Würde auch sagen, dass dieser Jesse in erster Linie ein Youtuber ist und damit sein Geld verdient. Wenn er wirklich sein Glas lehrt und nochmal von vorne anfangt dann war es das mit Youtube. Als Anfänger in den CMA kann man keinen Youtube Kanal betreiben.
Seinen Kanal habe ich bisher nicht gekannt, habe nur vor längere Zeit mal einen Artikel von diesen Jesse gelesen, über Kata und Waffen. Und der war sehr humorvoll geschrieben. War mir nicht sicher ob man den Herrn ernst nehmen kann oder nicht.
Zumindest was seine Fähigkeiten als Autor betrifft. Seine praktischen Fähigkeiten konnte ich aufgrund meines limitierten Karate Wissens nicht beurteilen.
War da eher mehr ein Fan von Ian Abernethy. Das war der einzige Karate Youtuber den ich während meiner Karate Zeit verfolgt habe.
Danke übrigens für das Posten das Artikels Kanken sehr interssant.
Geändert von karate_Fan (10-02-2020 um 08:48 Uhr)
Nun ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es nicht einfach ist sein Ego zu überwinden,sein Glas zu leeren.
Musste selber mein Ego überwinden,mein Glas leeren als ich Ende der 90er zum ersten mal in China trad. Gong Fu in Hefei geübt habe, mir die Augen geöffnet wurden.
Es war eine Gratwanderung und ein einschneidendes Erlebnis.
Ich bereue nicht diesen Weg gegangen zu sein!
Geändert von Huangshan (10-02-2020 um 08:44 Uhr)
Seine Annahmen, Vorurteile und Klischees, sowie die Eigenwahrnemung zu ändern und Neues, das dem Bekannten zuwider läuft akzeptieren und übernehmen, ist sehr schwer.
Noch schwieriger finde ich es, über Jahrzehnte konditionierte, Verhaltensmuster zu verändern. So man sie überhaupt bemerkt.
Klar, Wiederholungen funktionieren.
Sorry für den OT in dem sehr interessanten Faden.
Liebe Grüße
DatOlli
Geändert von DatOlli (10-02-2020 um 08:57 Uhr) Grund: Unvollständigen Satz beendet
Er hat das Glück gehabt einen Einblick,Eingang in die trad. Kampfkunstkreise in Fujian bekommen zu haben, die Wurzeln einiger Karate Stile zu erleben,zu erforschen etc. .Da bin ich absolut bei Dir und Jesse ist das beste Beispiel dafür. Er wird ganz sicher nicht den entscheidenden Schritt gehen können, was ich schade für ihn finde,
Es ist nicht einfach für einen außenstehenden Westler,Laowei,Gweilo ohne Guanxi(Beziehungen) dort reinzukommen.
Mal sehen ob er aus diesen Erfahrungen lernt und ob er einen neuen Weg einschlägt?
Stimme Dir zu, habe es selber erlebt.Seine Annahmen, Vorurteile und Klischees, sowie die Eigenwahrnemung zu ändern und Neues, das dem Bekannten zuwider läuft akzeptieren und übernehmen, ist sehr schwer.
Noch schwieriger finde ich es, über Jahrzehnte konditionierte, Verhaltensmuster zu verändern. So man sie überhaupt bemerkt.
Klar, Wiederholungen funktionieren.
Kanken hat ein interessantes Thema eröffnet, dass sehr lehrreich ist.
Danke kanken.
Geändert von Huangshan (12-02-2020 um 07:03 Uhr)
Jesse hat ja leider noch nicht einmal verstanden was er da teilweise zu sehen bekommen hat. Der Yong Chun Lehrer Su Ying Han ist ein wahres Juwel gewesen.
Was Will da gefilmt hat gehört mit zu dem Besten was das Netz über CMA zu bieten hat...
Jesses Kommentar dazu war nur “Bin wohl etwas zu weit zurückgegangen in der Geschichte des Karate” OMG...
Sehr geil sind Will´s Videos zum XingYi, sehr lehrreich, auch für Außenstehende.
Die beiden Kollegen, die er da dabei hat, gefallen mir auch gut.
Der junge Mann hat einen Preis für seinen Kanal verdient, finde ich.
Jesses Lehre,Erkenntnisse nach der China Reise.
Kanken er scheint doch etwas gelernt zu haben.
Mal sehen ob er es auch umsetzt.......(von der Quelle trinken?)
Geändert von Huangshan (18-02-2020 um 13:35 Uhr)
Warum sollte er nichts gelernt haben?
Die Familie hat eine Karateschule, das wird er wohl weiterbetreiben.
Das ist ja nicht ingung, wo jeden Tag irgendein neuer Gott des Faustkampfes
seine Geheimnisse der zahlenden Kundschaft in Sektionen vermittelt.
Nur weil man eine Quelle findet, heißt es ja auch noch lange nicht, daß man daraus
trinken kann oder sollte.
Ja, habe ich auch gedacht, als ich das gesehen habe. Hätte er auch einfacher haben können und meine Beiträge hier im KKB lesen können. Ist ja ich so dass ich das nicht seit Ewigkeiten hier gebetsmühlenartig wiederhole...
Im Ernst:
Er sagt ja an einer Stelle er will die Dinge in sein Karate integrieren, zurückholen.
Ich kann ihn sehr gut verstehen. Als ich Paul 2012 das erste Mal getroffen hatte, habe ich ganz genauso gedacht. Ich habe mich gefreut wie ein Schneekönig, war begeistert und habe die Dinge parallel zu meinem Karatetraining geübt, in der Hoffnung es vereinen zu können.
Nach einem Jahr (und weiteren Kontakten mit Paul) habe ich es aufgegeben und habe meinen Gürtel an den Nagel gehangen.
Viele sagen ja man könne sich nach vielen Jahren nur schwer umorientieren, das widerspricht jedoch komplett meiner eigenen Erfahrung.
Der Neuanfang in den TCMA nach 20 Jahren Karate fühlte sich einfach gut an. Ich wußte ich habe dort das gefunden was ich immer gesucht habe, das von dem Toyama Kanken immer gesagt hat man müsse es suchen. Er hat seine Schüler immer wieder aufgefordert an die „Quelle“, die chinesischen KK, zu gehen und von dort „Karate“ zu lernen. Er hat keinen Unterschied gemacht. Es gab für ihn nur ein Karate und das hat seine Wurzeln in China.
Er hat aber auch gesehen dass es in der ersten Hälfte des 20. Jhd. schon „degeneriert“ war und man vieles in Japan und Okinawa nicht in der Tiefe verstanden hat.
Jesse arbeitet ja schön in dem obigen Video die Gründe dafür raus.
Das größte Problem der Leute sind, in meinen Augen, die Balken im Kopf. Man trennt zwischen „Karate“ und „Kung Fu“ an statt nach den Gemeinsamkeiten zu suchen und auch seine eigenen Methoden in Frage zu stellen.
Für mich hat das Aufgeben der Gürtel, des Gi, des formalen Trainings etc. alles geändert. Diese „Wohnzimmeratmosphäre“ hat es, in meinen Augen, erst ermöglicht aus unserem Dojo wieder „das Shudokan“ zu machen. Ein Ort in dem „der Weg“ studiert werden kann. Eine Art „Universität“ (freie Übersetzung von „Shudokan“).
Die „Karatekultur“, die in Japan entstanden ist und die sich um die Welt verbreitet hat, fußt auf einer pseudomilitärischen Ausbildung des nationalistischen Japan. Es ist eine Kultur die mit dem ursprünglichen Gedanken der zivilen chinesischen KK nichts zu tun hat (von der militärischen Ausbildung mal abgesehen, aber das ist ein ganz anderes Thema, denn die Banner in Peking waren nicht die Green Standard Army).
Jesse hängt allerdings in dem fest, was man heute als Karate überall antrifft, ich kann mir nicht vorstellen dass er es schafft aus dieser Maschinerie auszusteigen um eine andere Art des Denkens zu lernen. Aber genau DAS ist wichtig wenn man die TCMA wirklich verstehen will...
Geändert von kanken (18-02-2020 um 16:01 Uhr)
Stimme Dir zu kanken.
Immerhin hat er die ersten Schritte gemacht und will China mal wieder besuchen laut seiner Aussagen im Video?
Wir werden ja sehen wie er sich weiterentwickelt und ob er seine westliche Karate Brille irgendwann absetzt, er ist noch jung und offen für Neues wie er ja in den Video berichtet ?
Sein Kumpel Will(Monkey Steals Peach) hat ja gute Kontakte,Beziehungen(Guanxi).
Geändert von Huangshan (18-02-2020 um 16:07 Uhr)
Können würde er es schon, nur das würde seiner Markte nicht gut tun. Als CMA Anfänger kann er nicht mehr den Experten heraushängen lassen. Daher wird er es nicht tun.
Wird ja irgendwie interessant werden, ob er es schafft sich wirklich weiter zu entwickeln ohne seine Wurzeln im Karate aufgeben zu müssen.
Warum sollte er das nicht schaffen? So ungewöhnlich war es wohl früher nicht, dass man nach China ging um sein Wissen und seine Fähigkeiten in der "China-Hand" zu verbessern.
Die Menge an "Stoff", die man dabei "nachholen" müsste hat sich, im Vergleich zu damals, vermutlich vergrössert.
Liebe Grüße
DatOlli
Ja er hat einen Youtube Kanal und eine Marke erschaffen Seishin International.
Er hat ein Dojo in dem er u.a. lehrt und er bietet Seminare an und ist Buchautor.
Seine Eltern waren Karate Lehrer in Schweden.(Yui Shin Kai Karate )
https://www.karatebyjesse.com/about/
Er glaubt ,dass er durch kurze Besuche in China,Fujian und Form Unterricht sein Karate verbessern kann.(Lücken füllen)Wird ja irgendwie interessant werden, ob er es schafft sich wirklich weiter zu entwickeln ohne seine Wurzeln im Karate aufgeben zu müssen.
Es ist natürlich einfacher wenn man ungebunden ist was neues zu Beginnen.
Geändert von Huangshan (19-02-2020 um 09:03 Uhr)
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)