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Thema: Chinesische Ursprünge des Karate

  1. #241
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Nicht einmal, dass das nicht optimal ist, ist gesichert.
    ...
    "Selber denken macht schlau."
    Stimmt, ist nicht gesichert dennoch ist das meine persönliche Erfahrung aus den letzen 36 Jahren.
    Andere haben da vielleicht andere Erfahrungen gemacht. Denkbar.
    Selber denken, kann einen schlauer machen... muss es aber nicht. Nicht falsch verstehen, ich bin für eigene Gedanken.
    Die müssen aber nicht zwangsläufig zu sinnvollen Ergebnissen führen. - Leider.

    Liebe Grüße
    DatOlli

  2. #242
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Hm. Das habe ich schon mal anders gelesen.



    Ist mir bekannt. Und warum ist diese Qualifikation nun über jeden Zweifel erhaben während es nicht auszureichen scheint, ein Schüler von Eiichi Miyazato uind Anichi Miyagi in direkter Linie von Chōjun Miyagi zu sein?

    Was authentisch ist oder nicht, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Es ist mir ganz ehrlich gesagt sogar egal. Wie du jedoch so etwas wissen kannst, frage ich mich schon. Du kannst davon überzeugt sein. Du kannst es für dich als optimal passend empfinden. Usw. Aber wissen? Wieviele berühmte historische Helden waren wohl in Wirklichkeit komplette Deppen? Auch das wissen wir nicht.

    Und um dann noch einen draufzusetzen: das authentisch gleich besser ist, ist dann noch einmal eine Stufe mehr, die in Frage zu stellen wäre. Fußball sppielen wir ja auch nicht mehr wie 1954 mit Manndeckung.

    Am Ende muss jeder selber für sich rausfinden, was für ihn gut ist. Dabei kann man richtig oder falsch liegen aber man kann es in aller Regel immer noch am besten selbst beurteilen außer vielleicht in einer Kohei Senpai-Beziehung und auch da muss der Kohei es als seins akzeptieren und machen.

    Allgemein finde ich es ja gut, wenn Leuten hier etwas geraten wird. Aber das sollte imho immer in einer Form "Ich hab hier was. Probier' das doch mal aus." geschehen. Statt dessen wird dem anderen im Rahmen eines Erfahrungsaustausch erst einmal erklärt, dass das alles totaler Quatsch ist, was er macht. Kann man mal machen...


    Zu Toyama hat Andreas Quast ja auch was geschrieben:

    https://ryukyu-bugei.com/?p=1219

    Er war einer der Top-Schüler von Itosu und wurde Higashionna Kanryo von Itosu vorgestellt. Er ist somit einer der Wenigen die in den beiden großen Strömungen der damaligen Karatezeit unterrichtet wurden. Bei Higashionna hat er von diesem selber, aber auch von dessen Top-Schüler Jurastudenten Kyoda gelernt.

    Bei all den Überlieferungen ist immer sehr viel Politik und Ego dabei, von daher ist mir irgendwelches “Nachfolgergedöns” auch ziemlich egal, auch ob er Ärger mit Funakoshi hatte oder nicht.

    Das Einzige, was mich interessiert, ist der Inhalt. Ich habe seit 1993 ein Karate gelernt dessen Inhalte es so in Deutschland nicht gab (Bilder, Ideen etc.).
    Lange Zeit wusste ich nicht ob es da draußen 1000 Geisterfahrer gab, oder ob ich einer bin (allerdings war auch damals mein Narzissmus schon groß genug dass es natürlich 1000 waren ).
    Dann habe ich 2012 meinen jetzigen Lehrer in einer authentischen chinesischen Linie getroffen und habe mit ihm, bei unserem ersten Treffen, über unsere Inhalte im Karate gesprochen. Was soll ich sagen? Diese Arbeit mit Yi existiert genau so in den TCMA und ich hatte bis dato lediglich an der Oberfläche gekratzt. Diese Inhalte werden jedoch nicht einem großen Kreis gezeigt, dazu muss man nicht nur Schüler eines Lehrers werden, sondern auch zum inneren Kreis gehören. Als Schüler hört man natürlich schon einige Ideen und Bilder, aber auch das ist nur der Anfang.

    Was ich im Karate gelernt hatte hat dafür gesorgt dass ich so schnell Schüler meines Lehrers werden konnte. Paul hat mir bestätigt dass diese Inhalte so richtig sind, auch wenn sie nur sehr oberflächlich waren. Das wundert mich jedoch auch nicht, da auch die Okinawaner dieses Wissen nicht einfach so weitergegeben haben. Auch von Toyamas Schüler haben das nur sehr Wenige gelernt.

    Ich gebe hier meine Sicht der Dinge wieder und sage den Leuten dass in den Kata sehr viel mehr drin steckt als sie bisher gehört haben.

    Klar, für Leute wie Dich ist es doof wenn ihnen jemand nach 30 Jahren Training sagt “Also, dass was du da so lange geübt hast ist Kinderkarate und eigentlich inhaltlich leer”. Leute wie Hokama oder Kanazawa verarschen die Westler. Kanazawa hat hinter der Kamera ganz anders trainiert als das, was er in seiner Videoserie gezeigt hat und Hokama hat bei Bo-Lehrgängen durchaus durchblicken lassen dass er weiß wie man den kleinen Finger beim Stock einzusetzen hat, so etwas zeigt man aber nicht der breiten Öffentlichkeit. Das ist etwas wie die “Doppelknochenannahme” oder die “verbundenen Hände”, die ich von der ersten Minute des Trainings gezeigt bekommen habe.

    Lustigerweise war die erste Bewegung des Bagua, die ich gelernt habe, die gleiche, die ich auch im Karate als erstes gelernt habe. Sogar das Bild war das Gleiche. Ist übrigens auch das Erste was man bei uns im Yiquan lernt.

    Es gibt eben Dinge, die sich als sehr gut (im Zusammenhang mit kalten Waffen) etabliert haben und die über die Jahrhunderte weitergegeben wurden. An dieses Wissen kommt man jedoch nicht “mal eben” ran.

    Normalerweise erfahren die meisten Leute noch nicht einmal das es so etwas wie Arbeit mit Ideen und Bilder gibt. Die bekommen die äußere Form und ein paar einfachste Anwendungen. Fertig.

    Du kannst mir all das über die Inhalte meiner Linien glauben oder nicht, ist mir egal. Am Ende gilt halt immer “feeling is believing”...

  3. #243
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    Zitat Zitat von Tantal Beitrag anzeigen
    Das Problem ist eigentlich noch etwas komplexer^^.

    Ich verstehe aktuell unter "Spannung" z. B. was anderes als vor 5 Jahren und probiere dann in solchen Beiträgen, das Wort "Spannung" nach der Art und Weise zu verwenden, wie ich sie bei 95% der Karateka sehe, weil das ja das Publikum ist, dem ich Anregungen geben möchte. Ich verwende also Worte, die ich bei uns im Training nie (in dem Kontext) verwenden würde.

    Assoziationen sind teilweise echt sehr nervig, wenn man sich mit Fremden austauscht. Nur mein eigentliches Vokabular würde keiner, der nicht in unserer Linie trainiert, verstehen und selbst da würde man im Gespräch wahrscheinlich gewisse Begriffe nochmal weiter ausführen.

    Ist also schriftlich alles murks.

    Der springende Punkt, den ich rüberbringen wollte, ist aber grundsätzlich der, so locker wie möglich zu sein, da sind die meisten Karateka nämlich meilenweit von entfernt.
    Aber auch das ist wiederum etwas komplexer - "Spannung" hat verschiedene Aspekte, etwa "Grundspannung", was man mit "Struktur" gleichsetzen könnte, dann die "Spannung", die als Zug, Druck und Torsion bei konkreten Technikanwendungen auftaucht, und die "Spannung" als Gegenreaktion auf Techniken des Gegners, ob jetzt als lineare "Gegenspannung", Richtungsänderung oder Weiterführung des ursprünglich eingeleiteten Bewegungsimpulses. Je nach Stil kann es ein unterschiedliches Verständnis davon geben, was "Spannung" oder "Kraftanwendung" ist und wie sie eingesetzt werden sollte. Mir wurde z.B. wiederholt gesagt, dass ich sehr viel Kraft anwenden würde - allerdings oft genug von Leuten, die nach meinem Verständnis der Termini versuchen, wesentlich mehr Kraft anzuwenden als ich, aber eben durch mehr Muskeleinsatz weniger Energie freisetzen, weil Struktur, Timing und Bewegungskoordination schlicht nicht zusammenpassen. Wenn ich Dich richtig verstehe, siehst Du bei 95% der Karateka eine zu hohe Grundspannung, die sich dann negativ auf Reaktions- und Bewegungsgeschwindigkeit auswirkt, was dan u.U. dazu führt, dass die "ankommende" Energie entweder nicht so hoch ist, wie sie sein könnte, oder aber fast zwangsläufig ins Leere läuft, weil man die Technik drei Meilen gegen den Wind kommen sieht (kommt das in etwa hin?). Ich nehme an, die Karateka würden argumentieren, dass diese hohe Grundspannung eben ihrem Verständnis von guter Struktur entspricht (wie immer sich das im Karate jetzt nennt, davon hab ich kaum Ahnung).

    Auf theoretischer Ebene über Bewegungen diskutieren ist nicht einfach, keine Frage. Auf akademischer Ebene würde man sich in der Regel damit behelfen, dass man auf die Verwendung eines Begriffes in einem bestimmten allgemein zugänglichen Standardwerk referenziert, aber da geht die Kontroverse natürlich auch weiter, weil dann fast zwangsläufig der Sinn und Unsinn des besagten Standardwerks diskutiert wird, jede Disziplin ihre eigenen Standardwerke hat und dann meistens auch die Frage nach der zu verwendenden Sprache aufkommt. Was z.B. das Ringen angeht finde ich für meinen Teil etwa die DDR-Literatur gerade in Sachen Nomenklatur um Klassen besser als die englischsprachigen Werke (von denen die aus meiner Sicht tiefergehenden meistens mässig gut aus dem Russischen oder Bulgarischen übersetzt wurden), aber bereits im BJJ kennt fast niemand die deutschen Namen der Techniken, sodass man fast zwangsläufig zweigleisig fahren muss, wenn man nicht auf die Vorteile eines Systems verzichten will... ich versuche daher seit Jahren mir anzugewöhnen, jeweils mehrere synonyme Termini zu nennen. Dabei auf die Termini des eigenen Systems zu verzichten, halte ich persönlich nicht für sinnvoll, weil es der Diskussion eine gewisse Basis entzieht - damit also abhängig ist von Deinem Verständnis des Begriffs "Spannung", der fast zwangsläufig durch die Erfahrungen in Deinem/n System(en) bzw. Linie(n) und den jeweiligen Konnotationen abhängig ist.
    Also würde eine stilübergreifende Diskussion es entweder mit sich bringen, dass man sich in extenso nicht nur in die Theorie des eigenen, sondern auch des jeweils anderen Systems vertieft (die im Breitensportbereich oft nur ansatzweise verwendet wird und wenn, dann häufig mässig präzise) oder sich auf ein "übergreifendes" Nomenklatursystem der mechanischen Begrifflichkeiten einigt. Bezüglich letzterem habe ich primär mehrere Werke von einem gewissen Ralf Pfeifer gesehen, die sich selbst gewissermassen als den Standard zu sehen scheinen, muss aber zugeben, dass ich nie eines davon gelesen habe, folglich nicht sagen kann, wie geeignet ich das jetzt finde

    Beste Grüsse
    Period.

  4. #244
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    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    Also würde eine stilübergreifende Diskussion es entweder mit sich bringen, dass man sich in extenso nicht nur in die Theorie des eigenen, sondern auch des jeweils anderen Systems vertieft (die im Breitensportbereich oft nur ansatzweise verwendet wird und wenn, dann häufig mässig präzise) oder sich auf ein "übergreifendes" Nomenklatursystem der mechanischen Begrifflichkeiten einigt.
    Du hast ja mit allem Recht, aber das müssten dann beide Diskussionspartner tun - da eben der Breitensportbereich zum Tragen kommt. Und das macht es dann auch wieder nicht einfacher. Ich versuche im Gespräch mit Karateka dann die Vokabeln, die ich in meinen mehr als 15 Jahren Karate verwendet habe, zu nutzen um auf das hinaus zu kommen, was ich vermitteln will. Scheint mir im Schnitt am effektivsten zu sein. Du hast mich ja auch verstanden, obwohl ich nicht 100% exakt geredet habe, weil dir sowohl die Theorie bekannt ist, als auch die durchschnittliche Bewegungsqualität im Karate.
    Noli turbare circulos meos

  5. #245
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    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    Auf theoretischer Ebene über Bewegungen diskutieren ist nicht einfach, keine Frage. Auf akademischer Ebene würde man sich in der Regel damit behelfen, dass man auf die Verwendung eines Begriffes in einem bestimmten allgemein zugänglichen Standardwerk referenziert, aber da geht die Kontroverse natürlich auch weiter, weil dann fast zwangsläufig der Sinn und Unsinn des besagten Standardwerks diskutiert wird, jede Disziplin ihre eigenen Standardwerke hat und dann meistens auch die Frage nach der zu verwendenden Sprache aufkommt.
    Absolut korrekt. Daher nutzen wir hier in MS auch immer nur (wenn es um das wissenschaftliche Erklären von Dingen geht) die anatomischen und physiologischen Begriffe und erklären auch “Yi” nur aus der Sicht der Neurobiologie. Es gibt ja eine klare Sprache wenn es um Bewegung und den menschlichen Körper geht. Man muss die alten Prinzipien und Konzepte nur in diese übersetzen

  6. #246
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    Zitat Zitat von Tantal Beitrag anzeigen
    Du hast ja mit allem Recht, aber das müssten dann beide Diskussionspartner tun - da eben der Breitensportbereich zum Tragen kommt. Und das macht es dann auch wieder nicht einfacher.
    Primär müsste es die Person tun, die die Diskussion sucht, im Idealfall natürlich beide. Was dann wieder die Frage aufwirft, wie viel Zeit man in die Lektüre von mehr oder weniger theoretischen Konzepten stecken will und kann, noch dazu in stilfremde, und wie viel man in seine Bibliothek investieren möchte... ich muss ehrlich sagen, allein wenn ich mich auf die Grapplingstile beschränke (und da primär auf die Standgrapplingstile), bin ich da recht gut bedient Wobei sich wieder die Frage stellt, inwieweit es im Einzelnen zielführend ist, mit Hobbysportlern über Bewgungsqualität zu diskutieren, und da ist nicht mal das Leistungsniveau ausschlaggebend - unter all den Leistungssportlern, die ich kenne, liegt das Augenmerk meistens auf der praktischen Umsetzung dessen, was man gelernt hat. Begeisterung für die Theorie, und sei es nur die Theorie der eigenen Disziplin, und die Diskussion derselben ist mir selten begegnet und wenn, dann primär bei Trainern. Nicht ganz zufällig waren das auch die Trainer, von denen ich am meisten mitgenommen habe.
    In diesem Sinne sehe ich solche Diskussionen in der Praxis wie im Forum ähnlich, wie ein Trainingspartner mal den Prozess des älter Werdens beschrieben hat - es kann durchaus unterhaltsam sein, man darf sich nur nicht zu viel erwarten

    Beste Grüsse
    Period.

  7. #247
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Lange Zeit wusste ich nicht ob es da draußen 1000 Geisterfahrer gab, oder ob ich einer bin (allerdings war auch damals mein Narzissmus schon groß genug dass es natürlich 1000 waren ).
    ...
    ..

  8. #248
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Absolut korrekt. Daher nutzen wir hier in MS auch immer nur (wenn es um das wissenschaftliche Erklären von Dingen geht) die anatomischen und physiologischen Begriffe
    Darf ich fragen, woran Ihr die Begrifflichkeiten dann orientiert? Eine Terminologie ist ja vor allem dann von Vorteil, wenn sie nachgeschlagen werden kann - ansonsten ist ein aufgrund von mehr oder weniger offensichtlicher Analogien gewählter "Bildbegriff" ja auch nicht wirklich schlechter als ein akademischer Terminus, sondern allenfalls ein Vor- oder Nachteil in Hinblick auf die entsprechende Zielgruppe, die in unterschiedlichem Masse geneigt ist, sich neue Begriffe einzuprägen - ob diese den Vorteil haben, von einer einheitlichen Logik ableitbar zu sein oder nicht. Was vermutlich mit ein Grund ist, warum die neueren deutschsprachigen Publikationen zum Ringen wieder mehrheitlich die "alten" umgangssprachlichen Begriffe verwenden und nicht die methodisch aufgeschlüsselten hochexakten Wortungetüme der DDR-Literatur

    Beste Grüsse
    Period.

  9. #249
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    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    Darf ich fragen, woran Ihr die Begrifflichkeiten dann orientiert?
    Da kann man eines der gängigen Standardwerke der Medizin nehmen. Wir nehmen für:

    Anatomie: Prometheus

    Physiologie: Brandes/Lang/Schmidt

    Biochemie: Löffler/Petrides

    Neuroanatomie: Trepel

    Faszien-Modell: Stecco und Myers

    Wenn jemand nur einen groben Überblick möchte kann man auch Anatomie und Physiologie zusammenfassen und „Bau und Funktion des menschlichen Körpers“ von Speckmann/Wittkowski nehmen. Der hat auch den Vorteil das er für 10 Euro zu haben ist und man nicht über 500 Euro für die anderen Fachbücher hinblättern muss Man darf dann halt nur nicht erwarten dass dort alles so haarklein drinsteht wie in den richtigen Fachbüchern.

    Wenn jemand eher auf gute Bilder steht, dann kann man für Anatomie das “Bilderbuch” von Roberts nehmen und für das Gehirn den Bildatlas von Rita Carter.


    Wenn es dann in speziellere Bereiche geht dann sind es Reviews aus den gängigen Fachzeitschriften oder sehr spezielle Fachbücher, die wir dann so aufarbeiten dass jeder, der nicht aus dem Bereich kommt, es auch verstehen kann. Gerade was Bewegung und Trainingslehre angeht gibt es da einiges sehr nettes von unserem M. Sc. in manueller Therapie.
    In der Neuroanatomie/Neurobiologie arbeite ich in der Regel die sehr speziellen Themen auf, da dort im Trepel einfach nicht genug zu drinsteht. Da nehme ich dann Fachzeitschriften und Tagungsmaterial zu.
    Geändert von kanken (25-11-2020 um 15:43 Uhr)

  10. #250
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Da kann man eines der gängigen Standardwerke der Medizin nehmen. Wir nehmen für:

    Anatomie: Prometheus

    Physiologie: Brandes/Lang/Schmidt

    Biochemie: Löffler/Petrides

    Neuroanatomie: Trepel
    Hab ich, hab ich, hab ich und hab ich, sogar ohne mein Bücherregal vergrössern zu müssen. Allerdings noch nichts davon gelesen, um ehrlich zu sein... Zu den Faszien allerdings statt Stecco und Myers Paoletti und Mohr. Mal sehen, ob ich die Zeitressourcen finde, mich tatsächlichlich mit den ganzen Wälzern herumzuschlagen - oder ob die Sammlung noch durch die Kompaktfassung ergänzt wird. Auf den ersten Blick bin ich nicht ganz sicher, inwieweit ich den Ansatz mitgehen würde - es erschiene mir fast logischer und aller Wahrscheinlichkeit nach einfacher, auf ein Standardwerk der Kinesiologie zurückzugreifen. Aber das wie gesagt als jemand ohne Medizinstudium, der in seiner Freizeit lieber Sportliteratur blättert, wie man an den unangetasteten Medizinbüchern sehen kann...

    Beste Grüsse
    Period.

  11. #251
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    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    ... es erschiene mir fast logischer und aller Wahrscheinlichkeit nach einfacher, auf ein Standardwerk der Kinesiologie zurückzugreifen. Aber das wie gesagt als jemand ohne Medizinstudium, der in seiner Freizeit lieber Sportliteratur blättert, wie man an den unangetasteten Medizinbüchern sehen kann...
    Dito, ich persönlich finde Bücher zu Bewegungslehre & Co. ebenfalls zugänglicher für den Laien als reine anatomische Wälzer. Habe mir auch ein Buch zur Tanzmedizin geholt, was natürlich zahlreiche Schnittstellen zu KK aufweist.

  12. #252
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    Wie gesagt, ich halte mich einfach streng an die wissenschaftlich etablierten Standards und deren Sprache. Da kommt man um die gebräuchliche Nomenklatur nicht drum herum.

    Wie detailliert man die braucht ist dann eine andere Sache. Ich habe ja auch nicht ohne Grund den Speckmann/Wittkowski und die „Bilderbücher“ mit aufgeführt.

  13. #253
    gast Gast

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    stellt sich ja auch die Frage, was Du aus den Büchern entnehmen möchtest, Kanken nutzt die ja zur "Übersetzung" der chinesischen Bilder, Visualisierungen für seine Leute
    dann haut er ´mal ganz munter ´was ohne Kommentar ´raus, was die meisten wohl eher ignorieren, was man dann aber halt aufarbeiten muß, so man ihn denn halbwegs verstehen möchte
    und ganz ehrlich?
    wenn ich mir Deine Vita durchlese, brauchst Du das meiste eh nicht, hast Du sowieso schon
    fortgeschrittenes grappling, clinching ist ohne Anwendung von dem Zeug gar nicht möglich
    vielleicht ganz nett als addon oder um, (wie ich Deinem Einstieg weiter oben entnehme) sich mit Leuten in einer gemeinsamen Sprache unterhalten zu können
    auch das funktioniert aber nur, wenn beide Seiten bereit sind, bei fehlenden Worten usw. auf den anderen einzugehen
    ich habe ja weiter oben dargestellt, wie ich bereit und fähig bin, mein Zeugs darzustellen (eigentlich war das intern zwischen mir und DatOlli mal Thema)
    werde ich weiter so betreiben, vielleicht fällt mir ´mal was besseres ein als die paar erwähnten
    mein "XingYi" hat mir mehr in Form von neuem Vokabular und somit Inhalt gegeben, als wirkliche "Anwendung", von den 8 jin, die ich da jetzt gelernt habe, hatte ich die meisten,
    eigentlich alle, bloß mit anderen Vorstellungen "shun" follow up ist für mich immer zentral gewesen, nie darüber nachgedacht, daß als combative energy zu betrachten
    ist ganz cool, kann man weiterverfolgen usw. aber "haben" hatte ich das schon ewig
    vielleicht schreibst Du ´mal, was Du Dir davon versprichst?, Deine Ausführungen finde ich immer sehr interessant


    Sanchin ist wohl gestorben oder?

  14. #254
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    Zitat Zitat von Panzerknacker Beitrag anzeigen

    Sanchin ist wohl gestorben oder?
    Was genau möchtest du denn noch wissen und von wem?

    Kanken hat dir das Ziel der Sanchin in wissenschaftlicher Ausdrucksweise gegeben, dazu die Info, dass die in seiner Linie sehr weich gelaufen wird und den Tipp, dass du ohne Lehrer mit Ahnung zur Sanchin besser Bogenschießen mit min 60 lbs üben solltest.

    Ich hab dir ein Video verlinkt, in dem für mich alles wichtige gezeigt wird, was konkret aus Sanchin geholt werden kann. Sind natürlich auch nur Beispiele für die allgemeinen Prinzipien, aber das gilt ja für alles. Mehr ist schriftlich wahrscheinlich schwer aus dem Thema rauszuholen.

    @period/Fireflea: Wenn man das Thema wissenschaftlich betrachten will, hat kanken das Ganze ja schon ausformuliert. Man kann aber natürlich auch trainieren, ohne alles wissenschaftlich so exakt zu wissen, in unserem Training versteht man auch als Nichtmediziner genug. Man sollte sich nur bewusst sein, welche Sprache welchen Kontext hat, damit nicht wild alles gemischt wird.
    Noli turbare circulos meos

  15. #255
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    Zitat Zitat von Panzerknacker Beitrag anzeigen
    stellt sich ja auch die Frage, was Du aus den Büchern entnehmen möchtest, Kanken nutzt die ja zur "Übersetzung" der chinesischen Bilder, Visualisierungen für seine Leute
    dann haut er ´mal ganz munter ´was ohne Kommentar ´raus, was die meisten wohl eher ignorieren, was man dann aber halt aufarbeiten muß, so man ihn denn halbwegs verstehen möchte
    und ganz ehrlich?
    wenn ich mir Deine Vita durchlese, brauchst Du das meiste eh nicht, hast Du sowieso schon
    fortgeschrittenes grappling, clinching ist ohne Anwendung von dem Zeug gar nicht möglich
    vielleicht ganz nett als addon oder um, (wie ich Deinem Einstieg weiter oben entnehme) sich mit Leuten in einer gemeinsamen Sprache unterhalten zu können
    auch das funktioniert aber nur, wenn beide Seiten bereit sind, bei fehlenden Worten usw. auf den anderen einzugehen
    ich habe ja weiter oben dargestellt, wie ich bereit und fähig bin, mein Zeugs darzustellen (eigentlich war das intern zwischen mir und DatOlli mal Thema)
    werde ich weiter so betreiben, vielleicht fällt mir ´mal was besseres ein als die paar erwähnten
    mein "XingYi" hat mir mehr in Form von neuem Vokabular und somit Inhalt gegeben, als wirkliche "Anwendung", von den 8 jin, die ich da jetzt gelernt habe, hatte ich die meisten,
    eigentlich alle, bloß mit anderen Vorstellungen "shun" follow up ist für mich immer zentral gewesen, nie darüber nachgedacht, daß als combative energy zu betrachten
    ist ganz cool, kann man weiterverfolgen usw. aber "haben" hatte ich das schon ewig
    vielleicht schreibst Du ´mal, was Du Dir davon versprichst?, Deine Ausführungen finde ich immer sehr interessant
    Es geht mir tatsächlich mehr um die Frage nach Diskussionsebenen und um bestimmte akademische Überlegungen, auch wenn letztere für mich reines Hobby sind im Moment. So Fragen wie "welche Überlegungen/Szenarien stehen hinter spezifischen Technikvarianten" oder "warum wählt man bestimmte Trainingsmittel", "wo sind die Gemeinsamkeiten, wo die Unterschiede, und warum". Ich habe die Theorie, dass die verschiedenen Grapplingstile gewissermassen Dialekte derselben Sprache sind (ohne einen gemeinsamen Ursprung zu postulieren), die auch eine breite Kontaktzone mit der "Diskussionsebene" des gerüsteten Kampfes hat. Gerade bei den TCMA sehe ich z.T. sehr ausgeprägte Ähnlichkeiten mit den HEMA, gerade im grapplerischen Bereich (natürlich auch Unterschiede); wie Du vielleicht weisst, gibt es bei den Überlieferungen in den Fechtbüchern gewisse Lücken – weniger im Sinne von «fehlende Seiten» sondern mehr im Sinne von «worüber schreibt man, worüber nicht» was die Frage aufwirft «was wird vorausgesetzt und warum ist das wohl so». Ich meine, zumindest einige recht gut mit dem füllen zu können, was ich aus dem Ringen kenne, und es gibt bestimmte Anhaltspunkte dafür, dass der Ansatz in sich durchaus schlüssig sein kann. Aber es ist immer gut, Vergleichsmöglichkeiten zu haben. Und ja, ich lerne dabei laufend dazu. Oft genug sind es nur Kleinigkeiten – ein anderer Blickwinkel, dass mir bei jemandem eine etwas andere Stellung der Hand auffällt – und schon sehe ich wieder Parallelen und Unterschiede, die mir vorher so nicht aufgefallen sind... aber aus solchen Kleinigkeiten setzt sich dann oft genug auch das tiefere Verständnis von etwas zusammen. Dass ich solche Diskussionen stilintern wie stilübergreifend seit über einem Jahrzehnt führe, hat es mir auch beträchtlich erleichtert, mich in das Lernverhalten von unterschiedlichen Lerntypen "einzufühlen", was gerade dann didaktisch bereichernd ist, wenn man jemanden stilübergreifend unterrichten möchte. Wohin die Überlegungen führen und wie sich das konkret auswirken wird, ist mir noch nicht klar, aber der Prozess ist auch spannend.

    Ich denke, das fasst so im Grossen und Ganzen zusammen, was ich mir von Diskussionen und Austausch im Allgemeinen verspreche. Es ist keineswegs so, dass ich mir dafür nur die TCMA anschaue, aber eben durchaus auch.

    Beste Grüsse
    Period.

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