiften Schwarzgürtelchen durch die Gegend laufen....
    Leider hat sich in nun über 13 Jahren eigener Karateschule und etlichen Jahren zuvor in anderen Vereinen diese Frage nie gestellt, weil so lange niemand durchgehalten hat.
    Zweitens besteht nicht nur ein inhaltlicher Unterschied zwischen japanischen Kindern mit 10 Jahren und Schwarzgurt, die (auch hier) immer als "Gegen"beispiel herangezogen werden und ihren dt. Altersgenossen.
    Ich habe, auch in meinem eigenen Dojo, nur sehr sehr wenige Kinder gesehen, die diese Form von Entschiedenheit demonstrieren. 16, 17jährige laufen eher als Zombies durchs Dojo und weichen beim (angesagten) Angriff noch immer zurück....
    Aber wir als Trainer sollen ihnen Disziplin und Ordnung vermitteln....
    Och nee, bitte andere Diskussionen als Leben hier vs Leben in anderswo!
    Und ja, auch chin. 4jährige sind ganz toll - aber vielleicht dient ihnen i
    hr chüan fa als eines der ganz wenigen zur Verfügung stehenden Mittel, aus ihrem Leben irgend etwas machen zu können. ??? Ich weiß es nicht!
    Aber hier kommt die Mami zu mir und fragt nach dem Schwarzgurt bei einmal Training in der Woche und in der Wintersaison ist aber Schlittschuh angesagt, kann man da den Beitrag reduzieren?
    Nächste Woche sollte übrigens Prüfungsvorbereitung sein, nee, geht bei mir nicht, da hab ich jetzt Trompete.
    Ja, was denn???
    Ja der schwarze Gürtel in einer Kampfsport-Art...
    wer ihn gerne haben möchte, einfach im Budo-'Shop bestellen wird sogar mit Kampfsport-Stil und Name versehen.

    Wer als Trainer/in eine Kindergruppe leiten darf... der hat ganz andere Probleme.


    Geändert von step-by (22-01-2020 um 11:14 Uhr)

  14. #104
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    Chrisdz: Sehr guter Beitrag.
    Bzgl. "als Lebensweg", man sollte auch immer bedenken, dass es auch Kinder gibt die klare Ziel haben und hart daran arbeiten (ganz ohne Einfluß von Eltern).

  15. #105
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    Hier ist ein Artikel des Deutschlandradios über Sport in Japan und die Hintergründe:
    https://www.deutschlandfunkkultur.de...icle_id=454412

    Habe ein paar Stellen rausgegriffen, die die Bedingungen beleuchten die den schwarzen Gurt in jungen Jahren wieder plausibel machen:
    Sie erzählt von kleinen Wettbewerben, die schon im Kindergarten stattfinden. In der Millionenmetropole ist Platz eigentlich Mangelware, aber die Kindergärten haben großzügige Spielhöfe mit viel Grün, damit die Kinder sich bewegen können. Dabei werden auch die Mütter mit eingebunden, die dann schon mal beim Hüpfwettbewerb mitmachen müssen.

    Schon die Jüngsten lernen hier spielerisch, immer ihr Bestes zu geben – Disziplin eben:

    „Ja, die Disziplin ist wie gesagt hier überall, in allen Lebenslagen präsent, ob das Schule ist, ob das Sport ist, ob das zu Hause ist, also man hat seine Pflichten. Und die Pflichten, das ist so ein Schlüsselwort, das im Grunde genommen die japanische Kultur ganz gut bezeichnet, Pflicht ist eine der wichtigsten Sachen im japanischen Dasein, ne.“

    Das Bildungssystem in Japan ist von Konkurrenz geprägt – gute Universitäten kosten sehr viel Geld, und einige haben sehr schwierige Aufnahmeprüfungen. Die kann man als Sportskanone teilweise umgehen, erzählt Maja Sori Doval.

    „Und das heißt vom System her, wenn jemand Talent hat oder ein gutes Vermögen, der geht dann im Prinzip an eine Mittelschule, die einen guten Club hat für die entsprechende Sportart, von dort geht es dann weiter an eine Oberschule und von dort aus an die Universität. Und in den meisten Fällen läuft das auch über Empfehlung. Das heißt, die Aufnahmeprüfung fällt dann weg, oder ist vielleicht ein bisschen erleichtert, oder die Studiengebühren sind ein bisschen günstiger.“

    Sie erklärt mir, dass der Besuch einer guten Universität über die Chancen auf dem Arbeitsmarkt entscheidet, und dass auch einige große Konzerne in Japan sich gezielt gute Sportler ins Haus holen. Die Universitäten unterhalten Verbindungen zu Schulen und teilweise schon zu Kindergärten, in denen die Leistungsträger der Zukunft erzogen werden. Die Auswahl unter den jungen Sportlern, zum Beispiel für Schul- oder Hochschulteams, beginnt schon im Grundschulalter.

    „Die trainieren dann vier-, fünfmal die Woche oder noch häufiger. Und dann ist auch eine Trainingseinheit zwei, drei Stunden lang. Wo man dann als Europäer sagen würde, das ist nicht kindgerecht, das widerspricht allen Grundlagen der Sportwissenschaft.“
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

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