Ich stimme zu, was Billy die Kampfkugel sagt.
Habe von einer Japanerin selbst gehört, daß man bis zu einem bestimmten Alter noch Kind sein darf. Aber ab einem bestimmten Alter müssen Kinder lernen und sich richtig verhalten. Die Disziplin ist dann sehr groß geschrieben. Die Kinder müssen quasi da rein wachsen.
Und wenn sie bestimmte Dinge lernen, werden sie richtig mit aller Kraft gelehrt und gelernt. Also alles viel intensiver. Das ist nicht so, wie die Bespaßungen von Kindern hierzulande. Kann man gut oder schlecht finden. Dieses Rumgehupfe hier finde ich in den Kampfkünsten nicht immer so toll. Da sind Kinder meines Erachtens in anderen Sportarten besser aufgehoben. Die Eltern hier würden ein Training, wie es in Fernost stattfindet, hier gar nicht billigen.
Billy die Kampfkugel:
Guter Beitrag!
Ist auch auf Südkorea und China .... übertragbar wo neo konfuzianische Werte,Leistungsdruck,Wettbewerb,Disziplin etc. auch eine grosse Rolle seit dem Kindesalter spielen.
Man muss denke ich aufpassen, wenn es in Richtung Leistungssport geht. Ich kann mich noch an Fechtturniere als Jugendlicher erinnern, da haben mich die Sportler aus Tauberbischofsheim so richtig von der Bahn gefegt (5:0, 5:0 drittes Gefecht unnötig). Mein Kleinstadttraining war ein bis zweimal in der Woche für eineinhalb Stunden, hatte mit acht Jahren angefangen.
Wenn ich mir heute deren Webseite ansehe:
Regulär trainiert ein Leistungssport-Fechter bis zu 6-mal die Woche. Montags ist Regenerationstag, das heißt, es ist ein trainingsfreier Tag. Am Dienstag fängt das Training an. Zuerst bekommt man mittags einen Einzelunterricht mit seinem Trainer, dies nennt man auch Lektion. Eine Lektion dauert ca. 30 Minuten, natürlich variiert dies von der momentanen Trainingsform. Am Abend folgt das Training von 18.00 bis 20.00 Uhr. Das Training läuft wie folgt ab: man macht sich ca. 15 Minuten warm und dehnt sich. Danach folgen entweder verschiedenen Schrittfolgen, die sogenannte Beinarbeit, oder man fängt gleich mit dem Partner-Fechten an. Man ficht mit einem Partner und trainiert somit am besten eine Turniersituation.
Dann gibt es aber auch noch extra Trainingseinheiten für die Kondition und Koordination. Dieses Training ist bei einem speziellen Trainer, der für diese Aufgaben zur Verfügung steht.
http://www.fechtentbb.de/fechten-lernen/
Kleinkinder 3-6 Jahre dreimal die Woche
http://www.fechtentbb.de/bambinis/
Wenn es um Leistung geht und schon die Kleinkinder ranzuführen wird sich früh und viel geübt. Die Unterschiede sind entsprechend da.
Gürtel gibt es beim Fechten nicht aber da war ein technischer Abstand von etlichen Gürtelstufen, das muss ich schon im Nachhinein neidlos anerkennen. Im Turnier war ich ziemlich wütend, nichts von wegen persönlicher Reife und Gelassenheit... Da wird das Ego zurechtgestutzt und man kann keinem anderen die Schuld geben. Kommt im Kampfsport vor.
"Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)
Nach meinem subjektiven Eindruck haben Japaner und Koreaner mit Masse ein wesentlich entspannteres Verhältnis zum Thema Schwarzgurt als wir Europäer. Der 1. Dan ist dort halt (wie gesagt, subjektiver Eindruck) das äußere Zeichen dass man die Grundschule beherrscht und jetzt mit dem "richtigen" Training beginnen kann.
Traditionen der Samurai, wenn ich das lese könnte ich schon direkt wieder aufhören. Vermutlich liest man in Japan irgendwo, dass wir hier noch gute ordentliche Deutsche sind mit preußischem Drill und die Kinder Fußball spielen, bis die Füße bluten. Ja, in Japan sind gerade Jugendliche einem nicht unerheblichen Schulstress ausgesetzt, an der Uni gehts dann wieder lockerer zu (btw. findest Du viel Material, dass auch deutsche Jugendliche durch das 12er Abitur überlastet sind und eine nicht unerhebliche und steigende Zahl deutscher Studis psychol. Probleme wegen Leistungsdruck bekommen). Aber Kinder - gerade Kindererziehung läuft doch in Japan noch recht unbeschwert ab (steht übrigens mehr oder weniger wörtlich im einem Artikel von Prof. Regine Mathias im Länderbericht Japan von 1998, wo auch schon angemerkt wird, dass sich Werte wandeln, die Leute nicht mehr alle zum Wohl der Firma arbeiten und verwestlichung einsetzt und das ist schon über 20 Jahre her ). Und zum Thema "westliche" Karatekids - was ich hier sehe ist aus KK Sicht aus meiner Sicht einen Katastrophe aber Leistungsbereitschaft, Disziplin und Lernaufwand waren sicher immens:
Diese Schei ... ups, diese Art Form kriegt man auch in D zu sehen und v.a. zu hören. Da führen teils Fünfjährige wahre Affentänze mit Schwabbelfolienschwertern auf und kreischen sich dabei die Lunge aus dem Hals. Dafür gibt's dann Pokale...
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