Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
Was ist denn in diesem Fall "Potential", und woran misst man es?
Wenn Leute vom *ing *ung sowas erzählen wie "ich habe im Unterricht diese und jene Technik gelernt, und als ich das anwenden wollte, hat es nicht funktioniert, sondern ich hab eins auf die Nuss gekriegt"... kann man vermuten, dass noch Luft nach oben ist.

Das Potential wäre natürlich, das Potenzial, einen Kampf zu gewinnen (in sportlichem Rahmen) bzw die eigene Sicherheit zu schützen (Selbstverteidigung) oder auch, andere zu schützen bzw Ruhe herzustellen (Sicherheitsberufe).

Wie verhält es sich denn im Vergleich mit anderen Kampfsportarten, schöpfen die ihr Potential aus (wenn nein, mehr oder weniger als W/V*C/T*)?
jene, die Wettkämpfe veranstalten, machen das schon besser, ja. Es gibt da einfach mehr Vergleiche. mir scheint, auch mehr Kommunikation, zB dass man sich gegenseitig im Training besucht, mal mit andern Clubs Sparrings veranstaltet... viele *ing *ung Gruppen bleiben schon sehr unter sich. Nur schon mal mit andern Leuten zu trainineren als denen, die man aus der eigenen Gruppe schon längst kennt, wäre schon oft eine gute Idee.


Wo es Wettkämpfe gibt, gibt's auch viel mehr Möglichkeiten für Videos, wo man die Kunst in Aktion sieht und auch Details studieren kann. Was für sportorientiertes *ing *ung auch möglich wäre, aber in der *in *ung-Welt eine Randerscheinung ist (noch so ein Potenzial); Wenn es um Selbstverteidigung geht, also echte Situationen, ist es deutlich schwieriger, Videos zu finden. Und wenns welche hat, sind sie oft verschwommen, schwarzweiss, sehr kurz, schlecht sichtbar, nicht reproduzierbar. Selbstverteidigungssituationen kann man halt nicht auf ähnliche Weise planen wie die Teilnahme an einem Wettkampf, wo Zeit und Ort und Modus im Voraus bekannt sind.

Und wie weit ist das die Aufgabe eines Stils, wie weit die Aufgabe der/des Einzelnen?

der Unterricht sollte schon die Werkzeuge zur Verfügung stellen, sie zeigen und erläutern. Also zum Beispiel Wege suchen, wie Selbstverteidigunssituationen möglichst realitätsnah trainiert werden können, auch mal mit Schutzausrüstung, mal mit Stress und Druck aufbauen... Geschieht im *ing *ung ja leider oft weniger als es wünschbar wäre.

Es zu üben und die nötige Zahl an Repetitionen, das nötige Mass an Aufmerksamkeit zu investieren, aber auch darüber nachzudenken und zu fragen bei Unklarheiten - muss dann jeder Einzelne.


Rogan spricht aus meiner Sicht von etwas ziemlich banalem, nämlich dem Übernehmen von einzelnen Trainingsmethoden, Konzepten und Methoden (verwandt mit dem "Techniken stehlen"-Faden im CMA-Forum).
So banal ist das nicht. eine fremde Methode oder Technik zu adaptieren, impliziert, dass man einerseits die eigene Methode gut genug versteht, aber auch die neue Technik, um was Schlaues rauszuholen. meist kann man es ja nicht eins zu eins kopieren, sondern muss noch hier und da etwas anpassen. Da muss man schon wissen, warum man das tut und warum gerade auf eine bestimmte Weise.

Natürlich eröffnet das eine wesentlich weitere Diskussion darüber, was denn jetzt einen Stil ausmacht
so ein paar Rahmenbedingungen lassen sich meist schon benennen. Wenns sportlich ist, gibt's ein Reglement, das definiert, welche Handlungen möglich sind und welche nicht; ob man Waffen nutzt oder nicht; was der dominierende Sinneskanal ist ob man Informationen vor allem visuell gewinnt, oder über Berührung; ob man bestimmt Ausrüstungen nutzt und was die verändern (zB sind viele *ing *ung Techniken mit Bandagen und Handschuhen nicht auszuführen, man muss die Hände frei haben).

perfekt trennscharf wird das nicht, muss es auch nicht, aber grobe Strömungen lassen sich doch gut unterscheiden.

Ist klar, dass man dem Kind einen Namen geben muss, aber irgendwann kommt man dann auf einer rein technischen Ebene fast zwangsläufig wieder zurück zu "a punch is a punch, a kick is a kick, a throw is a throw and a lock is a lock".
Stimmt.

Wenn etwas funktioniert, kann man erwarten, dass Leute unterschiedlicher Stile irgendwann auf dieselben oder sehr ähnliche Erkenntisse kommen. Was ja auch tatsächlich der Fall ist.


Man könnte auch zu einem anderen Schluss kommen als Rogan - er sagt "Wing Chun works for MMA", ich sage "A good fighter can make a lot of concepts and techniques work in MMA, regardless of style"...
ja sicher.

bloss wurden dies speziell für Wing Chun mehr in Zweifel gezogen, als für andere Methoden.