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Thema: Aikido: Kaiten Otoshi?

  1. #61
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Wenn man dann noch Zweifel an den Naturgesetzen hat, oder meint, bei komplexen Systemen würden die nicht gelten, kann man sich entsprechende Experimente ausdenken (siehe meine Beiträge weiter oben) um das Ganze zu überprüfen.
    Wer hat denn behauptet, dass die nicht gelten würden? Darauf, was denn eigentlich ein Naturgesetz ist, möchte ich jetzt eigentlich nicht näher eingehen oder darüber diskutieren.
    Natürlich gilt bei Körpern die newtonsche Mechanik, da wir uns nicht auf der Ebene von Elementarteilchen bewegen (wo komischerweise andere "Naturgesetze" herrschen), und auch nicht mit Lichtgeschwindigkeit herumsausen.
    Aber versuch mal, einen Vorgang, wie das was mit dem "Auflösen von Kraft" gemeint ist, wirklich im Detail zu beschreiben, da kommt du mit Strichmännchen und einer einfachen Zerlegung eines Kraftvektors nicht klar, dass ist im Endeffekt genauso ungenau wie jeder andere Versuch das zu beschreiben. Es spielen Dinge wie Muskelkontraktionen, elastische Eigenschaften von Knochen, Muskeln und Sehnen, spiralige Anordnungen der myosfazialen Strukturen, und viele andere Dinge, wie zu guter Letzt ja auch noch neurologische Vorgänge eine Rolle. Deshalb: Viel Spaß beim rechnen.

    Es geht ja nicht darum, irgendwelche Lulu-Hurst-Tricks aufzudecken, in solchen Fällen ist es tatsächlich interessant, die newtonsche Mechanik ins Spiel zu bringen. Aber das hätte die arme Lulu Hurst ja um ihren Erfolg gebracht, deswegen wäre es auch wieder gemein gewesen.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Gefühlt sind 99,9% der KKB-User, nicht fähig, einfache Mechanik zu verstehen bzw. anzuwenden.
    Das ist doch ein bisschen überheblich, finde ich.


    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Der ganze Text ist von Ueshiba?
    Wie kommst du darauf? Da steht was in einer Klammer, die zu einem einzelnen Satz gehört.

    Ueshiba antwortete auf die Frage ob er seine wunderbare Kampfkunst von Sokaku Takeda gelernt hätte, nur, dieser habe ihm die Augen für wahres Budo geöffnet.

  2. #62
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Ich übe seit vielen Jahren eher mit Bildern und Vorstellungen, die - jedenfalls in meinem Üben - in der Lage sind, auf somatischer Ebene Effekte zu erzeugen. Wenn ich z.B. "meinen Geist in die (vorher erzeugten) Freiräume meines Körpers fließen lasse", dann geschieht da tatsächlich etwas. Ich will damit aber nicht ausdrücken, daß mir Gehirnflüssigkeit in den Rachen läuft ...
    Stichwort biotensegrity:

    Neuere Konzepte schließen Körperflüssigkeiten in das tensegrity-Modell mit ein, zwar nicht Gehirnflüssigkeit, aber Blut und Lymphe.
    "Liquid fascia" ist ein weiteres Element diskontinuierlicher Kompression innerhalb des RAIN-Modells.

  3. #63
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Stichwort biotensegrity:

    Neuere Konzepte schließen Körperflüssigkeiten in das tensegrity-Modell mit ein,
    Neuere Konzepte???? Das die Faszien und ihr Flüssigkeitsgehalt wichtig für die Kraftverteilung/-übermittlung sind habe ich schon im Präpkurs 1999 gelernt, ebenso das Tensegrity-Modell. Damals nannte man das nur nicht so.

    Stecco schreibt dazu ja auch schon ewig. Das sind alles keine „neuen“ Erkenntnisse. Damals nannte man es halt nur „Bindegewebe“ und „Flüssigkeitsgehalt“ und wußte dennoch das man es sich spiralig und wie einen Wassersack vorstellen muss. Irgendwo habe ich sogar noch Zeichnungen aus meinem Histokurs von 1998 dazu.

    Heute kann man das halt schön mit 3d Rendergrafiken darstellen und sich endoskopisch am Lebenden angucken, das wusste man auch schon früher.
    Geändert von kanken (22-01-2020 um 15:10 Uhr)

  4. #64
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Das sind alles keine „neuen“ Erkenntnisse
    Habe nichts von Faszien und ihrem Flüssigkeitsgehalt geschrieben.
    Aber gut, dass Blut zum Bindegewebe zählt, ist nicht neu. Aber vielleicht die Einbindung in das biontensigrity-modell ist noch nicht so bekannt, wobei überhaupt die Idee dass die Spannungsverhältnisse im menschlichen Körper auf diese Wese beschreibbar sind, bzw. sich daraus ein körpermechanisches Arbeiten ableiten lässt bisher nicht sehr verbreitet ist.
    Erstmals damit in Kontakt gekommen bin ich selbst erst vor etwa 15 oder 16 Jahren, als Yoshinori Kono zu Besuch in Deutschland war. Der war für mich der erste der in dem Zusammenhang davon gesprochen hat, wenn ich auch tensegrity-modelle schon vorher in den 90ern in der Fachschaft Architektur bewundern durfte.

  5. #65
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Aber vielleicht die Einbindung in das biontensigrity-modell ist noch nicht so bekannt
    Wie gesagt, das war 1998/99 schon Standardwissen in der medizinischen, vorklinischen, Ausbildung. Da gab es halt nicht so tolle Computersimulationen und keine Endoskopiebilder, das Wissen war definitiv dar, inklusive der Flüssigkeitswirkung des Bindegewebs. Einer der Assistenten in der Anatomie forschte damals zu Faszien und Akupunkturpunkten. Da sind einige spannenden Präparate bei raus gekommen.

    Heutzutage kann man sich halt die Strukturen genauer in vivo angucken und die Kraftwirkungen im Computer simulieren, aber theoretisch fordern tat man es damals schon. Neurodynamics nach Shacklock ist auch schon von 2005 und ist ja eine Therapiemethode die auf dem Wissen aufbaut. Ich kann mich noch an das fluchen der Zahnmediziner erinnern, als sie im Präpkurs versuchen sollten an den Hirnnerven die Faszien zu präparieren, in denen sie sich bewegen.

    Was relativ „neu“ ist, ist das Wissen um die Muskelketten (anatomy trains). Bis Myers (also auch Ende der 90er) hat man halt in Gelenken gedacht und nur die dort wirkenden Muskeln betrachtet. Die Ketten hat man zwar erwähnt, sie aber nicht ins Zentrum gestellt, da stand das einzelne Gelenk.

    Durch das Netz gelangt dieses Wissen jetzt halt auch in das Bewusstsein medizinischer Laien, allerdings nicht immer zum Guten, da sehr vielen einfach ein grundlegendes Verständnis von Anatomie und Physiologie fehlt und „die Faszien“ dann zum Allheilmittel werden und für jede Erklärung herhalten müssen, ohne zu Wissen das man Faszien nicht ohne Muskeln und Sehnen betrachtet kann und auch nicht ohne die Innervation durch die Nerven und nicht ohne die Steuerung im ZNS. Das gehört alles zusammen.
    Geändert von kanken (22-01-2020 um 15:59 Uhr)

  6. #66
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Das gehört alles zusammen.
    Deshalb ja auch meine Einwände gegen die rein mechanische Betrachtung.

  7. #67
    Dampfhämmerlein Gast

    Standard

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Wie gesagt, das war 1998/99 schon Standardwissen in der medizinischen, vorklinischen, Ausbildung. Da gab es halt nicht so tolle Computersimulationen und keine Endoskopiebilder
    Kannst du mir da eine "Standardsoftware" nennen, wo man Vektoren definiert, etc. oder wie sieht das aus ? Schreiben da Ärzte für jeden Fall Specs und geben das in Auftrag, etc. ?

  8. #68
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    versuch mal, einen Vorgang, wie das was mit dem "Auflösen von Kraft" gemeint ist, wirklich im Detail zu beschreiben,
    Warum sollte ich? Diesen Anspruch hatte ich nicht. Das kann hier ja wohl keiner. Vor allem, da carstenm, der das eingebracht hat, mit "Kraft" etwas anderes meint, als Kraft im physikalischen Sinne, wodurch dann eine naturwissenschaftliche Erklärung schwierig wird.

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    da kommt du mit Strichmännchen und einer einfachen Zerlegung eines Kraftvektors nicht klar, dass ist im Endeffekt genauso ungenau wie jeder andere Versuch das zu beschreiben.

    Offenbar ist es mir nicht gelungen, Dir zu vermitteln, dass es mir nicht darum geht, etwas im Detail zu beschreiben, sondern bestimmte Erklärungen auszuschließen.
    Es gibt z.B. diesen Inder, der behauptet, von Lichtnahrung zu leben.
    Da haben dann irgendwelche Ärzte und "Wissenschaftler" den aufwendig über Tage beobachtet, vermessen, kontrolliert und festgestellt, dass die sich nicht erklären können wie er das macht...
    Was hätte ich gemacht?
    Ich hätte ihm Mund und Nase mit Klebeband zugeklebt, ihn in die Sonne gestellt und gewartet, was passiert.
    Natürlich kann man ethisch korrekt auch einfach die Atemgase messen.
    Wenn der Sauerstoff aufnimmt und Kohlendioxid abatmet, dann liegt nahe, dass sein Stoffwechsel auf der "Oxidation" von Kohlenstoffverbindungen beruht.
    D.h. ich muss nicht wissen, wie das im Detail funktioniert, um Erklärungen ausschließen zu können.
    Ein Verbrennungsmotor geht ohne Sauerstoff aus, ein mit Solarzellen betriebener Elektromotor nicht.

    mit den Strichmännchen kann man das Prinzip, dass hier dahinter steckt, erklären:

    https://youtu.be/0980wG3lss8?t=71

    Entsprechend kann man daraus ableiten, dass es sehr schwer bis unmöglich für den Geschobenen wird, wenn er selbst den anderen nicht mit den Händen berühren darf und im schulterbreitem Parallelstand steht.


    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Es spielen Dinge wie Muskelkontraktionen, elastische Eigenschaften von Knochen, Muskeln und Sehnen, spiralige Anordnungen der myosfazialen Strukturen, und viele andere Dinge, wie zu guter Letzt ja auch noch neurologische Vorgänge eine Rolle. Deshalb: Viel Spaß beim rechnen.

    Es geht ja nicht darum, irgendwelche Lulu-Hurst-Tricks aufzudecken, in solchen Fällen ist es tatsächlich interessant, die newtonsche Mechanik ins Spiel zu bringen.
    Ach, bei deren Tricks spielten "Dinge wie Muskelkontraktionen, elastische Eigenschaften von Knochen, Muskeln und Sehnen, spiralige Anordnungen der myosfazialen Strukturen, und viele andere Dinge, wie zu guter Letzt ja auch noch neurologische Vorgänge" keine Rolle?
    Wie unterscheiden sich Lulu-Hurst Tricks, davon dass sich einer aufrecht im Parallelstand hinstellt und sich ohne seine Hände zu benutzen gegen Brust und Schultern schieben lässt, ohne umzufallen, oder einen Schritt zu machen?
    Oder von manchen Vorführungen Ueshibas, z.B. wo er einen Stock an einem Ende hält und viele Schüler können den nicht wegdrücken?

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Deshalb ja auch meine Einwände gegen die rein mechanische Betrachtung.
    Die mechanische Betrachtung gibt die Grenzen vor.
    Ist wie mit der Behauptung der "Superkräfte" von psychisch Kranken und Leuten auf Drogen, die ja manche durch IMA-Training zu entfesseln behaupten.
    Da könnte man ja einfach mal die Kräfte messen, die da wirklich auftreten.
    Und wenn jemand behauptete, er könnte einwirkende Kräfte ohne Groundpath auflösen dann könnte man den Kraftinput an der Kontaktstelle und den Kraftoutput an der Umgebung (Boden) messen.
    Wenn es natürlich gar nicht um Kräfte im physikalischem Sinn geht und die gar nicht aufgelöst werden, sondern es sich nur so anfühlt, dann müsste man erst mal fragen, was das Phänomen denn genau ist, das damit beschrieben wird.

    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Den Hinweis auf die Tensigrity-Struktur finde ich hilfreich und befriedigt fürs Erste auch meine Nachfrage für eine mögliche naturwissenschaftliche Erklärung.
    Was wird denn damit erklärt?


  9. #69
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    Zitat Zitat von Dampfhämmerlein Beitrag anzeigen
    Kannst du mir da eine "Standardsoftware" nennen, wo man Vektoren definiert, etc. oder wie sieht das aus ? Schreiben da Ärzte für jeden Fall Specs und geben das in Auftrag, etc. ?
    Ich hab‘ keine Ahnung wie, bzw. womit diese Modelle berechnet werden. Ich kenne nur die Simulationen von den Gewebestrukturen.

  10. #70
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Da haben dann irgendwelche Ärzte und "Wissenschaftler" den aufwendig über Tage beobachtet, vermessen, kontrolliert und festgestellt, dass die sich nicht erklären können wie er das macht...
    Das hat sich doch längst als Fake herausgestellt, die Messwerte haben das ergeben soweit ich mich erinnere.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Entsprechend kann man daraus ableiten, dass es sehr schwer bis unmöglich für den Geschobenen wird, wenn er selbst den anderen nicht mit den Händen berühren darf und im schulterbreitem Parallelstand steht.
    Das es einfach ist, hat ja niemand gesagt, obwohl Carsten ja geschrieben hat, dass er die Erfahrung gemacht hat, dass man das mit der entsprechenden Vorstellung sehr schnell umsetzen kann. Die einwirkende Kraft darf am Anfang natürlich nicht zu groß sein, viele Leute erwarten da immer wahre wunder, aber man muss ja irgendwie anfangen.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Wie unterscheiden sich Lulu-Hurst Tricks, davon dass sich einer aufrecht im Parallelstand hinstellt und sich ohne seine Hände zu benutzen gegen Brust und Schultern schieben lässt, ohne umzufallen, oder einen Schritt zu machen?
    Lulu Hurst hat einfach geschickt manipuliert, dazu kam ein bisschen Psychologie, männliches Ego hat da u.a. auch eine Rolle gespielt.
    Aber die Tricks waren z.T. kompliziert aufgebaut und ohne Kenntnisse der Mechanik wohl so auf den ersten Blick nicht zu durchschauen.
    Das unterscheidet sich doch logischerwieise davon, ob jemand in der Lage ist, aufgrund körperlichen/mentalen Trainings, bzw. körperlicher Konditionierung (wofür viele Jahre intensiven Trainings erforderlich sind) bestimmte Effekte zu erzielen.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Und wenn jemand behauptete, er könnte einwirkende Kräfte ohne Groundpath auflösen dann könnte man den Kraftinput an der Kontaktstelle und den Kraftoutput an der Umgebung (Boden) messen.
    Kann man doch, manche können das auch angeblich auf Eis stehend, habe ich allerdings selbst noch nicht gesehen oder probiert. Bei uns ist es einfach nicht kalt genug...

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Die mechanische Betrachtung gibt die Grenzen vor.
    Mir ist nicht klar was du damit sagen willst, natürlich gibt es Grenzen.
    Niemand bleibt stehen wenn er von einem Bagger weggedrückt wird oder einfach von einem Kran hochgehoben wird.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Wenn es natürlich gar nicht um Kräfte im physikalischem Sinn geht und die gar nicht aufgelöst werden, sondern es sich nur so anfühlt, dann müsste man erst mal fragen, was das Phänomen denn genau ist, das damit beschrieben wird.
    Wenn jemand gegen mich drückt, dann tut er das mit Kraft, womit denn sonst? es geht doch um das Gefühl des "Auflösens" oder "Verschwindens" derselben. Natürlich, wenn ein Kraftvektor in genügend kleine Einzelvektoren aufgespalten wird, kann das Gefühl des Auflösens entstehen.
    Das im Beispiel mit Ueshibas Stock war es tatsächlich so, die Drückenden hatten das Gefühl die Kraft verschwindet, sie hatten keine Ahnung wohin.
    Das ist das, was ich aus der Erzählung meines Lehrers weiß, der hat da selbst gedrückt.
    Was dann im Gehirn passiert wenn da bestimmte Informationen ankommen, muss eben auch noch mit berücksichtigt werden.
    Das kann in Richtung Gleichgewichtverlust gehen, Bewegungsunfähigkeit, und solche Dinge.

    Die Frage ist ja, wie man das macht, mit einem simplen Drücken gegen die Ellenbogen (was sich ja auch verhindern lässt), oder ob es sich um eine weit komplexere Körpermechanik handelt.


    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Was wird denn damit erklärt?
    Man sagt, der Körper sei auf diese Weise optimalerweise organisiert.
    Sich durch bestimmte Vorstellungen einer solchen Struktur anzunähern, bedeutet, die Voraussetzungen für bestimmte Dinge zu schaffen. Man braucht dieses Bild vielleicht nicht unbedingt, kann aber hilfreich sein.
    Früher hatte man Bögen und solche Sachen.
    Geändert von Gast (23-01-2020 um 18:16 Uhr)

  11. #71
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Was wird denn damit erklärt?

    Carsten hat ja Hinweise gegeben, wann und wo und ggf. mit wem ich die Übung wiederholen kann.
    Wenn sie gelingt, werde ich auch erfahren, wie es sich für den Schiebenden anfühlt.
    Ich hoffe, dass sich dann das "miracle" auflöst.
    Bis dahin weiß ich ja nicht mal, was genau zu erklären ist.

    Um eine Erklärung durch "Groundpath"/Rooting auszuschließen könnte man die Übung statt auf Eis, sie auf
    einem hinreichend glatten Turnhallenboden ausführen, bei dem der Schiebende barfuß ist oder Hallenschuhe anzieht
    und der Geschobene glatte Strümpfe.

  12. #72
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Das hat sich doch längst als Fake herausgestellt, die Messwerte haben das ergeben soweit ich mich erinnere.

    Die Untersuchungsergebnisse sind nicht wissenschaftlich anerkannt. Weder die Untersuchung aus dem Jahr 2003 noch aus dem Jahr 2010 wurden wissenschaftlich publiziert, es gibt nur lückenhafte Angaben auf privaten Webseiten im Internet. Die Untersuchungen konnten die Behauptung von Prahlad Jani, seit vielen Jahren ohne Essen und Wasser zu leben, weder bestätigen noch widerlegen.[8]

    Der indische Arzt Sudhir Vadilal Shah, der bei den beiden Untersuchungen involviert war, interpretierte die Untersuchungen jedoch als eine Bestätigung seiner privaten Außenseiter-Hypothese, dass der Mensch prinzipiell zur Autotrophie (eigentlich Photoautotrophie) befähigt sei und wie eine Pflanze über Sonnenlicht Energie gewinnen könne
    .

    Es ging mir allerdings bei dem Beispiel nicht darum, ob da einer von Licht und Liebe lebt, oder nicht, sondern darum, dass man durch Kenntnis von Naturgesetzen auch Vorhersagen über das Verhalten von komplexen Systemen machen kann, ohne dieses Verhalten im Detail zu kennen.
    Siehe die Geschichte mit dem LKW-Fahrer, der eine Ladung Vögel in hinreichen abgedichteten Laderaum geladen hat, die er beim Überqueren einer Brücke aufscheucht, damit der LKW leichter wird, so lange die fliegen.
    Nach dem "Komplexitätsargument" müsste man da nun genau berechnen, wie sich jeder einzelne Vogel bewegt und welche Auswirkungen das auf die Luftströmungen im Innern des Laderaums ist, um eine Aussage treffen zu können, ob und wie sich das Gewicht des LKW ändert, wenn die Ladung darin fliegt.
    Man kann es natürlich auch messen:




    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Die einwirkende Kraft darf am Anfang natürlich nicht zu groß sein, viele Leute erwarten da immer wahre wunder, aber man muss ja irgendwie anfangen.
    Na wenn es sich um Kräfte in der Größenordung geht, über die man sich nicht wundert, weil deren Moment kleiner ist, als das Moment der Gewichtskraft des Körpers, dann kann man da natürlich stehen bleiben und bei hinreichender Geringfügigkeit der Kräfte sich auch in die Kraft hinein entspannen und das Gefühl des Auflösens bekommen.
    Ob man da durch Üben wesentlich über die Anfangswerte raus kommt, wäre ich mir nicht so sicher:
    Als Kind wollte ich mal Fliegen lernen. Ich bin in die Luft gesprungen, hab mit den Armen auf und ab geschlagen, und die Sekunden gezählt, die ich der Luft bleibe.
    Leider hab ich das damals nicht konsequent weiter geübt, sonst...

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Lulu Hurst hat einfach geschickt manipuliert, dazu kam ein bisschen Psychologie, männliches Ego hat da u.a. auch eine Rolle gespielt.
    Aber die Tricks waren z.T. kompliziert aufgebaut und ohne Kenntnisse der Mechanik wohl so auf den ersten Blick nicht zu durchschauen.
    Gibt es irgendwo eine Beschreibung der Tricks?

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Mir ist nicht klar was du damit sagen willst, natürlich gibt es Grenzen.
    Niemand bleibt stehen wenn er von einem Bagger weggedrückt wird oder einfach von einem Kran hochgehoben wird.
    Die Grenzen sind weit enger.
    Wenn der Schwerpunkt eines frei stehenden Körpers über die Standfläche geschoben wird, dann fällt der um.
    Dazu bedarf es bei einem Körper in einem labilen Gleichgewicht wie ein aufrecht stehender Mensch keinen Bagger, das sollte ein gesunder, erwachsener Mann hinbekommen, falls er nicht durch Yedi-Mind-Tricks dazu gebracht wird, zu glauben, zu schieben, aber nicht wirklich schiebt.

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Wenn jemand gegen mich drückt, dann tut er das mit Kraft, womit denn sonst?
    Da hab ich mich auf einem Taijiquan-Seminar auch mal gefragt, als mir (von einem 130kg-Typen im Rückwärtsgang) vorgeworfen wurde "Du schiebst ja mit Kraft".
    Vielleicht mit Yi? Also der Einbildung, zu schieben?
    Naja, keine Ahnung, was Bedeutet denn "力 chikara"?

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Wenn ich den Begriff "Kraft" benutzt habe, dann im Sinne der Gebrauchssprache, nicht im Sinne der der Fach- oder Wissenschaftssprache. Denn das ist weder meine Kompetenz, noch mein Interesse.
    [...]
    Wenn ich in den hier zitierten Sätzen den Begriff "Kraft" gebraucht habe, dann im Sinne der Gebrauchssprache und mit der Bedeutung des japanischen Begriffs 力 chikara im Hinterkopf, der ja sehr oft die Bezugsgröße ist, wenn "das Auflösen von Kraft" unterrichtet wird.
    Dass "Kraft" in meinen Äußerungen auch als eine physikalisch Größe verstanden werden könnte, die tatsächlich im naturwissenschaftlichen Sinne zu befragen sei, ist mir schlicht und einfach gar nicht in den Sinn gekommen. Das ist viel zu weit weg von dem, was mich interessiert.

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    es geht doch um das Gefühl des "Auflösens" oder "Verschwindens" derselben. Natürlich, wenn ein Kraftvektor in genügend kleine Einzelvektoren aufgespalten wird, kann das Gefühl des Auflösens entstehen.
    Nur um sicher zu gehen: Ist mit "Kraftvektor" die mathematische Beschreibung einer physikalischen Größe gemeint und unterliegt dessen Zerlegung den anerkannten Regeln der Vektorrechnung?

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Das im Beispiel mit Ueshibas Stock war es tatsächlich so, die Drückenden hatten das Gefühl die Kraft verschwindet, sie hatten keine Ahnung wohin.
    Das ist das, was ich aus der Erzählung meines Lehrers weiß, der hat da selbst gedrückt.
    Was dann im Gehirn passiert wenn da bestimmte Informationen ankommen, muss eben auch noch mit berücksichtigt werden.
    Das kann in Richtung Gleichgewichtverlust gehen, Bewegungsunfähigkeit, und solche Dinge.
    Keine Ahnung, wie das Originalsetting war, aber es gibt ein Online-Tutorial zum "Aikido Jo Trick":




    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Um eine Erklärung durch "Groundpath"/Rooting auszuschließen könnte man die Übung statt auf Eis, sie auf
    einem hinreichend glatten Turnhallenboden ausführen, bei dem der Schiebende barfuß ist oder Hallenschuhe anzieht
    und der Geschobene glatte Strümpfe.
    Oder der Geschobene stellt sich auf ein Balance-Board.
    Dadurch wird das Gleichgewicht noch labiler und ein Kippmoment ist schwieriger zu kompensieren, bzw. man kann die Auswirkungen eines solchen leichter beobachten.



    Dergleichen gibt's für wenig Geld in der Sportabteilung von Kaufhäusern etc...
    Geändert von Pansapiens (24-01-2020 um 03:36 Uhr)

  13. #73
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Siehe die Geschichte mit dem LKW-Fahrer, der eine Ladung Vögel in hinreichen abgedichteten Laderaum geladen hat, die er beim Überqueren einer Brücke aufscheucht, damit der LKW leichter wird, so lange die fliegen.
    Naja, alleine die Überlegung den LKW erst schwerer zu machen (durch eine Ladung Vögel) und ihn dann beim Überfahren der Brücke um genau diesen Betrag wieder leichter werden lassen zu wollen, ist alleine schon ein bisschen schräg.
    Aber Hauptsache, die Brücke hält.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Gibt es irgendwo eine Beschreibung der Tricks?
    Sie hat mal ein Buch geschrieben, aber das ist nicht mehr erhältlich. Einzelne Beschreibungen findet man im Netz.


    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Ob man da durch Üben wesentlich über die Anfangswerte raus kommt, wäre ich mir nicht so sicher:
    Man kann auch zuhause sitzen und rechnen was das Zeug hält statt zu üben, klar.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Als Kind wollte ich mal Fliegen lernen. Ich bin in die Luft gesprungen, hab mit den Armen auf und ab geschlagen, und die Sekunden gezählt, die ich der Luft bleibe.
    Leider hab ich das damals nicht konsequent weiter geübt, sonst...
    Erst mal hättest du deine Messmethode verbessern sollen, Sekunden zählen ist doch gar nicht wissenschaftlich. Aber das weißt du sicher inzwischen.


    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Wenn der Schwerpunkt eines frei stehenden Körpers über die Standfläche geschoben wird, dann fällt der um.
    Versuch das bei einem Wackelpudding. Wie verhält der sich im Gegensatz zu einem Starren Körper?
    Wie verhält sich eine Tensegrity Struktur?
    Wie verhält sich rotierender Körper, oder einer bei dem sich nur die Oberfläche bewegt, vielleicht sogar spiralig? Was passiert mit den angreifenden Kräften?

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Da hab ich mich auf einem Taijiquan-Seminar auch mal gefragt, als mir (von einem 130kg-Typen im Rückwärtsgang) vorgeworfen wurde "Du schiebst ja mit Kraft".
    Vielleicht mit Yi? Also der Einbildung, zu schieben?
    Naja, keine Ahnung, was Bedeutet denn "力 chikara"?
    Vielleicht hast du tatsächlich die Übung nicht verstanden, vielleicht auch der andere.
    Allerdings egal womit man schiebt, ob mit Yi oder ohne, was ankommt ist messbare Kraft, es ist allerdings ein Unterschied wie sie übertragen wird.
    Es ist ein für die meisten recht deutlich spürbarer Unterschied ob man z.B. aus der Schulter drückt, oder ob man innerlich "verbunden" ist, und die Kraft aus dem gesamten Körper kommt.
    Aber das sind Binsenweisheiten, jeder, der Kampfkunst betreibt sollte solche Erfahrungen gemacht haben.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Keine Ahnung, wie das Originalsetting war, aber es gibt ein Online-Tutorial zum "Aikido Jo Trick":
    Das Originalsetting sah anders aus, es gibt genug Foto oder Videomaterial.

  14. #74
    Registrierungsdatum
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    4.833

    Standard

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Versuch das bei einem Wackelpudding.
    Wie verhält der sich im Gegensatz zu einem Starren Körper?
    der geht eventuell kaputt, bevor er umfällt.

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Wie verhält sich eine Tensegrity Struktur?
    fällt um

    Wie man in diesem Video sieht, kann man so eine Struktur durch Einwirkung einer äußeren Kraft ganz leicht im Raum bewegen und wenn man die komprimieren will, muss man die z.B. mit der anderen Hand festhalten (Widerlager) und eine Gegenkraft aufbauen, wie bei jeder elastischen Struktur.
    Du kannst ja mal versuchen, ein Gummiband durch Einwirkung auf ein Ende zu spannen, oder eine Springfeder zusammen zu drücken, während das andere Ende sich frei bewegen kann.



    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Wie verhält sich rotierender Körper, oder einer bei dem sich nur die Oberfläche bewegt, vielleicht sogar spiralig? Was passiert mit den angreifenden Kräften?
    Falls die Kraft durch physischen Kontakt und nicht durch ein Kraftfeld übertragen wird, wird eventuell die Richtung, mit der die Kraft angreift, geändert.
    Auf dieses "Albeiten von Kraft" bin ich allerdings weiter vorne schon eingegangen.
    Klar gibt es Leute, die beim Schieben den Limbomeister machen (und Leute, die den Wackelpudding einfrieren lassen können).

    Allgemein gilt: Wenn eine Kraft auf einen Körper wirkt, dann fließt Impuls in den Körper.
    Entweder wird sich die Bewegungszustand (von Teilen) des Körpers ändern oder der Impuls fließt irgendwo wieder raus, z.B. in den Boden.
    Dann wirkt dort wieder eine Kraft (und überall dazwischen, wo Impuls von einem Bereich in einen anderen fließt).

  15. #75
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    der geht eventuell kaputt, bevor er umfällt.
    Menschen können auch kaputt gehen, wen man mit entsprechender Kraft gegen sie drückt.
    Aber darum geht es doch nicht.
    Ich weiß nicht, worüber du reden möchtest.

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  5. Koho Kaiten
    Von To Mae-To im Forum Japanische Kampfkünste
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