ich bin da kritisch. als schüler, wo ich gemobbt wurde, habe ich mir anhand von büchern versucht, selbst judo und taekwondotechniken beizubringen, aber die theorie brachte einem alles nichts.. man braucht schon einen partner zum trainieren.
Sehe ich auch so. Man kann sich zwar zu allem möglichen durch Bücher einen theoretischen Hintergrund aneignen. Aber eine Kampfkunst kann man sich nicht mal ansatzweise aneignen. Die Leute, die bisher mit "Vorkenntnissen" aus Büchern und Videos zu uns kamen, hatten sich bereits grässliche Fehler angeeignet, die erst mal wieder raustrainiert werden mussten.
daher habe ich abgebrochen und kam dann unbefangen dahin. ich erwartete es so, dass ich nach paar trainingseinheiten der neue bruce lee bin :'D
war anfangs sehr frustrierend bahnen aus tsukis zu laufen.. stundenlang vor und zurück und immer gesagt zu bekommen, schritte stimmen nicht, kata stimmt noch nicht.. war echt frustrierend am anfang, auch begriffe die man nicht kannte, aber das durchbeißen hat sich gelohnt und macht mittlerweile noch mehr spaß. Vor allem wenn man nach der Prüfung dann die Urkunde und den nächsten Gürtel bekommt, erfüllt das einen mit stolz, dass man etwas geschafft hat, auch wenn man noch ziemlich am Anfang steht.
nur schade, dass vom 4 köpfigen anfängerkurs bei mir nur ich als einziger über blieb, weil das lernen der kampfkunst so langwierig ist.
Geändert von jonnykuro (05-02-2020 um 15:42 Uhr)
Vielleicht noch ein Grund Karate nicht selbst zu lernen. Kampfsport im Verein ist eine Nischensache, vor allem auf dem Land. Die Abteilungen sind im Vergleich zu anderen Sportangeboten recht klein. Und wenn der/die ehrenamtlichen Trainer ein Jobangebot woanders bekommen ist so eine Abteillung schnell mal weg. Habe Anfang diesen Monats wieder die Abbuchung fürs Jahr gehabt um die 200 Euro und ich könnte jeden Arbeitstag irgendwas dort trainieren. So billig kann ich Zuhause nicht mal duschen.
Nutzt die Infrastruktur so lange sie noch da ist und das Wissen der Leute, sonst ist es vor Ort weg.
"Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)
Hab ich was versäumt?
Kann man irgend etwas selbst bzw. allein lernen (und wenn ja, warum sollte man das tun?).
Eine Kampfkunst? (Von mir aus auch mal Kampfsport)
Gegen wen kämpfe ich allein?
Bücher sind gut und gelegentlich nützlich, habe rund 550 zum Thema Kampfkünste...
Als Trainer stehe ich vor Schwarzgurten und erkläre ihnen, dass ihre Basics nicht stimmen: Kihon, Kata, Kumite
Perfekte Technik, aber leider unnütz im "echten" Kampf.
Beispiel (stand so und ähnlich in der alten PO, in der neuen ebenso, aber auch so oder ähnlich in allen anderen PO's aller Karateverbände):
Kihon, von mir aus, grün, blau, aber auch bei den Schwarzgurten - Angriff kommt, zurück mit Kokutsu und Uke-Waze, anschl. sofort Konter in Zen-Kutsu und Gyaku-Waza.
Klappt mehr oder weniger allein immer und ist für Bilderbuch auch meistens perfekt!
Steht ein Partner vor einem klappts eben nimmer, weil Uke zwar noch richtig annimmt, aber anschl. in 9 von 10 Fällen den vorderen Kokutsu-Fuss seitlich nach vorne raussetzt, anstatt (Irimi, steht das auch im Buch? Schon mal gehört?) nach vorne direkt in den Gegner einzudringen (und dabei den hinteren Fuss quasi "nachzuschleifen". Zweites Bein stärkt die Stellung - gehört im Koryu ebenso dazu wie bei einem, den man im DKV nicht mag, weil er Karate macht; dabei wäre das unter Einsatz von Körperachse und -schwerpunktverlagerung nur logisch und automatisch).
Lernt man wo und wie? Im Partnertraining!
Wie ich schon sagte, theoretische Basics kann man sich selbst aneignen. Alles was Praxis betrifft, bedarf eines Trainers.
Wie soll der Anfänger Fehler erkennen? Wie soll er sich selbst kontrollieren, wenn er nicht weiß, worauf es ankommt? Wenn ich dran denke, wie viele kleine und große Fehler ich von der ersten Sekunde an aus den Anfängern raustrainieren musste (bzw. verhindern, dass sie sich erst einschleifen) - nein, Karate selbst lernen geht nicht. Zumindest geht es mit einem Trainer um ein Vielfaches schneller
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